Weil ich heute verdammt gute Laune habe...noch ein Kapitel am heutigen Tage für euch xD

Kapitel 6

"Hay du.", haucht Jisung, setzt sich auf die Bank vor dem Grab seines verstorbenen Freundes.
"Ich war echt lange nicht mehr hier...tut mir leid..ich wünschte ich hätte mehr Zeit für dich.", haucht er, legt die Blumen, welche sich um schwarze Lilien handeln, auf den Grab.
Direkt neben die Gestecke.
Woozi seine Mom ist also wieder hier gewesen um alles zu ändern.
Für die Weihnachtszeit zu machen.
So das ihr Sohn auch irgendwie feiern kann.
Vielleicht fühlt sie sich ihm so auch näher.
"Aber viel hast du nicht verpasst...Felix ist so unglaublich glücklich mit Changbin, was wundervoll ist..Chan ist auch noch immer mit Jill zusammen. Vielleicht bleiben sie es ja auch noch eine ganze Weile. Lieben tun sie sich auf alle Fälle..."
Seine Stimme bricht ab.
"So wie wir uns geliebt haben...", haucht Jisung, spielt seiner Kette.
"Meine Panikattacken wurden wieder schlimmer, doch du magst es nicht glauben, aber Minho hat mir geholfen. An beiden Tagen.
"Doch im selben Augenblick sagt er das nicht nicht leiden kann. Etwas was mir ganz Recht ist, doch verwirrt mich sein Verhalten so sehr. Weißt du wlas ich meine?", fragt Jisung.
Natürlich bekommt er keine Antwort, doch bleibt er eine Weile ruhig, spürt immer mal wieder einen starken Windhauch, weshalb er sich die Hände aneinander reibt.
Es ist scheiße kalt und riecht nach Schnee.
Vielleicht hätte er sich doch eine Jacke anziehen sollen, oder wenigstens Mütze und Schal.
Doch nichts davon hat er an.
Er wollte eigentlich nur Woozi besuchen, somit aus dem Haus sein.
Er erträgt es zur Zeit nicht lange in seinen eigenen vier Wänden.
Nicht, wenn die Stimme in seinem Kopf meint ihm das Leben noch schwieriger machen zu wollen.
Meistens versucht er sich abzulenken, doch klappt es oft nicht.
Mit seinen Freunden wollte er heute auch nichts machen.
Der Abend gestern hat gereicht.
In diesen zwei Stunden war er tatsächlich so etwas wie glücklich.
Doch kaum war es vorbei, hat sein Kopf ihn fertig gemacht.
So sehr dass er fast wieder rückfällig geworden wäre.
Zum Glück ist dies nicht passiert, hat mit Jihyuk geschrieben.
Zum Glück hatte dieser etwas Zeit für ihn.
Ob er Jihyuk jemals in Reallife treffen wird?
Er hofft es, doch im gleichen Moment nicht.
Was ist wenn sie sich treffen und danach ist alles schlimmer?
Was ist wenn sie sich in Reallife nicht mögen werden?
Dann hat er keinen safeplace mehr.
"Bald sind Ferien...", haucht Jisung, spürt die ersten Schneeflocken.
Es hat wirklich mit schneien begonnen.
"Und dann ist Weihnachten..dein Geschenk liegt schon oder besser gesagt noch immer in meinem Schrank. Ich hatte es schon längst besorgt...Doch wird es dort verstauben...nie werde ich deine Reaktion darauf sehen.."
Stumm laufen ihm die Tränen über die Wangen, vermisst seine erste große Liebe über alles.
Es sind auch erst fünf Monate...
Fünf Monate ohne Woozi in seinem Leben.
In einem Leben, welches ihm immer mehr aus den Fingern gleitet.
Was kann er nur dagegen tun?
Wie kann er alles wieder auf die Beine kriegen?
"Ich habe meiner Mom gestern gesagt das ich wieder zur Therapie gehen möchte.", murmelt er. "Sie sucht jetzt einen guten...aber bis dahin, muss ich irgendwie klar kommen. Wieder einen Sinn zum Leben finden...doch ist das schwer. Warum ist nur so schwer..?"
Eine Weile bleibt er ruhig, beobachtet die Schneeflocken beim fallen.
Doch mag er den Friedhof auch noch nicht verlassen..
Dabei ist er schon komplett kalt, am erfrieren.
Lange würde er nicht mehr hier bleiben können.
"Manchmal hasse ich dich, weißt du das? Seit fünf Monaten bist du nicht mehr da. Vor fünf Monaten hast du mich von einem auf dem anderen Tag einfach verlassen...an dem Tag deines Todes, bin auch ich gestorben. Wieso ich es überhaupt schon so lange ausgehalten habe, wundert mich selbst. Vielleicht weil ich noch immer nicht weiß warum du dich umgebracht hast...erst brauche ich deine Beweggründe, eh ich in Ruhe sterben kann. Vielleicht kann ich dann auch weiter machen... Ich weiß es nicht... Ich habe so viele Fragen an dich, Woozi...und doch kannst du diese nicht beantworten..."
Vor Kälte zitternd steht er langsam auf, streicht über den Stein.
"Ich liebe dich, Woozi...Jede einzelne Sekunde liebe ich dich...auch jetzt noch. Jetzt wo du nicht mehr da bist, liebe ich dich. Manchmal habe ich das Gefühl das es von Tag zu Tag immer mehr wird. Genauso schlimmer wird es auch dich zu vermissen..."
Er schnieft, reibt die Hände aneinander, versucht sich irgendwie zu wärmen.
Klappt im übrigen nicht.
"Ich muss gehen...aber bald komme ich wieder. Versprochen.", flüstert er, dreht sich dann um und verlässt den Friedhof.
Verlässt den einzigen Ort, welchen er sich diesem noch Nähe fühlt.
Haargenau kann er sich an die Beerdigung erinnern.
Wie er vor Woozi seinen Eltern und seinen Freunden zusammen gebrochen ist.
Es war ihm peinlich, doch hat er den Schmerz und die Trauer nicht mehr ausgehalten.
Überall wurden bemitleidungen ausgesprochen.
Wie sehr es ihnen leid tun würde und das es nicht fair wäre, das Woozi schon von ihnen gegangen sei.
Die meisten kannten ihn doch gar nicht.
Auch die Fußballmannschaft war da.
Jeder von Woozi seinen Freunden.
Doch hat niemand es geschafft Jisung zu beruhigen.
Nein...
Er saß heulend auf dem Boden, vor dem Sarg.
Es hat ihn fertig gemacht Woozi in diesem Anzug zu sehen.
Dabei sah er nur so aus als würde er friedlich schlafen.
Es war der zweit schlimmste Tag seines Lebens.
Der schlimmste war als er am Telefon erfuhr das sein Freund sich das Leben genommen hatte.
Diese Nachricht hat Jisung ziemlich fertig gemacht.
Ihn regelrecht zerstört.
Noch genau kann er sich erinnern wie er alles in seinem Zimmer zerstört hatte.
Bis er irgendwann mit Woozi seinem Hoodie inmitten dessen zusammen gebrochen ist.
Seine Mutter hat es nicht geschafft ihn zu beruhigen und seine Geschwister?
Die haben es nicht verstanden.
Nein.. einer hat ihn vor Überforderung angeschrien.
Solange bis Hyuna ihre zwei jüngsten zu dessen Vater geschickt hatte.
Seufzend schlingt er die Arme um sich, läuft durch die Straßen Seouls, während er sich umschaut.
Nach ein paar weiteren Straßen, findet er ein kleines Café, welches offen hat.
Dort kann er sich aufwärmen.
Gedacht, getan.
Keine fünf Minuten später ist er in dem kleinen, aber warmen Café.
Sein Körper bedankt sich auf alle Fälle.
Jetzt fehlt nur noch ein heißer Kakao.
Er setzt sich an einem der leeren Tische, mustert die Menschen darin.
Zwei Jugendliche hatten anscheinend gerade ein Date. Etwas was niedlich anzuschauen ist, da beide vollkommen schüchtern sind.
Doch schaut der Junge das Mädchen so verliebt an..
Richtig niedlich.
Neben ihm sitzt ein Mann, welcher in seinem Laptop versunken ist.
So wie er ausschaut könnte er Anwalt oder Mafiosi sein.
Wer weiß das schon?
Etwas weiter weg entdeckt er eine Mädchentruppe, welche über irgendwas reden und laut lachen.
Schaut nach Junggesellinnenabschied aus.
In einer anderen Ecke entdeckt er die Katzen. Schließlich ist er in einem Katzencafé.
Ob er diese streicheln darf?
Schon immer wollte er ein Haustier haben.
Ihm eigentlich egal ob Hund, Katze oder sonstiges.
Einfach ein Haustier.
Neugierig beobachtet er die Katzen, reibt sich immer wieder über die Arme.
Versucht sich wieder warm zu bekommen.
Hoffentlich dauert es nicht all zu lange.
So viel Geld hatte er nicht mit um stundenlang hier bleiben zu können.
"Hay und willkommen im Katzencafé was kann ich...jetzt verfolgst du mich auch schon bei meiner Arbeit, wirklich? Habe ich denn nie meine Ruhe vor dir?"
Überrascht schaut Jisung auf, direkt in Minho sein Gesicht.
Seid wann arbeitet dieser denn?
Warum arbeitet er überhaupt?
Sein Vater ist Reich.
Doch etwas anderes lenkt ihn noch mehr ab, als der Fakt das Minho vor ihm steht. 
Nämlich die Katzenohren auf dessen Kopf.
Ohren die perfekt zu dem älteren passen.
Ohne es überhaupt zu wollen, muss er los lachen.
Warum schaut das so lustig und im selben Augenblick so gut aus?
Sie sind wie für ihn gemacht.
So als wäre er einfach ein zu groß geratenes Kätzchen.
"Was ist los Lustig, mhm?", fragt Minho, absolut genervt und abgefuckt.
So hatte er sich seine Schicht heute nicht vorgestellt.
Allgemein hatte er nicht gedacht jemals einen seiner Freunde in diesem Cafe zu treffen.
Na gut...
Jisung kann man nicht als seinen Freund zählen.
Aber das macht es ja noch schlimmer.
"Die Ohren...sie passen zu dir.", lacht Jisung, weiß auch nicht warum er das so lustig findet.
"Lass mich ein Foto davon machen!", sagt er, greift nach seinem Handy und öffnet die Kamera.
"Mach ein Foto davon und ich kille dich."
"Du drohst mir immer damit mich zu töten und doch lebe ich noch.", kichert Jisung, macht ein Bild von dem älteren.
Das musste man einfach auf einem Bild fest halten.
Minho funkelt ihm wütend an.
"Lösch es."
"Nö.", kichert Jisung, weshalb Minho seufzt.
Wenigstens ist er glücklich.
Hat ja etwas gutes.
Irgendwie jedenfalls.
Der ältere schüttelt nur den Kopf, findet sich in seinem Job wieder.
"Was magst du haben?"
"Meinen Freund zurück...so aber nur einen Kakao mit Schlagsahne.", sagt Jisung, weshalb Minho die Augen verdreht.
Dann nickt er jedoch und geht zurück zum Tresen, stellt sich hinter diesem um den Kakao zu machen.
Da er, aus sicherer Quelle, weiß das Jisung Laktoseintolerant ist, nimmt er die Sojamilch um den Kakao zu machen.
"Kihyun?", fragt er, weshalb dieser zu dem jüngeren schaut.
"Was gibt's?"
"Haben wir noch Laktosefreie Schlagsahne?"
Kihyun zieht eine Augenbraue hoch, schaut dann durch die Schränke.
"Nein, haben wir nicht. Sie ist alle. Die Lieferungen kommen erst heute Nachmittag."
"Alles gut.", sagt Minho, macht normale Schlagsahne auf den Kakao, sowieso ein paar Streusel.
Jisung liebt Streusel.
Woher er das weiß?
Felix.
Er weiß alles von Felix.. außerdem kennt er Jisung auch schon seit zehn Jahren.
Da wäre es ein Wunder, wenn er nichts von der Nervensäge wissen würde.
"Seid wann gibst du dir so viel Mühe für einen Kakao?", fragt Kihyun schmunzelnd, stützt sich neben ihm ab.
"Ist er etwa für den süßen Jungen, welcher komplett deinem Typ entspricht?"
"Ich habe keinen Typ, Kihyun. Du redest Schwachsinn.", knurrt Minho. "Und nur zur Info...ich hasse diesen Jungen."
"Sicher das das stimmt?", fragt der ältere schmunzelnd, eh er sich wieder den Kunden widmet.
Minho dagegen bringt Jisung den Kakao, sowie ein Stück Schokokäsekuchen.
"Ich habe nur einen Kakao bestellt.", sagt Jisung.
"Dann nehme ich den halt wieder mit. Mir auch Recht.", sagt Minho, nimmt den Teller.
"Nein! Gib ihn mir. Ich habe Hunger. Was kostet es?"
Minho winkt nur ab, geht zurück zur Arbeitsfläche, holt das Geld für den Kakao und den Kuchen raus, legt es in die Kasse.
Danach widmet er sich wieder dem zubereiten von Kaffee und allem möglichen.
Solange bis Kihyun ihn in die Pause schickt.
Erschöpft nimmt Minho diese dreißig Minuten Pause nur zu gern an.
Er muss sich regenerieren.
Kurz schaut er zu den Katzen, hebt eine schwarzhaarige hoch und streicht über ihren Kopf.
Sie ist noch ein Kitten und unglaublich süß.
Schon von Sekunde eins hat Minho sich in die kleine Maus verguckt.
Müde geht er mit ihr auf dem Arm zu Jisung, welcher nun wieder etwas Farbe im Gesicht hatte.
"Warum hast du eigentlich keine Jacke mit?"
"Habs vergessen.", sagt Jisung, zuckt mit den Schultern.
"Aber so kalt ist es gar nicht."
Minho zieht eine Augenbraue hoch, legt den Kopf schief.
"Es sind minus sechs Grad und du willst mir weiß machen das es nicht so kalt ist? Dazu hat es vorhin geschneit. Was läuft bei dir eigentlich nicht richtig?"
"So einiges.", sagt Jisung, streicht über den Kopf des Kitten auf Minho seinen Schoß.
"Wie heißt sie oder er?", fragt er, schaut zu dem älteren hoch.
"Sie heißt Cheesecake.", sagt Minho, streicht über den Kopf der Katze.
"Warum Cheesecake?"
"Keine Ahnung. Kihyun hat ihr den Namen verpasst. Wir haben auch einen Cupcake und eine Isadora...und noch mehr.", erzählt Minho, während das Kitten von dessen Schoß auf Jisung seinem springt.
Es sich dort bequem macht.
Kichernd streicht Jisung über ihr Fell, stupst ihre süße Nase an.
Sie ist so unbeschreiblich süß.
Breit lächelnd spielt er mit ihr, krault ihren Kopf.
"Du bist so niedlich...so unendlich niedlich.", schwärmt er.
Minho in der Zeit lehnt sich zurück, beobachtet den jüngeren, welcher mit dem schwarzen Kätzchen schmust.
Dabei hat er ein sanftes lächeln auf den Lippen.

  - Niedlich... unglaublich niedlich-

Jisung gähnt, während er das Kätzchen schmust.
Doch kaum kommt neue Kundschaft, springt es erschrocken auf und rennt weg.
"Hay...", ruft er schmollend hinterher, verschränkt die Arme vor der Brust.
"Sie ist noch nicht daran gewöhnt.", erklärt Minho, während Jisung den Kopf auf die Bank legt.
Warum ist er denn jetzt so müde?
Liegt es am Wetter?
An seiner Trauer?
Er hat absolut keine Ahnung.
"Magst du gleich noch etwas zum Trinken haben?", fragt Minho, betrachtet den jüngeren, welchen immer wieder müde die Augen zu fallen.
Schon niedlich.
Irgendwie.
"Brauche ich nicht.."
"Ich bringe dir trotzdem etwas.", sagt Minho, beobachtet den jüngeren, wie er immer mehr ins Nimmerland verschwindet.
"Wieso tust du das alles eigentlich für mich?", fragt Jisung im Halbschlaf, legt den Kopf auf seine Arme ab.
So ist es eindeutig bequemer als nur den Kopf auf den Tisch.
Ihm egal das er in einem Café ist.
Er ist hundemüde und hier ist es warm.
Dazu ist Minho in der Nähe, etwas was ihm Sicherheit gibt.
Der ältere mustert ihn eine Weile, streicht ihm dann ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Schaut in das friedlich schlafende Gesicht des jüngeren.
Er schaut süß aus und so sorglos wenn er schläft.
"Ich mache das alles, weil ich es Woozi versprochen habe.."