6. Kapitel
Den Rest des Weges sprachen wir kein Wort mehr.
Je näher wir dem Lager kamen, desto schneller liefen Rußpelz und ich, so kam es mir vor.
Nun schritten wir durch den Dornentunnel und ich merkte wieder, dass ich hungrig war. Hoffentlich ist schon eine Jagdpatrouille ausgeschickt worden.
Alle Katzen waren mit irgendetwas beschäftigt, bis sie sahen, dass wir zurück waren und uns begrüßten. Dornenkralle wollte wissen, ob ich jetzt Rußpelz' Heiler-Schülerin wäre. Borkenpelz wollte auch etwas fragen, doch ich hörte ihn nicht mehr, der Lärm war unerträglich.
"Bitte! Beruhigt euch! Lasst Blattjunges auch mal verschnaufen", Feuerstern sprang vom Hochstein und kam auf uns zu, "Wie ist es gelaufen, ihr zwei?"
Bevor ich etwas erzählen konnte, miaute schon Rußpelz: "Der SternenClan und ich begrüßen Blattjunges als meine Schülerin. Es ist alles gut gelaufen. Zwischendurch wollte uns nur Spinnenfuß aufhalten, doch seine Clan-Gefährten haben ihn zurechtgewiesen. Und jetzt sollten wir die Kleine ein bisschen schlafen lassen."
"Gut Rußpelz. Blattjunges, ruh dich aus. Du kannst Rußpelz auch morgen noch helfen", sagte unser Anführer, die letzten Worte an mich gerichtet, weil er schon sah, dass ich enttäuscht war, nicht schon heute helfen zu können.
"Ok Feuerstern." Wenn ich ehrlich war, dann sollte ich vielleicht doch lieber schlafen.
Auf dem Weg zur Kinderstube riefen mir die Katzen noch ein paar Glückwünsche zu und ließen mich danach in Ruhe. Ich wusste ja, sie meinten es nur gut, aber man kann es übertreiben.
Als ich schon gemütlich in meinem Nest lag und in einen schönen ruhigen Schlaf fallen wollte, platzte Eichhornjunges durch die Brombeerenhecke. Sandsturm folgte ihr etwas langsamer.
"Wir sind total stolz auf dich! Ach, ich freue mich so sehr für dich. Und weißt du was? Gestern war meine Schüler-Zeremonie! Ich heiße jetzt Eichhornpfote und mein Mentor ist Mausefell. Ich bin gespannt, was sie mir beibringt, sie weiß doch so viel!" Eichhornpfote konnte gar nicht mehr aufhören so zu kreischen.
Ich miaute zustimmend: "Ich hoffe doch sehr, dass sie dir viel beibringt! Ich schätze auch, dass ich jetzt Blattpfote heißen müsste, oder Sandsturm?"
"Aber klar doch... Blattpfote. Ich bin so stolz auf euch beide, meine Süßen! Aber komm Eichhornpfote, deine Schwester muss sich ausruhen."
"Bis später Blattpfote", flüsterte Eichhornpfote, bevor sie den Bau verlies.
Und es dauerte nicht lange, bis ich in den hart erkämpften Schlaf fiel.
Am darauffolgenden Tag war ich schon sehr früh wach, ich hatte nicht schlafen können.
Ich streckte mich kurz und verlies dann die Kinderstube, um zu sehen, ob Rußpelz schon aufgestanden war.
Auf der Lichtung war noch nicht viel los, da noch nicht einmal die Sonne aufgegangen war. Ich entdeckte einzig Eichhornpfote, die am Lagereingang auf ihre Mentorin wartete. Sie war ungeduldig, das war eine ihrer stark ausgeprägten Eigenschaften.
Feuerstern gähnte auf dem Hochstein. Er war eigentlich immer schon früher wach als alle anderen Katzen.
Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich jetzt hinter den Baumwipfeln. Ich tappte zum Heilerbau, mit Vorfreude darauf, ob ich heute etwas spannendes über Kräuter lernen würde.
Rußpelz blickte noch schläfrig von ihrem Nest auf, als ich hineinkam.
"Na, Blattpfote? Schon so früh auf? Du wirst sehen, es ist nicht immer gut, so kurz zu schlafen", erklärte die Heilerin.
"Ich war aber so neugierig, Rußpelz!", antwortete ich ihr.
Darüber schmunzelte Rußpelz nur.
Der Tag war schnell vorbei. Ich hatte schon heute sehr nützliche Sachen von Rußpelz erfahren. Wie die Kräuter aussehen, oder ihren Geruch. Morgen will die Heilerin mit mir zu den Grenzen gehen und ein wenig mit mir kämpfen.
Darauf hatte ich keine große Lust, aber Rußpelz sagte, auch eine Heilerin müsse wissen sich zu verteidigen.
Was wohl Eichhornpfote den Tag über gelernt hatte... ?
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