Kapitel 30
Nebelschweif schreckte aus dem Schlaf hoch. Verwirrt sah sie sich um. Tigerkralle war fort und die anderen Krieger sahen sie fragend an. ,,Nebelschweif? Ist alles in Ordnung?" fragte Frostfell besorgt. ,,Nichts ...A-alles gut." miaute Nebelschweif benommen und lief aus dem Bau. Sie rannte sofort in Blausterns Höhle. Ihre Schwester schreckte sofort auf. ,,Nebelschweif was im SternenClans Namen tust du hier?" wollte sie erschrocken wissen. ,,Ich hatte einen Traum von Schneepelz." fing die weiße Kätzin an zu erzählen. Unruhig lief sie im Bau her. Blaustern sah sie neugierig an. ,,Was hat sie gesagt?" hakte ihre Schwester nach. ,,Sie meinte, das der Clan in Gefahr wäre, und du ebenfalls. Ich habe sie gefragt ob es der Sturm sei, aber sie meinte das wäre erst der Anfang vom Ende." stotterte Nebelschweif. Blaustern war erstarrt. ,,Sie hat ganz klar versucht uns zu warnen. Ich weiß aber nicht wovor und das macht mich krank." flüsterte die weiße Kätzin. ,,Dann müssen wir endlich etwas unternehmen." beharrte Blaustern. Nebelschweif sah sie gequält an. ,,Ich habe das Gefühl, dass es zu spät ist. Es ist zu spät." hauchte die weiße Kriegerin. ,,Sie meinte vermutlich den bevorstehenden Kampf mit dem FlussClan, aber dafür ist es noch nicht zu spät." versuchte Blaustern ihre Schwester zu beruhigen. ,,Sie klang aber so besorgt." murmelte Nebelschweif. Blaustern schmiegte sich an sie. ,,Hab vertrauen in den SternenClan, Schwester. Alles wird in Ordnung kommen." versicherte die Anführerin. Nebelschweif beruhigte sich allmählich wieder. ,,Ich habe trauen ich dich."
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Im Lager war es ruhig. Vermutlich lag es daran, dass Weißpelz und Bernsteinkralle mit einer Patrouille weg waren, an der FlussClan-Grenze. Und eine andere mit Sandsturm an den Schlangenfelsen. Tigerkralle hatte sie losgeschickt. ,,Du solltest auch auf Jagd gehen, wir brauchen Mäuse." schlug Tigerkralle vor. Nebelschweif schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich muss bei Blaustern bleiben." gab sie zurück. Tigerkralle schnippte ungeduldig mit dem Schwanz. ,,Das war ein Befehl und keine Bitte." knurrte er. Nebelschweif sah ihm fest in die Augen. ,,Dann werde ich mich deinem Befehl widersetzen. Ich muss bei Blaustern bleiben." zischte die weiße Kätzin und wandte sich ab. Der Zweite Anführer murmelte leise etwas vor sich hin, dann ging er selbst mit Buntpelz auf Jagd.
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Blaustern und Nebelschweif saßen vor dem Hochstein aßen gemeinsam eine Maus. ,,DonnerClan! Feinde! Angriff!" rief Feuerherz und kam mit Wolkenpfote durch den Ginstertunnel geprescht. Nebelschweifs Blut fing an zu rauschen. ,,Zu mir, DonnerClan!" rief plötzlich Tigerkralle der wieder mit Buntpelz im Lager war. Rauchschweif rannte sofort mit ihren Jungen in die Kinderstube. Im nächsten Moment durchbrachen Katzen den Ginsterwall. ,,Blaustern, geh in deinen Bau!" rief Nebelschweif und stellte sich schützend vor ihr auf. Sie wollte gerade etwas darauf entgegnen. ,,Sofort!" schrie Nebelschweif mit Nachdruck. Ohne zu zögern rannte sie in ihren Bau. Es waren Streuner, Nebelschweif erkannte Schwarzfuß unter ihnen. Es waren dieselben wie bei Braunschweifs Übergriff, aber auch noch andere waren dabei. Dies waren viel mehr. Die weiße Kätzin stand wie ein Fels vor dem Eingang zu Blausterns Bau. Ein magerer verfilzter Streuner rannte auf sie zu. Nebelschweif holte mit der Pfote aus und fuhr mit ihren Krallen über sein Gesicht. Der Kater schloss die Augen. Nebelschweif nutzte das und sprang auf ihn. Vor dem Eingang der Kinderstube rangen Rauchschweif und Graustreif mit einen hellen Streuner. Nebelschweif sah plötzlich einen dunklen Schweif im Bau verschwinden. Sie grub ihre Zähne in die Kehle des Streuners und tötete ihn. Eilig rannte sie in Blausterns Bau. Erschreckend sah sie wie Tigerkralle angriffslustig vor Blaustern stand und sie attackieren wollte. ,,Tigerkralle." hauchte sie ungläubig. Der große Kater fuhr erschrocken zu ihr herum. Nebelschweif schnappte nach Luft. ,,Warum?" wimmerte sie schmerzvoll. Blaustern war wie gelähmt von dem Schock. Nebelschweif sprang sofort auf den Zweiten Anführer und grub ihre Zähne in ihn. Tigerkralle packte sie am Fell und schleuderte sie weg. Die weiße Kätzin prallte gegen die harte Steinwand. Ihre linke Vorderpfote knackte beim Aufprall. Nebelschweif versuchte verzweifelt aufzustehen. Sie sah verschwommen und ihr Kopf dröhnte. Tigerkralle drückte sie zurück auf den Boden. ,,Bitte, lass sie in Ruhe!" flehte sie unter Schmerzen. Die schmerzen die ihren Körper durchfuhren waren nichts, gegen die Schmerzen die Tigerkralles Verrat verursachten. Blaustern erwachte aus ihrer Starre und griff den Kater an. ,,Tigerkralle hör auf!" flehte Nebelschweif schwach. Sie fühlte sich so hilflos. ,,Verräter!" rief eine Stimme. Es war Feuerherz der im Bau stand. Tigerkralle ließ ab von der Anführerin. Blaustern kroch benommen zu ihrer Schwester. Wie zwei ängstliche Jungen hockten sie nebeneinander. ,,Hab keine Angst, Schwester." flüsterte Nebelschweif leise. ,,Mäusedreck! Ich werde dir die Haut abziehen, Feuerherz! Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet." fauchte Tigerkralle. Feuerherz gingen mit den Krallen aufeinander los. Die beiden jaulten und fauchten wild. Der rote Krieger packte Tigerkralle am Genick, bis das Blut lief. Das strampeln des großen Katers wurde schwächer, doch es war dennoch stark. Feuerherz nagelte ihn auf dem Boden fest. ,,Blaustern! Hilf mir ihn festzuhalten!" rief er. Blaustern war immer noch benommen. Nebelschweif biss die Zähne so sehr auf einander das sie schmerzten und eilte Feuerherz zur Hilfe. Tigerkralle verfluchte Blaustern und Feuerherz. ,,Du hast versucht meine Schwester zu ermorden!" schrie Nebelschweif schmerzvoll. Graustreif kam schwer verwundet in den Bau. ,,Blaustern, wir ..." der junge Krieger brach ab und starrte auf die drei Katzen. ,,Was ist hier los?" fragte Graustreif. ,,Tigerkralle hat Blaustern angegriffen." zischte Nebelschweif. Feuerherz wandte sich an seinen Freund. ,,Wir hatten die ganze Zeit recht. Er ist ein Verräter. Er hat die Streuner hergebracht, damit sie uns überfallen." erklärte Feuerherz. Nebelschweif zitterte durch ihre Schmerzen und sah Feuerherz entschuldigend an. Hätten sie ihm nur vertraut. ,,Wir verlieren den Kampf. Es sind zu viele. Blaustern, wir brauchen deine Hilfe." bat Graustreif. Doch Blaustern war nicht in der Verfassung einen Kampf zu führen. ,,Nein, sie kann nicht." gab Nebelschweif zurück. ,,Ich gehe. Graustreif halte Tigerkralle mit Nebelschweif fest, wir kümmern uns nach der Schlacht um ihn." forderte der rote Kater. Graustreif nahm seinen Platz ein und Feuerherz rannte heraus. ,,Du kannst es versuchen, Hauskätzchen!" rief Tigerkralle durch sein Maul voll Sand hinterher. ,,Sei endlich still." hauchte Nebelschweif kraftlos. Die Kampfgeräusche klommen langsam ab. ,,Ich fasse nicht das Feuerherz recht hatte, du hast versucht sie umzubringen. Die ganze Zeit, warst du es." weinte sie. Tigerkralle versuchte sich aufzubäumen, doch Nebelschweif biss ihn in den Nacken. Der Kater jaulte auf und die weiße Kätzin ließ den Nacken los. ,,Du hättest das alles nicht sehen dürfen. Wärst du nur mit aus dem Lager gegangen!" fauchte Tigerkralle. Plötzlich kamen Sandsturm und Farnpelz in den Bau. Sie sahen erschrocken zu Tigerkralle. ,,Was ist passiert?" fragte Sandsturm verwirrt. ,,Bringt diesen Verräter hier raus." befahl Nebelschweif. Die beiden nickten. Nebelschweif humpelte zu ihrer Schwester. ,,Du musst jetzt ein letztes Mal Stark sein, für deinen Clan." miaute Nebelschweif schwach. Blaustern sah sie mit matten Augen an. Ihr Feuer war erloschen. ,,Bitte, Blaustern. Bitte sei stark." flehte die weiße Kätzin. Blaustern stand auf und die beiden verließen mit Graustreif den Bau. Tigerkralle lag vor dem Hochstein. Die Angreifer waren alle fort. ,,Kommt her, alle!" krächzte Blaustern. Der Clan versammelte sich. Tigerkralles Wunden bluteten stark. Rußpelz gab ihm Kräuter, die er murrend annahm. ,,Hiermit präsentiere ich euch Tigerkralle, jetzt als Gefangenen. Er ..." Erschrockenes Gemurmel unterbrach sie. Rauchschweif sah erleichtert zum Himmel empor, der Schrecken hatte ein Ende. Nebelschweif bemerkte, dass Tigerkralle starr auf Buntpelz sah. Sie nickte ihm leicht zu. ,,Als Gefangenen? Tigerkralle ist dein Stellvertreter. Was hat er getan?" fauchte Dunkelstreif. ,,Ich will es euch erklären. Gerade hat mich Tigerkralle in meinem Bau angegriffen. Er hätte mich getötet, wenn Feuerherz und meine Schwester nicht gewesen wären." sprach Blaustern. Laute Rufe wurden laut. ,,Da muss ein Missverständnis vorliegen." brauste Dunkelstreif auf. Nebelschweif humpelte vor. ,,Glaubst du, ich könnte nicht erkennen, wenn jemand versucht, Blaustern zu töten?" fuhr Nebelschweif ihn an. ,,Aber Tigerkralle ..." fing Dunkelstreif an. Nebelschweif sah ihn schmerzlich an. ,,Tigerkralle ist ein Verräter! Er hat die Streuner hergebracht." zischte Feuerherz. Dunkelstreif stellte sich dem roten Kater entgegen. ,,Das hätte er nie getan. Beweise es, Hauskätzchen!" fauchte der dunkle Krieger. Nebelschweif tauschte einen Blick mit Feuerherz. ,,Feuerherz, erzähl dem Clan, was du weißt. Alles." forderte sie.
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