Kapitel 44
Als Fuchsienherz kurz nach Sonnenaufgang aufwachte, dachte sie eigentlich einen normalen Tag zu haben. Sie und Sturmkralle hatten vor, mit ihren Schülern ein wenig für die Kriegerprüfung zu trainieren. Nebelpfote und Glanzpfote rauften schon vor ihren Nestern, die Morgenpatrouille, bestehend aus Rebenschweif, Flammenherz und Schneeglanz, war schon unterwegs. Sturmkralle war kurz bei seiner Gefährtin Silberwind, deren Junge schon vor der Kinderstube tobten. Fuchsienherz überlegte kurz, wer wohl die Mentoren der drei werden würden, unter Umständen Eisglanz und Nachthimmel, die beiden waren bereit für ihre ersten Schüler. Sie rief also schon einmal die beiden Schüler heran: "Seit ihr beiden bereit für eure Probeprüfung?" Nebelpfote nickte aufgeregt während Glanzpfote respektvoll den Kopf neigte: "Ich freue mich schon darauf." "Das ist ja super", Sturmkralle trat zu ihnen: "Dann kann es ja losgehen."
Es war ein ruhiger Morgen, die Sonne brachte den See zum Glitzern und ein leichter Wind erzeugte Wellen. Nebelpfote war auf der Suche nach einer Beutespur, während Glanzpfote noch die Gelegenheit nutzte um etwas am See zu trinken. Fuchsienherz zuckte mit dem Ohr: "Als ob die Beute jetzt glaubt, sie wäre nicht auf Jagd, Glanzpfote meine ich." Sturmkralle schnurrte belustigt: "Dachte ich anfangs auch, aber das stimmt nicht so ganz, sie hat da eine Pfote für, sieh selbst." Glanzpfote hockte immer noch ungerührt am Ufer und tat so als würde sie trinken, offenbar mit Erfolg, denn plötzlich schoss ihre Pfote vor und versetzte etwas Grauem einen Schlag. Sie hatte mit der Taktik eine Maus gefangen, die sie jetzt mit hochgerecktem Kopf zu ihnen brachte.
Nebelpfote konnte wenig später auch einen Erfolg mit einem Kaninchen einfahren und sie gruben die Beute ein wenig ein, um weiterjagen zu können. Sturmkralle erwischte eine weitere Maus, aber weiterjagen konnten sie dann nicht mehr. Plötzlich kamen Rufe näher und wenig später kam die Morgenpatrouille einen Hügel herauf, in ihrer Mitte lief eine hellbraune Kätzin aus dem FlussClan. Fuchsienherz wollte ihr Name in dem Moment nicht wirklich einfallen, aber sie beeilte sich zu ihnen herüberzukommen, die beiden Schüler und Sturmkralle dicht auf den Fersen. "Was ist passiert", wollte sie von Schneeglanz wissen, die die grünen Augen verdrehte: "Die da will unbedingt mit Krallenstern sprechen." "Sprich nicht so mit mir", fauchte die hellbraune, ihre gelben Augen funkelten: "Ist es verboten, mit jemandem sprechen zu wollen?"
Auf dem Weg ins Lager fiel Fuchsienherz auch wieder der Name der Kriegerin ein, Bachstrom, sie war in etwa in ihrem Alter und wirkte wirklich ziemlich aggressiv in dem Moment. Sie traten durch den Lagereingang und Rebenschweif rief nach Krallenstern, der augenblicklich aus seinem Bau kam. "Was ist denn los", dann sah er allerdings auch schon Bachstrom und sagte einige Sekunden lang nichts mehr: "Oh." "Kann ich mit dir sprechen", wollte Bachstrom wissen und neigte vor ihm respektvoll den Kopf: "Ich habe eine wichtige Frage." "Okay, moment", Krallenstern wandte sich um: "Flinktatze könntest du Haselzweig mit zur Grenzpatrouille schicken?" "Natürlich", Flinktatze huschte leise davon und zu Haselzweig die sich gerade mit ihren Jungen unterhielt. "Du kannst jetzt mit mir sprechen", Krallenstern winkte Bachstrom zu sich heran.
Die beiden zogen sich in eine ruhige Ecke zurück, Flinktatze folgte ihnen, Fuchsienherz sah ihnen nach. "Wollen wir gleich mit dem Kampftraining beginnen", wollte Sturmkralle von ihr wissen und sie nickte: "Soll noch jemand mitkommen." Sie warf einen Blick zu Ahornnacht und Dunkelherz, die gerade weitere Frischbeute auf den Haufen warfen. "Die beiden vielleicht meinst du", wollte Sturmkralle von ihr wissen und sie nickte: "Ahornnacht ist kreativ und so können wir zwei Teams bilden." "Das stimmt", Sturmkralle rief die beiden zu sich heran: "Könnt ihr mitkommen? Fuchsienherz hatte eine Idee." "Natürlich", Ahornnacht zuckte mit dem Ohr: "Auf dem Trainingsplatz?" "Ja", Fuchsienherz zuckte mit dem Ohr und winkte auch die beiden Schüler heran: "Wir gehen zum Kampftraining." Sie führte die kleine Gruppe aus dem Lager zum Trainingsgelände.
"Also Glanzpfote, Ahornnacht und ich bilden das eine Team, Nebelpfote, Sturmkralle und Dunkelherz das andere", erklärte sie: "Das Ziel ist es den Ast dadrüben zu markieren." Sie deutete auf den Ast der oben auf einem niedrigen Hügel lag: "Wie wir es machen, entscheiden heute die Schüler, als Übung." Die anderen nickten aufmerksam und Fuchsienherz wandte sich ihrem Team zu, Glanzpfote zog sich mit ihnen in eine Ecke zurück. "Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht überfallen werden, ich würde vorschlagen, ich bin die kleinste ich versuche die Markierung zu setzen indem ich durchrenne und möglichst wenig angegriffen werde. Ihr anderen versucht den Rest aufzuhalten, habt ihr andere Vorschläge?" Sie schüttelten die Köpfe und Glanzpfote zuckte mit dem Ohr: "Dann sind wir bereit, auf gehts!"
Glanzpfotes Plan ging im ersten Moment auf, sie rammte ihren Bruder aus dem Weg und witschte Sturmkralle zwischen den Pfoten durch. Dann warf sich allerdings Dunkelherz in ihre Laufbahn und schleuderte die hellbraune Schülerin beiseite, die sich aber augenblicklich aufrappelte und sich auf den größeren, dunkelgrauen Kater warf. Fuchsienherz ergriff die Gelegenheit und warf ihren Schüler um, der sich einmal unfreiwillig überschlug und wieder auf die Pfoten kam. Er verwickelte sie sofort in einen Zweikampf, mit eingezogenen Krallen und schlug mit seiner Vorderpfote nach ihrer Nase, sie riss den Kopf weg und sprang einene Schritt zurück. Nebelpfote folgte ihr und sie duckte sich und wartete ob ihr Schüler noch auf seine Fehler zurückfiel. Er richtete sich aber nicht auf die Hinterbeine auf, sondern umkreiste sie immer wieder und suchte mit Täuschungen nach Fehlern.
In ihrem Rücken kämpfte Glanzpfote mittlerweile mit Sturmkralle um den Ast, bis dieser den Hügel herunterrollte, genau vor Ahornnachts Pfoten die Dunkelherz gerade abgeschüttelt hatte. Sie stieß einen heiseren Jubelschrei aus und markierte den Ast. "Auch wenn ich es ungern zugebe", Sturmkralle seufzte: "Herzlichen Glückwunsch, Glanzpfotes Team hat gewonnen." Ahornnacht ließ den Ast fallen und jubelte kurz mit Glanzpfote, während sich Fuchsienherz aus der Kampfhaltung fallen und neigte den Kopf vor Nebelpfote: "Gut gekämpft mein junger Schüler." "Danke", Nebelpfote neigte den Kopf: "Du aber auch Fuchsienherz und ich habe den Fehler mit dem Aufrichten nicht mehr gemacht." "Das stimmt ", Fuchsienherz schnurrte zufrieden: "Das hast du gut gelernt." "Dafür hatte ich ja dich", Nebelpfote versetzte ihr einen herzhaften Stups: "Du bist eine tolle Mentorin."
Im Lager angekommen, rief Krallenstern gerade zu einer Versammlung, Bachstrom war immer noch im Lager und saß neben Federflug. "Bachstrom tritt vor", Krallenstern winkte sie heran und Bachstrom trat nach einem Stups von Federflug nach vorne: "Wir haben uns hier versammelt, da diese Kätzin den Clan wechseln möchte. Moosstern hat bereits ihre Einwilligung gegeben, dass diese Kriegerin den Clan wechselt, Bachstrom ist dies immer noch immer dein Wunsch?" "Das ist mein Wunsch", Bachstrom atmete sichtbar tief durch: "Ich möchte mich dem WindClan beitreten." "Dann möchte ich dir diesen Wunsch gewähren", Krallenstern neigte den Kopf: "Bachstrom von diesem Moment an sollst du auf Probe Teil des WindClans werden. Ich werde dich noch nicht als Kriegerin des Clans anerkennen, aber du sollst trotzdem dich an unseren Patrouillen und Jagden beteiligen. Bis zum Übernächsten Vollmond sollst du unter Aufsicht von Dunkelherz trainieren. Beweist du dich, wirst du eine Kriegerin des WindClans."
Dunkelherz trat vor und berührte wie bei einer Schülerzeremonie die Nase der hellbraunen Kätzin. "Du kannst dir ein Nest bei den Schülernestern bauen", Krallenstern beendete die Versammlung mit einem Schwanzschnippen. Bachstrom neigte den Kopf und wurde direkt von Nebelpfote und Glanzpfote in Beschlag genommen, die ihr Plätze für Moos zeigen wollten. Nach einem Blickwechsel mit Sturmkralle beschloss Fuchsienherz, den beiden die kurze Pause zu gönnen und selbst etwas vor der Abendpatrouille zum Pferdeort zu essen. Die beiden Schüler waren alt genug, um selbst Verantwortung zu übernehmen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro