❥ 40.
Lily einzuholen, war schwerer als gedacht, so schnell eilte sie davon. Trotz des stechenden Schmerzes in meiner Seite, lief ich ihr hinter her und rief öfters ihren Namen, ich würde sie nun nicht allein lassen. Nicht nach dem Snape sie so behandelt hatte. Während ich lief, brodelte die Wut in mir weiter. Ich habe Severus Snape gerade begonnen zu mögen und nun stellte es sich als falsche Entscheidung dar. Er war doch Lilys bester Freund. Ich dachte er würde Lily gut tun, er würde sie von ganzem Herzen lieben und sie anhimmeln, hatte ich gedacht. Ich hatte Vertrauen, dass er sie niemals verletzen würde.
Ich merkte, dass Lily nicht wollte, dass ich ihr folgte, aber ich ließ nicht locker. Ich wusste wie sich Enttäuschungen und ein gebrochenes Herz anfühlten, sie sollte das nicht allein durchstehen müssen. Gedanken an meinen Schmerz, den Sirius in verursacht hatte, wollten in mein Gedächtnis zurück dringen. Mein Brustkorb zog sich zusammen, es tat mir weh, dass Lily genau die selben Schmerzen durchleiden muss. Ich schob die schmerzenden Gedanken beiseite. "Lily, bitte, warte!", presste ich, völlig aus der Puste hervor. Jedoch ließ sie sich davon nicht beirren und lief kopfschüttelnd weiter. Grummelnd beschleunigte ich meine Schritte, bis ich sie endlich zu fassen bekam. Mit einem festen, aber dennoch sanften Griff, umklammerte meine Hand ihre Schulter und sie blieb endlich stehen. "Endlich", seufzte ich, mein Herz pochte durch die Anstrengung wild in meiner Brust.
"Scarlett ich will jetzt wirklich nicht reden, bitte, lass mich in Ruhe", sagte sie, den Kopf immer noch von mir weggedreht. Ich hörte wie sie schwer schluckte und versuchte den Kloß, der sie zu ersticken drohte, herunterzuschlucken. So war es bei mir auch. Ich schüttelte den Kopf, auch wenn sie es nicht sehen konnte und sah mich nach einem ruhigen Ort um.
Ohne auf ihre Widerstände zu reagieren, zog ich sie behutsam durch die Gänge. Bis ich den Klassenraum fand, in dem Remus und ich uns ausgesprochen hatten. "Scarlett!", sagte sie, ich merkte wie schwer ihr das klare Sprechen fiel.
Ich verriegelte die Tür hinter uns und erst nachdem jede Fluchtmöglichkeit aussichtslos war, ließ ich sie los. Ich kannte sie gut genug, sie hörte lieber zu und half den anderen, als ihre eigenen Gefühle preis zugeben. Auch wenn sie selbst von einem verlangte immer über die Gefühle zu sprechen, konnte sie es selbst nicht. Allerdings war ich ihre beste Freundin, vor mir brauchte sie ihre Gefühle nicht zu verbergen, nicht wenn sie alles in sich hineinfressen möchte. Und das würde sie, dass wusste ich. Sie würde eine gute Miene zum bösen Spiel machen, eine eiserne Maske aufsetzen und das musste ich verhindern. Der Schmerz würde sie von innen zerreißen und das würde es umso schwerer machen, die Maske überhaupt jemals abzulegen. Bei Sirius war es genau dasselbe, er trug ebenfalls eine Maske und nur ich schaffte es den Menschen dahinter zu sehen. Der Gedanke an Sirius schmerzte und ich versuchte ihn schnell zu vertreiben. Lily durfte das auf keinem Fall passieren.
Ich stellte mich aufrecht hin und verschränkte meine Arme miteinander "Ich weiß, dass du mich jetzt dafür hasst... aber ich werde nicht zulassen, dass du damit allein fertig wirst!", sagte ich mit fester Stimme und warf ihr einen ernsten Blick zu, auch wenn sie mich immer noch nicht ansah.
"Ich möchte damit aber allein fertig werden!", herrschte sie mich an, sie war immer noch von ihrer Wut ergriffen. Das kümmerte mich jedoch auch nicht, sollte sie mich nur anschreien, solange ihr es dann besser gehen würde. "Du kannst machen was du willst, ich lasse dich nicht im Stich Lily! Du bist nicht allein hörst du?"
Endlich drehte sich das rothaarige Mädchen zu mir um und sah mir direkt in die Augen. In ihren Augen, standen so viele Gefühle und Schmerzen geschrieben, dass ich scharf die Luft ein sog, ohne das sie es merkte.
Das letzte mal, als sie so am Boden zerstört war, wurde sie von Slytherins in den verbotenen Wald verschleppt. Dieser Vorfall gehörte zu denen, die ich niemals vergessen werde, so schlimm waren sie.
Ihre Lippen zeichneten einen dünnen Strich, sie zuckte mit den Schultern und schien zu hoffen dass ich ihr diese gespielte Gleichgültigkeit abkaufte. "Es sollte mich sowieso nicht kümmern. Meine Schwester bezeichnet mich auch ständig als Missgeburt, da sollte ich das gewohnt sein! Was sollte es mich denn kümmern, wenn er mich ein dreckiges Schlammblut nennt. Ich muss es einfach akzeptieren."
Ich runzelte die Stirn, ich spürte wie Wut erneut in mir auf keimte. Wut darüber, dass ihre Schwester kein Stück besser war als mein Bruder und Wut darüber, dass Lily glaubte sie müsste das über sich ergehen lassen.
"Lily so kenne ich dich gar nicht! Nichts auf der Welt rechtfertigt das was die beiden zu dir sagen, sie haben kein Recht dazu. Das gerade ich dir das sagen muss, wo doch gerade du mir beigebracht hast ein Selbstwertgefühl zu entwickeln!", als ich mich in Rage redete sah ich die Tränen in ihren Augen glitzern "Severus Snape hat dir unglaublich viel bedeutet, viel mehr als er es verdient hat. Er hat dich zu tiefst verletzt und gedemütigt. Er hat Worte ausgesprochen, die nicht in den Mund eines Freundes gehören. Das auf die leichte Schulter zu nehmen, macht es nicht besser, sondern schlimmer und das weißt du. Glaub nicht, dass du deswegen nicht Leiden darfst!", als ich fertig war flossen einzelne Tränen über ihre Wangen.
"Es tut so weh!", sagte sie und ihre Stimme brach. "Ich hab so viel für ihn getan, ihn i-immer b-beschützt, warum tut er mir das an? Warum schmeißt, er unsere Freundschaft einfach so weg, als wäre sie nicht w-wert?", sie so zu sehen, brach mir das Herz, aber es war wichtig, dass sie ihre Gefühle nicht für sich behielt.
Ich breitete meine Arme aus und als sie sich von mir in eine Umarmung ziehen ließ, fing sie an zu schluchzen.
Ich strich ihr beruhigend über den Rücken und musste mich konzentrieren, mich nicht von den Tränen mitreißen zu lassen. Nun musste ich für sie stark sein, es ging um sie allein und nicht um mich. "Lass es einfach raus! Du kannst mich auch anschreien, wenn das besser ist", als ich das sagte, lachte sie in meinen Armen. Ich schmunzelte "Lass deine Gefühle raus, denn danach ist er nie wieder eine deiner Tränen wert. Keinem Gefühl und keinen Gedanken, ist er mehr wert, wenn wir aus diesem Raum gehen", flüsterte ich in ihre Haare.
Während wir in diesem Raum standen und sie in meine Schulter weinte, hielt ich sie fest, damit sie wusste, dass sie niemals allein war. Ich würde immer für sie da sein und ihre eine Schulter zum anlehnen bieten. Ihre Schluchzer und das Zittern ebbte ab, sie weinte nur noch stumme Tränen. Ich war einfach nur froh, dass ich es geschafft hatte zu ihrem weichen Kern hervor gedrungen zu sein. Es wäre nur schlimmer geworden, wenn sie ihren Schmerz nicht aus ihr gelassen hätte.
Natürlich tat es immer weh, allerdings ging es nach jedem Tief auch wieder bergauf.
"Geht es dir besser?", fragte ich nachdem eine Weile vergangen war. Sie löste sich aus der Umarmung und nickte "Danke Scarlett", sie trocknete ihre Wangen. Ich lächelte, als ich das hörte und spürte, dass es anscheinend wirklich geholfen hatte. Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln und lief zu dem Waschbecken, welches neben der Tafel stand. Ich befeuchtete ein Tuch mit kalten Wasser und als ich wieder vor Lily stand, legte ich es unter ihre Augen, damit sie abschwellen konnten. Sie schien die Kälte zu genießen und nach ein paar Minuten sah man ihr gar nicht mehr an, dass sie geweint hatte. Sie wirkte stark wie eh und je.
"Wie sehe ich aus?", fragte mich Lily als ich ihr die kalten Tücher abnahm. "Wie immer wunderschön", ich zwinkerte ihr zu und schmiss den Müll in den Papierkorb. Lily lächelte, es erreichte zwar nicht ihre Augen, allerdings war es das erste Lächeln, das seit Minuten über ihre Lippen gekommen war. Lily sog scharf die Luft in ihre Lungen und seufzte. "Brauchst du noch einen Moment für dich?", fragte ich als ich spürte, dass sie noch nicht soweit war, wieder raus zu gehen. Sie nickte und ich drehte mich um, um den Raum zu verlassen, bis sie mich aufhielt "Könntest du bei mir bleiben?", fragte sie und sah mich mit einem flehenden Blick an. "Natürlich, wenn du das willst, dann bleibe ich", sagte ich und trat lächelnd neben sie.
"Danke", sagte sie und lehnte sich an einen der Schülertische. Sie verschränkte ihre Arme mit einander und legte ihren Kopf in den Nacken. Ich beobachtete sie aufmerksam, als sie ihre Augen schloss und ruhig atmete.
Wir verharrten eine Weile stillschweigend nebeneinander. Es dauerte nicht lange bis sich Lilys Körper entspannte und sie einen Seufzer ausstieß. "Okay, jetzt können wir gehen!"
"Sicher?", prüfend sah ich meine beste Freundin an.
Lily nickte eifrig und stieß sich von dem Schülertisch ab "Ich bin sowas von bereit", sagte sie und grinste dabei sogar ein wenig. Sofort huschte ein Lächeln über meine Lippen. Nun war sie wieder die Lily, die ich kannte und liebte.
Ich entriegelte die Tür und wir traten zurück auf den Gang.
Ich wich Lily vor dem Prüfungsraum nicht von der Seite und gab den anderen stumme Zeichen, sie in Ruhe zu lassen. Sie machten sich Sorgen und wollten wissen was mit ihr los war, allerdings konnte ich nicht zulassen, dass ihre Gefühle sie erneut von den Füßen rissen. Das würde sie sich niemals verzeihen, wenn sie deswegen ihre Prüfung verhauen würde.
"Arend, Kim - Avery, Jackson - Black, Sirius - Cale, Scarlett. Sie sind wieder die ersten", mein Kopf schnellte in die Höhe und meine Aufmerksamkeit lenkte sich auf Professor Slughorn.
Lily flüsterte mir ein stummes 'Viel Erfolg' und ich drückte ihre Hand als Dankeschön. Dann trat ich nach vorn und atmete tief ein und aus.
Der Gedanke die letzte Prüfung mit Jackson und Sirius in einem Raum abzuhalten, erfüllte mich mit Euphorie.
Einfach den Raum betreten, mein bestes geben und dann tief durchatmen. Das war mein Ziel als ich vor Mrs Prince stand.
Kein Gedanken an jemanden verschwenden, weder an Jackson noch an Sirius.
Doch Mrs Prince machte mir einen dicken Strich durch die Rechnung als sie ihre Hände in die Hüften stemmte und in die Runde blickte.
"Da heute zwei unserer Prüfer verhindert sind, werden wir zweier Gruppen bilden."
Mein Herz rutschte mir in die Hose. Alles, aber nicht das, dachte ich und spürte aufkeimende Verzweiflung in mir.
Ich schluckte schwer.
"Miss Arend und Mister Jackson, bitte gehen Sie zu Mister Bones", die schwarzhaarige Prüferin sah zu mir und Sirius. "Sie beiden kommen mit mir."
Ich machte innerlich drei Kreuze, dass ich nicht mit Jackson zusammen war. Sirius jedoch neben mir zu haben, machte es auch nicht besser.
Er hatte den Bündel meiner wirren Gefühle in seiner Hand und konnte ihn jeden Moment hochgehen lassen wie eine Bombe.
Ich wünschte Sirius würde jetzt voller Stolz grinsen und mit geschwollener Brust vor mir stolzieren. Doch stattdessen ließ er seine Schultern hängen und blickte auf den Boden. Ich hob meine Hand um sie auf seine Schulter zu legen, zog sie jedoch rechtzeitig zurück. Nein, so einfach machte ich es ihm nicht. Auch wenn er so erschöpft mit einem mal war und da wurde es mir klar. Es war ihm wirklich unangenehm mir so nah zu sein, ohne das zwischen uns aus der Welt geschafft zu haben. Wie es auch ausgehen mochte, er fühlte sich in diesem Moment nicht wohl.
Es war merkwürdig mit anzusehen.
Er wirkte so in sich gekehrt. Dabei hatte ich doch eingewilligt mich mit ihm zu treffen. Hatte er damit nicht gewonnen?
"Miss Cale, haben Sie mich gehört?", Mrs Princes Stirn lag in Falten, als sie mich betrachtete. Röte schoss mir ins Gesicht. "Es tut mir leid, könnten Sie das noch einmal wierholen?"
Die Prüferin, die ich um einen Kopf überragte, seufzte streng und ich begann mich zu schämen. Da war ich so fokussiert und trotzdem warf mich ein Sirius aus der Bahn.
Das durfte nicht noch mal passieren.
"Ich hatte Sie gefragt, ob Sie sich bereit fühlen, die Prüfung anzutreten."
Ein letzer Blick auf Sirius und ich wusste, dass unser Gespräch unvermeidbar war.
"Ja Mrs Prince", ich verschränkte meine Hände hinter dem Rücken.
"Dann wollen wir mal beginnen."
Ich führte nacheinander Entwaffnungs- und Verteidigungszauber auf. Währendessen versuchte ich, Sirius Blick in meinem Rücken zu ignorieren. Bei den Schutzzaubern kam ich ab und zu ziemlich ins schwitzen.
Der Gegenfluch für den Körperklammerfluch wollte bei mir nicht funktionieren, was mich zum verzweifeln gebracht hatte.
"Legen Sie ihren Zauberstab aus der Hand. Ihre Prüfung ist zu Ende."
Ich tat was mir befohlen wurde und trat einen Schritt zurück und gab ihr meinen Zauberstab. Ich öffnete meinen Dutt und fuhr mir erleichtert mit meinen Fingern durch meine Haare. Ich hatte es geschafft. Die Prüfungen waren überstanden.
"Sie dürfen den Prüfungsraum nun verlassen. Ihre Prüfungsergebnisse werden Sie Ende Juli erhalten. Viel Erfolg weiterhin."
Mrs Prince gab mir meinen Zauberstab zurück und lächelte.
Bevor ich mich umdrehte, sah ich Sirius stolz Lächeln. Es war nicht aber sein eigener Stolz. Nein, er war stolz auf mich.
Ein Lächeln konnte ich daraufhin nicht vermeiden, denn mein Selbstwertgefühl schoss dabei in die Höhe.
Als Sirius sah, dass ich sein Lächeln registriert hatte, blickte er mir direkt in die Augen.
Ich sog scharf die Luft ein, während die Welt zwischen uns still stehen zu schien.
Wir blickten uns an und mein Herz klopfte so laut, in meiner Brust, dass es mich wunderte, dass es niemand hörte.
Er lächelte mich so an, dass es mich direkt mitten ins Herz traf. Er lächelte und es war magisch.
Ich war kurz davor mich seinem intensiven Blick hinzugeben, doch er wandt sich der Prüferin zu und ich konnte mich loseisen.
Seufzend drehte ich mich um. Ich war froh, nicht nachgegeben zu haben.
Er war immer noch derselbe, der mir das Herz gebrochen hatte, vor nicht allzu langer Zeit.
Wie könnte ich ihm das verzeihen?
Ich schob die Gedanken zurück, bevor sie erst in mein Bewusstsein dringen konnten.
Es war sowieso klar, wie dieses Gespräch ausgehen würde. Ich musste stark sein, dass wusste ich. Nicht wieder auf ihn herein zu fallen, dass war es nicht wert. Er würde mir nicht wieder wehtun, nie wieder.
Mit diesem Gefühl trat ich in die Eingangshalle vor der großen Halle.
Einige Stunden später, saß ich schwer schluckend auf meinem Bett.
Ich war ein einziger Nervenbündel. Ich war nassgeschwitzt obwohl ich gerade erst geduscht hatte. Meine Atmung ging schnappend.
Die Aufregung zog mich durch eine Tortur, die ich mir selbst antat.
Meine Gedanken spielten verrückt und mein Herz raste.
Ich war ein Opfer meiner eigenen Gedanken und Gefühle. Ich rieb meine nassen Hände an meinem Rock trocken, bis sie kurze Zeit später wieder feucht waren.
Ich würde dem ganzen einfach einen Schlussstrich setzen, hatte ich mir gesagt. Ich würde nie wieder zulassen, dass er mir wehtat, hatte ich mir geschworen.
Wie sehr hatte ich mich da doch getäuscht.
Mein Verstand und mein Herz wollten zwei völlig verschiedene Dinge.
Sie waren nicht im Einklang miteinander, so wie vor einer Weile. Damals war es schon anstrengend. Doch dieses mal, kämpften Herz und Verstand nicht gegeneinander an. Nein, sie führten einen verdammten Krieg in mir drinnen.
Und ich war ihm vollkommen ausgeliefert.
Ich wusste was ich wollte, aber wusste dass es falsch war. Was soll ich tun? Verdammt, warum wird das immer schwerer?
Ich sollte draußen bei Lily sein, die gerade mit Snape sprach, doch stattdessen saß ich nassgeschwitzt hier und wippte mich vor und zurück.
Meine Uhr zeigte fünf Minuten vor acht.
Fünf Minuten, bis ich entweder den sicheren und richtigen Weg einschlagen werde, oder den gefährlichen und mit Sicherheit den falschen Weg gehen werde.
Ich fuhr mir durch die Haare und kniff meine Augen zusammen. Verdammt. Wieder schluckte ich schwer und versuchte den Kloß meiner Verzweiflung klein zu halten.
Vier Minuten, und ich stand endlich auf. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Ich würde es hinter mich bringen. Mutig und Tapfer, wie eine Löwin. Ich würde es schaffen und danach konnte ich stolz auf mich sein. Ich lief wie benommen zu unserem Badezimmer.
Drei Minuten, ich dachte es würde einfach werden, mich mit ihm zu treffen. Ich umklammerte das Waschbecken mit meinen Fingern und starrte mein Spiegelbild an. Es schien mich anzulächeln und zu sagen es würde alles gut werden. Ich wusste nicht was auf mich zu kam. Was wenn ich mir umsonst Gedanken darum machte? Was wenn ich gar keine Entscheidung treffen musste.
Ein letzter Blick in meinen Spiegel, ich war zufrieden.
Meine blonden Haare gingen mir fast bis zu meinen Bauchnabel und fielen glänzend über meine Schultern.
Zwei Minuten, ich erreichte die Treppe. Hör auf dein Herz, hatte meine Mutter mir immer wieder in ihren Briefen versichert.
Es will was es will. Ich war hin und her gerissen. Zwischen hell und dunkel, falsch und richtig, hoch und tief. Meine Fingernägel drückten sich in meine Handflächen. Ich brauchte Mut, einen gesunden Verstand und ein starkes Herz.
Wie sollte ich es schaffen, wenn in mir ein Krieg tobte?
Eine Minute, ich stand außerhalb des Gryffindorturms und wartete.
Ich lehnte mich an eine Wand und blickte aus dem Fenster. Ich schloss angespannt meine Augen und ließ die Kälte des Steins auf mich wirken. Einen kühlen Kopf, das war es, was ich nun brauchte. Nichts mehr als das. Ein kühler Kopf und keinen Krieg, dem ich zum Opfer gefallen war.
Und da sah ich ihn. Den Menschen, der all meine Gefühle verkörperte. Negative und positive. Er hatte mir das Herz gebrochen und war darauf rumgetrampelt als wäre es nichts.
Er hatte mein Vertrauen gebrochen bevor überhaupt erst eins aufgebaut werden konnte. Er war hatte mit mir gespielt, als wäre ich eine Figur auf seinem Spielbrett.
Doch er war auch derjenige, der mir das Gefühl gab, es wert zu sein geliebt zu werden. Geliebt zu werden auf eine andere Art und Weise wie meine Familie und Freunde es taten.
Er war es, der mein Herz zum höher schlagen brachte. Der in mir ein Feuer entfachte, dass ich nicht löschen wollte. Ich wollte weiter damit spielen, weiter diesen Weg gehen.
Doch ich konnte die eine Seite genauso wenig ignorieren wie die andere. Ignoranz von Gefühlen hatte mich erst in diese Situation gebracht.
Doch welche Seite würde am Ende überwiegen? Wie werde ich mich entscheiden?
Werde ich die richtige Entscheidung treffen?
~♡~
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