Kapitel 26
Schattenpfote wurde von Rauchpfote wach gestupst. Verschlafen öffnete diese die Augen. Alle anderen Schüler waren auch wach. Wieselpfote stand vorn und erzählte mit gehobener Stimme, dass er die Kriegerernennung unfair findet. Schattenpfote stand auf und trat näher. ,,Eigentlich hätte ich Krieger werden müssen." hetzte er. Rauchpfote sah ihn eindringlich an. ,,Du wirst bald zum Krieger ernannt, du musst dich nur ein wenig gedulden." sprach sie auf ihn ein. Wieselpfote nickte. ,,Allerdings, ich werde zum Krieger ernannt." miaute er sicher. Aschenpfote sah ihn schräg an. ,,Wann denn?" hakte er zweifelnd nach. ,,Ich werde herausfinden, was im Wald unsere Beute tötet. Und wer mitkommt, wird auch zum Krieger ernannt." miaute er überzeugt. Schattenpfotes Fell sträubte sich. ,,Wieselpfote, du kannst dich nicht diesem Ungetüm entgegen stellen, es wird dich töten." versuchte sie ihn abzubringen. Doch Wieselpfote ignorierte ihre zaghafte Stimme. ,,Also, wer ist mit dabei?" fragte der schwarz-weiße Schüler. ,,Ich bin dabei." miaute Maispfote sicher. Wieselpfote sah zu Aschenpfote. Dieser hatte Schattenpfote gehört. ,,Er wird nicht gehen." sprach Rauchpfote für ihren Bruder. Wieselpfote nickte enttäuscht und wandte sich an Maispfote. ,,Komm gehen wir." miaute er und wollte gehen. ,,Halt. Wartet, was ist mit Wolkenschweif und Funkensturm?" fragte Aschenpfote. ,,Wolkenschweif würde nicht mal mitbekommen, wenn ein Zweibeinermonster durchs Lager brettert. Nur bei Funkensturm müssen wir aufpassen." gab Wieselpfote zurück und verließ mit Maispfote den Bau. Schattenpfote wollte hinter her, doch Aschenpfote stellte sich ihr in den Weg. ,,Lass sie gehen." miaute er. ,,Aber sie werden sterben." gab sie panisch vor Angst zurück. ,,Wenn wir jemanden davon erzählen, dass sie weg sind, werden sie eine Menge Ärger bekommen. Sie werden sicher nichts finden und zurückkehren." miaute der graue Kater. Rauchpfote nickte gezwungen. Aschenpfote sah eindringlich Schattenpfote an, bis diese sich geschlagen gab und auch nickte. ,,Wenn sie sterben sollten, ist es unsere Schuld." miaute sie. Aschenpfote verließ den Schülerbau. Zögernd folgten ihm Rauchpfote und Schattenpfote. Die Sonne ging langsam auf. Schattenpfote betete zum SternenClan, dass ihnen nichts geschehen würde.
Nach einer Weile kam Rauchpfote an getrottet. ,,Ich muss es jemanden sagen." miaute sie und ihr Blick fiel auf Borkenpelz. ,,Ihm? Wird er nicht tierisch sauer sein?" hakte Schattenpfote nach. Rauchpfote schüttelte den Kopf. ,,Bist du mit dabei?" fragte sie. Schattenpfote nickte eifrig, sie fühlte sich schlecht, nichts gesagt zu haben. Rauchpfote rief Borkenpelz mit einem zucken ihrer Schwanzspitze zu sich. Der Krieger kam langsam an getrottet. Er sah Rauchpfote verwundert an. ,,Was ist los?" fragte er misstrauisch. ,,Bitte sei nicht böse auf uns, wir müssen dir etwas sagen." fing Rauchpfote an und erzählte ihm, was sich im Schülerbau abgespielt hatte. ,,Was machen wir denn jetzt?" miaute Schattenpfote leise. Borkenpelz sah zwischen den beiden Schülerinnen her. ,,Ich bin froh das ihr vernünftig wart." miaute er und sah zu Rauchpfote. ,,Ihr beide." fügte er mit Nachdruck hinzu. Borkenpelz wandte sich an Schattenpfote. ,,Suche Nebelschweif, sie ist die älteste Kriegerin und weiß mit der Gefahr umzugehen." befahl der Krieger und wandte sich Rauchpfote. ,,Und wir berichten Feuerherz." miaute er und lief mit Rauchpfote davon. Schattenpfote lief zum Anführerbau. Vor dem Bau miaute sie unsicher. ,,Herein." ertönte eine Stimme, von der sie nicht sicher war ob sie Blaustern gehörte oder ihrer Mentorin. ,,Ich soll Nebelschweif holen." miaute die Schülerin unsicher, ohne einzutreten. Im Bau regte sich etwas und Nebelschweif kam heraus. ,,Du sollst mit zu Feuerherz." miaute sie. Die weiße Kriegerin sah streng auf sie herab und trottete zu dem Zweiten Anführer. Die weiße Kriegerin unterbrach mit der mürrischen Frage, was los sei, das Gespräch zwischen Borkenpelz und ihm. ,,Wieselpfote und Maispfote sind allein in den Wald um das Tier zu finden, dass unsere Beute tötet." erklärte Feuerherz kurz. Die Müdigkeit verschwand in Nebelschweifs Augen und Panik spiegelte sich in ihnen. ,,Wir müssen sie sofort finden. Das dort draußen ist nicht nur ein Tier, wie angenommen. Ich schätze das es eine Meute ist." gab sie alarmiert zurück. ,,Wolkenschweif gibt bereits anderen Katzen Bescheid, willst du uns begleiten?" fragte Feuerherz. Nebelschweif nickte und sah zu Schattenpfote. ,,Du bleibst im Lager und weichst Funkensturm nicht mehr von der Seite, verstanden?" befahl die weiße Kriegerin ihrer Schülerin. Schattenpfote nickte und begab sich zu ihrem Bruder.
,,Ich hab schon von Wolkenschweif gehört." miaute Funkensturm bereits als sie ihm entgegen kam. Er sah mehr als besorgt aus. ,,Sie werden bestimmt Ärger bekommen." miaute er. Schattenpfote war sich nicht mal sicher ob sie dafür noch am Leben waren. Es geschah eine ganze Weile nichts. Schattenpfote sah gebannt auf den Lagereingang, wann die Patrouille wiederkommen würde. Aber dieses Warten schien sich ewig hinzuziehen. Doch dann tauchte Sandsturm auf und preschte sofort in den Heilerbau. Wenig später kam sie wieder heraus, gefolgt von Rußpelz und einem Päckchen im Mund. Es schien etwas passiert zu sein.
Die Patrouille kam zurück. Vorsichtig schleppten sie Maispfote in den Heilerbau. Ihr Fell war blutbefleckt und zerzaust. Außerdem war ihr die große Wunde im Gesicht aufgefallen. Der kleinen Schülerin wurde schlecht vor Schuldgefühlen. Hätte sie doch nur eher jemanden Bescheid gesagt, dann wäre es gar nicht so weit gekommen. Wenig später kamen Graustreif und Langschweif auf die Lichtung. Die Katzen brachen in kummervolles Miauen aus, als sie sahen, dass sie Wieselpfote leblosen Körper ablegten. Schattenpfote dachte der Boden würde sich unter ihren Füßen bewegen. Dabei waren es ihre eigenen Pfoten, die sie näher zu Wieselpfote trugen. Er sah so verunstaltet aus. Es war die Meute gewesen, die hatte ihm das angetan. Plötzlich schimmerte eine Katzengestalt über Wieselpfote. Sie wurde immer klarer. ,,Du hattest recht, war eine mäusehirnige Idee. Wir sehen uns im SternenClan." Nun erkannte Schattenpfote Wieselpfote. Sie neigte ehrfürchtig den Kopf. Dann war er plötzlich verschwunden. Aber statt einem Gefühl der Leere, umfing sie ein Gefühl, dass ihr sagte, dass es ihm nun gut ging. Dass er keine Schmerzen mehr hatte und keine Angst. Anders würde es Maispfote gerade ergehen. Schattenpfote lief zu ihrem Bruder der im Heilerbau war. Funkensturm stand kopfschüttelnd bei Maispfote. ,,Wie geht es Maispfote, wird sie es überleben?" fragte Schattenpfote mit zitternder Stimme. ,,Sie heißt jetzt Halbgesicht." gab Funkensturm wütend zurück. Schattenpfote sah ihn erschrocken an. ,,Hat ihr der SternenClan diesen Grausamen Namen gegeben?" miaute sie erschrocken. Funkensturm schüttelte mit dem Kopf. ,,Wolkenschweif hat gesagt, dass es Blaustern war." knurrte er heiser. ,,Ich will kein Krieger sein, nicht zu diesem Preis. Wieselpfote sollte an meiner Stelle sein." sagte er mit trauriger Stimme. Schattenpfote schmiegte sich tröstend an ihn. Bernsteinkralle kam von der Heilerlichtung an gehumpelt. ,,Was macht ihr beide hier, Halbgesicht soll sich ausruhen." miaute er. ,,Wir wollten nur sehen wie es ihr geht." rechtfertigte sich Funkensturm. Schattenpfote neigte den Kopf, sie verstand, dass der Krieger wollte, dass sie ihre Ruhe gönnen sollten. ,,Ich werde zum SternenClan beten, dass sie wieder gesund wird." miaute Schattenpfote und verließ den Bau. Funkensturm schnaubte ungläubig. ,,Wenn Halbgesicht wieder aufwachen wird, dann aus eigener Kraft, weil sie stark ist." miaute der frische Krieger mehr zu sich als zu Bernsteinkralle.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro