Kapitel 53: Ella & Röte
Datum: 29.1.24
Traubenzauber blieb stehen. Vor ihr erstreckte sich ein Dorf, die Sonne schien hoch und starker Wind wehte. „Hier ist es...das Dorf an dem ich meine Geschwister verlor...", murmelte sie traurig und aufgeregt zugleich, neben ihr stand Abendkralle, der interessiert das Dorf vom Hügel aus musterte. Nach einer Weile, in der sie Pause gemacht hatten liefen sie runter ins Dorf. Das Gras war feucht, die Luft feucht und schliff an ihren Pfoten, aber sie ignorierte es und blieb unten stehen. Sonnenflamme war sehr langsam und beschwerte sich immer wieder über die Halme. Sie hatte erzählt, dass sie schlecht geschlafen hatte, aber das war nun jede Nacht so und ihr tat immer etwas weh. Langsamn machte sich Traubenzauber Sorgen. Weidenpfote war immer an Sonnenflammes Seite. Ihr war das anscheinend auch aufgefallen. Der Blattfall holte Wind und erschwerte den Weg ins Dorf. Die neuen Gerüche überwältigten sie und sie musste erst einmal alles mustern, Abendkralle machte es ihr gleich. „Wir müssen Katzen nach meinen Eltern fragen...vielleicht kannten sie diese.", meinte Traubenzauber zu den anderen Katzen, als sie da waren. Sonnenflamme lief mit Weidenpfote mit Mut vorraus, Traubenzauber und Abendkralle folgten. Sie wusste, dass Sonnenflamme und Weidenpfote sich ein wenig in solchen Zweibeinerorten auskannten und war deshalb froh, dass sie an der Spitze liefen.
„Achtung!" Sonnenflamme blickte vorsichtig zu beiden Seiten des Donnerwegs, der sich vor ihnen erstreckte. Keine Monster waren zu sehen, auf der gegenüberliegenden Seite erstreckten sich die ersten Zweibeinerbaue, die mit den roten Spitzen heraus ragten. Traubenzauber wartete auf Sonnenflammes Signal. „Jetzt!" Traubenzauber rannte los. Angst hatte sie fast nicht, dafür hatte sie schon zu oft Donnerwege überquert, aber als sie das Geräusch eines sich nähernden Monsters hörte, bekam sie Panik. Der Boden brannte leicht und klebte ein wenig an ihren Pfoten, sie sah zurück und merkte, dass Abendkralle mitten auf dem Donnerweg stehen geblieben war, seine Augen waren weit geöffnet. Sonnenflamme und Weidenpfote waren schon auf der anderen Seite angekommen, als Traubenzauber umdrehte und auf Abendkralle zu rannte während das Monster immer näher und näher kam. Sie ignorierte ihre Angst zu sterben und die Rufe von Sonnenflamme und Weidenpfote. Sie konnte ihn einfach nicht sterben lassen, was sollte dann aus ihr werden? Der Wind peitschte und alles fühlte sich für sie unecht an.
Bevor sie ihn erreichen konnte, blieb das Monster mit einem lauten quietschen stehen und die Augen erloschen. Vor Schreck sträubte Traubenzauber das Fell und stellte sich neben Abendkralle, dessen Augen immer noch vor Schreck groß waren, vor das Monster. „Was tust du?", fragte er entsetzt. „Dich retten. Ohne dich gehe ich nicht weiter..." In dem Moment kamen zwei Zweibeiner aus dem Monster und gingen auf sie zu. Als Traubenzauber zu den Schwestern an der anderen Straßenseite sah, kann sie Angst und Entsetzen in deren Augen sehen. Sie versucht ihnen anzudeuten, dass sie sich verstecken sollen und sah dann wieder zu den Zweibeinern. Diese waren inzwischen nur noch eine Fuchslänge von ihnen entfernt. „lauf!" Traubenzauber schob Abendkralle vor sich her bis er aus seiner Starre erwacht und losrennt, Traubenzauber war ihm dicht auf den Fersen. Beide rannten knapp vor einem Monster über den Rest des Donnerweges und kamen neben den Schwestern an.
"Was hast du dir dabei gedacht?", fragte Traubenzauber erschrocken und schmiegte sich an ihn. Ihr Herz schmerzte und sie seufzte tief während ihr Kopf immer noch total durcheinander ist. „Wir sollten weitergehen", meinte Weidenpfote sanft. Traubenzauber nickte. Sie spürte das klebrige an ihren Pfoten und hatte immer wieder die hellen Augen im Kopf, Abendkralle sah nur stumm in starre vor sich hin. Zögernd folgte sie Weidenpfote und Sonnenflamme durch die unbekannte Umgebung, dann fing sie einen Geruch ein. „Hier...ist jemand" flüsterte sie ihnen zu und die vier Katzen ducken sich hinter eine komische Wand „Das ist ein Zaun."; murmelte Sonnenflamme. Traubenzauber nickte. Als Traubenzauber sich genauer umsah, bemerkte sie eine weiß schwarze Katze auf einem Baum. Ihr Fell war dicht und sie sah etwas pummelig aus. „Wieso hat sie uns noch nicht gerochen?", flüsterte Abendkeralle verwundert. „Hauskätzchen riechen und sehen schlechter als wir..." Traubenzauber ignorierte Weidenpfotes schnauben und sprang vorsichtig auf das Ding, das Sonnenflamme Zaun nannte. Zuerst kam sie sehr ins Wanken aber nach einem Moment hatte sie ihr Gleichgewicht gefunden und balansierte vorsichtig zum Baum, der an den Zaun angrenzte.
Die Kätzin hatte sie schon bemerkt, ihre Augen waren vor Angst weit geöffnet, ihr Fell gesträubt. Traubenzauber bemerkte es und begann ruhig zu sprechen „Sei gegrüßt. Ich bin Traubenzauber und komme nicht von hier. Ich würde dir gerne ein paar Fragen stellen, wäre das ok?" Sie merkte wie die Kätzin große Augen bekam und sich ihre Angst legte. Das wunderte Traubenzauber ein wenig. „Träubchen...? Bist du es?" Traubenzauber erstarrt und sieht die Kätzin geschockt an. In ihr regte sich Freude. Anscheinend hatte sie diese Kätzin schonmal gesehen und nun kam sie ihr auch bekannt vor. Ihr Fell erinnerte sie an ihre Mutter Zeebra und die Augen waren wie ihre apfelgrün. „Ja...also nein. Ich heiße nun Traubenzauber..." Sie merkte wie die Kätzin sie immer erfreuter ansah und legte schließlich den kopf schief. „DU erinnerst dich warscheinlich nicht an mich. Ich bin Ella, die Schwester deiner Mutter Zeebra. Ich habe dich als Junges gesehen, aber dann ist sie mit deinem Vater Otter losgegangen auf eine Reise. Seitdem hab ich euch nicht mehr gesehen." Traubenzauber wurde warm bei den Erzählungen und sie setzte sich neben Ella in die Astgabel.
„Wo sind denn deine Eltern? Und was ist mit Fluss und Wiese? Und was führt dich hierher?", fragte Ella eifrig weiter. „Zeebra ist kurz nach meiner Geburt gestorben..." Sie schluckte und wundert sich nicht über die große Trauer, die sich in Ella offensichtlich ausbreitete. „oh...das habe ich mir aber schon gedacht...sie wollte mich besuchen kommen, hat sie aber nie gemacht...und Otter?" Traubenzauber sah wieder nach unten. „Er...er ist vor 2 Monden wegen einem Fuchs gestorben...er hat damit mein Leben gerettet...aber ich konnte ihn nicht retten.." Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften nach unten, sie merkte nicht wie Ella traurig nickte. „Und Fluss und Wiese?" fragte Ella leise. „Sind das meine Geschwister? Deshalb bin ich hier. Ich wurde von ihnen als Junges als Zeebra starb getrennt und suche sie nun. Weißt du etwas?" Traubenzauber merkte wie Ella immer trauriger wurde und sie schließlich umarmt. „Meine jüngere Schwester Röte hat beide großgezogen und dann verschwanden sie plötzlich. Ich dachte du hättest sie mitgenommen oder so...", meinte Ella etwas vorsichtig. Traubenzauber wurde etwas hibbelig. „Verschwanden? Wo ist denn Röte? Könnte ich sie sprechen?" fragte sie aufgeregt.
Unter ihr am Boden hören Abendkralle, Sonnenflamme und Weidenpfote aufmerksam zu und flüsterten miteinander. Schließlich sprang Ella ungeschickt neben die Katzen zu Boden Traubenzauber folgte ihr geschickt. „Sie lebt seit ein paar Tagen erst am Rand der Stadt. Ich führe euch zu ihr, aber passt auf. Sie ist Fremden gegenüber sehr misstrauisch." Sie lief vorraus, Traubenzauber folgte ihr mit Abendkralle, Sonnenflamme und Weidenpfote die Donnerwege und Zweibeinerbaue entlang. „Du müsstest dich doch in Städten zurecht finden. Du warst doch auf Reisen.", fragte Ella Traubenzauber. „Ich war mit Otter in der Wildnis unterwegs, nicht in Zweibeinerorten, aber ich kenn manches trotzdem. Ich verstehe viele der Wörter, die Hauskätzchen nutzen.", antwortete Traubenzauber ohne zu zögern, sodass Ella den Kopf neigte. „Hauskätzchen? Was ist das?" Sonnenflamme, die nun neben ihnen lief, musste lachen. „Das sind Katzen, die bei Zweibeinern leben." „Bei den Pelzlosen? Aha." Ella nickte interessiert. „Pelzlosen? Interessant", murmelte Sonnenflamme zu Weidenpfote, was Traubenzauber etwas wütend machte. Das war ein echt unhöflicher Ton gewesen, aber Ella hatte es anscheinend nicht mitbekommen. „Ich bin Abendkralle, Traubenzaubers Gefährte." Abendkralle nickte Ella, als er anstatt Sonnenflamme neben Traubenzauber lief, zu.
„Du hast schon einen Gefährten? Respekt." Traubenzauber musste lächeln, als sie darauf hin zu Abendkralle sah. „Wir sind da." Die Gruppe war am Rand des Zweibeinerortes angekommen, ein Wald erstreckte sich vor ihnen. Der Himmel war grau und es gab Anzeichen von Regen. „RÖTE! BIST DU DA?" Ella horchte einen Moment lang bis es Raschelte und eine schlanke elegante Kätzin heraustrat. Erst in der milden Sonne konnte Traubenzauber erkennen, dass die Kätzin weiß mit roten Sprenkeln war und grüne Augen hatte. Sie merkte gleich, dass sie wirklich verwand sein mussten, da die grünen Augen und der Rotton ihr selbst so glichen. Ihr Körper sah jung und wild aus, sie war vielleicht 25 Monde alt. Vorsichtig trat Traubenzauber vor und neigte ihren Kopf. Röte sah sie misstrauisch an bis auch ihre Augen groß wurden. „Sei gegrüßt. Ich bin Traubenzauber, Zeebras und Otters Tochter. Ich bin auf der Suche nach meinen Geschwistern..." Traubenzauber stockte, als sie Rötes erstarrten Blick bemerkte. „Du lebst...ich dachte du wärst mit Zeebra auf dem Donnerweg gestorben...", murmelte sie, ihre Stimme war etwas tief. „Warte...du wusstest, dass Zeebra tot ist? Warum hast du mir das nie gesagt?!", brüllte Ella wütend. Ihre grünen Augen blitzten. „Du bist immer so sensibel, ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.", meinte Röte nur augenrollend. „Und jetzt weißt du es sowieso!" „Ich wollte es aber nicht durch ihre Tochter erfahren!" Ella kam richtrig in Rasche.
„Hört auf! Ihr könnt euch streiten, wenn wir fertig sind. Röte, weißt du wo meine Geschwister sind? Ich bin auf der Suche nach ihnen." Traubenzauber sah Röte in die Augen. Röte überlegte „Nein, aber ich kann euch dorthin führen wo sie damals verschwanden, wenn du mir etwas über den Clan erzählst...", meinte sie grinsend. Woher wusste sie von den Clans? Röte musste ihren Blick bemerkt haben. „Man erzählt sich überall über euch. Du gehörst doch zu ihnen, oder?" Traubenzauber nickte. „Gut, abgemacht, aber warum willst du etwas über sie wissen?", fragte sie neugierig. Röte lächelte sie an und sah dann hoch zum bewölkten Himmel. „Ich überlege mich ihnen anzuschließen..." Traubenzauber sieht sie überrascht an und freute sich auch gleichzeitig. In der Weile lief Röte schon langsam los und lotste die Katzengruppe durch den Wald. „Es ist nicht weit von hier..." Traubenzauber folgte ihr ohne Probleme, doch wegen Ella mussten sie immer wieder anhalten. Schließlich kamen sie an einem Donnerweg an bei dem Röte stehen blieb. „Hier wurde Zeebra getötet..." Traubenzauber erschaudert beim Anblick des Donnerwegs, aber Röte führte sie nicht über den Donnerweg, sondern an ihm vorbei. „ICh hab Hunger und will schlafen!", meckerte Ella schon ziemlich schnell und schnaufte nach jeder Fuchslänge. Röte drosselte das Thempo aber nicht. „Dann hättest du nicht mitkommen sollen.", schnaupte sie und beschleunigte sogar. Der Geruch der Monster hing in der Luft sodass Traubenzauber husten musste. Nach einer Weile hielt Röte zum Glück für Ella an. Sie waren an einem Bach angekommen.
„Hier habe ich sie fischen lassen, wenn sie nicht bei ihren Zweibeinern sein wollten. Ich schlenderte nur kurz im Wald herum und bekam dann mit wie eine Streunerbande sie erpresste. Sie waren so viele, ich konnte nichts tun...sie zwangen Wiese und Fluss mitzukommen..." Röte blickte zu Boden. „Seit dem sind sie weg..." Traubenzauber nickte. Vielleicht waren es die Knochenstreuner gewesen! Hoffentlich...das wäre toll...Traubenzauber blickte wieder zu Röte. „Könnten es die Knochenstreuner gewesen sein?", sprach Abendkralle ihre Gedanken aus. Röte überlegte kurz. „Ja, ich glaube sie nannten sich so..." Traubenzauber schnappte auf und sah Röte entgeistert an. „Dann...weiß Wirbelsturm vielleicht etwas...!", ruft sie aufgeregt. „Wirbelsturm...? Meinst du Wirbel? Sag nicht er hat sich euch angeschlossen..." Röte schüttelt ironisch den Kopf. Traubenzauber musste sich ein zucken unterdrücken. „Das hat er.", antwortet Sonnenflamme anstatt ihr selbst, sodass Röte überrascht ihren Kopf schief legte. „Echt? Was wollt ihr jetzt tun?", fragt Röte interessiert. „Wir gehen jetzt nach Hause..." Traubenzauber blickte zu ihren Freunden. Zu Abendkralle, ihrem Gefährten, zu Sonnenflamme, ihrer besten Freundin und zu ihrer Freundin Weidenpfote. Alle nickten erfreut. Sie waren ihrem Ziel nun so nahe, dass sie es spüren konnte. Röte brachte während sich die Patrouillie gemütlich machte Ella zu ihrem Zweibeinerbau nach hause und Ella verabschiedeten sich von ihnen. Sonnenflamme ging mit Weidenpfote etwas jagen während Abendkralle Nestpolster besorgte, Traubenzauber überlegte sich ihre nächsten Schritte und sprach mit Abendkralle darüber. Zeebra, Otter, seht ihr mich? Seht ihr wie ich nun Familie gefunden habe und auf dem Weg bin sie zu vervollständigen? Seid ihr stolz auf mich und beschützt mich? Ich vermisse euch so sehr...
2000 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro