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n e u n u n d z w a n z i g

| Harry |

Meine Laune war heute schon am Boden, als ich überhaupt erst aufgewacht bin. Die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, will ich damit nicht strafen und versuche ihnen trotdem mit Respekt und Höflichkeit zu begegnen, aber in mir brodelt es schon den ganzen Tag über. Die vorwiegenden Emotion dabei ist zweifelsohne Wut.

Wut auf Sarah, weil sie Regina überhaupt erst zu ihrer Release Party eingeladen hat, Wut auf Regina, weil sie zugesagt hat und vorallem Wut auf mich, weil all das nicht der Rede wert wäre, hätte ich mich und mein Leben einfach mal im Griff.

All diese Gedanken und Emotionen sind unter anderem der Grund dafür, dass ich schon angetrunken war, bevor ich überhaupt auf Sarahs Release Party angekommen war.

„Cognac?", bietet mir eine der Angestellten an und hält mit ein Tablett mit Gläsern vor die Nase, sobald ich einen Fuß in die Location gesetzt habe.
Dankbar greife ich zu.

Das Ganze hier ist kein Stück formell und ganz genau so wie ich Sarah Jones kenne. Nicht glamourös und auf den ersten Blick unscheinbar, vielleicht sogar heruntergekommen, doch wenn man sich darauf einlässt und lange genug mit den richtigen Leuten dabei bleibt, bekommt man Extravagantes geboten.

Die gemietete Lagerhalle ist bereits voll mit Leuten, aber ein bekanntes Gesicht ist mir bisher nicht begegnet.
Ich habe bewusst abgelehnt, als mir Grimmy und Regina vorgeschlagen haben, gemeinsam hierherzufahren. Etwas in mir hofft immernoch, dass zumindest Regina nicht auftauchen würde, oder dass wir uns vielleicht den ganzen Abend lang verfehlen würden. Aber das ist wohl unmöglich.

Hier und da prosten mir doch einige Leute zu und stoßen im Vorbeigehen mit mir an, während sie mir auf die Schulter klopfen. Ich habe sie schon mal gesehen, aber zuordnen kann ich die Wengisten von ihnen.
Trotzdem versuche ich mich manchmal an oberflächlichem Smalltalk, als ich auf der Suche nach Sarah die Runde mache. Eine Fähigkeit, die ich in all den Jahren meiner Karriere perfektioniert habe.

Endlich finde ich sie.
Sarah steht dort, wo abgeranzte, alte Sofas, die inzwischen wohl als „hipp" gelten, eine Sitzgruppe bilden.

Ohne zu zögern, will ich direkt auf Sarah zugehen, um ihr zum Release ihrer Solo-Single zu gratulieren, als ich meinen Schritt doch nochmal verlangsame.

Dort auf diesen Sofas sitzen diverse bekannte Gesichter, auf die ich hier heute gut und gerne hätte verzichten können.

Zum einen haben sich dort Grimmy und Mesh, die immerhin so sehr miteinander beschäftigt waren, dass sie alles um sich herum zu vergessen scheinen, breitgemacht. Dann ist da noch Kevin, der mich auf ziemlich jeder von Sarahs Parties aus dem Leben zu befördern weiß. Und direkt neben Kevin sitzt Mitch, der sich offensichtlich mit Sarah unterhält und lachend zu ihr aufsieht.

Was meinen Blick aber viel länger auf sich zieht, ist Regina. Sie sitzt auf dem gegenüberliegenden Sofa und wurde offenbar von Grimmy und Mesh eingekleidet, so gut passte sie in ihrem Outfit und ihrer wilden, blonden Lockenmähne in diese Location.
Die Beine überschlagen, krallt sie sich an ihrem Drink fest und unterhält sich über die laute Musik hinweg immer wieder mit dem Kerl hinter ihr - Sammy. Der hat sich auf der Sofalehne niedergelassen, sodass Regina zwischen seinen Beinen sitzt und er sich permanent dicht zu ihr nach unten beugen kann.

Ich kann noch nicht einmal einordnen, was mich am meisten schockiert und mich gerade an Ort und Stelle Wurzeln schlagen lässt - Reginas herzhaftes, amüsiertes Lachen in dieser Truppe, Sammys offensive Art, mit der er scheinbar schon wieder an Regina gräbt oder doch ich selbst, weil ich mich über beides maßlos ärgern kann, ohne jeden Grund.

Wieder überrollt mich das Gefühl, mit dem ich heute schon aufgewacht bin - Wut, und dieses Mal galt sie in erster Linie eindeutig Sammy.
Ruhig versuche ich durchzuatmen und schlucke kräftig, in der Hoffnung meine Wut würde damit verschwinden.

„Harry!"
Ich kann Mitchs Mundbewegungen deutlich erkennen, als er meinen Namen ruft. Gegen die Elektromusik um uns herum kommt seine Stimme nicht an, dafür steht ihm die Wiedersehensfreude aber deutlich ins Gesicht geschrieben.

Begeistert winkt er mich zu sich und Sarah.
Ich hätte mich sicherlich ehrlicher freuen können, einen meiner besten Freunde wiederzusehen, hätte ich mich nicht permanent zwingen müssen, meinen Blick nicht unkontrolliert zu Regina schweifen zu lassen.

„Hey!", schenke ich Mitch trotzdem ein Lächeln und nehme ihn brüderlich in den Arm, als er extra aufsteht, sobald ich mich ihm nähere.
„Ähm, wie war das mit Ladies first?", höre ich sofort Sarahs Beschwerde von der Seite und auch sie drücke ich herzlich an mich.

„Tut mir leid, wo sind meine Manieren", muss ich leicht grinsen. „Und ich gratuliere dir! Werd' mir bloß nicht zu erfolgreich, sonst muss ich mir bald noch 'ne neue Drummerin suchen."

„Achwas, niemals", winkt Sarah lachend ab.
Ihre Unterhaltung mit Mitch scheint noch nicht beendet gewesen zu sein, denn sofort knüpft sie wieder mit ihrem Freund an, was mir im Moment nur allzu gelegen kommt.

Während die beiden wieder in ihrem Gespräch vertiefen, drehe ich mich möglichst beiläufig auf den Hacken meiner Schuhe um, sodass mein Blick unwillkürlich auf Regina und Sammy fällt.

Als hätte ich die beiden nicht zuvor schon längst bemerkt, ziehe ich überrascht die Augenbrauen nach oben und mache lachend einige Schritte auf sie zu.

„Ziemlich spät dran, Styles", lautet Sammys heitere Begrüßung und ich bemerke, wie Regina zu mir aufsieht. „Die besten Plätze sind leider schon belegt", grinst er mich dann an und schlingt demonstrativ seine Beine um Regina, die vor ihm auf dem Sofa sitzt.

Man sagt, man wäre oftmals blind vor Wut oder Hass würde einem die Sicht vernebeln. Beides macht sich in diesem Moment in mir breit, aber mein Kopf ist trotzdem klar.

Konzentriert gebe ich ein belustigtes Schnauben von mir und zucke bloß gönnerisch mit den Schultern.
„Lasst euch nicht stören."

Dann fange ich Reginas Blick ein. Sie mustert mich prüfend, sogar etwas unsicher. Mein gleichgültiges Schulterzucken scheint ihr dann aber Anlass genug zu sein, um lachend eine Hand gegen Sammys Oberschenkel zu stemmen und einen kläglichen Versuch zu unternehmen, sich aus seiner Nähe zu befreien. Die beiden dort so schäkern zu sehen, ist ekelerregend.

Schnell greife ich nach dem nächsten klaren Schnaps, den eine Angestellte eben auf einem Tablett hinter mir vorbeiträgt und kippe ihn in mich hinein.
Ich möchte kotzen - nicht wegen des hochprozentigen Alkohols, sondern wegen der Szenen, die sich hier direkt vor meinen Augen abspielen.

Sammys ekelhaft lüsterner Blick ist an Reginas geheftet, während er schließlich von der Sofalehne rutscht und sie nun noch dichter zwischen seinen Beinen sitzt.
Der Gedanke, dass sich die beiden ohnehin schon bei Weitem näher waren, jagt mir direkt den nächsten Schnaps in die Kehle. Der Gedanke, dass ich Regina regelrecht in seine Arme getrieben und ihnen beiden tausend Mal versichert habe, dass das okay für mich ist, direkt die nächsten beiden.

Trotzdem bleibe ich genau hier stehen und beobachte die beiden.

Zwar flüstert Sammy Regina ständig etwas ins Ohr, doch ihr Blick fällt trotzdem immer wieder auf mich. Sie verfolgt interessiert jede meiner Reaktionen, jede Regung in meinem Gesicht, als sie schließlich sogar provokant ihre Hand über Sammys Oberschenkel wandern lässt.

Es ist, als würde sie mir einen Spiegel vorhalten wollen. Genau so muss sie sich auf jener Strandparty in Malibu gefühlt haben, als ich Nici wiedergetroffen habe.

Wieder einmal wird mir in diesen Sekunden einiges bewusst.
Regina ist nicht mehr das biedere Landei, das ich letztes Jahr an Grimmys Seite kennengelernt habe. Sie ist längst nicht mehr so unschuldig und unsicher wie anfangs. Allerdings ist sie auch längst nicht so selbstsicher und kontrollierend, wie sie wohl gerne wäre.

In diesem Augenblick wird mir bewusst, dass Regina und ich im Begriff sind, einen Machtkampf auszutragen, bei dem niemand von uns gewinnen kann.

Mit Sicherheit hätte bloß ein Blick oder ein Wort von mir gereicht und sofort hätte sich Regina Sammy entzogen, um den Abend stattdessen mit mir zu verbringen.
Ihre Augen fordern mich regelrecht heraus und mit jeder Berührung an Sammys Körper, wird ihr Blick zu mir intensiver.

Nichts würde ich im Moment lieber tun, als sie aus seiner Nähe zu reißen, sie in meine Arme zu schließen und diese verflucht seelenlose Partymeute hinter uns zu lassen.
Stattdessen aber lächle ich ihr nur müde zu und erhebe demonstrativ mein Glas auf sie, während ich klar und deutlich „Viel Spaß" mit meinen Lippen forme - gekrönt von einem gönnerischen Augenzwinkern.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr, aber das tu' ich ja schon seit Jahren nicht.
Um jeden Preis will ich eine Fassade aufrecht erhalten, die niemandem um mich herum gut tut - am allerwenigsten mir selbst. Ich rede mir ein, Freiheit haben und geben zu wollen, damit niemand verletzt wird und doch stehe ich mit blutendem Herzen hier.

Für mich gibt es von nun an nur noch ein Ziel und das lautet in dieser Nacht einen Punkt zu erreichen, an dem ich keine Gedanken mehr an Sammy und Regina verschwende. Ich will meinen Kopf ausschalten, an nichts mehr denken müssen und auch nichts fühlen, wenn ich diese wunderschöne, blonde Frau in Sammys Armen sehe.

Ich will nicht darüber nachdenken, wie herrlich normal und bodenständig sie war und dass ich es zu verantworten habe, dass sie sich nun gezwungen fühlt, meinen Lebensstil anzunehmen.
Ich will sie bei mir haben und sie genießt nicht wirklich in Sammys Nähe. Alles könnte so einfach sein, würde ich mir nicht ständig selbst im Wege stehen und an falschen Werten und falschem Stolz festhalten.

Während mein Kopf langsam zu explodieren droht, fällt mein Blick auf Kevin. Neben Mitch, zieht er einige Plastiktütchen aus seiner Jackentasche und schmeißt diese auf den kleinen, heruntergekommenen Tisch zwischen den Sofas.
Er ist mein Mann des Abends, das weiß ich spätestens jetzt.

Während Kevin sorgfältig das weiße Pulver vor sich ausbreitet und Mitch bereits aus einem Geldschein ein kleines Röhrche bastelt, lasse ich mich bei den beiden nieder und nehme die restlichen Päckchen voll Pillen unter die Lupe.

Es ist der einfachste Weg, um den Abend zu überstehen. Es ist der einfachste Weg, mich mit meinen Gefühle auseinanderzusetzen - genau das will ich nämlich nicht tun.
Es ist der ignoranteste Weg, aber genau das war, ist und wird immer mein Weg sein.

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