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Ein Ehrgeiz

Sonnenpfote wusste nicht, wie lange er gegen Sonnenherz gekämpft hatte, als er sich von dem Kater löste, der genauso aussah wie er. Und nicht nur das. Er bewegte sich auch genauso, benutzte die gleichen Angriffs- und Verteidigungstechniken, vielleicht dachte er sogar gleich. Nein, natürlich denkt er nicht so wie ich. Er ist verrückt, aber ich nicht. Oder?

»Hast du genug?«, fragte Sonnenherz leicht keuchend. Von seiner Schulter hing ein blutiger Fellfetzen, den Sonnenpfote ihm abgerissen hatte. Der Rest war vollkommen mit Wasser durchtränkt. Irgendwann hatte sich ihr Kampf in den Fluss verlagert, doch jetzt standen sie wieder auf trockenem Boden.

»Dasselbe könnte ich dich fragen«, meinte Sonnenpfote.

Sonnenherz schnaubte. »Der Kampf bringt sowieso nichts und das weißt du. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen, denn wir sind Eins. Schau auf deine Schulter.«

Sonnenpfote wollte es eigentlich nicht tun, blickte aber trotzdem dorthin. Dorthin, wo ein blutiger Fellfetzen herabhing. Scheinbar unbekümmert sah er wieder zu seiner Wiedergeburt. »Im SternenClan gibt es aber nur eine Seele. Wenn ich sterbe, also zu der Höhle da hinten gehe, wirst du verschwinden und nur noch ich werde da sein.«

»Bist du dir da so sicher?« Sonnenherz peitschte mit dem Schweif. »Genauso gut könnte ich da bleiben und du verschwindest. Du weißt, dass ich stärker bin als du.«

»Wie kannst du stärker sein, wenn wir Eins sind? Du widersprichst dir selbst!«

»So oder so, wirst du es wirklich riskieren, die Höhle zu betreten? Sobald du das tust, wird nur noch einer von uns da sein. Und wenn ich das bin, wirst du zusammen mit mir in den Wald der Finsternis kommen, wo wir bleiben, bis man uns vergessen hat. Oder aber du bleibst und kommst in den SternenClan. Aber dann wirst du für immer mit dem Gedanken leben müssen, dass ich vielleicht wieder die Kontrolle gewinne. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen. Niemals!«

Sonnenpfote versuchte, Ruhe zu bewahren. »Oder ich lebe weiter.«

Sonnenherz verdrehte die Augen. »Du kennst den Weg zurück ins Leben ohnehin nicht. Du steckst hier fest. Zusammen mit... Wo schaust du hin?«

Ich muss einfach nur ignorieren, was er sagt. Das ist die beste Methode, dachte Sonnenpfote und als er nach oben blickte, sah er auf einmal eine Art seltsamen Nebelschleier, der über den strahlend blauen Himmel zog. Er änderte immer wieder die Form und glitzerte, als bestünde er aus Sternenstaub. Neugierig geworden stand Sonnenpfote auf und fing an, hinter dem Nebel her zu rennen. Irgendwas sagte ihm, dass das unglaublich wichtig war.

»Nein! Komm zurück!«, schrie Sonnenherz hinter ihm, aber Sonnenpfote blieb nicht stehen.

Seine Pfoten trommelten über frisches Gras, dann über etwas, das sich wie heruntergefallene Nadeln und trockenes Laub anfühlte. Über ihm flog der Nebelfetzen zwischen den Ästen der Bäume hindurch, bis er den Wald wieder verließ. Und nach einer Weile wieder in einen Wald kam. War es derselbe? Eigentlich wäre das unmöglich, aber er träumte ja, also vielleicht doch?

Sonnenpfote hörte auf zu zählen, wie oft er den Wald durchquerte, wie oft Sonnenherz nach ihm rief – mit jedem Mal wütender – und wie oft seine Pfoten ins Wasser des Flusses tauchten. Irgendwann umfing ihn eine düstere Schwärze, als wäre es plötzlich Nacht geworden.

»Sonnenpfote?«

Er kannte diese Stimme. Warum ist sie hier? Ist sie auch im Dazwischen? Aber... Der Schmerz kam so plötzlich, dass der Schrei ihm in der Kehle stecken blieb. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und er rollte sich zur Seite, wurde aber gleich von mehreren Pfoten festgehalten.

»Gut! Er ist wach! Gib mir noch mehr Spinnweben! Und halt ihn besser fest, beim SternenClan!«

»Alles wird gut, Sonnenpfote! Luftfell kümmert sich um dich! Aber bitte bleib wach!«

»Wasserpfote...« Sonnenpfote erkannte seine Stimme kaum wieder. Als er die Augen öffnete, blickte seine liebste Kätzin ihn voller Sorge an und betäubte wenigstens einen Teil der Schmerzen.

»Red nicht zu viel. Was hast du dir nur dabei gedacht!«

»Wie geht es ihm?« Eine andere Gestalt tauchte hinter Wasserpfote auf. Käferblume. Seine... Das Wort ›Mutter‹ hatte jetzt einen bitteren Beigeschmack.

»Er wird überleben«, miaute Luftfell, die damit beschäftigt war, ihm unzählige Lagen an Kräutern mit Spinnweben an seiner Brust und seinem Bauch zu befestigen. Gleich darauf wurde ihm etwas ins Maul gestopft, was er vor Überraschung wirklich runterschluckte. Es schmeckte schrecklich.

»Sonnenpfote?« Käferblume sah ihn an, als würde sie eine Antwort von ihm erwarten. Er kam nicht umhin zu bemerken, dass sie ihre Muskeln dabei angespannt hatte.

»Ja, ich bin es«, erwiderte er ruhig.

»Wer sollte er sonst sein?«, fragte Wasserpfote und wandte sich an die dunkelbraune Kätzin. »Warum hast du während des Kampfes gesagt, dass er nicht Sonnenpfote ist? Und dann hast du ihn auf Düsterer Mond gehetzt! Eigentlich ist er dein Sohn, falls du das noch nicht vergessen hast!«

Käferblume funkelte die graue Schülerin mit ihrem einen Auge warnend an. »Urteile nicht über das, was du nicht verstehst.«

»Du hast ihn auf Düsterer Mond gehetzt?«, mischte Luftfell sich in das Gespräch ein und sah die Kriegerin ungläubig an. »Warum? Wegen ihm wurde Sonnenpfote doch so schwer verletzt!«

»Ikalu hat ihm das Leben gerettet!«, fügte Wasserpfote hinzu. »Er hätte eigentlich auch überhaupt nicht kämpfen dürfen! Warum hat niemand ihn aufgehalten?«

»Unsere alten Knochen sind nicht mehr schnell genug«, miaute Minzhaar, die im selben Moment neben Käferblume auftauchte. Orkanfell und Fetzpelz waren mit ihr gekommen und zu ihren Pfoten tummelten sich Tränenjunges und Trauerjunges.

»Wird der ganze Clan sich jetzt hier versammeln?«, murmelte Luftfell leise. »Ich wünschte, wir hätten ein richtiges Lager mit einem Heilerbau.«

»Sonnenpfote ist manchmal nicht er selbst«, erhob Käferblume wieder die Stimme. »Wasserpfote, du hast gesehen, dass er Himmelschatten getötet hat, obwohl sie früher seine Clan-Gefährtin war. Hätte Sonnenpfote das getan?«

Die graue Schülerin senkte betreten den Kopf und Käferblume wandte sich an die anderen Katzen, die sich um Sonnenpfote herum versammelt hatten.

»Als Weidenstern sich ihm entgegen gestellt hat, hat er ihn nicht als seinen Mentor erkannt. Und er hat mit einer Grausamkeit gekämpft, die gar nicht zu ihm passt. Er hat nicht mal bemerkt, wie schwer er von Düsterer Mond verletzt wurde. An diesem Kampf hat nicht Sonnenpfote teilgenommen, sondern jemand anderes.«

»Ich bin verwirrt«, miaute Orkanfell, setzte sich und kratzte sich nachdenklich mit einer Pfote hinter den Ohren. »Wie kann Sonnenpfote jemand anderes sein, wenn er doch hier vor uns ist?«

»Aber wenn ihr ihn euch genau anseht und sein Verhalten zurate zieht, fällt euch da nicht jemand ein?«

Auf diese Frage folgte eine bedrückende Stille, die Sonnenpfote unruhig werden ließ. Er sah zwischen Käferblume, Wasserpfote, den drei Ältesten und Luftfell hin und her und erschauerte bei dem wachsenden Entsetzen, das er in ihren Augen las.

»Ich hole Windstern«, sagte Minzhaar schließlich und drehte sich um.

»Was heißt das, dass Sonnenpfote nicht Sonnenpfote ist?«, fragte Tränenjunges mit weit aufgerissenen Augen. »Besteht er aus zwei Katzen?«

»Kommt, ihr zwei«, sagte Fetzpelz schnell und stupste die Jungen an, damit sie ihm folgten, weg von Sonnenpfote. »Ich erzähle euch besser, wie ich gegen meinen ersten Dachs gekämpft habe. Das ist viel interessanter.«

Das Schweigen zog sich unerträglich in die Länge und Sonnenpfote wagte es nicht, etwas zu sagen. Oder sogar zu fragen. Er versuchte, Wasserpfote in die Augen zu sehen, aber sie wich seinem Blick beharrlich aus. Nach einer scheinbaren Ewigkeit kam endlich Windstern in Begleitung von Harzjäger und Ojiha. Zwischen den Schultern des Schamanen hockte Ikalu, der anscheinend so erschöpft war, dass er nicht mal mit den Flügeln flatterte, was er sonst immer tat.

»Sonnenherz?«, fragte Harzjäger mit einem bedrohlichen Unterton.

»Nein«, antwortete Sonnenpfote und horchte in sich hinein. Er konnte spüren, dass seine frühere Geburt immer noch da war, aber aus irgendeinem Grund reagierte er nicht.

»Das ist gut«, miaute Windstern und setzte sich in den Kreis, der sich mittlerweile um Sonnenpfote gebildet hatte. Die restlichen Katzen taten es ihm nach. Die grünen Augen des Anführers richteten sich auf den Schüler. »Kannst du kontrollieren, wann er deinen Körper übernimmt?«

Sonnenpfote wich dem stechenden Blick aus und sah zu Boden.

»Also nicht«, begriff Harzjäger und drehte sich zu Windstern. »Wir sollten ihn unter Bewachung stellen. Sonnenherz ist einer der gefährlichsten Krieger, die ich kenne. Denk daran, was er mit Schwarzherz und Weißblick gemacht hat.«

»Du weißt genau, dass sie selbst Schuld daran waren«, warf Käferblume ein. »Sie hätten sich nicht über ihn lustig machen dürfen. Sie haben ihn in den Wahnsinn getrieben und deswegen ist er so geworden.«

Harzjäger legte leicht gereizt die Ohren an. »Das sagst du nur, weil er einst dein Clan-Gefährte war!«

»Und du sagst das nur, weil Schwarzherz und Weißblick deine Clan-Gefährten waren!«

Sonnenpfote sah ratlos zwischen dem zweiten Anführer und Käferblume hin und her, die sich jetzt Nase an Nase gegenüber standen. Bevor die Situation eskalieren konnte, erhob Windstern sich jedoch auf die Pfoten.

»Vielleicht sollten wir Sonnenpfote erst erklären, wer Sonnenherz überhaupt war«, meinte der hellgraue Kater mit den noch helleren Flecken. »Es muss schrecklich sein, nicht zu wissen, wer diese Katze ist, die einem die Kontrolle über den eigenen Körper nimmt.«

Harzjäger und Käferblume gehorchten, wenn auch widerwillig, und ließen zu, dass Windstern sich an Sonnenpfote wandte.

»Sonnenherz war früher ein berühmter Krieger«, erklärte er. »Er war in vielen Sachen talentiert und wurde von vielen bewundert. Besonders seine Schnelligkeit war beachtlich. Jetzt wissen wir, dass das vermutlich an der Macht der Sonne lag.

Irgendwann wurde er jedoch zu ehrgeizig. Er wollte der beste Krieger aller Clans sein und provozierte oft Kämpfe an den Grenzen, wenn er auf eine Patrouille stieß. Es wurde immer schlimmer, aber zum Glück legte es sich nach einiger Zeit. Alle dachten, er hätte sich beruhigt und akzeptiert, dass es im Leben nicht nur darum geht, immer der Beste zu sein. Aber wir hatten uns geirrt.

In Wirklichkeit traf er sich heimlich mit Schwarzherz und Weißblick, denen er allerlei faule Tricks beibrachte und sich mit ihnen maß. Doch sie waren ebenfalls ziemlich gute Krieger. Alles, was er ihnen zeigte, konnten sie schon nach wenigen Versuchen perfekt ausführen. Und sie verspotteten ihn. Sagten, dass er wohl doch nicht so stark und talentiert war, wie er dachte. Das trieb ihn in den Wahnsinn.

Nach einiger Zeit flogen seine Treffen mit Schwarzherz und Weißblick auf, doch da war es schon zu spät. Er war besessen von dem Gedanken, es ihnen ein für alle mal zu zeigen. Seine Strafe war, einen Mond als Streuner zu leben, um zu sehen, wie hart das Leben ohne Clan eigentlich ist und dass es wichtigere Sachen gibt als Stärke und Kampftechniken. Aber das erste, was er tat, als er zurückkehrte, war, sich an Schwarzherz und Weißblick zu rächen. Er tötete sie mitten im Lager und wäre dabei selbst fast gestorben, konnte jedoch fliehen.

Sein Clan nahm ihn zwar wieder auf, aber nur, weil er alleine nicht mehr überlebt hätte. Zu diesem Zeitpunkt litt er bereits an Grünem Husten. Den Rest seiner Tage verbrachte er in geistiger Umnachtung im Ältestenbau, ließ sich kaum blicken und starb dann.«

Windstern sah Sonnenpfote ernst an. »Sonnenherz erkennt nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Sein eigener Ehrgeiz hat ihn umgebracht. Vielleicht haben Schwarzherz und Weißblick ihren Teil dazu beigetragen, vielleicht auch nicht. Fakt ist, dass er zu gefährlich ist, um ihn frei herumlaufen zu lassen.«

»Hast du wirklich vor, ihn unter Bewachung zu stellen?«, regte Käferblume sich auf. »Das werde ich nicht zulassen!«

»Windstern hat nicht alles erzählt«, meldete Ojiha sich auf einmal zu Wort. Alle Katzen wandten sich ihm zu und aus irgendeinem Grund sah Käferblume schwer beunruhigt aus. Ihre Schwanzspitze zuckte nervös hin und her.

»In dem Mond, in dem Sonnenherz als Streuner leben sollte, kam er zu mir«, erklärte der Schamane. »Er bat mich um einen Fluch.«

»Einen Fluch?« Wasserpfotes Maul klappte auf. »So wie mit Funkenstern?«

»Er wollte, dass in seinem Clan keine Jungen mehr geboren werden. Sie sollten alle sterben. Nur seine Schwester Himmelschatten sollte welche bekommen können. Er hat sie sehr geliebt.«

»Und du hast diesen Fluch ausgesprochen?« Orkanfell konnte das Entsetzen in seiner Stimme nicht verstecken.

»Jeder Fluch hat seinen Preis«, sagte Ojiha. »Ich dachte, der Preis wäre zu hoch für ihn, aber er hat ihn mit Freuden angenommen.«

»Grüner Husten?«, hakte Windstern nach.

Der Schamane nickte. »Normalerweise greift der SternenClan ein, wenn ein Fluch oder Segen nicht geschehen soll, aber damals... Sie waren still.«

Wieder legte sich ein bedrücktes Schweigen über die Katzen. Dieses Mal wagte Sonnenpfote es jedoch, die Stimme zu erheben.

»Es gibt eine Möglichkeit, wie ich die Kontrolle zurückbekomme, wenn Sonnenherz da ist«, miaute er langsam. Die anderen sahen ihn auffordernd an. Etwas verlegen sah er zu Wasserpfote, die immer noch ihr Bestes tat, um seinem Blick auszuweichen. »Wenn sie mich beim Namen ruft, bin ich wieder da.«

Harzjäger schnaubte. »Märchen für Junge! Denkst du, wir würden dir das glauben? Du möchtest doch nur nicht bewacht werden, so wie Kräuselpfote.«

»Kräuselpfote wird nicht mehr bewacht«, warf Orkanfell ein und Käferblume sagte gleichzeitig: »Aber es stimmt!«

Die dunkelbraune Kätzin wandte sich an Wasserpfote. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er ist wieder er selbst geworden, als du ihn gerufen hast. Weißt du noch? In den gelben Halmen, als er das Bewusstsein verloren hat?«

»Da war er auch schon...?« Die Schülerin war so geschockt, dass sie den Satz nicht beenden konnte. Stattdessen warf sie Sonnenpfote einen flüchtigen Blick zu. »Also soll ich ihn bewachen?«

»Meine Tochter wird diesen Wahnsinnigen garantiert nicht bewachen!«, platzte Harzjäger heraus und wollte aufstehen, doch Windstern hielt ihn zurück.

»Zurzeit ist das die einzige Lösung, die uns einfällt«, meinte er. »Wenn Käferblume sagt, dass das funktioniert, dann glaube ich ihr.«

Harzjäger wirkte immer noch unzufrieden, nickte dann aber knapp.

»Wasserpfote?«, fragte Windstern die Schülerin.

»Ich werde bei ihm bleiben«, sagte die graue Kätzin und Sonnenpfote spürte, wie eine heftige Erleichterung ihn durchströmte. »Er braucht mich jetzt.«

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