Kapitel 3
„hier trennen sich unsere Wege", riss Lärchenflugs Stimme Blattschweif aus ihren Gedanken. „Bei Sonnenhoch treffen wir uns wieder hier."
Wärme umhüllte Blattschweif, während sie neben Nachtfell durch den dichten Laubwald des Donnerclans lief. Die zwei Katzen mussten sich wirklich zusammenreißen, da es alle paar Herzschläge in den Gebüschen um sie herum nur so vor Beute raschelte.
Unter Vogelgesang und dem Rauschen der Blätter traute sich keiner von beiden auch nur ein Wort zu sagen.
Doch plötzlich wurde die peinliche Stille von einem lauten Fauchen unterbrochen. Nachtfell und Blattschweif nickten sich zu und schnellten mit einem lauten Jaulen los in die Richtung, aus der nun statt Fauchen ein schrilles Kreischen zu hören war.
Die Bäume rasten nur so an der kleinen Grenzpatrouille vorbei, bis die Krieger auf der Sonnenfelsenlichtung ankamen. Auf einmal schien alles ruhig, doch einige Blutspuren auf dem Steinboden unter ihnen deuteten darauf hin, dass hier gerade eben noch ein Kampf stattgefunden haben muss.
Zwischen den Bluttropfen auf dem Felsen fand Nachtfell einige Fellfetzen. Das Fell war dünn und verfilzt, es konnte kaum von einer Donnerclankatze stammen.
Selbst der Flussclan auf der anderen Seite der Grenze hat nicht ein solch heruntergekommenes Fell.
Blattschweif huschte neben ihn und betrachtete seinen Fund.
„F....Flammenclan“, stotterte sie entsetzt. Selbst Nachtfells Augen reflektieren nun keinen Stolz mehr, wie sie es sonst immer taten, eher eine Spur von Angst lag jetzt in seinem Blick.
„Sie haben sich bis jetzt noch nie auf unser Territorium getraut.“
Kurz hielt er inmitten seiner Überlegung inne. „Blattschweif. Warte mal... wo kommt das ganze Blut eigentlich her?“
Sie sahen sich ernst in die Augen, bis sie ihren Blickkontakt wegen eines Geräusches lösten. Konzentriert warteten die beiden auf ein weiteres, bis Nachtfell hochschreckte. Da... Da war doch ein Hilferuf!
Der Kater setzte sich sofort in Bewegung, Blattschweif allerdings blieb regungslos stehen.
„Komm her, da ist ein Flussclankrieger!“, rief er ihr zu. Nun setzte auch sie zu ihm hinüber. In einer kleinen Höhle kauerte -dem Geruch nach zu urteilen- eine kleine Flussclankatze, vermutlich noch ein Schüler.
Er sah sehr verschreckt aus und über seiner Schulter zog sich ein langer, klaffender Kratzer.
„Was ist passiert? Wer bist du?“
Blattschweif sah besorgt aus.
„Das ist Wachtelpfote, ich kenne ihn von Versammlungen. Die bessere Frage ist: Was machst du auf Donnerclanterritorium?“
„Dein ernst Nachtfell? Er ist verletzt!
Kannst du mal an was anderes als an Clanwohl und Ruhm denken, du Mäusehirn?“
Nachtfell verstummte und sah etwas traurig zu Boden. Währenddessen versuchte Blattschweif herauszufinden, was passiert war.
„Wachtelpfote, richtig?“
Der Kater nickte.
„Kannst du laufen?“, fragte sie weiter behutsam. „Ich... ich denke schon...“
Langsam versuchte er aufzustehen, doch nur einen Herzschlag nachdem er auf allen Vieren stand, brach er wieder in sich zusammen. Nachtfell stupste Blattschweif an und sie zuckte kurz zusammen.
„Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken! Soll ich Lärchenflug und Eulenpfote holen, damit wir ihm zu seinem Lager helfen können?“
Die dreifarbige Kriegerin sah ihn genervt an.
„Er würde es nie über den Fluss schaffen. Ich bin dafür, dass wir ihn ins Donnerclanlager bringen, dann kann Abendstern entscheiden, wie es weitergehen soll. Aber es ist eine gute Idee, die beiden herzuholen, wir können Unterstützung gebrauchen. Während du weg bist, kümmer ich mich um ihn.“
Mit einem Nicken verabschiedete Nachtfell sich und sprintete los in Richtung Zweibeinernester.
Hoffentlich sind diese Fuchsherzen noch nicht auf Lärchenflug und Eulenpfote gestoßen...
Und wenn Nachtfell etwas zustößt, könnte ich mir das nie verzeihen!
Doch für negative Gedanken war keine Zeit. Sie schüttelte den Kopf, so als könne sie dadurch ihren Kopf ordnen. Schließlich wendete sie sich wieder an den verstörten Kater vor ihr.
“Kannst du mir erzählen, wie der hier...“
Sie deutete auf die Schulterverletzung des Schülers.
„... entstanden ist?“
Kurz sammelte er sich, atmete Tief durch und antwortete dann:
„Es war der Flammenclan. Ich sah von meiner Seite der Grenze aus, wie sie sich hier niederließen. Ein orange getiegerter, wirklich sehr großer Kater hatte anscheinend eine Versammlung einberufen.“
Kurz krümmte sich Wachtelpfote vor schmerzen, blieb aber weiterhin stark.
„Ich war allein, weil ich eigentlich nur eine Auszeit und Jagen wollte. Mein Mentor, Rankenohr, hatte mir diesen Ausflug genehmigt.
Diese verlausten Streuner versuchten dann durch das Donnerclanterritorium abzuhauen und ich wollte nur wissen wo sie hingehen, also entschloss ich mich dazu, den Grenzfluss zu überqueren, obwohl das ja eigentlich verboten ist. Eine Katze hat mich dabei erwischt, dann haben sie mich angegriffen. Irgendwie, ich weiß auch nicht genau wie ich das geschafft habe, konnte ich mich hier verstecken. Und dann kamt ihr“
Blattschweif sah ihn mitleidend an. Natürlich hätte er die Grenze nicht überqueren dürfen, doch sein Mut war bewundernswert. Wachtelpfote stöhnte vor Schmerzen auf, wobei Blattschweif nur verzweifelt zusehen konnte. Wie praktisch ein Heiler jetzt wäre!
Wie gerufen eilten in diesem Moment Lärchenflug und Eulenpfote herbei, doch Nachtfell fehlte...
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Was wohl passiert ist?
Bin die nächsten zwei Wochen nicht aktiv beim Schreiben, wegen Schule... Aber bald geht's weiter :)
Was ist der eurer Meinung nach traurigste Warriorcats-Tod?
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