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Eine Schuld

Terra bemerkte, wie sofort alle Augen sich auf Vogelschweif richteten, die mit angelegten Ohren einige Schritte zurückwich. Ihr Blick wanderte von links nach rechts, bis er auf Schattenstern landete.

»Ich... Ich wollte das alles doch gar nicht!«

»Also hast wirklich du uns an Funkenstern verraten?«, fragte Spritzklang fassungslos und sah ihre Freundin entsetzt an.

Vogelschweif trat von einer Pfote auf die andere, während das Schweigen sich immer weiter in die Länge zog. Hilfesuchend schaute sie zu Blendfeuer, der nun tatsächlich nach vorne trat. Er sah sie eine Weile mit einem Blick an, den Terra nicht deuten konnte, und wandte sich dann an Schattenstern.

»Das muss ein Missverständnis sein!« Er nickte zu Terra. »Wie kommst du darauf, dass sie es gewesen ist? Warum hätte sie das tun sollen? Sie ist eine loyale WindClan-Kriegerin, meine Gefährtin und die Mutter unserer Jungen!«

»Es kann nur sie sein«, antwortete Hechtkralle an ihrer Stelle. Er hatte sich auch angehört, was Nebelpfote zu sagen hatte, und wusste, dass das garantiert kein Irrtum war. »Als Laufherz vom SchattenClan zurückkehrte, erzählte sie uns von dem geplanten Angriff. Davor waren wir in der Kinderstube, aber dann ist Vogelschweif aufgewacht und wir sind nach draußen gegangen. Allerdings nicht zu weit weg. Wenn sie es gewollt hätte, hätte sie uns belauschen können.«

»Sag, dass das nicht wahr ist!« Blendfeuer stellte sich vor seine Gefährtin und versuchte, ihren Blick einzufangen, aber sie wich ihm aus. »Sag, dass das nicht wahr ist! Das kann nicht sein! Du hättest deinen Clan doch nie verraten!«

»Hast du vergessen, wie meine Mutter gestorben ist?«, blaffte Vogelschweif plötzlich und hob ruckartig den Kopf. Ihre gelben Augen starrten erst den weißen Kater vor ihr an, bevor sie zu Schattenstern wanderten. »Weißklee hat sich geopfert, um dich zu retten, große Anführerin! Sie hat dir durchgängig geglaubt und ist dir gefolgt, aber was hat ihr das gebracht? Nichts als den Tod! Todesfeder ist auch wegen dir gestorben! Ich bin die einzige aus meiner Familie, die noch am Leben ist!«

Das stimmt nicht ganz, dachte Terra und erinnerte sich daran, dass ihre Mutter White und Weißklee Schwestern waren. Trotzdem blieb sie still, während Vogelschweif sich immer weiter in Rage redete.

»Und als Weißklee gestorben ist, hat es nicht mal eine richtige Totenwache gegeben!«, rief die gelbbraune Kätzin wütend. »Wir sind aus dem Zweibeinerort hierher geflohen. Und meine Mutter? Du hast sie einfach zurückgelassen! Zusammen mit all den anderen Toten! Und als wir zurückgegangen sind, um sie zu holen, waren sie weg, weil die Zweibeiner ihre Leichen mitgenommen haben! Wo soll ich jetzt um Weißklee trauern? Woher soll ich wissen, dass sie überhaupt beim SternenClan ist! Bis vor wenigen Sonnenaufgängen, als die Sternenkatze wie aus dem Nichts erschienen ist, um Funkenstern zu bestrafen, habe ich nicht mal an den SternenClan geglaubt!«

»Vogelschweif...«

»Ich bin noch nicht fertig!«, fuhr sie Blendfeuer an, der sie mit schmerzerfüllten Augen ansah. »Als Funkenstern den WindClan übernommen hat, war ich im ersten Moment froh! Ich würde die Mörderin meiner Mutter nicht mehr Tag für Tag sehen müssen! Seine Regeln waren hart, aber im Vergleich mit den Gesetzen des Windes waren sie gar nichts! Wenn ich damals überlebt habe, würde ich auch jetzt überleben! Alles, nur nicht du, Schattenstern!«

Ihre gelben Augen richteten sich jetzt auf Terra und Hechtkralle. »Als ich gehört habe, worüber ihr sprecht, war ich im ersten Moment einfach nur entsetzt! Warum lieben alle diese Anführerin, deren eines Auge auch noch blind ist! Diese Arroganz und Überheblichkeit ist ein Haufen Fuchsdung! Mir wird einfach nur schlecht davon! Warum ist es bei den anderen nicht so? Vielleicht war Schattenstern früher die große Retterin, die uns von den Gesetzen des Windes erlöst hat, aber jetzt hat sie sogar kurzzeitig ihren eigenen Clan aufgegeben! Warum stehen alle zu ihr? Sagt es mir!«

»Wir vertrauen ihr«, antwortete Terra fest. »Sie hat uns letztendlich nicht im Stich gelassen. Sie hat sich mit dem DonnerClan und dem SchattenClan verbündet, um Funkenstern zu vertreiben!«

»Hast du nicht gesehen, was Funkensterns Streuner mit uns gemacht haben?«, knurrte auf einmal Efeubein und kam mit drohend aufgestelltem Nackenfell auf sie zu, blieb jedoch stehen, als Blendfeuer sich ihm in den Weg stellte.

»Sie weiß nicht, was sie sagt!«, rief der weiße Kater besorgt. »Vogelschweif! Du meinst es doch alles nicht so!«

»Ich meine es genau so«, sagte die gelbbraune Kätzin. »Ich habe es nur zu lange mit mir herumgetragen. Und jetzt ist es endlich raus! Ich hätte einfach mit Weißklee und Todesfeder abhauen und als Streunerin leben sollen. Dann wären wir jetzt noch alle am Leben.«

»Aber du hast doch noch mich!« Blendfeuer blinzelte sie verständnislos an. In seinen Augen stand ein tiefer Schmerz geschrieben. »Und unsere Jungen...«

»Das ändert nichts an dem, was ich eben gesagt habe«, miaute sie. »Schattenstern hätte den Angriff einfach abbrechen und den WindClan Funkenstern überlassen sollen!«

»Das hätte ich nie im Leben getan!«, fauchte Schattenstern plötzlich, die zuvor einfach nur ungläubig zugehört hatte.

»Du bist für den Tod von Luchsohr und Tannennadel verantwortlich, Vogelschweif«, bemerkte nun Aqua von der anderen Seite der Versammlung. »Das hätte nicht passieren dürfen. Beinahe wäre Dunkelherz für etwas bestraft worden, das er nicht getan hat.«

»Dann bestraft halt mich!«, rief Vogelschweif. »Es ist mir egal! Verbannt mich meinetwegen!«

»Nein!« Blendfeuer stürzte vor und versuchte, ihr mit der Nase gegen die Wange zu stupsen, aber sie drehte den Kopf weg. Daraufhin wandte er sich an Schattenstern. »Du darfst sie nicht verbannen! Bitte tu das nicht!«

»Möchtest du bleiben, Vogelschweif, oder möchtest du gehen?«, fragte die Anführerin.

Warum gibt sie ihr überhaupt diese Wahl?, fragte Terra sich. Wobei... Wenn sie Vogelschweif einfach so verbannen würde, würden Sturmjunges, Glanzjunges und Kleinjunges ihre Mutter verlieren und es gibt keine andere Königin, die sich um sie kümmern könnte. Außer vielleicht Seelenpfote, aber Seelenpfote ist... nicht im richtigen Zustand.

»Ich habe nicht damit gerechnet, dass Luchsohr und Tannennadel sterben würden.« Auf einmal klang Vogelschweifs Stimme leise, fast zerbrechlich. »Ich wollte das wirklich nicht. Ich wollte einfach nur, dass Funkenstern weiterhin Anführer bleibt.«

»Jetzt zeigst du also dein wahres Gesicht«, zischte Efeubein, der immer noch nicht an Blendfeuer vorbei kam. »Verräterin. Fuchsherz.«

Vogelschweif schien ihn nicht gehört zu haben. Als hätte alle Kraft sie verlassen, stürzte sie zu Boden und vergrub den Kopf zwischen den Vorderpfoten. »Es tut mir leid.«

»Mit einer einfachen Entschuldigung kommen sie auch nicht zum Leben zurück«, grollte Funkenlicht.

Blendfeuer wirkte mittlerweile einfach nur verzweifelt. Er hatte sich neben seine Gefährtin gestellt und legte sich jetzt in der selben Position neben ihr hin. »Bitte, Schattenstern«, flehte er. »Wenn du sie verbannst, werden ihre Jungen ohne Mutter aufwachsen! Bitte...«

Terra spürte einen schmerzenden Knoten in ihrer Brust. Es tat weh, den einst so stolzen Krieger nun so verzweifelt und niedergeschlagen zu sehen, dass er seine Anführerin auf so eine Weise um etwas anflehte. Wenn sie an Vogelschweifs Stelle gewesen wäre, hätte sie jedoch Hechtkralle mit allen Mitteln davon abgehalten, so etwas zu tun. Das ist erniedrigend...

»Vogelschweif...« Es dauerte eine ganze Weile, bevor Schattenstern endlich weitersprach. »Wenn du den WindClan verlässt, wirst du zu einer Streunerin und ich kann dich nicht mehr bestrafen. Wenn du dir aber unser Vertrauen wieder erarbeiten und deine Loyalität erneut beweisen möchtest, dann habe ich eine Bestrafung für dich.«

Terra sah, wie Blendfeuer bittend zu Vogelschweif sah, die nur langsam mit dem Kopf nickte. »Ich werde hier bleiben.«

»Dann wirst du so lange die Aufgaben eines Schülers übernehmen und wie einer behandelt werden, bis alle Katzen des Clans der Überzeugung sind, dass du dem WindClan weiterhin treu bist«, bestimmte Schattenstern. »Du wirst tun, was die Krieger dir befehlen und wirst dir zusätzlich als letzte vom Frischbeutehaufen nehmen.«

Vogelschweif nickte wieder, blieb aber auf dem Boden ausgestreckt, bis Blendfeuer sich als erster erhob und sie anstupste. Erst dann stand sie auf und trottete mit gesenktem Blick und hängendem Kopf zur Seite, um den Blicken der anderen Katzen auszuweichen.

»Und was ist, wenn jemand nie der Überzeugung sein wird, dass sie treu ist?«, flüsterte Nebelpfote neben Terra gerade so laut, dass sie ihn noch hören konnte. »Efeubein sieht nicht so aus, als würde er ihr leichtfertig verzeihen.«

Darauf hatte Terra keine Antwort. Trotz dem, was Vogelschweif getan hatte, tat sie ihr irgendwie leid. Sie hätte tatsächlich nicht wissen können, dass Luchsohr und Tannennadel sterben, aber uns einfach an Funkenstern verraten... Hasst sie Schattenstern wirklich so sehr?

»Und was ist mit Dunkelherz?«, rief auf einmal eine dünne Stimme aus der Menge. Laufherz. Die weiße Kätzin hatte sich ein Stück nach vorne gedrängt, aber ihr Fell war vor Nervosität wild gesträubt. »Er ist unschuldig! Ihm wird jetzt doch nichts passieren, oder?«

»Dunkelherz war Funkenstern treu ergeben«, rief Efeubein. »Er verdient auch eine Strafe!« Er schaute auffordernd zu Schattenstern.

»Oh nein«, hörte Terra Nebelpfote neben sich flüstern. Der dunkelgraue, fast schwarze Kater war auf die Pfoten gesprungen und hatte die Augen besorgt aufgerissen. Terra strich ihm beruhigend über den Rücken, aber er bemerkte sie gar nicht.

»Er bekommt dieselbe Strafe wie Vogelschweif«, bestimmte Schattenstern schließlich. Ihre Stimme war belegt, als kostete es sie unglaubliche Mühe, diesen Satz auszusprechen.

Die WindClan-Katzen, allen voran Efeubein, nickten zufrieden, obwohl Terra sehen konnte, dass vor allem Aqua, Kräuselsturm und Spritzklang nicht so begeistert wirkten. Laufherz sah jedoch am erschrockensten aus. Sie schaute hilflos von einer Seite zur anderen und rannte dann in Richtung Heilerbau davon, wo Dunkelherz gefangen gehalten wurde.

Sie macht sich wirklich große Sorgen um ihn, dachte Terra. Fast so wie Hechtkralle und ich uns umeinander sorgen. Sie wechselte einen Blick mit ihrem Gefährten, der ihr aufmunternd über die Wange strich. Er ist jetzt der zweite Anführer, aber für mich wird er immer der gleiche bleiben.

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