Kapitel 21
Schattenpfote saß mit ihrem Bruder und Aschenpfote draußen und hielt mit ihnen wache. Eigentlich musste sie das nicht tun, aber die schwarze Kätzin konnte nicht schlafen. Die Alpträume von den Hunden waren immer noch da. ,,Funkenpfote, ist Rabenpfote heute Abend schon hier gewesen?" fragte Feuerherz. Irritiert schüttelte der rot-weiße Kater den Kopf. ,,Wenn er kommt, lasst ihn rein und schickt ihn sofort zu Blaustern, verstanden?" befahl der Zweite Anführer. Die drei Schüler nickten, dann machte sich Feuerherz auf dem Weg zum Heilerbau.
Die drei Schüler saßen nun stumm nebeneinander. Plötzlich stand Funkenpfote auf. ,,Komm Schattenpfote, wir gehen ihm ein wenig entgegen." schlug er vor. Nur zögernd entschloss sie sich ihm zu folgen. ,,Geht nur, ihr habt sicher viel zu besprechen." miaute Aschenpfote. Funkenpfote und Schattenpfote liefen aus dem Lager, den Hang nach oben. Es knackte plötzlich und ein schwarzer Kater trat hervor. Schattenpfote versteckte sich hinter ihren Bruder. ,,Rabenpfote?" fragte der rot-weiße Kater nach. ,,Ja, Funkenpfote bist du das?" gab er zurück. Funkenpfote nickte und sah zu seiner Schwester. Schattenpfote trat vorsichtig vor. Sie betrachtete den Kater genau. Sie sah ihm tatsächlich sehr ähnlich. Rabenpfote sah sie mit großen Augen an. ,,Hallo, Rabenpfote." begrüßte sie ihn vorsichtig. Es war seltsam ihm endlich gegenüber zu stehen. Der schwarze Kater war gerührt, seine Jungen zu sehen. ,,Ich freue mich riesig euch zu sehen, aber könnt ihr mich zu Blaustern bringen. Ich habe eine dringende Nachricht vom WindClan." miaute er gequält. Die beiden Schüler wechselten einen Blick. ,,Wir können danach etwas Zeit verbringen, wenn ihr wollt." schlug Rabenpfote vor. Funkenpfote schwieg. Aber Schattenpfote nickte und stimmte mit einem zaghaften Miauen zu. Sie wollte ihm eine Chance geben. Die beiden Schüler liefen voraus ins Lager. ,,Da seid ihr ja." miaute Aschenpfote ihnen entgegen. ,,Hallo." begrüßte Rabenpfote den Schüler. Sie hatten das Lager kaum betreten, als Feuerherz ihm entgegenkam. ,,Ist gut. Ich kümmere mich um Rabenpfote. Funkenpfote und Aschenpfote, ihr haltet hier weiter Wache. Rabenpfote sah noch einmal zu seinen Jungen, bevor er Feuerherz folgte.
,,Was sie wohl da drinnen besprechen?" fragte Aschenpfote sich laut. Plötzlich kamen Rabenpfote und Blaustern aus dem Anführerbau. Die Anführerin befahl Feuerherz eine Patrouille zusammen zu stellen. Irgendetwas ging hier vor. Feuerherz verschwand im Kriegerbau und keinen Herzschlag später rannte Rauchschweif hinaus. Sie sah sich hastig auf der Lichtung um, ehe sie Rabenpfote sah. Der schwarze Kater sah sie abwartend mit großen Augen an. Rauchschweifs funkelnder Blick verschwand und sie rannte auf ihn zu. Stürmisch begrüßte sie ihn und schmiegte sich an ihn. Schattenpfote sah wie die beiden miteinander redeten und dann auf sie und Funkenpfote zu kamen.
~
Rauchschweif war anfangs noch sauer auf ihn gewesen, es hatte sie verletzt, dass Rabenpfote lieber ein Einzelläufer war, als bei ihr zu sein. Aber dann hatte sie die Freude überwältigt, ihn wiederzusehen. ,,Wo gehen die anderen hin?" wollte Funkenpfote neugierig wissen. ,,Sie werden mit dem WindClan verhandeln." erklärte Rauchschweif kurz. ,,Gehst du gar nicht mit?" hakte Funkenpfote nach. Die Kriegerin sah zu Rabenpfote. ,,Feuerherz, braucht keine weiteren Krieger." miaute sie und zuckte mit den Schnurrhaaren. ,,Er meinte wir sollten Rabenpfote nach Hause begleiten." fügte sie hinzu. Funkenpfote sah sie und Rabenpfote skeptisch an. ,,Ich hatte bereits das Vergnügen." zischte er und wandte sich zum Gehen. ,,Kommst du, Schattenpfote?" rief er seine Schwester. Doch die Schülerin zögerte. ,,Ich möchte aber mit ihnen gehen. " gab sie vorsichtig zurück. Funkenpfote knurrte leise. ,,In Ordnung, ich komme doch mit." seufzte er.
~
Die Katzen waren in der Nähe des Flusses unterwegs. Funkenpfote jagte weiter weg nach Mäusen. ,,Wie geht es euch?" fragte Rabenpfote. ,,Gut, der DonnerClan erholt sich, wieder und ...." gab Rauchschweif zurück. Rabenpfote hielt an. ,,Ich meinte wie es dir geht und Schattenpfote und Funkenpfote." unterbrach er sie. Schattenpfote warf ihr einen fragenden Blick zu. ,,Ich ... Mir geht es gut." die schwarze Kätzin wandte sich zu ihr. ,,Oder? Euch geht es doch auch gut?" fragte sie. Schattenpfote nickte. ,,Wie ist es ein Einzelläufer zu sein?" fragte die Schülerin neugierig. Rabenpfote schien kurz überrumpelt von der Frage. ,,Gar nicht so übel, man macht die ganze Zeit, was man will." antwortete er kurz. ,,Heißt das, man muss dort nicht kämpfen, wenn man nicht möchte?" hakte die Schülerin nach. Rauchschweif merkte worauf ihre Tochter hinaus wollte. ,,Vielleicht ist es besser, wenn du zu deinem Bruder gehst und auch ein paar Mäuse fängst für die Ältesten." schlug sie mahnend vor. Schattenpfote neigte den Kopf und trabte davon. Rabenpfote sah fragend zu der Kriegerin. ,,Willst du sie jetzt von mir fernhalten?" fragte er mit peitschenden Schwanz. ,,Nein, ich halte sie überhaupt nicht fern. Ich möchte nur nicht, dass sie ein Leben als Einzelläuferin in Betracht zieht." gab Rauchschweif gereizt zurück. Rabenpfote sah der schwarzen Schülerin nach. ,,Sie ist anders als die anderen Schüler, nicht wahr?" fragte der Kater und sah wieder zu Rauchschweif. Sie seufzte. ,,Ja, ich hatte das Gefühl gehabt, dass sie bei Sturmwind aufgeblüht ist, aber nach dem sie gesehen hatte wie er umgebracht wurde ..." Rabenpfote unterbrach sie. ,,Sie war dabei als Sturmwind umgebracht wurde? Von wem?" Rauchschweif sah ihn eindringlich an. ,,Sie war auf Patrouille mit ihm und da hat Tigerstern sie angegriffen." erzählte sie aufgeregt. Rabenpfote schluckte. ,,Sie ist eine meisterhafte Jägerin, aber wenn Nebelschweif ihr das Kämpfen beibringen möchte weigert sie sich." miaute Rauchschweif verzweifelt. Rabenpfote trat an sie heran und fuhr mit seiner Zunge über ihre Wange. ,,Sie ist etwas Besonderes." miaute er beruhigend. Rauchschweif schmiegte sich an ihn. ,,Aber sie wird sich nie verteidigen können. Auch wenn ich bezweifle, dass Funkenpfote dann nicht an ihrer Seite sein wird." antwortete sie, mit einem Blick auf ihre Jungen. Die Katzen liefen weiter, bis sie nahe an der Grenze zum FlussClan waren. Dort hielt Rabenpfote erneut an. ,,Ab hier gehe ich alleine weiter. Ihr solltet zum Lager zurück." miaute er. Funkenpfote peitschte mit dem Schwanz. ,,Wir können auf uns selbst aufpassen." knurrte er leise. Rabenpfote zuckte mit den Ohren. ,,Das weiß ich. Pass gut auf die beiden auf." miaute er. Funkenpfote spitzte die Ohren und stand ihm nun ein bisschen weniger feindselig gegenüber. ,,Das werde ich, versprochen. Aber du könntest es auch tun, wenn du bei uns bleiben würdest." miaute der Schüler vorwurfsvoll. Rauchschweif knurrte leise, er sollte das nicht ansprechen. Doch Rabenpfote blieb ruhig. ,,Es ist besser wenn ich Tigerkralle nicht noch einen Grund liefere den DonnerClan zu hassen." antwortete der schwarze Kater. Rauchschweif stimmte leise zu. Sie schmiegte sich an den schwarzen Kater. ,,Ich liebe dich Rauchschweif, vergiss das bitte nicht." miaute Rabenpfote leise. Funkenpfote wandte sich angeekelt ab. ,,Das werde ich nicht. Ich liebe dich auch. Ich will nicht das du gehst." entgegnete sie leise. Rabenpfote fuhr mit seiner Zunge über ihre Wange. ,,Ich weiß, aber irgendwann komme ich euch wieder besuchen, versprochen. Wie wäre es bei Neumond am Baumgeviert?" schlug er vor. Rauchschweif stimmte zu. ,,Verabschiedet euch." miaute sie ihren Jungen zu. Schattenpfote und Funkenpfote verabschiedeten sich flüchtig. Schweren Herzens trabte Rabenpfote davon. Rauchschweif sah ihm nach, ehe sie sich ihren Jungen zuwandte. ,,Kommt, wir gehen zurück zum Lager.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro