Nebelschweif lief neben Blaustern. ,,Du kannst über den Donnerweg gehen?" fragte die Anführerin. Nebelschweif nickte. ,,Ja ich schaff das schon." gab sie zurück. Nach einer Weile erreichten sie die Zweibeinerbrücke über die der Donnerweg verlief. Auch über ihn lief der Fluss entlang. Blaustern wollte voran gehen, doch Nebelschweif stellte sich ihr in den Weg. Sie setzte vorsichtig ihre Pfote in das Wasser auf dem Donnerweg. ,,Hier ist es seicht genug." sagte die weiße Kätzin. Blaustern nickte. ,,Wir gehen den Donnerweg hinauf, bis wir auf der anderen Seite des Baches sind, dann laufen wir entlang der SchattenClan-Grenze zum Baumgeviert." erklärte Blaustern. ,,Und wenn ein Ungeheuer kommt?" fragte Graustreif. Nebelschweif sah unsicher zu ihrer Schwester. ,,Wir werden am Rand bleiben. Ihr habt gesehen, wie langsam sich das Ungeheuer fortbewegt hat. Das Wasser scheint ihnen auch Schwierigkeiten zu bereiten" sprach Blaustern ruhig. Nebelschweif ging schon voran, dicht gefolgt von Blaustern auf den Donnerweg. ,,Blaustern warte!" rief Weißpelz und trat nach vorn. Die beiden hielten an. ,,Vergiss nicht, wie tief unser Territorium auf der anderen Seite des Baches liegt. Ich kann mir nicht helfen, aber ich vermute, dass dort alles überschwemmt sein wird. Ich glaube also nicht, dass wir zum Baumgeviert gelangen, ohne über das höher liegende SchattenClan-Gebiet zu gehen." legte er seine Zweifel offen. Blaustern und Nebelschweif sahen sich kurz an. ,,Dann ist das nun mal so." miaute die weiße Kätzin entschlossen. Die Anführerin nickte zustimmend. ,,Vielleicht, aber wenn es der einzige Weg ist, müssen wir es riskieren." sagte sie. Nebelschweif setzte sich an der Spitze in Bewegung. Tigerkralle bildete den Schluss und warnte vor Ungeheuern. Bald hörte Nebelschweif ein grollen eines Ungeheuers. ,,Vorsicht!" jaulte Tigerkralle. Nebelschweif kauerte sich augenblicklich hin und schloss die Augen. Das stinkende Ungeheuer brauste an den Katzen vorbei. Blaustern stupste sie mit der Nase an. ,,Wir müssen weiter." sagte sie ruhig. Nebelschweif schüttelte das Wasser aus ihrem Fell und ging weiter.

Die DonnerClan-Katzen erreichten die andere Seite des Baches. Weißpelz hatte recht behalten, die gesamte DonnerClan Seite war mit Wasser bedeckt. Nebelschweif nickte Blaustern zu und sie gingen auf dem SchattenClan Hochland weiter. ,,Wir sollten hier nicht sein." murmelte Glanzfell. Nebelschweif hatten dies gehört und beschleunigten ihr Tempo. Plötzlich tauchten dunkle Schatten neben ihnen auf. ,,Blaustern, sie sind hier." zischte Nebelschweif. Ein Knurren kam aus ihrer Kehle. Ein wütendes Jaulen zerriss die Nacht. Blaustern beschleunigte ihr Tempo. ,,Es ist zu spät, Blaustern. Es ist zu spät." keuchte Nebelschweif. Die Anführerin wurde langsamer, bis sie stehen blieb. Die SchattenClan-Katzen kamen näher. Nachtstern führte sie an. ,,Blaustern!" fauchte er und stellte sich vor ihr auf. Nebelschweif wartete nur auf einen falschen Schritt von ihm. ,,Warum hast du deine Katzen auf SchattenClan-Gebiet geführt?" wollte er harsch wissen. ,,Bei der Überschwemmung gab es keinen anderen Weg zum Baumgeviert." antwortete Blaustern leise und bestimmt. Nebelschweif trat vor. ,,Wir hätten wirklich gerne einen Boten zu euch geschickt, der euch Bescheid gibt, aber bei euch kann man nie sicher sein, dass er wirklich zurückkommt." provozierte die weiße Kätzin. Nachtstern zog die Lippen zurück. Blaustern sah ihre Schwester mahnend an. ,,Wir haben keine bösen Absichten, Nachtstern. Du weißt, es herrscht Waffenstillstand für die große Versammlung." Nebelschweif bemerkte wie die SchattenClan-Katzen sie einkreisten. Nachtstern fauchte mit flach angelegten Ohren und gesträubtem Fell. ,,Der Waffenstillstand gilt für das Baumgeviert. Hier gibt es keinen Waffenstillstand." Nebelschweif bemerkte, dass sie bei einem Kampf hoffnungslos in der Unterzahl waren. ,,Nachtstern, es tut mir leid. Wir würden niemals ohne guten Grund in dein Territorium eindringen." miaute Blaustern. Doch durch ihre Worte gelang es nicht den Anführer vom SchattenClan zu besänftigen. Hellpelz, der Zweite Anführer des SchattenClan. ,,Ich glaube sie sind hier, weil sie spionieren wollen." knurrte er leise. Nebelschweif trat auf ihn zu und knurrte ihn bedrohlich an. ,,Du Mäusehirn, mach dich nicht lächerlich! Es ist Vollmond und wir wollen zur Versammlung." fuhr sie Hellpelz an. ,,Spionieren?" kam es von Tigerkralle der sich nach vorn drängte und sich neben Blaustern und Nebelschweif aufbaute. ,,Was können wir hier schon ausspionieren? Wir sind weit von eurem Lager entfernt." knurrte Tigerkralle. Hellpelz entblößte seine dornenscharfen Zähne. ,,Gib den Befehl, Nachtstern, und wir zerreißen sie in der Luft!" fauchte Hellpelz. Nebelschweif sah den SchattenClan-Anführer herausfordernd an. Sie wusste, dass er nur ein Leben hatte, keine Ahnung weshalb. ,,Versuch es nur!" knurrte Tigerkralle. Nachtstern sah in Nebelschweifs Augen. ,,Bleibt zurück, wir lassen sie durch. Ich möchte, dass auch DonnerClan-Katzen bei der großen Versammlung sind." knurrte Nachtstern. Nebelschweif sah ihn verwirrt an. ,,Wir geben euch sogar eine Eskorte. Nur um sicherzustellen, dass ihr unversehrt zum Baumgeviert kommt. Wir wollen nicht, dass der DonnerClan von einer wütenden Maus verjagt wird, oder?" miaute Nachtstern mit schmalen Augen. Nebelschweif trat zu ihm heran. ,,Was hackst du nun schon wieder in deinem kranken Mäusehirn aus?" zischte sie neben seinem Ohr. ,,Nebelschweif, das reicht." pfiff Blaustern ihre Schwester zurück. ,,Wir nehmen euer Angebot an." miaute sie und setzte sich neben Nachtstern in Bewegung. Nebelschweif passte das Alles, ganz und gar nicht. Sie fühlte sich wie auf dem Weg zu ihrer eigenen Hinrichtung. ,,Passt dir etwas nicht, Nebelschweif?" fragte Nachtstern provokant. Nebelschweif peitschte ihren Schwanz energisch hin und her. ,,Lass mich in Ruhe." zischte die weiße Kätzin. Es war Mondhoch als sie die Senke erreichten. Der FlussClan und der WindClan waren bereits da. Die DonnerClan-Katzen mussten auf sie wie gefangene wirken. Nebelschweif sah Streifenpelz in der Menge.