Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Moospfote

"Schneller!"

Sie schlug zu. Und verfehlte.

"Schneller!"

Sie schlug zu. Verfehlte wieder.

"Schneller, Moospfote!"

Moospfote fuhr die Krallen aus und schlug erneut. Als sie schon zum zehnten Mal verfehlte, knurrte sie frustriert und stieß ihren Mentor um. Lachend drückte sie seine Schultern in den Staub. 

"Na gut, du wolltest es so. Wir drehen den Spieß um" Nachtschatten funkelte sie belustigt an. 

Dann schlug er zu. 

Mit voller Wucht landete seine Pfote in ihrem Gesicht und fegte ihren Kopf zur Seite. Moospfote schnappte nach Luft. Sternchen tanzten um sie herum. 

Gerade wollte sie den Kopf schütteln, um sich wieder konzentrieren, da traf sie der nächste Prankenhieb. Verbissen hielt sie ihren Mentor auf dem Boden, doch das Dröhnen in ihrem Kopf machte es ihr unsagbar schwer. Sie hörte Nachtschattens leises Lachen. "Du musst schneller sein. Denk an die Maus und was ich dir gesagt habe" Sie wollte nicken, da traf sein harter Schlag ihre Schnauze. Absolut entnervt knurrte Moospfote auf und bleckte die Zähne. 

"Moospfote!" 

Moospfote hielt erschrocken inne, als sie merkte, dass ihre Krallen ausgefahren waren. Ihr Mentor sah sie vorwurfsvoll an. "Konzentriere dich, Moospfote! Die Krallen bleiben drinnen"

Zack! 

Nachtschatten hatte ihr gegen den Hals geschlagen. Röchelnd taumelte sie rückwärts, ließ von ihrem Mentor ab und hustete heftig.  Ihr war, als müsse sie würgen. Knurrend und spuckend saß sie ihrem Mentor gegenüber, der sich wieder aufgerichtet hatte, und schnappte völlig entkräftet nach Luft. "Das war nicht fair!" Moospfote hustete erneut und funkelte Nachtschatten an. "Du hast mir nicht den Hauch einer Chance gelassen!" Doch der dunkle Peterbald-Kater zuckte nur zufrieden mit dem Schweif und grinste: "Ich glaube, ich muss dir nicht erzählen, dass es im Kampf nicht fair zu geht." Moospfote stampfte frustriert auf. Staub stob auf und tanzte in der Luft zwischen den beiden Katzen. Schließlich hustete sie ein letztes Mal und nickte erschöpft. "Natürlich weiß ich das." "Schlaues Mädchen." Moospfote war enttäuscht. Das Training lief seit Tagen immer nach dem gleichen Muster. Nachtschatten war zu schnell für sie. Sie war zu langsam. Also: keinen Erfolg, keinen Treffer für sie. Jeden Abend schleppte sie sich in ihr Nest und ihre Muskeln schmerzten, als wäre sie einen Mond lang gelaufen. Nicht einmal ihre jetzige Größe brachte ihr einen Vorteil. Sie befand sich auf einer Höhe mit den meisten Kriegern des MoorClans. Sie war etwas größer als ihr Mentor Nachtschatten, ein klein wenig kleiner als Blaubeermond, die schöne große Kätzin, einen ganzen Kopf größer als Brombeerblatt und Rauchwind. Bis auf Blaubeermond, Krummpelz und Rankenpelz überragte sie schon jetzt jeden Krieger, obwohl sie erst seit einem Mond Schülerin war. 

Und brachte ihr das irgendeinen Vorteil gegen Nachtschatten? Nein.

"Hey, Kopf hoch, Spätzchen. Du hast dein Training gerade erst begonnen. Hab ein bisschen Geduld mit dir.", versuchte Nachtschatten, der sah, wie niedergeschlagen sie war, zu trösten. Doch Moospfote zuckte nur müde mit dem Ohr. "Ich versuch's ja...", murmelte sie und entzog sich ihrem Mentor, als er ihr väterlich die Pfote auf die Schulter legen wollte. Nachtschatten war klug genug, um es nicht weiter zu versuchen. "Komm, du hast dir eine Pause verdient", miaute er sanft und trabte aus der Sandkuhle den Hügel hinauf. Moospfote schlurfte langsam durch das hohe Gras. Heute war der Weg hoch zu der Baumwurzel besonders anstrengend. Jeder einzelne Muskel schrie vor Schmerz, ihre Pfoten fühlten sich schwer wie die Felsen an, die den Hügel säumten und in der Wärme der Blattfrische kühle Schatten warfen. Ihr Magen knurrte wie ein verhungerter Fuchs. Als der Geruch des Frischbeutehaufens ihre Nase erreichte, lief ihr das Wasser im Maul zusammen. Ein fetter Specht käme ihr jetzt gerade recht. 

Auf einmal tauchte Nachtschatten neben ihr auf, gerade als sie sich über den Frischbeutehaufen beugte, schob er sanft ihre Pfote zur Seite. Als sie in gequält fragend ansah, blinzelte er entschuldigend: "Tut mir leid, Moospfote, aber Krummpelz möchte, dass du auf die Jagd gehst, bevor du dir etwas für dich selbst nimmst." Moospfotes Schulterfell sträubte sich. Was hatte dieser alte Kater nur gegen sie?  Gefährlich kräuselte sie die Schnauze und bleckte, mit den Nerven völlig am Ende, die Zähne: "Ist das sein Ernst? Ich habe den ganzen Morgen mit dir trainiert! Die Jagdpatroullie ist gerade zurück gekommen. Der verfuchste Haufen quillt doch über vor Beute!"  Nachtschatten blickte sie ernst an. "Moospfote..", warnte er. "Du weißt, du sollst den zweiten Anführer nicht in Frage stellen." Moospfote spuckte aus. "Dieser Kater kann mich mal am Püschel lecken! Er hasst mich doch nur, weil ich anders bin!" Ihr Fauchen klang schärfer, als sie es beabsichtigt hatte. Ihr wurde schlecht, als sie sah, wer hinter ihrem Mentor auftauchte. 

"Gibt es ein Problem?" 

Der zweite Anführer des MoorClans stolzierte neben Nachtschatten und drückte seine Brust heraus, um zu betonen, dass er immer noch größer als Moospfote war. Seine grünen Augen trieften nur so von Verachtung und Vorurteilen. Nachtschatten senkte leicht den Kopf und trat einen Schritt zur Seite. Er warf seiner Schülerin, die ihn mit einem Anflug von Panik ansah, einen bemitleidenden Blick zu. "Hier tanzt der Igel, Moospfote", erinnerte Krummpelz scharf an seine Anwesenheit. Moospfote funkelte den alten Kater an. Für einige Herzschläge lieferten sie sich ein Blickduell. 

Moospfote konnte den zweiten Anführer nicht ausstehen. Ihm schien es nicht zu passen, dass sie größer und stärker war, als je eine Katze in diesem Alter gewesen wäre. Ihm schien es nicht zu passen, wie sie von ihren Clankameraden gelobt und bewundert wurde. Ihm schien es nicht zu passen, dass sie mehr Beute von ihren Streifzügen mitbrachte, als jeder Krieger. Alles in allem glaubte Moospfote, dass Neid der Grund für seine unfaire Behandlung ihr gegenüber war. Er ließ sie öfter als nötig den flohverseuchten Pelz von Rankenpelz mit stinkender Mäusegalle reinigen. Er schickte sie zu Honigmaul, um Heilkräuter an den äußersten Rändern des Territoriums zu suchen, die die Heilerin nicht einmal benötigte. Er ließ sie im Sumpf herumwandern, indem er behauptete, dass Frösche besonders gut für die Gesundheit des Clans wären. Und letztendlich ließ er sie nicht fressen, wenn sie völlig entkräftet vom Kampftraining war. 

Was zum Fuchs war sein Problem?? 

Sie starrten sich immer noch an. Sie hatte all ihre Vorwürfe in ihren Blick gelegt, all ihre Abneigung diesem Kater gegenüber. Dieser wiederum funkelte sie mit kalter Strenge an. Er wusste, dass er Autorität besaß. Er wusste, wie einschüchternd er auf Moospfote wirkte. Er wusste, dass sie dem zweiten Anführer des MoorClans nicht widersprechen würde.

Schließlich senkte sie zerknirscht den Kopf. Ihren Blick auf den Boden gerichtet miaute sie: "Nichts. Es gibt kein Problem." Sie sah den kräftigen Kater mit allem Respekt, den sie aufbringen konnte, in die Augen. "Ich mache mich sofort auf den Weg."

 Dann straffte sie die Schultern und jagte den Hügel hinab, den sie gerade erklommen hatte. 


In der angenehmen Kühle des Waldes angekommen, holte sie einmal tief Luft. Die Waldluft war schwer vom starken Geruch von Moos, Nebel und allerlei Beutetiere. Das kühle Gras kitzelte angenehm unter ihrem Ballen. Einige Herzschläge blieb sie so stehen. Mit geschlossenen Augen, bebender Brust, vor Schmerz pochenden Muskeln und ausgefahrenen Krallen. Als ihre großen Krallen durch das Moos glitten, stellte sie sich vor, wie befriedigend es wäre, Krummpelz eine über zu ziehen. 

Also wirklich, Moospfote. Mehr Respekt vor dem zweiten Anführer! konnte sie Nachtschattens Tadel fast schon hören. Und so gerne sie Krummpelz auch in Fuchsdung getaucht hätte, sie wusste, dass sich das nicht gehörte. Krummepelz war im Grunde ein guter und gerechter zweiter Anführer. Er besaß großes strategisches Geschick, behielt immer die Ruhe und kannte den Platz eines jeden Clanmitglieds. Er erfüllte seine Pflicht mit Hingabe und Stärke. Eigentlich gab es kaum etwas an ihm auszusetzen. 

Bis auf seinen Umgang mit ihr! 

Moospfote jagte los, bevor ihre düsteren Gedanken sie einnehmen konnte. Ja, sie war erschöpft und wollte am liebsten nichts anderes tun als schlafen und fressen, doch schon nach kurzer Zeit spürte sie das Adrenalin langsam in ihren Adern zurückkehren. Die saftigen Beutegerüche, die dumpf und schwer in der Luft hingen, ließen ihre Krallen vor Erwartung zucken. 

Ihre Pfoten flogen über das Moos, über die Farne, über die kleinen Bäche und die umgestürzten Bäume. Ihre starken Beine durchschnitten den Nebel, der dick über dem Waldboden lag, ihre Lungen pumpten Sauerstoff in sie hinein, als wäre es Frischbeute, ihre Schnurrhaare bebten - ihre Ohren, Nase und Augen nahmen die Umgebung mit äußerster Konzentration auf. 

Klack, klack. 

Moospfote rammte ihre Pfoten in den Boden und hielt abrupt an. 

Rinde. Rinde, die abgelöst wurde und am Baumstamm hinunterfiel. 

Krzz, kzzz

Das Schaben von Krallen auf Holz. 

  Es musste ein großes Tier sein.  

Ihre großen Ohren drehten sich hin und her, um herauszufinden, woher die Geräusche kamen.  Doch es war unmöglich. Insekten summten, hunderte Vögel zwitscherten, sangen, schrien, das Krabbeln von Käfern unter ihren Pfoten, das Rascheln im Gebüsch. Sie öffnete das Maul, um besser riechen zu können, doch der Wald war geschwängert vom Geruch unterschiedlichster Tiere. Mäuse, Vögel, Rehe und Wildschweine. Es wäre nicht weiter schwer gewesen, fünf Mäuse aus dem Dickicht zu holen. Nachtschatten hatte nicht untertrieben, als er vor kurzem gesagt hatte: "In der Blattfrische musst du eigentlich nur das Maul öffnen, und die Beute läuft von selbst hinein.  Der Wald ist ein Paradies zu dieser Jahreszeit" Doch Moospfote war wütend. Sie würde es Krummpelz zeigen. Sie würde ihn noch neidischer machen. Heute würde sie sich nicht mit kleinen Rotkelchen oder Waldmäusen begnügen. Heute würde sie etwas fangen, bei dessen Anblick Krummpelz aus dem Pelz fahren würde. 

Klack.

Ein Stückchen Rinde landete leise vor ihren Pfoten. 

Da bist du ja!

Moospfote blickte nach oben. Das undurchdringliche Blätterdach des Dschungels ließ kaum einen Sonnenstrahl durch. Gewaltig dicke Äste überspannten die Baumkronen und bildeten ein Netz aus Moos und Holz. Sie zögerte nicht lange. Sie lief zum nächsten Baumstamm und versenkte ihre Krallen in der bemoosten Rinde. Mit schnellen und doch leisen Sprüngen arbeitete sie sich nach oben, kletterte bis sie bei einer großen Verästelung Halt machte und erneut die Luft prüfte. Voller Vorfreude erkannte sie, welches Tier sich wenige Mäuselängen unter ihr versteckte. Sie musste vorsichtig sein. Das kleinste Geräusch könnte sie verraten, die kleinste Bewegung das Tier alarmieren. Sie hatte es dem sanften Wind zu verdanken, dass ihre Beute sie noch nicht riechen konnte. Kopfüber glitt sie nach unten. Ihre Hinterpfoten stützte sie in einer großen Kuhle in der Baumrinde und auf einem herausragenden, etwas kleineren Ast ab, während ihre Vorderpfoten sich am Stamm nach unten tasteten. Dann konnte Moospfote es sehen: Ein großes Loch verriet, dass sich direkt unter ihr eine kleine Baumhöhle verbarg. Sie schnüffelte erneut. Ja, sie war sich sicher. 

"Eine Maus spürt dich, noch bevor sie dich sieht. Vögel hören dich, bevor sie dich sehen. Marder und Eichhörnchen riechen, hören und spüren dich, bevor du sie siehst. Also: Schlag zu, bevor du darüber nachdenken kannst. Verlasse dich auf deine Instinkte."

Moospfote zögerte keinen Augenblick. Sie löste ihre Hinterpfoten und warf sich kopfüber nach unten. Ihr schlanker Körper vollführte eine Drehung, ihre Krallen rammten sich in das Holz und ihre Pfote stieß in die Höhle. 

Ein hoher Schrei. Sie spürte Federn. Ihre Beute schlug kreischend um sich, als sich ihre Pfoten den Körper schnappten und ihn nach draußen zogen. Es kostete Moospfote unheimliche Kraft, das große Tier gepackt zu halten. Ihre Beine begannen zu zittern und drohten den Halt am Stamm zu verlieren. 

Der Vogel hörte nicht auf zu kämpfen. Sein scharfer Schnabel bohrte sich schmerzhaft in ihre Vorderpfote und sie fauchte unter Schmerz auf. Doch sie ließ nicht los. Mit einem Ruck war der Vogel aus der Höhle. Er schlug mit den riesigen Flügeln und riss Moospfote vom Stamm weg, ihre Krallen rissen die Rinde ab.

Moospfote jaulte erschrocken. Sie stürzte. 

Doch sie ließ den Vogel nicht los. Ihre zweite Pfote hielt den kreischenden Körper nun ebenfalls fest. Verzweifelt versuchte Moospfote mit ihre Schweif das Gleichgewicht zu halten, doch der Vogel in ihren Pfoten machte es ihr unmöglich.

Sie überschlug sich in der Luft und kam hart auf dem Boden auf. 

Ihr wurde die Luft aus den Lungen gepresst. Das Moos hatte es nicht geschafft, die Wucht voll abzufangen. Ihre Knochen fühlten sich geprellt an, ihr Kopf brummte. 

Plötzlich ging ein Rucken durch ihre Vorderbeine, als der große Vogel frei kam. "Nein!!", jaulte Moospfote und sprang auf die Beine. 

Sie sah, wie der Vogel dicht über dem Boden davon flog. Haufenweise Federn fielen zu Boden, während der Zerrupfte an Höhe gewann. 

Nein nein nein. Du entkommst mir nicht!

Es fühlte sich an, als würde sie innerlich verbrennen, als sie ihre strapazierten Muskeln erneut anspannte und losjagte. Den Blick auf den Vogel gerichtet, die Flanken bebend, raste sie über den Waldboden. Nicht mehr lange und er würde das Blätterdach durchbrechen! Im Augenwinkel sah sie einen umgestürzten Baustamm. Sofort fegte sie durch den Farn und sprintete den angelehnten Stamm hinauf, stieß sich ab und sprang. Ihre Pfoten fanden Halt, mit riesigen Sprüngen jagte sie den Baumriesen nach oben. Der Baum teilte sich. Moospfote warf sich nach vorne, erreichte einen dicken Ast und jagte über das Holz. Da vorne. Der Vogel war nun zwei Katzensprünge vor ihr. Auf einer Höhe. Ihre Lungen brannten. Sie bekam nicht genug Luft. Beinahe wäre sie auf dem feuchten Moos des Astes ausgerutscht. 

Doch ihr Blick fixierte weiterhin unnachgiebig ihre fliegende Beute. 

Einen Katzensprung trennte sie noch. 

Der Ast verjüngte sich. Moospfote jagte ihre Krallen in die Rinde, spannte die Hinterläufe an und warf sie erneut durch das Blätterdickicht. Haarscharf traf sie auf dem Ast des Nachbarbaums auf. Der Vogel war nun etwas über ihr. Noch einen Herzschlag und er würde zu hoch sein. 

Der Abstand war zu groß. Der Sprung hatte sie verlangsamt. Sie würde es nicht schaffen!

Schlag zu! Nachtschattens Stimme echote in ihren Ohren

Und sie schlug zu. 

Mit einem Jaulen warf sie sich in die Luft. 

Der Vogel schrie. 

Ihre Krallen zerfetzten die Flügel des Tieres. 

Ihre Zähne gruben sich in das Fleisch.

Und gemeinsam stürzten sie in die Tiefe. 


Diesmal kam Moospfote mit allen vier Beinen auf. Der Aufprall war so hart, dass sie vor Schmerz wimmerte. Doch als sie den ersten Schock überwunden hatte, schmeckte sie das Blut in ihrem Maul. Das Blut des riesigen Uhus, der noch ein letztes Mal zuckte, bevor er schwer und tot zwischen ihren Zähnen lag. 

Puh, war der schwer! Moospfote legte in ihm Moos ab und sank mit bebenden Flanken neben dem riesigen Tier nieder, das größer als eine  ausgewachsene Katze war. Größer als eine Katze, aber etwas kleiner als sie, dachte sie stolz und schnurrte. Rasselnd schnappte sie nach Luft. Sie hatte sich noch nie so zerschlagen und erschöpft gefühlt. Am liebsten wäre sie auf der Stelle eingeschlafen, doch mehr als das wollte sie zurück und ihren Fang Krummpelz präsentieren. 

Sie sah sie - immer noch heftig atmend - um. Wo war sie eigentlich? 

Die Bäume gehörten zwar sicher noch zum Wald, doch sie waren größer als die Bäume in der Nähe des MoorClan-Lagers. Die Luft war etwas kälter. Die Geräusche waren leiser und weniger geworden. Das Dickicht war teilweise so undurchdringlich, dass dahinter nur Schwärze zu erkennen war. 

Mit zitternden Beinen richtete sich Moospfote auf. Als sie die Luft überprüfte bestätigte sich ihre Vorahnung. Sie war nicht mehr im MoorClan-Territorium. 

Rauchwind hatte vor kurzem berichtet, dass der Wald zu groß sei, um ihn vollständig zum Territorium zu erklären. Die Grenzpatroullien hätten einen zu weiten Weg, das Gebiet wäre nicht sicher kontrollierbar. Also hatte die Spähtruppe nach längerer Untersuchung des Waldes ihre Wanderung beendet und die Grenze mitten im Wald festgelegt. Weiter waren sie nicht gegangen. 

Moospfote musste die äußere Territoriumsgrenze während ihrer Hetzjagd überschritten haben. 

Nervös suchte sie die Umgebung ab. In welche Richtung ging es zurück? 

Eilig packte sie den riesigen Uhu und zog ihn mit sich. Moospfote spürte Verzweiflung in sich aufsteigen. Sie war hundemüde. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Und sie hatte sich verlaufen. Dennoch schob sie sich unermüdlich durch das Dickicht, die Warnung von Nachtschatten im Hinterkopf: "Du darfst niemals nachts außerhalb des Lagers sein. Wir wissen immer noch nicht, was dort draußen lauert. Bären, wie in den Bergen, Füchse oder die Hunde." Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie das blutrote Abendlicht auf die Farne fallen sah. Nicht mehr lange, und es würde dunkel werden. 

Plötzlich blieb sie stehen. Es ging nicht weiter. Stein ragte vor ihr auf. 

Sie legte den Kopf in den Nacken. Und traute ihren Augen kaum. Eine gewaltige Felswand türmte sich vor ihr auf. Ein Blick nach rechts, ein Blick nach links und sie wusste, dass sie die falsche Richtung genommen hatte. 

Wäre sie nicht derart müde gewesen, hätte sie ihr Fund wohl mehr interessiert, sie hätte die lange Felswand in beide Richtungen abgelaufen, um zu sehen, wohin sie führte und wie weit sie sich erstreckte. Doch sie wollte einfach nur nach Hause.

Also machte sie kehrt und zog den Uhu in die Richtung, aus der sie gekommen war. 

Einen Schritt nach dem anderen kämpfte sich Moospfote über den Waldboden. Musste sie einen umgestürzten Baumstamm oder einen dickeren Felsen überwinden, brachten sie ihre Muskelkrämpfe beinahe um den Verstand. Flüssiges Feuer schien in ihrer Lunge zu lodern, jeder Atemzug war eine Qual.

Ihre Augen fielen immer wieder zu. 

Sie wusste nicht, wie lange sie schon gelaufen war, da zerriss eine vertraute Stimme die aufkommende Dunkelheit. 

"Moospfote! Moospfote! Wo bist du? Mooooospfoooote!!"

Nachtschatten. Vor Erleichterung hätte Moospfote am liebsten los geweint. 

"Hier!! Ich bin hier!", jaulte sie so laut sie konnte. Was bedeutete, dass es ein heiseres Röcheln war. Doch ihr Mentor hatte ein ausgezeichnetes Gehör. Keinen Herzschlag später brach er durch einen dichten Farnstrauch. 

Bei seinem Anblick setzte ihr Herz aus. 

Blanke Panik stand in seinem Gesicht. Angst und Verzweiflung verzerrten seine sonst so zarten Gesichtszüge.  Seine Stimme zitterte, als er herausbrach:

"Wölfe!! Moospfote, Wölfe sind in unserem Territorium!! KOMM!" Ohne abzuwarten, wirbelte der schlanke Krieger herum und jagte zurück in das Dickicht. 

Moospfote ließ den Uhu fallen. 

Und ohne sich zu fragen, was Wölfe eigentlich waren, rannte sie hinterher. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro