Kapitel 13
Es war ein kühler Tag. Schattenpfote hatte sich von dem Schock erholt. Funkenpfote wich ihr nun noch kaum von der Seite. Rauchschweif schlief seelenruhig als sie von Feuerherz Gejaule wach wurde. Müde setzte sie sich auf. Sie bekam fast gar nicht mit wie sich Borkenpelz auf den roten Kater stürzte und ihn zu Boden drückte. ,,Was ist los mit dir?" zischte der gestreifte Kater. Rauchschweif fuhr nach oben und verpasste ihm mit der Pfote eine Ohrfeige. ,,Geh runter von ihm!" fauchte sie. Borkenpelz trat fauchend von Feuerherz weg. ,,Wie soll irgendeine Katze schlafen, wenn der hier so herumjault?" beschwerte sich Borkenpelz. ,,Lass ihn in Ruhe. Er hat bloß geträumt. Er kann nichts dafür." miaute Sandsturm verschlafen. ,,Du hast gut reden." schnaubte Borkenpelz ärgerlich. Nun erhob sich Nebelschweif. ,,Wenn ihr euer Gespräch nicht sofort nach draußen verlegt surre ich eure Schnurrhaare zusammen." meckerte die Kriegerin. Borkenpelz kroch aus dem Bau. Rauchschweif wollte sich gerade wieder hinlegen. Doch Feuerherz stupste sie an. ,,Du kannst auch mit jagen kommen." miaute er und lief mit Sandsturm nach draußen. Rauchschweif hievte sich hoch und folgte den beiden.
Die drei Katzen liefen vom Zweibeinerort zum Sonnenfelsen. Beim Zweibeinerort hatten sie Prinzessin, Feuerherz' Schwester getroffen. Wovon Sandsturm überhaupt nicht begeistert war. Aber auch das Rauchschweif dabei war, schien die sandfarbene Kätzin nicht allzu begeistert zu sein. Rauchschweif lief voraus bis ihr die Sonnenfelsen in den Blick kamen. Dann hörte sie eine vertraute Stimme ihren Namen rufen und erkannte Graustreif auf einem Felsen. Feuerherz und Sandsturm kamen angeprescht. ,,Feuerherz! Ich hatte gehofft euch hier anzutreffen." miaute er erleichtert und sprang vom Felsen. ,,Gut, dass die Patrouille dich nicht erwischt hat. Für einen Krieger des FlussClans bewegst du dich ziemlich selbstverständlich auf unserem Territorium." knurrte Sandsturm. ,,Ach, hör auf, Sandsturm. Ich bin es Graustreif, du kennst mich doch." miaute der graue Kater und knuffte Sandsturm. ,,Viel zu gut." konterte sie und begann sich zu putzen. ,,Was ist los, Graustreif?" fragte Rauchschweif. ,,Gibt es ein Problem?" hakte Feuerherz nach. ,,Ein Problem ist es eigentlich nicht. Das hoffe ich jedenfalls. Ich dachte bloß, ihr solltet es erfahren." miaute Graustreif. ,,Dann spuck's aus." forderte Sandsturm. Graustreif zuckte mit dem Schwanz. ,,Streifenstern hatte gestern einen Gast." erzählte der graue Kater. ,,Es war Tigerstern." Rauchschweif trat erschrocken zurück. ,,Was? Was wollte er denn?" fand Feuerherz zuerst seine Worte wieder. Graustreif schüttelte den Kopf. ,,Ich weiß es nicht. Aber Streifenstern ist inzwischen ziemlich schwach. Der ganze Clan weiß, dass sein letztes Leben angefangen hat. Tigerstern hat sich nur kurz bei ihm aufgehalten, aber lange mit Leopardenfell gesprochen." Rauchschweif sah bedrückt zu Boden. ,,Das tut mir leid für Streifenstern." miaute die schwarze Kätzin. Sie mochte den FlussClan-Anführer. Graustreif stieß ihr tröstend die Nase ins Fell. ,,Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Anführer gegenseitig besuchen. Wenn Streifenstern im Sterben liegt, will ihm Tigerstern vielleicht die letzte Ehre erweisen." erklärte Feuerherz. Rauchschweif schnaubte verächtlich. ,,Dieser Kater hat keine Ehre." knurrte sie leise. ,,Kann sein. Aber warum hält er sich so lange bei Leopardenfell auf? Ich habe versucht, mich anzuschleichen, um zu lauschen, und hörte Tigerstern sagen, er würde nochmal wiederkommen." erzählte der graue Kater. ,,Mehr hat er nicht gesagt?" fragte Feuerherz. ,,Mehr habe ich nicht gehört. Leopardenfell hat mich entdeckt und mir gesagt, ich solle ihr vom Pelz bleiben." erklärte Graustreif. Rauchschweif trat näher. ,,Hat Tigerstern dich erkannt?" fragte sie ehrfürchtig. ,,Ich weiß es nicht." gab er zu. ,,Vielleicht wollte Tigerstern sie einfach kennenlernen. Sie wird Anführerin des Clans werden, wenn Streifenstern stirbt." vermutete Feuerherz. Plötzlich rief eine Stimme nach Feuerherz. Nebelfuß stieg gerade aus dem Wasser. ,,Beim heiligen SternenClan! Will sich der ganze FlussClan hier drüben versammeln?" rief Sandsturm genervt aus. ,,Reg dich ab!" fauchte Rauchschweif und begrüßte die FlussClan- Kätzin. ,,Habt ihr Grauteich gesehen?" fragte sie. Rauchschweif sah sie fragend an, sie kannte keine Grauteich. ,,Was sollte Grauteich hierher verschlagen?" fragte Feuerherz. ,,Ich weiß es nicht. Ich kann sie nirgendwo im Lager finden. Sie ist in letzter Zeit so schwach und konfus, ich fürchte, sie ist losgelaufen und weiß nicht, was sie tut." befürchtete Nebelfuß. ,,Hier ist sie bestimmt nicht, sie ist nicht stark genug um durch den Fluss zu schwimmen." merkte Graustreif an. ,,Aber wo ist sie dann? Ich habe sämtliche Plätze in der Nähe des Lagers abgesucht und sie nicht gefunden. Außerdem ist der Fluss gerade ziemlich seicht, und es ist nicht so schwer, hindurch zu schwimmen." wimmerte Nebelfuß. Rauchschweif stupste sie tröstend an und warf Feuerherz einen Blick zu. ,,In Ordnung. Ich suche die Grenze bis zum Baumgeviert ab, ob sie da entlanggekommen ist. Sandsturm, du gehst zum Lager zurück. Berichte den anderen, was passiert ist und sag ihnen, sie sollen Grauteich nicht angreifen, falls sie jemand sieht." Sandsturm sah zu Rauchschweif. ,,Was macht sie?" wollte die Kriegerin wissen. Feuerherz sah zu ihr. ,,Sie wird mich begleiten." antwortete Feuerherz. Ohne weitere Worte lief Sandsturm davon. ,,Vielen Dank, das werde ich euch nie vergessen. Und noch was, Feuerherz, falls ihr die Grenze ins Territorium des FlussClans überqueren müsst, kannst du jeder Katze, die du triffst, sagen, dass ich euch die Erlaubnis erteilt habe." miaute Nebelfuß hastig. Rauchschweif nickte knapp und Feuerherz und sie machten sich auf den Weg.
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