Kapitel 22
Fuchsienpfote wartete nervös vor dem Anführerbau, wo sich Aschenregen und Silberwind mit Krallenstern berieten. Wenn sie nichts falsch gemacht hatte, würde sie gleich, wenn die Sonne langsam unterging, eine Kriegerin werden. Ihre Anspannung stieg mit jedem verstreichenden Herzschlag, was war denn so lange zu besprechen? Nachtpfote schien nicht weniger aufgeregt, als sie Eispfote und Funkellicht davon erzählte, die beide dann doch begeistert wirkten. Federpfote kam aus der Kinderstube, die Jungen von Haselzweig waren da, wie Flinktatze ihnen schon direkt erzählt hatte. Die Jungen hatten noch keine Namen, aber sie ließ die Königin erst einmal in Ruhe, vielleicht sahen sie sich ja auf der Versammlung gleich. Dann kam allerdings auch endlich Krallenstern aus seinem Bau und lief zu Braunherz in der Nähe des Frischbeutehaufens hinüber.
Als hätte Braunherz Freude nicht schon genug verraten, spannte sich Fuchsienpfote an, als Krallenstern zur Versammlung rief. Sie hatte ihr dunkelrotes Fell geputzt bis es in der Abendsonne glänzte. Sie setzte sich zwischen Silberwind und Schnellschweif in die Nähe des Stumpfes und sah zu Krallenstern, während dieser von der Geburt der Jungen berichtete. Dann sah der braun getigerte Anführer sie an und winkte sie nach vorne, sie trat vorsichtig in den Halbkreis aus den Katzen und sah dem Anführer des WindClans in die Augen. Gleich musste sie sich bereit machen ihr Versprechen abzugeben und dann ihren Kriegernamen zu erhalten. "Es ist an der Zeit das eine Schülerin zur Kriegerin wird", hob Krallenstern an: "Silberwind, du warst Fuchsienpfotes Mentorin, ist sie bereit eine Kriegerin zu werden." Silberwind hob das Kinn: "Ja, sie hat ihren Kriegernamen verdient, ich bin stolz darauf, sie als Schülerin gehabt zu haben."
"Dann sei es so", Krallenstern sah sie an: "Ich, Krallenstern, Anführer des WindClans, rufe meine Kriegerahnen auf, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart gearbeitet, um euer edles Gesetz zu erlernen, Fuchsienpfote versprichst du das Gesetz der Krieger zu achten und deinen Clan zu schützen, auch wenn es dich das Leben kostet?" Fuchsienpfote spannte sich an, in der Hoffnung, dass ihre Stimme davon nicht so sehr zitterte: "Ich verspreche es." Ihre Stimme war für ihr Gefühl wie das piepsen eines Jungen, aber Krallenstern reichte es. "Dann gebe ich dir mit der Kraft des SternenClans deinen Kriegernamen", Krallensterns bernsteinfarbende Augen bohrten sich in ihre grünen. "Fuchsienpfote von diesem Moment an, sollst du Fuchsienherz heißen. Der SternenClan ehrt deine Willenskraft und deine Klugheit und heißt dich als vollwertige Kriegerin des WindClans willkommen."
Fuchsienherz konnte spüren wie ihre Erleichterung von ihr abfiel als Krallenstern zu ihr trat und das Kinn auf ihren Kopf legte. Sie leckte ihm die Schulter und dann fing Federpfote schon die Rufe an: "Fuchsienherz! Fuchsienherz!" Die anderen Clankatzen stimmten in den Jubel ihrer Schwester ein, Silberwind war nicht zu überhören. Sie war auch mit Braunherz dicht hinter sich die erste, die gratulieren kam: "Du hast es geschafft Fuchsienherz, du bist eine Kriegerin, ich gratuliere!" Sie berührte mit leuchtenden Augen ihre Nase und machte dann Platz für Braunherz und Federpfote, damit sie gratulieren konnten. Vor lauter Glückwünschen kam Fuchsienherz kaum hinterher mit bedanken, bis dann endlich Braunherz sie in die Mitte des Lagers zur Nachtwache führte. "Einfach kein Wort sagen und wach bleiben", ihre bersteinfarbenden Augen leuchteten: "Dann teilen wir uns Morgen Nacht wieder einen Bau."
Die Nacht war für die Blattgrüne echt kalt, Fuchsienherz bewegte sich unruhig, in der Hoffnung, dass es ihr davon wärmer wurde. Morgen war Vollmond, also viel Schlaf würde sie nicht in den nächsten beiden Nächten bekommen. Mitten in der Nacht begann es zu regnen, so mitten im Lager war sie absolut nicht geschützt, die Krieger hatten es da deutlich besser, auch wenn sie auch nicht so richtig geschützt waren. Sie konnte Silberwinds Rücken durch das hohe Gras sehen, dicht neben Erdkralle und Funkellicht. Das die beiden auch die Eltern ihrer ehemaligen Mentorin waren, hatte sie schon fast vergessen. Silberwind war das einzige Junge aus Funkellichts erstem Wurf, das je Schüler geworden war. In Braunherz hatte sie dann eine Mentorin gefunden und deren Wissen an sie weitergegeben
Die Sonne ging wie in jeder Blattgrüne recht früh auf und wärmte Fuchsienherz durchnässten Pelz. Die erste die aufstand war Funkellicht, die silbergraue Kätzin kam zu ihr: "Deine Nachtwache ist zu Ende, du kannst schlafen gehen Fuchsienherz, dort hinten bei Ahornnacht und Braunherz dürfte ein Nest für dich gemacht worden sein. Fuchsienherz nickte dankbar und machte sich auf zu ihrem neuen Nest neben ihrer Mutter, die noch tief und fest schlief. Es würde nur gleich die Morgenpatroullie losziehen, Flinktatze, Flammenpfote und Sturmkralle würden sie begleiten. Sie legte den dunkelroten Schweif über die Schnauze und schloss die Augen, die Nachtwache war dann doch lang gewesen.
Nach einer erfolgreichen Jagd gin es dann doch auch schon zur großen Versammlung, auch Federpfote war mit dabei. Himmelsfeuer dafür aber nicht, sie wusste allerdings auch nicht so wirklich warum, vielleicht um die Jungen zu beobachten. Sie lief neben Flinktatze und Dunkelherz her, die sich leise unter sich unterhielten. Flinktatzes Schüler Flammenpfote lief weiter hinten mit Nachtpfote und Eispfote. Schneepfote war ein wenig am Kränkeln und war deswegen Lager geblieben. Sie waren an diesem Abend die ersten auf der Insel und mussten auf die anderen warten. Heute würde sich auch Blutstern als neuer Anführer vorstellen müssen eine Patroullie hatte ihn heute schon als Anführer getroffen. Wer jetzt zweiter Anführer war, hatte er aber noch nicht verraten.
Der FlussClan und der SchattenClan trafen gemeinsam auf der Insel ein, Federpfote lief zu Bachstrom, einer FlussClan Kriegerin. Scheckenpfote war auch unter den Katzen des SchattenClans, oder hatte auch er seinen Kriegernamen erhalten? Sie eilte zu dem schwarz-weißen Kater, der sie mit leuchtenden Augen ansah: "Hallo Fuchsienpfote!" "Fuchsienherz", verbesserte sie ihn: "Hast du auch schon deinen Kriegernamen bekommen? Bin Gestern ernannt worden." "Ja bin ich", die verschiedenfarbigen Augen des Katers leuteten: "Ich heiße seit Neumond ungefähr Scheckenpelz, herzlichen Glückwunsch übrigens!" "Danke dir auch", antwortete sie höflich und berührte die Nase des gleichaltrigen Kriegers. Der schnurrte und sah dann zu der Eiche, auf dem mittlerweile alle fünf Anführer saßen und drauf und dran waren loszulegen.
Sie setzte sich neben Scheckenpelz und lehnte sich leicht gegen dessen Schulter, an der Stelle kribbelte es bei der Berührung. Das Rufen von Froschstern, ließ sie dann aber auch schon hochschrecken und Blutstern erhob sich auf seinem Ast. "Funkenstern ist in einem Kampf gegen den WindClan getötet worden, ich habe meine neun Leben erhalten und bin neuer Anführer des DonnerClans. Meine zweite Anführerin ist Schimmerfell", er ließ sich wieder sinken und machte Platz für Froschstern. Während die Clans noch seinen Namen riefen, sprang Froschstern mit wild leuchtenden gelben Augen auf: "Mich würde mal interessieren, warum der WolkenClan grundlos meine Patroullien angreift! Dreimal seit der letzten Versammlung, keine meiner Katzen hat die Grenze übertreten." Während die Anführer miteinander diskutierten, sah Fuchsienherz zu Scheckenpelz, der mit den Schultern zuckte: "Deswegen bin ich Krieger geworden."
Der Abschluss der Diskussion war dann schließlich das Scheckenpelz und Sprenkelfell ernannt worden waren und Krötenherz sich zu den Ältesten zurückgezogen hatte. Dann kam auch schon Buchenstern und erzählte etwas über die Beute im FlussClan, bevor sie zu Krallenstern sah. "Haselzweig hat uns mit drei neuen Jungen beschert, Nussjunges, Glanzjunges und Nebeljunges sind dank Federpfote wohlauf." Federpfote sah zu ihrer Schwester, die neben Donnerschlag noch kleiner zu werden schien, als sie erwähnt wurde. "Nach unserem Kampf mit dem DonnerClan wurde Fuchsienpfote zur Kriegerin Fuchsienherz ernannt", fuhr Krallenstern fort: "Sie hat sich einer Kriegerin würdig erwiesen." Die anderen Katzen riefen ihren Namen, was auch Fuchsienherz unangenehm wurde.
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