Kapitel 3
Krallenjunges - mittlerweile Krallenpfote und mit Eichelstern zum Mentor - rappelte sich keuchend wieder auf, als er zum dritten Mal von Kampfpfote beim Kampftraining besiegt wurde.
“Streng dich mehr an!“, fauchte Eichelstern und stieß ihn wieder Richtung Kampfpfote, welcher sich sofort wieder auf den kleineren Kater stürzte.
Krallenpfote nahm sich zusammen und rollte sich zur Seite weg. Der verdutzte Kampfpfote landete hustend im Dreck und Krallenpfote sprang vor, um ihn zufrieden zu Boden zu drücken.
Auf einmal packten ihn Zähne am Nacken und er wurde unsanft weggeschleudert. Eichelstern beugte sich über ihn und zischte drohend:
“Ausweichen ist etwas für Feiglinge! Wir kämpfen! Also los, noch einmal! Und diesmal weichst du nicht aus!“
Krallenpfote spürte den besorgten Blick von Buchensturm auf seinem Pelz, als er aufstand und auf den Angriff von Kampfpfote wartete. Er, Silberpfote und die Heilerin Federfeld waren die einzig netten Katzen im Clan.
Im nächsten Moment setzte Kampfpfote auch schon wieder vor. Krallenpfote bäumte sich auf und sein Gegner stieß ihn hart in den Bauch und grub die Zähne in sein Fleisch.
Voller Schmerz jaulte Krallenpfote auf und schlug mit ausgefahrenen Krallen auf den Rücken von Kampfpfote, welcher auch sofort abließ und sich kreischend und winselnd auf den Boden fallen ließ.
“Krallenpfote hat mich gekratzt! Er hat mich gekratzt!“
Krallenpfote selbst blutete stark aus dem Bauch und setzte sich keuchend hin. Sein Atem ging rasselnd und er schloss kurz die Augen. Ein großer Fehler. Denn im nächsten Moment spürte er die scharfen Krallen seines Anführers, die ihm über den Kopf wischten.
Er stieß einen heiseren Schrei aus und sank zu Boden. Der rotbraune Anführer grub die Zähne in seinen Nacken, sodass Blut hinunter lief und hob ihn so hoch. Dann tappte er mit Krallenpfote im Maul Richtung Lager.
Dort angekommen warf er ihn in die Mitte des Lagers und jaulte laut: “Dieser Kater hat beim Kampftraining einen anderen Schüler verletzt!“
Er winkte Kampfpfote zu sich, der leidend tat. Krallenpfote hingegen würde sich am liebsten vor Schmerz herumwälzen, doch das würde seine Wunden nur noch verschlimmern, also verzog er nur das Gesicht vor Schmerzen und keuchte leise.
Auf einmal spürte er einen warmen Körper an seinem Rücken und wurde von Silberpfotes Duft umhüllt. Sie drückte die Nase an seine Wange und flüsterte liebevoll: “Ich kümmere mich darum, dass deine Wunden behandelt werden.“
Der junge Schüler brachte ein leises Schnurren zustande, dann verdunkelte sich alles und er verlor das Bewusstsein.
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Langsam öffnete Krallenpfote die Augen und nahm gedämpft Stimmen war. Diese gehörten Silberpfote und Federfeld.
“Wie geht es ihm?“
“Seine Wunden verheilen gut. Er sollte bald wieder auf den Beinen sein.“
“Das ist gut!“ Ein Schnurren von Silberpfote. Krallenpfote wurde warm ums Herz.
“Wenigstens sorgen sich zwei Katzen im Clan um den Armen.“ Federfeld seufzte. “Er tut mir so leid.“
“Ja. Aber ich werde mich auf keinen Fall jemals von ihm abwenden. Das hat er alles nicht verdient.“ Dann kamen Schritte näher und Krallenpfote hob den Kopf.
Silberpfote stürzte sofort zu ihm und drückte sich an ihn. “Du bist endlich wieder wach!“ “Ja...“, krächzte er leise und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter.
“Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.“
“Wirklich?“
“Ja, natürlich! Du warst schließlich fast einen ganzen Tag bewusstlos!“
Krallenpfote stockte. “Was?“
Die silberne Kätzin nickte. “Ja. Du hattest zu viel Blut verloren. Dafür solltest du aber bald wieder ziemlich fit sein.“
Krallenpfote nickte unsicher und stand langsam auf, Silberpfote stützte ihn. An ihre Schulter gelehnt stolperte er aus dem Bau, merkte aber schon bald, dass er auch ohne eine Stütze gehen konnte. Also tappte er ohne Silberpfote weiter und ließ den Blick schweife. Keine Katze schien froh ihn zu sehen. Er bekam nur missbilligende oder abwertende Blicke ab.
Enttäuscht, aber auch nicht wirklich überrascht nahm er sich einen Lachs vom Frischbeutehaufen und teilte sich ihn mit Silberpfote, die ihm noch leise zuflüsterte: “Vergiss nie; Ich werde immer froh sein, dich zu haben.“
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