Kapitel 19
Federpfote erstarrte vor Schock beim Anblick ihres Vaters, aber womit hatte sie auch gerechnet? Im WindClan gab es abgesehen von Flammenpfote keine Katze, die ihrer Schwester auch nur im Ansatz ähnlich sah. Blutmond und Fuchsienpfote dagegen sahen sich sehr ähnlich, Blutmond war nicht so groß wie Braunherz, Himmelsfeuer oder Schnellschweif, die die die größten des WindClans waren. Dafür war er DonnerClantypisch eher kräftig gebaut und nicht so langbeinig und drahtig wie seine Gefährtin. Aber Fuchsienpfote hatte genau sein dunkelrotes Fell und die leuchtenden blattgrünen Augen, jetzt wo sie nebeneinander standen, wurde ihr deutlich vorgeführt, dass er ihr Vater sein musste. Ihre Schwester stieß ihr in die Seite, damit Federpfote aufhörte ihn anzustarren.
"Das sind also meine Töchter", Blutmond klang nicht so grob wie sonst: "Die Heilerschülerin und die älteste Kriegerschülerin des WindClans." "Das sind sie", Braunherz Stimme klang ein wenig angespannt: "Federpfote und Fuchsienpfote. Fuchsienpfote sieht dir dabei echt ähnlich." Federpfote verkniff sich den Kommentar, dass ihr Vater doch wissen sollte wie seine Jungen hießen. Aber Blutmonds Schnurrhaare zuckten: "Ich weiß, wie unsere Jungen heißen, auch wenn ich nicht im selben Clan bin wie du." "Das bricht doch aber das Gesetz der Krieger", protestierte Federpfote jetzt: "Das Gesetz der Krieger sagt, dass Freundschaften gestattet sind, aber keine Beziehungen zwischen den Clans."
Ihre Eltern sahen sie lange an: "Den Unterschied macht doch nur eine Grenze", Blutmond schnippte in Richtung des Baches. "Die Grenze macht aber Gesetze", Fuchsienpfote patschte mit der Pfote in den kalten Bach: "Wir sind Katzen aus zwei verschiedenen Clans. Man nennt uns auch HalbClan Katzen, weil wir immer nur zu Streit zwischen Clans führen, deswegen ist es ja verboten." Braunherz sprang wortlos über den Grenzbach: "Passiert jemandem irgendwas, dadurch, dass ich auf der anderen Bachseite stehe? Wir haben uns noch vor eurer Geburt darauf geeinigt, dass ihr im WindClan bei mir aufwachst, damit ihr nicht von einer fremden Kätzin erzogen werdet, da euer Vater damals schon zweiter Anführer ist." Federpfote sah zu ihrem Vater, der sich jetzt an seine Gefährtin schmiegte und nickte: "Ich hätte euch trotzdem gerne aufwachsen sehen. Aber seit ihr Schüler seid, sehe ich euch jeden Vollmond auf der Versammlung."
Sie sprachen noch bis spät in die Nacht, aber Federpfote hatte einfach das Gefühl verloren wie spät es eigentlich war. Als sie um kurz nach Mondhoch in ihr Nest im Heilerbau kroch, hob Himmelsfeuer den goldbraunen Kopf: "Wo warst du?" "Auf einem Spaziergang mit Fuchsienpfote", Federpfote legte den Kopf auf die Voderpfoten. "Na dann ist hoffentlich was auf dem Frischbeutehaufen", Himmelsfeuer schloss wieder die Augen und find an leise zu schnarchen. Federpfote rollte sich in ihrem Nest zusammen, wenig später war auch sie eingeschlafen, eingelullt von dem gleichmäßigen Schnarchen ihrer Mentorin.
Am nächsten Morgen wurde sie von einem lauten Schrei geweckt: "DonnerClan!" Sie schreckte aus ihrem Nest hoch und krabbelte hinter ihrer Mentorin aus dem Heilerbau: "Was ist hier denn los?" Bevor ihre Mentorin etwas antworten, antwortete ihr Funkenstern mit einem Kampfschrei und fiel über die überraschte Silberwind her. Silberwind wehrte sich und Fuchsienpfote kam ihr zu Hilfe und riss die Anführerin von ihrer Mentorin herunter. Federpfote sah sich nach ihrem Vater um, er war nicht in der Menge der DonnerClan Katzen. Himmelsfeuer war währenddessen zurück in den Bau gerannt, um Kräuter zu holen, auch wenn noch niemand der Katzen wirklich verletzt war. Dafür kämpften sich jetzt zwei Katzen zu ihrem Bau durch.
Dabei ahnte sie schon, dass sich jetzt ihr Kampftraining meist mit den jüngeren Schülern auszahlte. Sie spannte alle Muskeln an und hoffte, dass Himmelsfeuer möglichst bald wiederkam, alleine gegen zwei junge Krieger hatte sie keine Chance als Heilerschülerin. Sie glaubte, dass die beiden Riesentatze und Graupelz hießen, war sich aber nicht so wirklich sicher. Ihre Krallen fuhren sich fast schon aus Reflex aus, als sie sah, dass es gleich zu einem Kampf kommen würde. Doch sie weigerte sich zuerst anzugreifen, sie war eine Heilerin keine Kriegerin, sie sah sich trotzdem nach Kriegern aus ihrem Clan um.
Noch während sie nachschaute, fiel schon der Kater, den sie für Graupelz hielt, über sie her und schnappte nach ihrer Schnauze. Federpfote bäumte sich auf die Hinterbeine auf und schlug nach seiner Nase, doch Graupelz sprang beiseite und drohte ihr mit gefletschten Zähnen. Geichzeitig sprang ihr jemand auf den Rücken und ließ sie zusammenbrechen, sie hatte Riesentatze vergessen. Sie zappelte, kam jedoch nicht von alleine frei, bis jemand Riesentatze von ihrem Rücken riss. Ahornnacht stand über ihr, ihr rotbraunes Fell war zerzaust und sie blutete aus einer Verletzung an der Schulter, aber ihre Krallenschläge waren mächtig. Riesentatze blutete aus einer Verletzung am Rücken und einer an dem Hinterbein durch die rotbraune Kriegerin. Graupelz bekam währenddessen einige Schläge von Federpfote ab, soviel älter war er nicht als sie, aber ein ausgebildeter Krieger war eine Herausforderung.
Erst als Himmelsfeuer mit einem wütenden Schrei aus dem Heilerbau geschossen kam, flüchtete auch der graue Kater quer durch das Lager in Richtung von Riesentatze. Der schwarze Krieger hatte sich schon an das andere Ende des Lagers verkrochen und Federpfote hatte ihn aus den Augen verloren. Sie schubste die inzwischen ordentlich blutende Ahornnacht in den Bau und begann mit eine Paste aus Ringelblume die Verletzung zu verbinden, bevor die Kriegerin sich wieder in den Kampf stürzte. Federpfote bekam von ihrer Mentorin gleich den nächsten in den Bau geschoben, diesmal war es Silberwind, der Funkenstern den kompletten Rücken im Kampf zerkratzt hatte. Fuchsienpfote ging es aber gut, wie die Mentorin ihrer Schwester ihr mehrfach versicherte.
Als sie den Bau wieder verließ kämpften Krallenstern und Himmelsfeuer Seite an Seite gegen Rauchkralle und Flammenkralle aus dem DonnerClan. Es war das erste Mal, dass sie die beiden Katzen etwas gemeinsam tun sah auch, abgesehen von der Beratung. Blutmond war immer noch nirgends zu sehen, dafür kämpften Flinktatze und Fuchsienpfote jetzt gemeinsam gegen Funkenstern. Silberwind erlöste währenddessen Himmelsfeuer im Kampf gegen die beiden Krieger und Himmelsfeuer fuhr zu ihrer Schülerin herum: "Such Windblüte, dieser Kampf ist nur unnötiges Blutvergießen. Wir wissen doch nicht einmal was los ist!"
Windblüte zu finden war in dem Chaos schwer vorallem, weil sie von gleich allen drei Schülern des Clans attackiert wurde. Hilfe bekam sie dann allerdings von Nachtpfote, die mit gefletschten Zähnen auf die Schüler losging: "Habt doch mal Verstand! Sie ist eine Heilerschülerin ihr solltet doch wissen, dass man die nicht angreifen wird! Hat euch das denn niemand beigebracht?" Die drei waren innerhalb weniger Herzschläge deutlich kleiner als die jüngere Schülerin, die sich schützend vor Federpfote stellte. Federpfote dankte ihr mit einem Nicken und rannte weiter den Hügel hinauf, die Heilerin musste irgendwo in der Nähe sein.
Windblüte fand sie schließlich unterhalb der Hügel, die das Lager umgaben an einer windgeschützten Stelle. Sie versorgte gerade Graupelz, der aber fast auf sie losging, als sie sich näherte, Windblüte jagte ihn mit einem Schwanzschnippen davon. "Federpfote! Geht es deinen Clangefährten gut?" Sie rannte ihr entgegen, sie schien unverletzt aber war sichtlich besorgt um ihre Heilerkollegin. "Keine Schwerverletzten zum Glück", beruhigte Federpfote sie vorsichtig: "Aber was zum SternenClan ist eigentlich los?" "Weiß ich auch nicht genau", Windblüte berührte ihre Nase: "Funkenstern hat nur WindClangeruch auf unserer Seite des Baches entdeckt." Das musste Braunherz Geruch gestern gewesen sein, Federpfote fluchte innerlich, ließ das laute aber bleiben. "Wir müssen es stoppen", miaute sie schließlich: "Sonst sterben nur noch unnötig Katzen bei der Schlacht."
Windblüte nahm das Laufen auf: "Definitiv, Tote kann kein Clan gebrauchen im Moment!" Als sie das Lager betraten wurden allerdings die Worte der jungen Heilerin wahr und in Federpfote stieg Panik auf, beim Anblick ihrer Schwester. Die mit großen Augen über einer rotbraunen bewegungslosen Katze stand.
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