Kapitel 32
Von Blattsturm:
Gleich stürzte ich mich auf den Rücken des Dachses und wich dabei seinen Bissen aus während Federpfote um ihn herum rannte und ihm dabei die Krallen über den Rücken zog, sodass er aufschrie. Der Dachs schüttelte sich, sodass ich fast den Halt verlor, doch in dem Moment sprang Dunkelklaue vor, wich seiner Pfote aus und traf den Dachs direkt in seine Augen, sodass er aufschrie und mich runter warf. „Ich lass nicht zu, dass andere Katzen an einem Dachs sterben!" Dunkelklaue war in riesiger Rasche und ließ nicht locker ihn zu schlagen, obwohl er blind war und nur noch taumelte und wimmerte.
„Dunkelklaue, es reicht." Wellenstern! Sie hatte uns wahrscheinlich gehört! Wütend ließ Dunkelklaue vom Dachs ab und ließ ihn zum Donnerweg verschwinden. Außer Atem sah ich mich um. Nicht nur Wellenstern, sondern auch Wolkenherz und Abendkralle waren gekommen und unterhielten sich mit Flusskralle. Erst jetzt bemerkte ich, dass die dunkelrote Kätzin reglos am Boden lag und Weide neben ihr kniete. „Sie ist zu stark verletzt. Federpfote, du hast erzählt, dass ihr eine Heilerkatze habt. Sie muss SOFORT kommen, sonst ist diese Streunerin schon tot wie der Kater dort."
Sie zeigte auf das braune Fellbündel, das bei genauerem hinsehen ein brauner schmaler Kater mit Genickbruch war. Sein Genick war total verbogen, sodass man es leicht fest stellen konnte. Bevor ich los gehen konnte, war Federpfote losgerannt und schon zwischen den Bäumen verschwunden. Ich drehte mich wieder zu Weide, die mit ihren Pfoten versuchte die Blutung zu stoppen, ihr Gesicht war angespannt. Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte Liliensee mit vielen Kräutern im Maul auf und setzte sich neben Weide.
Von Federpfote:
Staunend sah ich zu wie Liliensee Spinnweben auf die Wunden legte bis die Blutung stoppte, dabei sah sie ruhig und entschlossen aus. Immer noch außer Atem setzte ich mich in einiger Entfernung neben Nebelpfote, die mich ausdruckslos ansah. Was war jetzt wieder mit ihr los? Als ich wieder zu Liliensee sah war sie aufgestanden und winkte gerade Baumwind und Rabenauge zu sich, die sich nicht am Kampf beteiligt hatten, sondern von außen geholfen hatten. Diese nahmen die Kätzin auf den Rücken während Wolkenherz ihren Schwanz vom Boden hob und Abendkralle den Toten Kater am Nackenfell nahm. Zusammen tappten wir zurück zum Lager durch den Wald.
Von Wellenstern:
Mit Flusskralle ging ich vorne weg, hinter mir gingen Baumwind und Rabenauge mit der Kätzin auf sich und Wolkenherz. Als ich mich zu Flusskralle drehte merkte ich, dass er sehr angespannt war. „Ist alles in Ordnung?" „Ich mach mir Sorgen um Federpfote. Seit einiger Zeit ist sie zurückgezogen, aber oft auch zappelig und das passt nicht zu ihr! Sie ist eigentlich nachdenklich, aber nicht so ruhig, sodass sie sich zurück zieht. Ich denke es ist etwas passiert und ich denke auch, dass ihr Streit mit Nebelpfote etwas damit zu tun hat und auch der Streuner, in den sich Federpfote verliebt hat, kann etwas bewirkt haben."
Hmm. Er hatte es also auch bemerkt. „Ich weiß. Wir werden mit ihnen reden müssen, um das zu klären." Warum hatten mir meine Töchter nichts von ihren Streitigkeiten gesagt? Naja, ich wollte sie bald zu Kriegerinnen ernennen, sie waren einfach nicht mehr meine kleinen Jungen. Sie waren schon sehr groß geworden. Ich nickte Flusskralle zu und überließ den anderen der Patrouille die Führung, um mich nach den Streunern zu erkundigen, die am Ende liefen.
„Seid gegrüßt, ich bin Wellenstern, die Anführerin des Wasser Clans. Ich habe gehört, dass ihr euch uns anschließen wollt, aber seid ihr euch sicher? Etwas wie ein Dachsangriff kann euer Leben kosten und ihr seid Streuner." Die Streuner zuckten mit keiner Wimper, als ein hellbraun gestreifter Kater hervor trat. „ Wir schätzen deine Sorgen, aber wir sind uns sicher. Wir haben schon lange darüber nachgedacht und denken, dass es das richtige für uns ist." Flusskralle nickte mir zu. Das war also die Liebe von Federpfote?
„Gut, wenn ihr meint. Wir werden euch aufnehmen." „Wirklich?" Federpfote zwängte sich an mir vorbei zu dem Streuner an der Spitze und setzte sich ruhig neben ihn. „Ja. Federpfote, kann ich kurz mit dir sprechen?" Als sie mich verwundert ansah, wurde ich ein bisschen unsicher. War das eine gute Idee? Ja, das war es. Ich führte sie von der Patrouille weg in den Wald. „Ich weiß, dass etwas mit dir los ist, Federpfote, aber wie soll ich dir helfen, wenn du mir nicht alles sagst?" Federpfote senkte nur den Kopf und mied meinen Blick, sodass ich merken konnte, dass sie etwas schweres am Herzen hatte.
„Naja, äh.." Sie stotterte. „Ich möchte dich nicht drängen, aber dann kann ich dir nicht helfen.", meinte ich und legte Federpfote den Schwanz auf die Schulter. „Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, aber ich habe am Sternenfluss mein Zukunfts-ich gesehen. Sie hat gesagt, dass sie Federstern heißt und ich in der Zukunft ist..." „Warte,was?" Ich starrte sie interessiert an, doch sie sprach weiter. „Außerdem hat sie mir erklärt, dass ich die Kraft der Weisheit habe, also mehr weiß als andere. Und das Wissen hat mit Erfahrungen zu tun."
„Und was beunruhigt dich daran?", fragte ich. „Mein Zukunfts-ich heißt FederSTERN, ich werde also Anführerin, aber Nebelpfote will Anführerin werden. Ich weiß, dass sie eifersüchtig ist, weil ich so gute Einfälle habe und deshalb bin ich mir auch nicht mehr sicher was ich durch meine Kraft weiß und was nicht!" Ich war wirklich überrascht über ihren Grund, aber ich verstand sie auch. Ich war immer auf Frostglanz eifersüchtig gewesen, weil sie so beliebt war und nun war ich Anführerin und stolze Mutter. Es konnte nicht besser werden! Man wird glücklich, wenn man die Eifersucht und den Streit vergisst! Aber wie sollte ich das meinen Töchtern beibringen?
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Von Flusskralle:
Während Wellenstern mit Schilf und den Streunern sprach, ging ich zu Nebelpfote, die allein vor Schilf und Federpfote lief. „Nebelpfote, kommst du kurz?" Als sie aufblickte, sah ich, dass ihr Gesicht wutverzerrt war und Tränen über ihre Wangen rollten. Sie ging hinter mir her von der Patrouille weg und blieb als ich mich umdrehte stehen. „Was willst du? Willst du mir sagen wie schlecht ich bin und dass ich noch Monde lang Schülerin sein werde während Federpfote Kriegerin ist?" Was? Von wo hatte sie denn diese Gedanken?
„Nein. Wieso sollte ich so etwas sagen? Ihr werdet tolle Kriegerinnen sein, glaub mir. Und wir lieben dich so sehr, das kannst du dir nicht vorstellen! Früher im Wind Clan war ich ein unbedeutender Krieger, aber seh mich doch an! Ich bin zweiter Anführer und habe zwei wundervolle Töchter. Nur, weil du weniger beachtet wirst heißt es nicht, dass dich niemand mag oder du deinen Traum nicht erfüllen kannst." Wow! Ich war noch nie so einfühlsam gewesen! Zufrieden merkte ich, dass Nebelpfote schnurrte und sich an mich drückte. „Das hilft aber nicht das Gefühl loszuwerden nutzlos zu sein." , flüsterte sie leise. „Stimmt."
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Von Federpfote:
Langsam folgte ich Wellenstern zur Platane, wo ich Nebelpfote und Flusskralle im Schatten des Baumes entdeckte. Was sollte denn das werden? Wellenstern setzte sich Flusskralle gegenüber und bedeutete mir neben ihr und Nebelpfote Platz zu nehmen. Was hatte sie vor? „Was soll das werden?", fragte ich sie. „Flusskralle und ich wollen, dass ihr euren Streit klärt, da er nur aus Missverständnissen besteht." Was!?
„Nein, ich bin schuld. Ich bin klug, beliebt im Clan und soll Anführerin werden. Mein Zukunfts-ich hat mich besucht und mir erklärt, dass sie Federstern heißt und ich die Kraft der Weisheit habe. Ich möchte einfach nur normal sein! Nebelpfote, du bedeutest mir so viel, das kannst du bestimmt nicht glauben. Es tut mir leid, wenn ich dich eifersüchtig gemacht habe." Mit Tränen in den Augen sah ich sie an und merkte wie sie sich entspannte. „Ja, ich bin eifersüchtig. Du bist so klug, mutig und wirst viel mehr geliebt als ich. Ich bin allen egal. Aber das gibt mir nicht das Recht dich so zu behandeln. Es tut mir auch leid." Nebelpfote fuhr die Krallen ein und aus und sah mich bittend an.
„Aber Nebelpfote! Ich höre nur gutes über dich, jeder schätzt dich wie ich geschätzt werde! Warum solltest du dem Clan egal sein?" Als ich zu meinen Eltern blickte, merkte ich, dass sie uns stolz ansahen. „Wir sollten die Patrouille einholen." Wellenstern stand auf und verschwand im Wald, wir folgten ihr. War es nun geklärt oder nicht? Nebelpfote sah nicht so aus als wäre es für sie geklärt, denn sie starrte mich immer noch gekränkt an. Als wir an der Patrouille ankamen, waren wir schon fast im Lager.
Die Streunerin war immer noch bewusstlos, als sie von Baumwind und Rabenauge in ein Nest im Heilerbau gelegt wurde. Ihr rotes Fell war blutbefleckt und ihr Körper steif. „Lebt sie überhaupt noch?" Blendherz stand vor dem Nest und betrachtete die Kätzin misstrauisch. „Blendherz, wenn du nichts anderes zu tun hast als hier rum zu stehen, könntest du auch zum Clanmeeting kommen, das einberufen wurde." Clanmeeting? Ich drehte mich zum Baumstamm, auf dem Wellenstern stand und sich alle davor versammelten. Schnell setzte ich mich neben Tupfensonne, die nervös mit ihrem Schwanz peitschte bis er Abendkralle hinter ihr traf.
„Au!" „Oh, tut mir leid." Sie drehte sich zu mir. „Was wird nur passieren?" Was meinte sie? Was sollte denn passieren? Wellenstern begann zu sprechen: „Ich habe euch zusammen gerufen, um Schilf, Weide und Sunshine willkommen zu heißen und zu Schüler zu ernennen. Mir wurde gesagt, dass ihr unsere Regeln und Ränge kennt und euch bewusst seid welche Entscheidung ihr trefft. Da ihr 10 Monde alt seid ernenne ich euch nun zu Schülern. Schilf, du wirst von nun an Schilfpfote heißen. Dein Mentor wird Rabenauge sein. Rabenauge, du bist ein geschätzter Krieger und ich bin mir sicher, dass du bereit bist Mentor zu sein." Überrascht trat Rabenauge vor und berührte Schilfpfote an der Nase, der schon in die Mitte getreten war. Mir wurde warm, als sich unsere Blicke trafen.
Bald schon fuhr Wellenstern fort. „Sunshine." Sunshine trat stolz in die Mitte und blieb vor dem Baumstamm stehen. „Du wirst von nun an bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast Sonnenpfote heißen. Dunkelklaue, du bist eine tolle Kämperin und ich bin mir sicher, dass du ihr alles gut lehren wirst." Dunkelklaue trat im Gegensatz zu Rabenauge ruhig und langsam vor und begrüßte freundlich ihre Schülerin. Wow! Es war toll zu sehen wie sie Schüler wurden, das erinnerte mich an meine eigene Zeremonie.
„Weide, mir ist dein Geschick mit Kräutern aufgefallen und mir gegenüber erwähnt worden und deshalb frage ich dich, ob du Heilerschülerin werden möchtest." Die Kätzin stand auf und blieb in der Mitte stehen. „Ich würde mich sehr darüber freuen Liliensees Schülerin zu werden, Wellenstern." Zufrieden fuhr sie fort. „Weide, von nun an wirst du Weidenpfote heißen. Liliensee, du hast die Fähigkeiten einer Heilerin und hast schon oft dein Können bewiesen, deshalb bin ich mir sicher, dass du eine tolle Mentorin sein wirst." Auch Liliensee und Weidenpfote berührten sich Nase an Nase und strahlten wie neugeschlüpfte Vögel.
„Schilfpfote! Sonnenpfote! Weidenpfote!" Der Clan rief ihre Namen und langsam begann die Versammlung sich aufzulösen. Ich wollte mich zu Tupfensonne drehen, als Wellensterns ruf wieder durchs Lager hallte. „Die Versammlung ist noch nicht beendet, denn es gibt noch zwei Kätzinnen, die ihre neuen Namen empfangen müssen." Wer denn? Warte... ich und Nebelpfote! Unsere Kriegerzeremonie! Es begann sich alles um mich herum wie ein Traum anzufühlen, als Wellenstern weitersprach. „Federpfote und Nebelpfote haben beide lange trainiert und haben sich ihre Kriegernamen auf jeden Fall verdient."
Als ich mich zu Blattsturm drehte, sah ich puren Stolz in seiner Haltung, aber Blendherz, Nebelpfotes Mentor, murrte nur und drehte sich weg. Nebelpfotes Blick wurde traurig, als sie das auch bemerkte, sodass ich mich an sie drückte und wir gemeinsam vortraten. „Federpfote, du hast Klugheit und Mut bewiesen, als du zwei mal gegen einen Dachs gekämpft und damit vielleicht sogar mit den anderen das Leben der Streunerin gerettet hast. Nebelpfote, du hast Verstand und Treue bewiesen, als du dich im Nebel auf deine Sinne verlassen hast. Ihr seid beide bereit." Der Blick meiner Eltern war warm und stolz und der Clan hing an ihren Lippen.
„Ich, Wellenstern, Anführerin des Wasser Clans, rufe meine Kriegerahnen an, um auf diese Kätzinnen herabzublicken. Sie haben hart gearbeitet, um eure edlen Gesetze zu erlernen. Mögen sie dem Clan ihr Leben lang dienen. Federpfote, Nebelpfote, versprecht ihr das Gesetz der Krieger zu achten und euren Clan zu verteidigen, selbst wenn es euer Leben kostet?" Nebelpfote und ich sahen uns an. Unser Moment. Ich hob den Kopf und sagte kräftig: „Ich verspreche es." Nebelpfote folgte schnell. „Ich verspreche es."
„Dann gebe ich euch mit der Kraft des Sternen Clans eure Kriegernamen. Federpfote, von nun an wirst du Federsturm heißen. Nebelpfote, du heißt von nun an Nebelschleier. Der Sternen Clan ehrt euren Mut und eure Treue und heißt euch als volle Krieger des Wasser Clans willkommen." So glücklich war ich noch nie gewesen. Nebelschleier und ich standen in der Mitte, während der Clan unsere Namen rief und reckten stolz unsere Brüste. Alle Streitigkeiten waren vergessen, denn wir waren nun Kriegerinnen und das war das einzige das zählte...Nein, die Streunerin war wichtiger. Wie ging es ihr? Und wer war sie?
Neue Hierachie
Anführerin: Wellenstern
Zweiter Anführer: Flusskralle
Heilerin:
Liliensee Mentorin von
Weidenpfote
Krieger:
Blendherz
Rotglanz
Staubnase
Blattsturm
Dunkelklaue Mentorin von Sonnenpfote
Rabenauge Mentor von Schilfpfote
Tupfensonne
Froschteich
Abendkralle
Wolkenherz
Baumwind
Federsturm
Nebelschleier
Schüler:
Schilfpfote
Sonnenpfote
Königin:
Blutschweif Mutter von Nachtjunges, Glockenjunges, Mohnjunges und Kirschjunges
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