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24. Kapitel

Lichttraum wollte eine von diesen Katzen sein, die weinten, bis es nicht mehr ging. Sie wollte eine von diesen Katzen sein, die trauerten, zusammen mit ihren Clangefährten in den Himmel schauten und sich endlos Geschichten erzählten. Doch Lichttraum weinte nicht. Sie sprach auch nicht mit den anderen über Weissdistel. Es war ein weiterer Viertelmond vergangen, und in ihrer Brust war nur dieses leere Gefühl. War es überhaupt ein Gefühl? Es fühlte sich an wie nichts.

Genau das war die Kätzin im Moment. Nichts. In ihr war ein großes Loch. All ihre Emotionen waren wie ausgelöscht. Ihre Seele war wie weggewischt. Übrig blieb ihr Körper, eine leblose Hülle, die jeden Tag dasselbe tat; aufwachen, patrouillieren, essen, liegen, schlafen.

Halbmondlicht zeigte dafür Gefühle. Manchmal sah Lichttraum sie mit Zweigpfote sprechen, und tatsächlich schnurrte die Kätzin da ab und zu. Die Kriegerin nahm den Tod ihres Vaters leichter auf; sie trauerte schon, und zeigte das auch, und wenn sie einmal glücklich war, freuten sich alle darüber. Sie machte Fortschritte. Den ersten Tag hatte sie nichts getan, doch danach hatte sie wieder ihre Routine aufgenommen.

Weissdistel war Lichttraum nie sehr nah gewesen, aber doch die Katze, der sie am meisten vertraute. Er hatte sie großgezogen. Er war derjenige gewesen, der bei ihrer Kriegerzeremonie ihren Namen am lautesten gerufen hatte. Er war derjenige gewesen, der sich über jeden einzelnen ihrer Jagderfolge freute, selbst, als sie bereits ihren Kriegernamen trug.

Aber jetzt war weg. Alles, was er zurückgelassen hatte, war ein Loch in Lichttraums Herz. Und in dem ihrer Clangefährt*innen. Doch es waren nun mehrere Sonnenaufgänge vergangen, und die Beute fing sich nicht von selbst. Die Katzen machten weiter. Bei Halbmondlicht und ihrer Schwester waren sie manchmal rücksichtsvoller; gaben ihnen Ruhe, wenn sie das wollten, gaben ihnen größere Beutestücke, sagten nichts, wenn sie nichts bei der Jagd gefangen hatten. Aber es machte nichts besser. Nein, Lichttraum fühlte sich nur noch mehr so, als würde etwas fehlen.

Rußauge war ein guter Freund von Weissdistel gewesen. Ihn hatte es ebenfalls hart getroffen. Vielleicht sogar mehr als Weissdistels Töchter. Manchmal sah Lichttraum, wie er zwei Beutestücke zum Kriegerbau brachte und nach einer Weile wieder rauskam und ein Beutestück wieder zurücklegte. Oder wie er auf den leeren Platz neben sich blickte, als hoffte er, dass Weissdistel gleich zu ihm kam und ihm versicherte, dass alles gut war und er noch lebte.

Heute war es auch so. Der Kater legte gerade eine magere Maus zurück, die er aus Versehen genommen hatte - Lichttraum sah, wie ihn einige mitleidig ansahen. Als würde es etwas ändern. Mitgefühl brachte niemanden zurück. Sie schnaubte und wandte sich ab, um sich in den Schatten eines Baus zu setzen. Von dort aus konnte sie die Katzen in Ruhe beobachten, ohne dass sie jemand störte.

Sie setzte sich gerade hin, als sie etwas Nasses auf ihrer Nase spürte. Und noch etwas. Bevor sie sich versah, fielen immer mehr Regentropfen auf sie herab. Die Katzen auf der Lichtung fluchten und verkrochen sich in die Baue. Aschenstern schaute den Himmel prüfend an - sie konnte erkennen, wie er versuchte, abzuschätzen, ob der Regen eine Gefahr darstellte. Hoffentlich würde es nicht wieder wie letztes Mal zu einem Sturm werden.

Als alle Katzen von der Lichtung verschwunden waren - ausser Lichttraum - schlich sie sich vorsichtig aus dem Lager hinaus und lief über das nasse Gras. Der Regen hatte ihr Fell bald vollkommen durchnässt, doch sie fühlte sowieso nichts. Am Waldrand angekommen setzte sie sich hin und schaute in den Himmel. Der Regen war aus dem Nichts gekommen. Vor kurzer Zeit war der Himmel noch blau gewesen, nun war er gefährlich dunkel.

»Du erkältest dich nur noch.« Die melodische Stimme ließ Lichttraum zusammenzucken. Wie hatte sie Tränenfeder nicht bemerken können, die ihr gefolgt war? Doch sie war hier. Die Heilerin musterte Lichttraum mit schief gelegtem Kopf aus ihren dunkelblauen Augen - so, als würde sie versuchen, Lichttraums Gedanken zu erraten. Doch Heilerkatzen konnten nur den Körper heilen, nicht die Seele. Die Kriegerin wünschte sich nicht, dass sie ging, nur, dass sie nicht versuchte, sie mit einem halbherzigen »Es tut mir leid wegen Weissdistel« aufmuntern zu wollen.

Tatsächlich sagte sie nichts derartiges. Die Heilerkatze setzte sich bloß neben sie und starrte mit ihr gemeinsam in den Himmel. Die Regentropfen prasselten nun fester auf den Boden und taten fast schon weh, als sie auf dem Fell ankamen. Ausserdem waren sie eisig kalt. Automatisch rutschte Lichttraum etwas näher an die Heilerin heran.

»So einfach erkälte ich mich nicht.«, meinte Lichttraum nach einer Weile. Sie sah Tränenfeder an. »Solltest du nicht im Lager sein? Vielleicht brauchen sie Hilfe.« Doch die Worte klangen hohl. Sie beide wussten, dass Lichttraum nicht wollte, dass Tränenfeder ging. Der Regen stellte keine Bedrohung dar - erst, wenn er noch stärker wurde, könnte er etwas anrichten.

»Ich denke, du brauchst mich gerade mehr.«, miaute die Heilerkätzin. »Willst du reden?« Lichttraum wandte den Blick von der Kätzin ab. Ja, Reden. Wahrscheinlich meinte sie Weissdistel. Aber über was? Wie sie sich fühlte? Wie es ihr ging? Doch das würde nichts ändern. Sie fühlte ja sowieso nichts. Was würde es ändern, wenn sie es Tränenfeder anvertraute? Und besonders, warum? Lichttraum verstand es nicht. Doch trotzdem beschloss sie, der Heilerin etwas zu sagen.

»Ich möchte schon reden.«, miaute die Kriegerin und sah Tränenfeder immer noch nicht in die Augen, »Aber vielleicht nicht über Weissdistel.« Über etwas anderes. Sie wollte eine Ablenkung. Irgendwas, dass sie nicht an ihn erinnerte.

Als Lichttraum sich fasste und Tränenfeder schliesslich doch anschaute, sah sie Überraschung in ihren Augen aufblitzen. Wahrscheinlich hatte sie das nicht erwartet. Doch die Heilerin nickte, als würde sie verstehen, und winkte mit dem Schweif in Richtung Lager. »Irgendwo, wo es trocken ist? In der Nähe des Lagers?«

Alles in Lichttraum sträubte sich dagegen. Sie wollte die Heilerin für sich allein und ungestört sein. Aber sie ließ schließlich doch nach und folgte Tränenfeder zurück in Richtung Lager. Sie zitterten beide leicht. Der Regen hatte ihre Pelze durchnässt, und der leichte Wind, der einsetzte, machte es nicht besser. Vielleicht war es doch eine gute Entscheidung, sich in einen Bau zu setzen, oder wenigstens an einen trockenen Platz, wo sie ungestörter waren. Denn zwischen der ganzen Leere in Lichttraums Herz und der eisigen Kälte, die sich um sie legte, spürte sie tatsächlich etwas. Und es fühlte sich gut an.

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