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z w e i u n d d r e i ß i g

| Harry |

Zum ersten Mal seit Jahren liegt meine Priorität nicht auf der Musik. Zwar nehme ich die Pflichttermine in London wahr und arbeite weiter an meinem neuen Soloalbum, aber die freien Abende und fast alle freien Minuten gehören in letzter Zeit Regina.

„Gehen wir später noch was trinken?", fragt mich Diego erwartungvoll, nachdem wir erfolgreich das bisher vielversprechendste Konzept des Album geshootet haben. „Ich hab' immernoch das Gefühl, dir nicht genug für diesen Job gedankt zu haben."

„Achwas", winke ich ab. „Sieh' dir die Bilder an. Du hast mir nichts zu verdanken, du bist gut!"

„Danke", strahlt er mich an. „Also dann heute Abend?"
Seufzend schüttel ich den Kopf. „Ich kann leider nicht, ich hab' schon was vor."

Sofort grinst mich Diego breit an. „Verstehe. Wer hat denn das Vergnügen? Regina?"

Ich hatte Diego engagieren wollen, um durch ihn ständig die Möglichkeit zu haben, Regina zu sehen. Für gewöhnlich hätte ich einem feuchtfröhlichem Abend mit ihm zugestimmt und ihn gebeten, unsere gemeinsame Freundin mitzubringen, aber die Dinge haben sich geändert.
Ich will Zeit alleine mit ihr verbringen, sie genießen und dabei versuchen, mich selbst und mein Verhalten zu verstehen - und dabei das ein oder andere Gläschen trinken. Etwas angeschickert fällt es wesentlich leichter, Emotionen zuzulassen.

Ja, ich werde den Abend mit Regina verbringen, doch Diego will ich es trotzdem nicht auf die Nase binden.
„Mal sehen", zucke ich also unwissend mit den Schultern, was Diego zurecht als ein klares „Ja" wahrnimmt.

„Mensch, ihr seht einander oft, was? Das wird doch wohl nicht -"
„Falsches Thema, Diego", hebe ich einhaltend die Hand. „Lassen wir das bitte, okay?"

„Okay", zuckt Diego einverstanden mit den Schultern. „Bei euch bin ich sowieso noch nie durchgestiegen."

Da geht es ihm ganz ähnlich wie mir und genau deshalb will ich mit niemandem darüber reden.
Ich kenne mich selbst zu gut. Spreche ich nun etwas laut aus und gestehe mir damit ein, tatsächlich Gefühle für Regina zu haben, werde ich nur wenig später wieder davonlaufen.

Es ist diese emotionale Nähe, die mir solche Angst macht und mich in die Enge treibt. Im Gegensatz zur physischen Nähe fällt es mir unglaublich schwer, diese überhaupt zuzulassen.

Ich weiß, wie verletzlich es macht, sein Herz zu öffnen. Genauso weiß ich inzwischen aber auch, wie einsam es machen kann, sein Herz konsequent zu verschließen. Es erfordert Mut, sich der Welt zu zeigen - und den hatte ich bisher außerhalb der Musik nicht gefunden.

Regina hat das inzwischen verstanden, wie mir scheint. Sie kann mich einschätzen, sie weiß mit mir umzugehen und zwischen meinen Worten und Taten zu lesen.
Und ich bin ihr dankbar, dass sie mir all diese Freiheiten lässt und mir die Zeit gibt, die ich brauche, um mich daran zu gewöhnen. Daran, einen Menschen gefunden zu haben, der es womöglich wert ist, meine emotionale Mauer abzubauen und sie an mich heranzulassen.



„Und du hast wirklich geglaubt, das hat niemand gesehen?", lacht Regina laut und wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
Mit der anderen Hand hält sie mein Tablet in der Hand und sieht sich zum tausendsten Mal einen meiner zahlreichen Stürze auf der Bühne an.

Eingekuschelt in meine weiße Wolldecke, liegt sie neben mir auf dem Sofa, den Kopf auf meinem Schoß abgelegt.
„Waren die tausend Handykameras im Publikum nicht irgendwie verdächtig?", kichert sie weiter.

Lachend rolle ich mit den Augen. Angefangen hatte dieses Gespräch während einer wirklich seriösen und aufschlussreichen Doku über Systeme von Überwachungsstaaten. Aber binnen kürzester Zeit waren wir bei meinen unfreiwilligen Stunts auf der Bühne gelandet, die ebenfalls stets überwacht wurden.

„Ehrlich gesagt hab' ich jedes Mal gehofft, dass die Jungs das nicht mitbekommen. Das war jedes Mal schlimmer als der gesamte Spott der Fans", gestehe ich ehrlich, als Regina einen Sturz aus der One Direction-Zeit in Dauerschleife spielen lässt.

„Das glaub' ich gern", grinst Regina immer noch vor sich hin. „Allein ihre Blicke sprechen hier schon Bände."

„Ohja, und Louis war der Schlimmste von allen. Es würde mich noch nicht mal wundern, wenn er diesen Zusammenschnitt hier hochgeladen hat", erzähle ich schmunzelnd. „Du würdest die Jungs lieben."

Je mehr Zeit ich mit Regina verbringe, desto weniger Gedanken mache ich mir darüber, was ich sage und was ich für mich behalte. Ich öffne mich, wenn auch in Zeitlupe.

„Habt ihr noch viel Kontakt?", fragt Regina direkt heraus die Frage, die ich ansonsten nur von zahlreichen Journalisten bekomme.

„Sporadisch", antworte ich ehrlich. „Was seltsam ist, immerhin wohnen wir nicht weit voneinander entfernt. Aber wenn schlimme Dinge passieren, merkt man doch wieder, wie sehr einen die gemeinsame Zeit verbindet und sie sind alle da. Naja, außer eben Zayn."

Den letzten Satz schiebe ich so undeutlich und beiläufig hinterher, dass es selbst mir merkwürdig erscheint.

„Weil Zayn vorher schon augestiegen ist?", hakt Regina vorsichtig nach.

Zögerlich zucke ich mit den Schultern.
Zayns Abgang ist etwas, worüber ich oft gesprochen und nachgedacht habe, aber auch das hatte ich nie wirklich an mich rangelassen. Der Streit mit ihm hat mich sicherlich auch mehr berührt als ich mir eingestehen will.

Alles, worauf Aufmerksamkeit fällt, verändert sich. Das gilt wohl auch für meinen emotionalen Schutzwall.

„Weniger dass er ausgestiegen ist, sondern wie er ausgestiegen ist. Es ist kein gutes Gefühl, wenn man von einem festen Teil der Gruppe, auf den man sich verlässt, plötzlich mitten in der Tour hängengelassen wird. Das hätte man respektvoller lösen können. Genauso, dass er jetzt vorgibt, alles zu bereuen und die schlimmste Zeit gehabt zu haben. Es war nicht alles schlecht, auch wenn er am Ende vielleicht unglücklich war. Aber gut, ich hoffe für ihn war es die richtige Entscheidung und er ist jetzt auf seinem richtigen Weg."

Interessiert hatte mit Regina zugehört und gespannt beobachtet, wie ehrlich ich zu mir selbst bin.
„Aber naja, es ist wie es", zucke ich plötzlich abschließend mit den Schultern. „Vielleicht begegnest du ja zumindest den anderen eines Tages. Aber erstmal verschwinde ich nächste Woche nach Japan."

„Was?" Mit großen Augen sieht mich Regina an. „Nach Japan?"
„Ja. Freunde besuchen, ein bisschen an den neuen Songs feilen. Du wärst überrascht, wie produktiv ich dort bin."

Überraschung kann ich schon jetzt in Reginas Gesicht erkennen - irgendwo zwischen dem Schreck, den sie wohl gerade bekommen hat.

„Und für wie lange?"
„Mal sehen. Ein paar Wochen, denke ich", zucke ich ahnungslos mit den Schultern. „Die Pflichten und trockenen Termine hab ich fürs Erste wieder hinter mir. Jetzt kann ich wieder ganz frei arbeiten."

Verstehend nickt Regina, wirkt aber alles andere als begeistert. Ein Stück weit kann ich sie verstehen, immerhin kann ich sie dieses Mal nicht bitten, mit mir zu kommen. Ich will es auch gar nicht.
Es ist wieder Zeit für etwas Abstand. Die letzten Wochen waren wir uns emotional gefährlich nahe - gerade an der Grenze, um mich nicht wieder durchdrehen zu lassen.

Regina brennt etwas auf der Seele, ich kann es in ihren Augen sehen, als ich zu ihr hinabblicke. Auffordernd lächle ich sie an, damit sie sich überwindet, es auszusprechen.

„Sind da Mitch und Sammy und so auch dabei?"
Das muss es gewesen sein. Sie hat Sorge, Tokio würde das neue Malibu werden und ich dort dasselbe tun, wie sie damals miterleben musste.

„Die Jungs sind ständig irgendwo. Vielleicht sind wir auch gleichzeitig in Japan, wer weiß das schon", höre ich mich beiläufig seufzen.
Es ist dieser unterbewusste Druck, der sich in mir breitmacht. Das Gefühl, Regina zu etwas verpflichtet und eingeschränkt zu sein, wenn ich ihr nun verspreche, mich dort von anderen Frauen fernzuhalten.
Ich würde mir damit ihr gegenüber eingestehen, sie wäre etwas besonderes und würde mir eine Menge bedeuten, aber so weit bin ich noch nicht.

„Ich werde mich auf jeden Fall bei dir melden. Und ich werde versuchen, danach nochmal nach London zu kommen", ist das Höchste aller Gefühle, die ich mit Regina teilen kann.

Dann werfe ich einen Blick auf die Uhr, um nicht länger Reginas nachdenklichen, traurigen Blick sehen zu müssen.
„Musst du eigentlich morgen früh nicht arbeiten?", frage ich nach.

„Hm?" Geistesabwesend sieht sie zu mir auf. „Achso, doch."

„Wir haben uns ziemlich verquatscht, es ist zwei Uhr", lache ich heiser. „Ich nehme an, du schläfst hier?"

Damit habe ich Reginas Aufmerksamkeit zumindest für eine Weile weg von meiner baldigen Abwesenheit gelenkt - nicht auf die Arbeit, aber zumindest auf mich.

Lächelnd sieht sie mich an und nickt, während ich die blonden Locken aus ihrem Gesicht streichle.
„Sollten wir nicht langsam mal nach oben ins Bett verschwinden?", grinse ich sie an und wieder nickt sie eifrig.

Wir wissen beide, dass wir noch lange nicht schlafen werden. Genauso weiß ich auch, dass Regina, sobald ich London verlassen habe, keine ruhige Minute haben wird.
Sie weiß ebenso wenig wie ich, wo wir stehen. Und sie vertraut mir nicht, wozu ich ihr auch jeden Anlass gegeben habe.
Ich vertraue mir ja noch nicht einmal selbst.

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