Kapitel 29
Federflug kroch aus ihrem Nest im Heilerbau, es waren ein paar Sonnenaufgänge seit dem Rücktritt ihrer Mentorin vergangen. Manchmal hätte sie dennoch gerne die goldbraun getigerte Kätzin an ihrer Seite, besonders vorgestern, als Frosthimmel plötzlich verstorben war. Keiner wusste woran, die alte Heilerin gestorben war. Sie war gerufen worden weil die weiße Kätzin sich plötzlich an nichts mehr erinnern konnte, als sie im Ältestenbau angekommen war, hatte diese schon Krämpfe gehabt, sie hatte ihr nicht mehr helfen können. Schnellschweif hatte seine Baugefährtin persönlich beerdigt. Der neue Blattfall, ihr erster als Heilerin brachte zu viele Opfer in allen Clans, es ging das Gerücht um, dass Buchenstern gestorben war. Keiner wusste es allerdings so genau, bis zum nächsten Halbmond waren es noch ein paar Sonnenaufgänge. Das Ganze rührte daher, dass sie am Tag nach der Kriegerzeremonie von Eisglanz und Nachthimmel, FlussClan Gerüche gefunden hatten.
Federflug lief zur Patrouilleneinteilung ihrer Mutter hinüber, die schon in einem Kreis aus Kriegern saß und Anweisungen gab. "Ahornnacht, Dunkelherz nehmt eure Schüler mit auf Jagdpatrouille", die beiden Krieger nickten und wandten sich ihren Schülern zu, die schon geduldig auf ihr Training warteten. "Fuchsienherz, du führst die erste Grenzpatrouille jetzt direkt zur Grenze am Zweibeinerort und dem FlussClan an, nimm dir Flinktatze und Himmelsfeuer mit." Federflug sah, wie ihre Mutter der goldbraun getigerten Kriegerin einen skeptischen Blick zuwarf als diese sich langsam zu Flinktatze und Fuchsienherz hinübersetzte. Dann ging die Einteilung lustig weiter.
Federflug schloss sich einfach wortlos der Patrouille zur FlussClan und Zweibeiner Grenze an, in der Hoffnung neben Kräutern auch Bachstrom zu treffen. Sie hatten es seit dem letzten Mal nicht mehr geschafft sich an der Grenze zu treffen, damit Bachstrom ihr schwimmen beibrachte, wie sie es versprochen hatte. Ihre Schwester führte sie in einem gemütlichen Tempo erst in Richtung Zweibeinerort, wo Flinktatzes Schüler Flammenpfote so einige Markierungen setzen durfte. Sie trennte sich ein wenig von den Katzen der Patrouille, um in den Zweibeinergärten noch Katzenminze zu suchen. Der Zweibeinerort war seit der letzten Blattleere um einige Baue gewachsen, allerdings von ihrem Territorium weg. Das erhöhte ihre Chancen Katzenminze zu finden, sie kletterte über den Zaun in den Garten wo sie sonst auch schon gesucht hatten.
"Hallo Fremde Katze", eine junge Stimme ließ sie aufschrecken: "Wo kommst du denn her und was machst du mit den Blättern?" Sie drehte sich um und sah auf eine hellbraun gestreifte Kätzin, vielleicht vier oder fünf Monde alt vor sich, die zu ihr aufblickte. Sie trug wie alle Hauskätzchen ein Halsband und hatte bernsteinfabende Augen. "Ich sammele Kräuter, damit ich kranke Katzen versorgen kann", erklärte sie ihr mit zuckenden Schnurrhaaren. Die bernsteinfarbenden Augen der kleinen Katze begannen zu leuchten: "Bist du eine dieser Clankatzen? Wie heißt du? Ich bin Silberstaub." Fast schon ein Clanname, ging es Federflug durch den Kopf: "Ich heiße Federflug ich bin die Heilerin des WindClans", Ihre Schnurrhaare zuckten amüsiert: "Wer hat dir denn von den Clans erzählt?
Sie erfuhr rasch das Silberstaubs Mutter wohl mit einer Katze aus dem FlussClan befreundet war, den Namen konnte sie allerdings nicht aus der Beschreibung heraushören. Vielleicht eine der Katzen mit denen sie noch nie wirklich gesprochen hatte auf der Versammlung, oder die nicht so oft da war. Manche Katzen waren keine Fans von großen Versammlungen, ähnlich wie Ahornnacht, die sich durch ihre Zeit als Einzelläuferin noch nicht wirklich daran gewöhnen konnte. Silberstaub hätte wahrscheinlich, wäre sie im Clan eine gute Kriegerin geworden, sie war klug und gelehrig, sie ließ sich von ihr erklären wofür sie ihre Kräuter brauchte, dennoch verabschiedete sie sich wenig später von der jungen Kätzin, um noch Wacholderbeeren zu suchen, die in der Nähe der FlussClangrenze zu finden waren.
"Wieso treffen wir uns immer wenn du Kräuter suchst?" Federflug fuhr herum, hinter ihr auf der FlussClan Seite stand Bachstrom mit zuckenden Ohren. "Weil ich Heilerin bin", erwiderte sie trocken und legte die gesammelten Wacholderbeeren beiseite: "Das ist meine Aufgabe und mein Leben." "Zu denen auch gehört, dass du keine Federflug fuhr herum, hinter ihr auf der FlussClan Seite stand Bachstrom mit zuckenden Ohren. "Weil ich Heilerin bin", erwiderte sie trocken und legte die gesammelten Wacholderbeeren beiseite: "Das ist meine Aufgabe und mein Leben." "Zu denen auch gehört, dass du keine Beziehung führst", Bachstrom trat näher, bis sie quasi direkt auf der Grenze stand. "Das ist richtig", Federflug setzte sich: "Das ist ein Teil meiner Pflicht als Heilerin des WindClans, das habe ich versprochen."
Sie unterhielten sich eine Weile und Federflug merkte wie die FlussClan Kätzin ihr gegenüber nervös war. "Ich war schonmal in einen Heiler verliebt", gestand sie schließlich: "In Donnerschlag, als wir noch Schüler waren. Ich habe seine Augen geliebt und seine Art." Donnerschlag war sympathisch , da hatte sie Recht: "Aber das ging natürlich nicht, nehme ich mal an, er war ja schon seit seiner Schülerzeremonie Heiler." "Deswegen ja", Bachstrom kratzte mit den Krallen über den Boden: "Als ich das meiner Mutter erzählt habe, ist sie auch komplett ausgerastet." "Ich kann sie da auch irgendwie verstehen", brummte Federflug: "Aber Donnerschlag ist doch eigentlich Heiler genug, um keine Beziehung zu führen." "Das denke ich mir im Nachhinein auch", Bachstrom seufzte: "Aber meine Mutter hielt das für die beste Methode, um mir das zu erklären."
Zum Schwimmen kamen die beiden allerdings nicht, da Bachstrom weiter jagen musste und das Wasser eisig kalt war. Das Manöver wollten sie eher auf die Blattfrische oder Blattgrüne verschieben, wenn der See ein wenig wärmer war. Federflug sammelte ihre Kräuter ein und ging alleine ins Lager zurück. Es war schon deutlich nach Sonnenhoch als sie endlich angekommen war und der Frischbeutehaufen war schon gut gefüllt für den Blattfall. Sie eilte zu Himmelsfeuer hinüber, die sich gerade an der Beute bedienen wollte. "Sei gegrüßt", sie berührte die Nase ihrer ehemaligen Mentorin: "Möchtest du dir ein Stück Frischbeute teilen?" "Warum nicht", Himmelsfeuers Augen blitzten auch wenn ihr unruhig zuckender Schweif, sie nicht ganz so begeistert wirken ließ.
"Es tut mir leid", durchbrach Himmelsfeuer schließlich das Schweigen beim Essen und Federflug sah sie überrascht an. "Schon okay", murmelte sie: "Ich habe mich so langsam daran gewöhnt alleine im Heilerbau zu wohnen und letztlich bin ich eine vollwertige Heilerin und muss das können." "Da hast du recht", Himmelsfeuer starrte in den Himmel hinauf: "Aber du bist noch nicht so lange eine Heilerin und ich bin einfach weggerannt als ich versagt habe." "Der SternenClan hat aber deinen Wunsch angenommen, dass du eine Kriegerin werden möchtest." Widersprach Federflug ihr: "Das heißt sie billigen deinen Wunsch und verzeihen dir das, auch wenn ich noch nicht mit ihnen gesprochen habe." "Wenn du meinst", Himmelsfeuer biss noch einmal von dem Kaninchen und ließ dann das Essen endgültig bleiben.
Federflug ging schweigend ihre Kräuter sortieren nachdem sie den Rest ihres Tiers den Jungen von Haselzweig überlassen hatte. Bisher hatte keines der Jungen Interesse an ihr als Heilerin gezeigt oder ihre Aufmerksamkeit gefordert. Zum Glück war auch keines bei ihren verrückten Spielen ihren Kräutern zu nahe gekommen oder gar an die Todesbeeren geraten. Die lagen immer noch ganz hinten im Kräuterlager unter einem Blatt und wurden alt, wenn sie das weiter durchziehen wollte, musste sie neue sammeln. Es war nur die letzte Option, wenn eine Katze zu sehr litt und sie hoffte sie nie einsetzen zu müssen. Der SternenClan möge mich vor dieser Option bewahren dachte sie nur bei sich, Himmelsfeuer hatte sie soweit sie wusste nicht benutzen müssen.
Der Abend ließ nicht lange auf sich warten, die Sonne ging früh unter und Federflug hatte mit Staubpfote den ersten Kranken des Blattfalls. Der dunkelgraue Kater hatte sich eine Erkältung eingefangen und hatte ordentlich Halsschmerzen. Sie gab ihm von ihren gesammelten Wacholderbeeren und Gänsefingerkraut, bevor sie überlegte was gegen Halsschmerzen half und ihm ein Nest in ihrem Bau gab.
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