Kapitel 16
Fuchsienpfote wurde die traurige Ruhe die im Clanlager nach Risspelz irgendwann zu ruhig, ähnlich wie den beiden Jungen, die von ihrer Mutter aus der Kinderstube gescheucht worden waren. Sie war sich nicht zu 100 Prozent sicher, ob sie es richtig verstanden hatte, dass Graupelsturm Wehen hatte. Federpfote und Himmelsfeuer waren jedenfalls auch in der Kinderstube verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Sie lief zu den beiden Jungen hinüber die mit einem Moosball spielten und sich nicht von den anderen Katzen stören ließen. Wenig später hatten sie die beiden Jungen auch in ihr Spiel eingebunden und sie fühlte sich wieder in ihre Jungezeit versetzt, wo sie das auch andauernd gespielt hatten. Teilweise auch mit den anderen drei Jungen, auch noch als diese Schüler waren, seit sie Schülerin geworden war, war es allerdings weniger geworden.
Braunherz Stimme unterbrach ihr Spiel: "Wir brauchen jetzt Patroulien, bevor der DonnerClan meint sein Territorium zu erweitern. Flinktatze du führst die Patroulie dorthin an, nimm dir Haselzweig und Ahornnacht mit." Fuchsienpfote konnte sehen wie Flinktatzes Augen zu leuchten begannen, Rebenschweif und Dunkelherz hatten ihre erste Patroulie schon anführen dürfen, jetzt war sie auch endlich dran. Langfeder, Aschenregen und Dunkelherz liefen die äußeren Grenzen ab. Rebenschweif führte die erste Jagdpatroulie an, Silberwind die zweite in der sie logischerweise auch war. Braunherz und Krallenstern bildeten die dritte Patroulie während sich Erdkralle Rebenschweif anschloss.
Die Jagd alleine mit ihrer Mentorin war dafür echt entspannt für ihr Empfinden, es war niemand da, der in die Trainingsmethoden von Silberwind pfuschte. Sie erbeuteten innerhalb von kurzer Zeit zwei sehr gut genährte Kaninchen und eine Maus, die sich am See herumtrieb. Für den Fang der Maus lobte sie Silberwind sogar sehr ausgiebig, dass sie sich sehr geschickt angestellt hatte. Dafür stellte sie fest, dass es zwar wärmer war, aber der See war trotzdem eiskalt und sie musste erstmal eine Runde etwas schneller laufen, damit ihre Pfoten wieder warm wurden. Silberwind zog ihr Tempo mit und ließ sie wieder warm werden. Die nächste Kaninchenjagd ließ sie dann endgültig wieder warm werden, bis es über die Grenze ins FlussClan Territorium flüchtete.
Leise fluchend blieb sie an der Grenze stehen und starrte dem Kaninchen hinterher, dass mit wackelndem weißem Stummelschwanz davonrannte. "Das passiert mal", Silberwind sah dem Kaninchen hinterher: "Wir sind ja nicht komplett ohne Beute." Da hatte sie allerdings und sie war auch schon selbst mit der Maus allein erfolgreich gewesen. Die Kaninchen hatten sie dann gemeinsam erbeutet. Eigentlich wollte sie endlich lernen wie man die Tiere alleine jagte, aber bisher hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben. So musste sie dann wohl oder übel auf ihre Chance warten.
Der Abend kam immer noch zu früh auch wenn es inzwischen Blattfrische war, mit der untergehenden Sonne wurde es auch kalt. Mit den beiden Kaninchen ein paar Mäusen und einem Eichhörnchen, dass sich zu weit aus dem Wald getraut hatte waren sie ins Lager zurückgekehrt. Nachdem sie Schnellschweif und Frosthimmel eines der Kaninchen gebracht hatte, sah sie sich nach Federpfote um. Ihre grau gestreifte Schwester saß mit Flinktatze und Himmelsfeuer in der Nähe des Heilerbaus und unterhielt sich. Sie nahm das Eichhörnchen wieder auf und näherte sich den drei Kätzinnen, in der Absicht es entweder Himmelsfeuer abzutreten oder es sich mit Federpfote zu teilen.
In ihrem Gespräch erfuhr sie gleich, dass Graupelsturm ihre Jungen geboren hatte, zwei Kater und zwei Kätzinnen. Namen hatten sie laut Federpfote vorhin noch nicht gehabt, aber sie waren genauso grau wie ihre Eltern. Das besuchen der Königin und ihrer Jungen ließ Fuchsienpfote lieber bleiben, die Geburt war lange und anstrengend gewesen für Graupelsturm. Die beiden anderen Jungen waren sicher schon anstrengend genug nach einer Geburt. Schneejunges und Flammenjunges tobten allerdings auch nicht mehr draußen als sie sich in den Schülerbau verkroch. Morgen früh war sie zur Morgenpatroulie eingeteilt mit Silberwind, Aschenregen und Dunkelherz, früh schlafen gehen war da sicher eine gute Idee. Nachtpfote war sicherlich auch mit dabei, sie mochte die braune Kätzin mehr als ihren bockigen Bruder Eispfote. Besagte Schülerin schlief auch schon, ihr Bruder war noch draußen.
Am nächsten Morgen war es immer noch bitterkalt, zu kalt für ihren und Dunkelherz Geschmack. Der dunkelgraue Kater hatte sein dickes Fell aufgestellt gegen den Wind der ihnen unerbittlich eiskalt unter das Fell fuhr. Die fünf Katzen beeilten sich bei ihrem Ablauf der FlussClan und der Grenze zu dem Zweibeinerhof. Zumindest bis Aschenregen stehen blieb: "Hund!" Auch Fuchsienpfote konnte jetzt wo er es sagte das Gebell hören und ein übler Geruch stieg ihr in die Nase. "Nachtpfote lauf", befahl Aschenregen: "Lauf zum Lager und hol Verstärkung, es ist mindestens ein Hund hier." In Fuchsienpfote spannte sich etwas an, gegen Katzen hatte sie schon gekämpft im Training und auch in einem echten Kampf. Ein Hund war dagegen sicher ähnlich wie ausgebildete Krieger ein ganz anderes Level.
Sie konnten den Hund bald sehen, ein großes schwarzbraunes Tier, das wild bellend auf sie zurannte. Die Schlappohren des Tieres flatterten im Wind, Silberwind sprang aus seiner Bahn und rammte dabei auch Dunkelherz beiseite. Der Hund drehte um und knurrte die vier Katzen mit gebleckten Zähnen an. Silberwind fauchte und schnappte nach den Vorderpfoten des Tiers, woraufhin der zurücksetzte. Dunkelherz unternahm einen Versuch dem Tier auf den Rücken zu springen, worauf er beiseitegeschleudert wurde. Der graue Krieger blieb einen Moment benommen liegen, während sie selbst vorsprang und versuchte die Flanke zu zerkratzen. Fuchsienpfotes Krallen verfingen sich aber nur in dem zottigen Fell, der Hund schüttelte sich, um sie loszuwerden und auch sie flog in Richtung Dunkelherz, schaffte es aber sich auf die Pfoten zu drehen und knallte nicht auf den Rücken. Aschenregen schaffte es zeitgleich dem Hund die Schnauze zu zerfetzen und hatte die Krallen voller Blut.
Fuchsienpfote stupste Dunkelherz wieder auf die Pfoten, der nur irgendwas von verletzt murmelte. "Lauf", zischte sie ihm deswegen zu: "Bevor du dich schlimmer verletzt, Nachtpfote holt Verstärkung." Sie sah ihrem Clankameraden zu, wie er langsam den Hügel Hoch außer Sicht verschwand, bevor sie fast von dem Hund überrannt wurde. Dieser wurde inzwischen von Aschenregen und Silberwind in Richtung des Hofes gejagt. Bergauf schaffte es Silberwind mit einem verrückten Sprung dem Tier die Hinterläufe zu zerkratzen. Das brachte ihre Schülerin auf eine verrückte Idee, indem sie als es Bergab ging, dem Hund auf den Rücken sprang. Inzwischen war sie fast so groß wie kleinere Kriegerin wie Funkellicht . Ihre Hinterbeine verfingen sich in dem verfilzten Schwanz und ihr eigenes Körpergewicht riss sie mit zu viel Schwung vom Rücken. Ihre Vorderkrallen rissen dafür durch Haut und Fell und hinterließen blutige Spuren, dann knallte sie rückwärts so heftig ins Gras, dass ihr die Luft aus den Lungen wich und überschlug sich mehrmals unfreiwillig.
Als sie sich wieder aufrappelte stand Silberwind neben ihr und sah zu wie Aschenregen und wie sie undeutlich sehen konnte auch Braunherz und Erdkralle den Hund jagten. "Die Verstärkung kam gerade recht", Silberwind musterte sie besorgt: "Bist du verletzt?" Fuchsienpfote schüttelte den Kopf, woraufhin sie allerdings Kopfschmerzen bekam und ihr schwindelig wurde und sie fast wieder hinfiel. "Du hast einen ordentlichen Schlag auf den Kopf bekommen", bemerkte Silberwind: "Wir sollten dich von Himmelsfeuer anschauen lassen." Ausnahmsweise protestierte sie nicht dagegen: "Ich habe Kopfschmerzen, also wäre schon besser." Sie ließ sich von der silbergrauen Kriegerin stützen auf dem weg ins Lager zurück. Immer wieder mussten sie stehenbleiben, weil ihr schwindelig wurde, aber schließlich waren sie da. Im Lager nahm sie nur verschwommen wahr, wie Silberwind nach Himmelsfeuer rief und die Heilerin und ihre Mentorin sie in den Heilerbau trugen. Ihr wurden Mohnsamen eingeflößt und dann schaltete ihr Kopf sie endgültig aus.
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