8. Kapitel
Überall waren Gesprächsfetzen der anderen Katzen zu hören bis Dohlenschlags Stimme die Gespräche unterbrach, der Kater verkündete mit einem gelangweiltem Unterton »Wir werden jetzt aufbrechen und wehe jemand meint sich Zeit zu lassen.«
Ohne auf eine Reaktion zu warten drehte er sich um und lief voraus in Richtung Versammlungsplatz.
Ohne weiter auf die zwei Kater zu achten welche arrogant wie immer an der Spitze der Katzen liefen, wobei Flügelschatten sich bald zurückfallen ließ und den Schluss bildete. Seine wachsamen, dunkelgrauen Augen blickten die ganze Zeit in der Katzenmenge umher bis er Dunstvogel eindringlich anguckte.
Als würde ein Sturm an ihr vorbeiziehen wurde es ihr unglaublich kalt und sie fühlte sich unwohl unter dem Blick des Katers. Um dieser Situation schnellstmöglich zu entfliehen holte sie etwas zum vorderem Teil der Gruppe auf, wo auch Nektartropfen in Gedanken versunken hinter den anderen Katzen her lief. Sein Schweif schleifte leicht beknickt über den Boden und Dunstvogel sah ihn leicht fragend an.
»Ist alles gut Nektartropfen?« Der Kater schien die Moorläuferin noch nicht gesehen haben denn sein Nackenfell stellte sich schreckhaft auf. Jedoch entspannte er sich fast sofort wieder und antwortete »Nein. Es ist alles gut. Ich musste nur an die große Schlacht denken... und Pollenflügel...«
Mit einem leicht abwertendem Blick dachte sie an die Katze, die ihr zum verwechseln ähnlich ausgesehen hatte. Schon seit ihrer späten Schülerzeit hatte die ältere Kätzin einen Groll auf Dunstvogel gehegt, jedoch wusste sie nie ganz warum. Sie wusste nur, dass Pollenflügel schon seit sie denken konnte in den honiggelben Kater verliebt war. Dieser hatte diese Gefühle jedoch nie erwiedert.
Irgendwie konnte die tote Kätzin einem Leid tun, denn Nektartropfen hatte sie steht's nur als Freundin angesehen.
Das Rascheln eines Busches holte sie wieder ins hier und jetzt, Traumsplitter kam gefolgt von Splitterjunges, Haferjunges und Roggenjunges auf die Kätzin zu. Die Königin hatte ihren Blick besorgt gesenkt und schien zu überlegen, hingegen blieben die Jungen, vorallem Splitterjunges übermütig wie immer.
Abwesend nuschelte die blaugraue Kätzin kurz »Danke.« Bevor sie sich die vier Beutestücke nahm und sich unter die schützenden Äste eines Busches hockte, zusammen mit den drei Jungen, welche nur unter viel Protest der blaugrauen Kätzin folgten.
Die vier Clans waren säuberlich getrennt und die Anspannung konnte man nicht übersehen auch wenn die vier Anführer schon tot waren waren die meisten Katzen gegenüber den anderen Clans feindlich eingestellt.
Dunstvogel war zwar nicht zum sprechen zu mute aber sie hoffte Nektartropfen dadurch ablenken zu können, auf dem 2.Sprecher lastete eine unglaubliche Last, die er nur mit Blattstimme teilte, die sich neben ihren Sohn Sandbach gehockt hatte und mit ihm über irgendwas sprach was die Moorläuferin nicht hören konnte.
Vorsichtig fragte sie »Sollen wir uns unter die Weide setzten, von dort haben wir eine tolle Sicht.«
Zustimmend nickte der honiggelbe Kater und trottete leicht abgelenkt neben Dunstvogel, die sich unter der großen Weide nieder ließ.
Ob es bei den anderen auch so ist wie im Brisenclan?
Am liebsten wäre die hellrot getigerte Kätzin zu den anderen Clans gegangen um es herauszufinden, doch ihr Verstand siegte.
Was denke ich da bloß? Ich würde auffallen wie ein lila Schaf und auf die Aufmerksamkeit von diesen neun Flohhirnen kann ich gut verzichten.
Ohne es zu bemerken war Nektartropfen aufgestanden und lief mit hängendem Kopf zu Blattstimme, die ihm mit einem Schwanzschnippen bedeutete, er solle zu ihr kommen.
Jetzt war Dunstvogel unter der Weide alleine und trotz der großen Katzenmenge, die überall war fühlte sie sich so alleine und verlassen. Vor einem Mond hatte sie dieses Gefühl nie gehabt.
Immer waren Falkenflucht, Mohngeflüster oder Traumsplitter bei ihr doch jetzt war alles anders.
Falkenflucht war tot. Mohngeflüster hing an Wachtelbauch wie eine Klette und Traumsplitter hatte alle Pfoten voll zu tun mit ihren Jungen und auch wenn sie es nicht zugab oder stark zeigte merkte Dunstvogel wie sehr Traumsplitter ihre Familie, vorallem ihren Gefährten Cremebart vermisste.
Doch bevor sie weiter nachdenken konnte durchschnitt ein hallender Ruf die Luft, Taubenstern hatte sich auf den Totenfels gestellt. Wie auch die meisten Katzen traute Dunstvogel es sich nicht zu dem großen Kater zu gucken, dessen Bluck wie der eines Jägers, der gerade seine Beute entdeckt hatten durch die Katzenmenge glitt.
Das Murmeln wurde fast im Keim erstickt und die tiefe Stimme des Anführers hallte über die Lichtung, seine Augen blitzen währenddessen freudig »Schön, dass ihr nun alle wieder hier seid. Als erstes erledigen wir das Lästige, ihr stellt euch jetzt alle in einer Reihe vor die Blutgrube und dann gebe ich euch das Zeichen. Verstanden!« Das Letzte entsprach weniger einer Frage und er ließ seinen Blick misstrauisch über die Lichtung schnellen.
Langsam regte sich etwas in der Katzenmenge, auch wenn sich die meisten scheuten die ersten zu sein, die ihre Beute in die Blutgrube schmeißen würden.
Dunstvogel schnappte sich ihr Beutestück und tappte unsicher zu Mondtraum, der mit einem Sperling hinter Fleckenfarn stand.
Der Kater hatte demonstrativ seinen Pelz aufgeplustert und sah feindseelig zu Taubenstern, der sich desinteressiert putzte.
Unsicher sah sich Dunstvogel um und bemerkt wie Flatterfell sich leicht lächelnt in die Katzenreihe schlängelte, sein langes Fell war ungewöhnlich gepflegt und seine Augen strahlten eine seltsame Gelassenheit aus.
Immermehr Katzen warfen ihr Beutestück in die Blutgrube und bald würde auch Dunstvogel dran sein.
Leicht nervös trat sie von der einen auf die andere Pfote, mitlerweile stand sie neben Flatterfell, der immernoch glücklich wie immer wirkte.
Als sie an der Reihe waren warf die hellrot getigerte Kätzin schnell ihr Beutestück in die Grube um sich in eine der hinteren Ecken des Versammlungsort zu verziehen, doch dann zuckte sie bei der schallenden Stimme von Wieselzahn zusammen als sie fauchte »Jetzt leg dein Beutestück in die Grube!«
Geschockt wirbelte Dunstvogel herum und sah zu Wieselzahn, die sich bedrohlich vor Flatterfell aufgebaut hatte. Der Älteste wirkte neben der toten Kriegerin schwächlich und hilflos, jedoch schien der Kater ziemlich unberührt von der Bedrohlichkeit der Kätzin.
Auch Finkenpfote neben ihr begann sich zu verspannen und sie flüsterte etwas, was Dunstvogel nicht verstehen konnte.
Die Gesichter der Clankatzen waren fast allesamt geschockt, doch einpaar warfen Flatterfell hinterhältige Blicke zu, darunter auch Nussschale und einpaar weitere Katzen, die neugierig auf weitere Reaktionen von Wieselzahn und Flatterfell warteten.
Die muskulöse Kätzin stieß ein wütendes Fauchen aus und sah den langhaarigen Kater auffordernd an, der Blick des Ältesten glitt zu dem kleinen Beutestück vor seinen Pfoten und gerade als Wieselzahn sich das Beutestück nehmen wollte schnappte sich Flatterfell die Beute und schlang es in einem Bissen herunter.
Warum macht er das? Er wird sterben.
Plötzlich schoss Finkenpfote nach vorne, doch wurde von Schattenpfote zurückgehalten, der ihr beruhigen den Schweif über die Schultern legte und ihr etwas zuflüsterte.
Fast die Ganze Lichtung schien scharf die Luft einzuziehen als Dachszahn einen weiteren Schritt auf Flatterfell zuging, dieser warf Finkenpfote noch einen liebevollen Blick zu und sah dann wieder zu der toten Kriegerin »Mach mit mir was du willst, hauptsache ich komme endlich zu meinen Ahnen und Windgeflüster.«
Die Kätzin zeigte ihre langen, scharfen Zähne und fragte bedrohlich und belustigt zugleich »Du willst also zu deinen Ahnen?« Das letzte Wort spuckte sie beinahe aus und ließ ihre Muskeln spielen.
Dem Ältesten waren immernoch keinerlei Regungen anzusehen, was Dachszahn nur noch aggressiver zu machen schien. Doch bevor die Kätzin etwas machen konnte stellte sich Taubenstern zwischen die zwei Katzen.
☆☆☆
Sooo... die Kapitel werden immer länger xD. Also was glaubt ihr lasse ich Flatterfell sterben oder nicht? :)
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