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Ein Köder

»Wir haben uns versammelt, um zu entscheiden, wie wir Düsterer Mond und sein Rudel sowie die restlichen Katzen besiegen können, die sich ihm angeschlossen haben«, erhob Ojiha die Stimme. »Beim letzten Kampf ist nichts so gelaufen, wie wir es wollten. Wir waren ihm praktisch ausgeliefert. Dieses Mal muss es anders sein. Statt uns nur zu verteidigen, müssen wir selbst angreifen.«

Wolfstern ließ den Blick über all die Katzen schweifen, die sich im Holzsitz versammelt hatten. Sie alle hofften auf einen guten Plan. Einen Plan, mit dem sie Düsterer Mond loswerden konnten. Nur wussten sie nicht, dass es noch gar keinen Plan gab. Anführer sind nicht allmächtig, dachte sie grimmig.

»Wir wissen, dass das Rudel sich in dem Wald jenseits des DonnerClan-Territoriums versteckt«, fuhr Ojiha fort. »Düsterer Mond hat mittlerweile die Macht der Sonne von Sonnenpfote. Er kann sich also schneller als andere bewegen, viel schneller. Seine einzige Schwäche scheint zu sein, dass er sich nie im Sonnenlicht zeigt, aber im Wald ist das ohnehin unwichtig. Außerdem scheint sein Rudel entschlossen und fest hinter ihm zu stehen. Bis auf einen Wolf namens Leises Lied.«

»Also stimmt es?«, ertönten aufgeregte Stimmen von unten. »Ein Wolf hat Käferblume und den anderen geholfen?«

»Warum sollte er das tun? Er ist ein Wolf!«

»Brud war auch ein Wolf!«, fauchte jemand. »Und er hat uns mehr als nur einmal geholfen!«

»Leises Lied«, erhob sich die Stimme von Terra über die anderen, »hat uns wirklich geholfen! Ohne ihn hätten wir Sternenpfote nicht retten können!«

»Also steht er auf unserer Seite?«, fragte Rosendorn von der anderen Seite des Holzsitzes.

»Ich denke schon.«

Die Antwort der roten Kätzin war ein verächtliches Schnauben.

»Es ist noch zu früh, um zu entscheiden, ob er auf unserer Seite steht oder nicht«, meinte Windstern. »Wenn er gegen das ist, was Düsterer Mond macht, warum hat er uns – dem SchattenClan – dann nicht schon früher geholfen? Wir können uns nicht sicher sein, dass er für uns wirklich nur Gutes im Sinn hat.« Mehrere Katzen nickten zustimmend. »Deswegen werden wir ihn nicht in unseren Plan einbinden. Es ist zu riskant.«

»Was ist denn der Plan?«, erkundigte sich eine Kätzin aus den Reihen der DonnerClan-Katzen. Wolfstern entdeckte Vogelnase, die auf die Beine gesprungen war und jetzt herausfordernd zu den Anführern und Ojiha sah. »Was ist der Plan? Ihr habt doch sicher einen, oder?«

Wolfstern wechselte einen flüchtigen Blick mit Windstern und Schattenstern. Das war genau die Frage, die sie befürchtet hatten. Wie abgesprochen trat Schattenstern vor.

»Der geplante Angriff ist eine ernste Sache, die die Anführer alleine nicht planen können«, erklärte sie ruhig. »Jeder Krieger und Schüler wird sein Leben riskieren müssen, um Düsterer Mond endgültig zu besiegen. Wir können von euch nicht verlangen, einem Plan zu folgen, mit dem ihr nicht einverstanden seid.«

»Das heißt, es gibt keinen Plan?«, hakte Vogelnase nach.

Schattenstern schüttelte den Kopf. »Wir werden den Plan heute zusammenstellen. Gemeinsam. Alle drei Clans vereint.«

»Was bedeutet ›Düsterer Mond endgültig besiegen‹?«, fragte Düsterpfote, ein Schüler des DonnerClans und der einzige Sohn von Kiefernblut. Er saß neben seiner Mutter und hatte die Augen weit aufgerissen. »Bedeutet das, dass wir ihn töten müssen?«

»Ja.«

»Und sein Rudel?«

»Wenn es nicht die Flucht ergreift, ja.«

Einige Herzschläge war es still, dann brach lautes Stimmengewirr aus. Die Katzen redeten wild durcheinander, sodass Wolfstern absolut nichts verstehen konnte. Aber sie wusste, worum es vermutlich ging. Gegen einen Wolf zu kämpfen, ist schon schwer genug. Wir haben es an unserem eigenen Leib erlebt. Und jetzt verlangen wir, dass Düsterer Mond, der auch noch eine Macht hat, mit der er uns deutlich überlegen ist, getötet werden soll. Zusammen mit seinem Rudel, wenn es nicht flieht. Tolle Aussichten... Ganz zu schweigen davon, dass das Gesetz der Krieger es eigentlich verbietet, zu töten. Aber verteidigen wir uns nicht nur? Wenn wir nichts tun und Düsterer Mond bemerkt, dass seine Gottheit ihm die anderen Mächte verweigert, weil eine Katze der Macht – nämlich Sternenpfote – noch am Leben ist, wird er erneut angreifen. Und dann wird alles so enden wie letztes Mal.

Als der Lärm sich auch nach einiger Zeit nicht legte, wurde es Wolfstern zu blöd. Ohne auf den warnenden Blick von Schattenstern zu achten, stellte sie sich neben Ojiha und jaulte: »Ihr denkt vielleicht, dass einen Wolf zu töten unmöglich ist! Aber das stimmt nicht! Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir alles schaffen!«

Allmählich legte die Unruhe sich, aber einige Katzen wirkten immer noch nicht überzeugt. »Zusammenarbeiten schön und gut«, meinte Funkenlicht. »Aber es braucht mindestens drei Krieger, um es wenigstens annähernd mit einem Wolf aufnehmen zu können. Und viele von uns sind verletzt oder haben Clan-Gefährten im Lager, die verletzt sind.«

»Deswegen dürfen wir uns nicht nur auf unsere Stärke verlassen«, miaute Windstern ruhig. »Sondern auch auf unsere Klugheit. Wir brauchen eine gute List.«

Wenn er jetzt fragt, ob irgendjemand eine Idee hat, lache ich, dachte Wolfstern, aber der Anführer des SchattenClans tat das nicht. Stattdessen sah er hinab auf die versammelten Katzen und wartete.

Stille.

»Wir könnten die Wölfe in einen Hinterhalt locken«, ertönte auf einmal die Stimme von Honigtatze. Die Kriegerin mit den drei Beinen stand auf und humpelte ein Stück nach vorne, sodass die anderen sie besser sehen konnten. »Tagsüber, damit Düsterer Mond im Wald zurückbleiben muss. Wenn das Rudel sich aufteilt, können wir besser mit den einzelnen Bestien umgehen.«

»Warum sollte Düsterer Mond einen Teil seines Rudels wegschicken? Er hat überhaupt keinen Grund dazu«, wandte Zornesfeuer ein und funkelte Honigtatze verächtlich an, woraufhin sie sich mit einem leichten Zucken der Ohren wieder setzte.

Dafür schienen die Worte eine andere Katze auf eine Idee gebracht zu haben. »Es gibt doch noch mehr Mächte, oder?«, fragte Hechtkralle und sah hoch zu Ojiha.

Der Schamane nickte zustimmend.

»Gibt es eine Macht, die man vortäuschen könnte?«

Wolfstern stellte überrascht die Ohren auf und spürte, wie ihr Nackenfell sich langsam aufstellte, als sie verstand, worauf Hechtkralle hinaus wollte.

»Du möchtest eine Katze als Köder benutzen, die vortäuscht, eine Macht zu haben?«, fragte Schattenstern ungläubig.

»Das ist die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, um Düsterer Mond so sehr aus der Fassung zu bringen, dass er einen Teil seines Rudels sofort weg schickt«, erklärte Hechtkralle. »Was ist sein Ziel? Er möchte alle Mächte bekommen. Wenn er also jemanden mit einer Macht genau vor seiner Nase sieht, kann er nicht anders, als zuzuschlagen.«

»Düsterer Mond möchte zu einer lebenden ›Gottheit‹ aufsteigen«, erhob auf einmal eine graue Schülerin des SchattenClans die Stimme. »Sonnenpfote hat es erfahren, als er gefangen war.«

»Das stimmt mit dem überein, was Leises Lied uns erzählt hat«, merkte Kiefernblut an. »Düsterer Mond möchte alle Mächte sammeln. Er wird mit seinem ›Urwolf‹ reden und ihn darum bitten, sie direkt von ihm zu bekommen. Dafür müssen alle anderen Träger aber zuerst tot sein. Solange Sternenpfote lebt, wird ihm das also nicht gelingen.«

»Wir werden Sternenpfote nicht als Köder benutzen!«, fuhr Käferblume die DonnerClan-Kriegerin an.

»Das meinte ich doch auch gar nicht. Ich meinte, dass wir in Sicherheit sind und Düsterer Mond feststeckt, solange Sternenpfote lebt.«

»Aber wer wird dann der Köder sein?«, fragte Bärenpranke dazwischen. »Und wie kann man eine Macht vortäuschen? Überzeugend vortäuschen, sodass Düsterer Mond glaubt, dass diese Katze wirklich eine Macht besitzt?«

Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf Ojiha, der nachdenklich den Kopf hin und her wiegte. Der kleine Vogel zwischen seinen Schultern flatterte mit den Flügeln und saß dann wieder still.

»Mit der Macht des Feuers kann man andere verletzen ohne sie berühren zu müssen«, sagte er schließlich. »Alle anderen Mächte sind nicht geeignet. Entweder sie sind nicht so offensichtlich oder man kann sie gar nicht vortäuschen.«

»Verletzen ohne zu berühren?« Sprungflügel klang geschockt. »Du meinst, eine Katze wird vortäuschen, eine andere aus einer großen Entfernung anzugreifen, während die andere sich selbst verletzt?«

Rosendorn schnaubte. »Finde erstmal jemanden, der das freiwillig macht!«

»Ich mache das!«

Wolfsterns Blick und der aller anderen wanderte zu dem schwarzen Kater, der in dem Loch stand, durch das man den Holzsitz betreten konnte. Dunkelherz? Sie spürte eine heftige Wut in sich aufsteigen und schaute zu Schattenstern. Warum lässt du den Verräter frei herumlaufen? Aber auch die WindClan-Anführerin schien überrascht zu sein.

»Was hast du hier zu suchen?«, fragte sie mit gepresster Stimme. »Efeubein hätte dich nicht aus dem Lager lassen dürfen!«

»Ist das wichtig?« Dunkelherz bewegte sich durch die Katzenmenge nach vorne und starrte herausfordernd zu Schattenstern hoch. »Offensichtlich bin ich doch zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Niemand sonst traut sich, den Köder zu spielen. Oder findet sich jemand?« Er sah zu den anderen Katzen, die seinem brennenden Blick jedoch auswichen. »Habe ich es mir doch gedacht.«

»Diese Aufgabe ist zu gefährlich für...«

»Für einen so jungen Kater wie mich?«, unterbrach Dunkelherz Schattenstern. »Funkenstern hat immer gesagt, dass Alter keine Rolle spielt. Man muss nur entschlossen genug sein.«

»Funkenstern!« Mehrere Katzen zischten den Namen und sprangen auf die Pfoten.

»Lass ihn doch gehen, Schattenstern!«, rief Wolfstern, bevor die ersten Krieger auf den Gedanken kommen konnten, Dunkelherz anzugreifen, der sich allerdings gar nicht darum zu kümmern schien. Sie wusste nicht, ob das wirklich der Grund war, aus dem sie das sagte. Vielleicht wollte sie den Kater, der mit für Luchsohrs Tod verantwortlich war, auch einfach nur leiden sehen.

Schattenstern warf ihr einen unsicheren Blick zu. Ein gewisser Vorwurf lag in ihrem sehenden Auge, aber Wolfstern wusste, dass die schwarze Kätzin ihr nicht widersprechen konnte. Nicht, wenn sie beweisen wollte, dass sie ihren Sohn wie jeden anderen Krieger behandelte, und nicht, wenn Dunkelherz sich doch freiwillig gemeldet hatte.

»Ich mache das«, sagte der junge Kater nochmal nachdrücklich. »Meinetwegen kann ich auch derjenige sein, der sich verletzt. Wenn ich damit meine Treue zum WindClan beweisen kann.« Eine gewisse Verbitterung klang in seiner Stimme mit.

»Ich werde mit dir gehen!«, rief auf einmal noch jemand aus Richtung des Eingangslochs.

Vogelschweif?, dachte Wolfstern überrascht. Warum ist sie nicht mit den anderen WindClan-Katzen gekommen? Ihr fiel auf, dass einige die gelbbraune Kriegerin feindselig ansahen, aber sie konnte es sich nicht erklären. Wie hat sie sich auf einmal so viele Feinde gemacht?

»Für mich gilt das gleiche wie für Dunkelherz«, miaute Vogelschweif und senkte respektvoll den Kopf. »Wir zwei werden den Köder spielen.«

Irgendwo wurde es unruhig und Wolfstern sah, wie Blendfeuer sich einen Weg zu seiner Gefährtin bahnte, aber sie warf ihm einen schnellen Blick zu, woraufhin er stehen blieb. In seinen blauen Augen lag echter Schmerz.

»Ich respektiere eure Entscheidung«, sagte Windstern in die Stille hinein. »Das ist sehr mutig von euch. Jetzt sollten wir die Feinheiten unseres Plans ausarbeiten.« Er trat einige Schritte nach vorne, bis er neben Ojiha stand, der Dunkelherz und Vogelschweif nachdenklich musterte.

Die Feinheiten, dachte Wolfstern und seufzte innerlich. Wie viele Katzen werden diesmal verletzt werden oder... sogar ihr Leben lassen? Sie dachte an Tigerblume und spürte sogleich einen Stich in ihrem Herzen. Nein, sie wird zusammen mit Wolfjunges im Lager bleiben. In Sicherheit. Dafür werde ich sorgen.

Sie warf Schattenstern von der Seite her einen Blick zu, während die anderen Katzen bereits wild diskutierten und Ideen austauschten. Die WindClan-Anführerin war ein Stück in sich zusammengesunken. In ihren Augen lag ein Blick, den Wolfstern nicht richtig deuten konnte, aber irgendwas sagte ihr, dass die schwarze Kätzin noch einen anderen Plan hatte. Einen eigenen. Was hast du vor, Schattenstern?, dachte sie. Jeder weiß, dass du deinen Sohn unbedingt vor dieser Aufgabe retten möchtest, aber wie genau möchtest du das machen?

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Vermutlich eines der längsten Kapitel dieser Reihe, haha XD

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