Kapitel 11
Frostfell war mit ihrer Patrouille wieder im Lager und hatte Feuerherz Bericht erstattet. Währenddessen lag Nebelschweif in Blausterns Bau. Plötzlich trat Feuerherz ein. Nebelschweif sah auf. Auch Blaustern sah ihn mit müden Augen an. Feuerherz' Blick lag auf der angefressenen Frischbeute. ,,Nun, Feuerherz? Was kann ich für dich tun?" fragte Blaustern. ,,Ich habe Neuigkeiten, Blaustern. Ich habe heute die vier älteren Schüler begutachtet. Sie haben sich gut gemacht. Ich glaube, es wird an der Zeit, dass sie zu Kriegern ernannt werden." miaute Feuerherz und versuchte fröhlich zu klingen. ,,Die älteren Schüler? Das wären dann Farnpfote und ... und Rußpfote?" hakte Blaustern verwirrt nach. Feuerherz sah kurz besorgt zu Nebelschweif. ,,Nein, Blaustern. Wolkenpfote, Maispfote, Wieselpfote und Dornenpfote." erinnerte die weiße Kätzin ihre Schwester. Blaustern rutscht zur Seite. ,,Die meinte ich doch!" schnauzte sie ihre Schwester an, ehe sie sich an Feuerherz wandte. ,,Und du willst, dass sie Krieger werden? Wenn du ... mich nur kurz erinnern würdest, wer ihre Mentoren sind?" bat Blaustern. Feuerherz verzweifelte allmählich. ,,Der Mentor von Wolkenpfote bin ich. Die anderen sind Langschweif ..." Feuerherz wurde abrupt von Blaustern unterbrochen. ,,Langschweif. Ach ja ... einer von Tigerkralles Freunden. Warum haben wir ihm einen Schüler gegeben, wenn wir ihm nicht trauen können?" grübelte die Anführerin laut. ,,Langschweif hatte sich entschieden, bei uns zu bleiben, als Tigerkralle gehen musste." erinnerte Feuerherz. Blaustern schnaubte. ,,Das bedeutet nicht, dass wir ihm trauen können. Wir können keinem von denen trauen. Sie sind Verräter und sie werden mehr Verräter ausbilden. Ich werde keinen von ihren Schülern zum Krieger erklären!" Blaustern verstummte plötzlich als sie Feuerherz' erschrockenen Blick sah. ,,Nur deinen Schüler, Feuerherz. Und Funkenpfote." legte die Anführerin fest. Nebelschweif fuhr hoch. ,,Weshalb gerade die beiden ungeeignetsten. Funkenpfote ist viel zu jung und unerfahren ..." Blaustern brachte ihre Schwester mit einem Fauchen zum Schweigen. ,,Funkenpfote hat es mit Tigerkralle aufgenommen, er ist so weit." rechtfertigte sich Blaustern. Feuerherz schnippte mit dem Schwanz. ,,Und warum ist Wolkenpfote deiner Meinung nach ungeeignet?" wollte der Zweite Anführer wissen. Nebelschweif legte die Ohren an. ,,Weil er ein Hauskätzchen ist und ihm der Glaube fehlt." zischte die weiße Kätzin. ,,Genau das ist der Punkt." miaute Blaustern. Nebelschweif lief schnaubend aus dem Bau und setzte sich auf die Lichtung. Ein wenig später kam Feuerherz und setzte sich neben sie. ,,Ich wusste nicht das du immer noch etwas gegen Hauskätzchen hast." merkte er an. Nebelschweif peitschte mit ihrem Schwanz. ,,Ich habe nichts direkt gegen Hauskätzchen, nur gegen welche die dieses Leben dem Clanleben vorziehen." gab sie genervt zurück. Feuerherz sah sie an. ,,Willst du es mir erzählen, wieso?" hakte er nach. Nebelschweif atmete tief ein. ,,Als ich geboren wurde, wurde der DonnerClan von Kiefernstern angeführt. Seine Leben neigten sich irgendwann dem Ende. Als er bei seinem letzten Leben angekommen war, entschloss er sich ein Hauskätzchen zu werden. Diese Flausen hat ihn sicher Jake, dein Vater in den Kopf gesetzt." Feuerherz unterbrach die Kätzin. ,,Wie war er denn? Also mein Vater." wollte der junge Kater wissen. Nebelschweif lächelte leicht. ,,Er war ein guter Kater, sehr clever." erzählte sie. Feuerherz seufzte. ,,Ich habe ihn nie kennengelernt." bedauerte der rote Kater. Es herrschte kurz Stille zwischen den beiden, bevor Feuerherz sich wieder an sie wandte. ,,Aber ich verstehe nicht ganz was dieser Kiefernstern mit dir zu tun hatte. Es hätte dir doch egal sein können, dass er geht." hakte der Zweite Anführer nach. Nebelschweif lachte kurz bitter auf. ,,Ja hätte es, aber nach ihm wurde Abendstern Anführer. Er ging zu den Großfelsen und hatte seine Träume mit dem SternenClan geteilt." Nebelschweif stoppte kurz und sammelte sich. ,,Aber er ist gestorben und das ein Leben zu früh. Als er starb hat er mir erzählt das er nie neun Leben hatte, sondern nur acht. Es war Kiefernsterns Schuld." beendete sie ihre Geschichte. Feuerherz nickte leicht. ,,Erzähl mir mehr." bat der rote Kater. Nebelschweif schüttelte den Kopf. ,,Nein, Feuerherz. Heute nicht mehr." miaute die weiße Kätzin und trottete davon.
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Funkenpfote rangelte ein wenig mit Wolkenpfote. Es dämmerte bereits und der Tag neigte sich dem Ende zu. Schattenpfote saß an der Seite und putzte ihr Fell. Sie dachte darüber nach was sie in ihren Träumen gesehen hatte. Waren diese Alpträume vielleicht vom SternenClan? Aber das konnte nicht sein, nur Anführer und Heiler bekommen Nachrichten vom SternenClan. Rauchpfote kam an getrottet und legte sich neben Schattenpfote nieder. ,,Magst du Borkenpelz sehr?" fragte die schwarze Schülerin. Rauchpfote sah verlegen zu Borkenpelz. ,,Er ist so freundlich und zuvorkommend. Er bringt mich zum Schnurren." gestand die Schülerin. Schattenpfote nickte und sah ungläubig zu Borkenpelz. ,,Wieso fragst du?" wollte Rauchpfote wissen. ,,Weil er das komplette Gegenteil ist, wenn du nicht in der Nähe bist. Die Nähe von Rauchschweif macht ihn rasend vor Wut." erzählte Schattenpfote. Rauchpfote sah sie ratlos an. ,,Vielleicht mögen sie sich einfach nicht sonderlich." vermutete die Schülerin. ,,Aber sie haben sich bei der Patrouille angegriffen." legte Schattenpfote offen. ,,Deswegen sah er so dreckig aus, aber als ich ihn darauf angesprochen hatte, hat er gesagt es sei einer alberne Rauferei gewesen." erzählte Rauchpfote und stand auf. ,,Ich werde ihn mal darauf ansprechen." miaute sie und lief davon. Schattenpfote selbst gähnte und machte sich auf den Weg in den Schülerbau, um schlafen zu gehen.
Die kleine Schattenpfote tapte allein durch den Wald. Etwas raschelte im Dickicht. Die schwarze Kätzin sah sich gehetzt um. Etwas schien sie zu beobachten. ,,Funkenpfote." hauchte sie leise. Aber ihr Bruder war nirgends in der Nähe. Sie kauerte sich fest auf den Boden und schlang den Schwanz um ihre Pfoten. Schattenpfote sah einen Strauch wackeln. Ein tiefes und bedrohliches Knurren drang heraus. Die Kätzin war starr vor Angst. Aber dann sah sie ein Augenpaar das sie anstarrte. Plötzlich kam das Tier aus dem Strauch gesprungen und rannte auf sie zu. Schattenpfote schloss vor Angst die Augen und jaulte angsterfüllt auf.
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