Freitag - 45 - Ik hou van jou!
Don't forget - it's fiction!
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Als Jimin am Freitag Morgen die Augen aufklappt, fühlt er sich rundum gut. Er hat am Abend mit Namjoon nochmal an „Promise" geschraubt, Yoongi hat nochmal seinen Senf dazu gegeben, und nun haben sie das Gefühl, dass der Song steht. Auch die anderen Vier haben sich das Ergebnis angehört und sind berührt und begeistert. Darum hat Namjoon die Aufnahme und die Noten nach Seoul gesendet und den Auftrag erteilt, einen Gitarristen dranzusetzen, der direkt mit ihm kommunizieren soll, bis sie eine gute endgültige Fassung gefunden haben. Denn das einzige, was sie jetzt noch stört, ist, dass die elektronische Gitarre ihnen viel zu steril klingt. Aber dieses Versprechen ans Leben soll doch eine lebendige Musik haben.
Beim Frühstück vernichten sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge die letzten Reste vom deutschen Brot aus dem Care-Paket. Natürlich haben sie inzwischen auch das holländische Brot probiert - Tina hat einfach recht. Es besteht eigentlich nur aus Gummi, Luft und Zucker ...
Nun starten sie miteinander in den Konzerttag in Am*dam und gleichzeitig in den zweiten Filmtag für den Backstage-Report. Jimin wird heute voll mitproben und abends außer dem Medley alles mittanzen. Neben dem normalen Durchlauf werden sie sich heute auf die Comeback-Soli konzentrieren. Um 9:00 schlagen sie in der Halle auf, in der es schon summt wie in einem Bienenstock. Der Durchlauf klappt richtig gut.
Dann bittet die Filmcrew sie, sich über die Europatour zu unterhalten, über all das, was zu Jimins Ausfall geführt hat, und dann schließlich darauf zu kommen, inwiefern das ihren Touralltag, den Ablauf ihrer Konzertprogramme und ihrer Konzerttage beeinflusst hat. Im Endeffekt wollen sie die Ansprache von Jimin direkt übernehmen, so wie sie in Rom gesendet wurde. Aber sie wollen auch die anderen dazu hören und einfach rausfinden, inwiefern das etwas verändert hat. Die Jungs sind erstmal skeptisch. Aber sie können ja immer noch zensieren, wenn es ihnen zu persönlich wird oder völlig an ihrer Wahrheit vorbeigeht. Das ist ihnen versprochen worden.
Ansonsten ist es ein ganz normaler Konzerttag. Die Filmcrew fängt jede Menge konzentrierter, komischer, einfach ganz normaler Trainingsmomente ein, Entspannung und Albereien in der Mittagspause, das perfekte Zusammenspiel mit den Backstage-Mädels.
Sie filmen einfach mal die ganze Umkleide, zeigen die Ständer mit Klamotten für jedes Bandmitglied, die Maskottchen und persönlichen Abschaltmechanismen der Jungs. Da es hier etwas eng ist, finden sie zur allgemeinen Erheiterung Jin schlafend in einem Schrank vor. Da hat wohl einer Nachholbedarf ...
Nach der Mittagspause trainieren sie weiter an den Comeback-Soli. Ruhen sich nochmal ein bisschen aus, ziehen sich um, werden geschminkt und gehen zum Fansign. Immer noch sind die Reaktionen auf Jimin besonders stark. Aber der kann inzwischen ganz souverän damit umgehen und findet in der Regel die richtige Antwort oder Reaktion auf die Mädels vor ihm. Und er selbst ist am glücklichsten darüber, dass ihn nicht mehr alles so wahnsinnig viel Kraft kostet.
Zu seiner Verblüffung steht auf einmal ein Mädel vor Jeongguk und fragt ganz direkt nach.
"Geht es dir wieder besser?"
Er schaut sie mit großen Augen fragend an.
„Naja, ich hab Aufnahmen von den Stockholm-Konzerten gesehen. Am ersten Tag hast du ganz viel geweint und ganz viel Unterstützung von den anderen gebraucht. Am zweiten Tag ging es dir irgendwie besser. Ihr habt ziemlich geschickt versucht, das zu verstecken, aber gesehen habe ich das schon."
Guk weiß überhaupt nicht, was er darauf antworten, wo er in seiner Verlegenheit hinsehen soll. Aber das aufdringliche Mädel redet einfach weiter.
„Ich glaube nicht, dass es viele gesehen haben. Ich habe einfach alle Europakonzerte angesehen, und darum ist mir aufgefallen, dass ihr ausgerechnet bei den Songs, die immer im Programm waren, auf einmal völlig anders gestanden habt."
Nur langsam löst sich Jeongguk aus seiner Schreckstarre, und er kann das Mädel anlächeln.
„Danke, dass du nachfragst. Ja, ich hatte einen Hänger in Stockholm. Und du weißt ja, wie wir ticken. Die anderen waren einfach super für mich da. Nachdem Jimin so Schwierigkeiten hatte in den letzten Wochen, wollten wir nicht noch mehr Unruhe in die ARMY rein bringen und haben darum versucht, meine Stimmung zu verstecken. Aber du bist einfach eine zu gute Beobachterin. Und wenn du jetzt auch noch so super schweigen kannst, bleibt mein kleines Geheimnis gewahrt. Schaffst du das?"
Zu seiner großen Erleichterung hat er den richtigen Ton getroffen. Das Mädel strahlt auf, weil sie auf einmal zur persönlichen Verbündeten von BTS geworden ist, und verspricht, zu schweigen wie ein Grab. Guk zwinkert ihr zu, bedankt sich sehr und malt ihr ein besonders schönes Autogramm mit Gruß in ihr CD-Booklet. Glücklich schiebt sie weiter am Tisch zu Hobi, der gespannt verfolgt hat, wie Guk die Situation wohl meistert, immer bereit, in die Bresche zu springen. Zum Glück war das gar nicht nötig, weil Jeongguk geistesgegenwärtig genug war. Aber heimlich gruselt es Hobi ziemlich, WIE offensichtlich Guks Hänger an dem Tag für die Fans gewesen sein muss. Können sie denn überhaupt IRGENDWAS vor den Fans verbergen?
Als sie nach dem Fansign wieder gemeinsam in der Umkleide sitzen, zu Abend essen und sich langsam auf das Konzert einstellen, erzählt Guk von diesem seltsamen Gespräch.
„Es hat mich ziemlich geschockt. Ich mein - da war doch keine Kamera direkt auf mich gerichtet. Das hatten wir doch extra vermieden! Wie hat die das bitte gesehen???"
Hobi legt ihm kurz die Hand auf den Rücken.
„Dafür hast du aber ziemlich souverän reagiert. Du hast sie so bequatscht, dass sie jetzt glaubt, sie teilt ein großartiges Geheimnis mit dir. Mach dir keine Sorgen. Ich glaube, die hält dicht."
Der Techniker Kim Lee-Han kommt nochmal Backstage, um den Jungs ein tolles Konzert zu wünschen.
„Leute, ich hab mir grade nochmal die Beine vertreten. Es ist wie immer der Wahnsinn da draußen. Zwei Kameraleute springen ja schon den ganzen Tag draußen rum, um für den Film aufzunehmen, was während eurer Vorbereitungen gleichzeitig bei den Fans abgeht. Die Warteschlange ist über einen Kilometer lang!
Und es haben trotz der Temperaturen auch wieder Leute draußen übernachtet, um möglichst weit vorne stehen zu können. Wenn DAS keine Liebe ist!"
Die Jungs schauen sich grinsend an. Sie selbst haben ja nie Zeit, sich draußen umzusehen. Aber sich verkleiden und dann Mäuschen spielen würden sie eigentlich zu gerne mal.
„Eigentlich sollten wir das wirklich mal machen. Bei irgendeinem Konzert in Asien, wo wir mit Facemasken nicht auffallen, weil die ganz viele tragen. Ich würde echt gerne mal mitten in dieser Atmosphäre drin stehen und die Leute reden hören. Spüren, wie alle darauf hinfiebern".
Taehyung schwärmt mit gradezu verklärtem Blick.
„Und was machst du, wenn du doch erkannt wirst? Dann bist du Freiwild!"
Jin ist skeptisch.
„Jou!"
Hoseok lästert.
„Die reißen dich vor lauter Begeisterung in Stücke. Aber mit Bodyguard da rumrennen geht auch nicht. Dann kapieren die Fans das sofort."
Tae schüttelt den Kopf.
„Nee, da müsste man sich schon eine gute Verkleidung ausdenken, die Haare verstecken und schön brav den Mund halten. Mein Leben riskieren wollte ich nun auch nicht dafür."
Yoongi wirft ihm einen skeptischen Blick zu und zeigt ihm einen Vogel.
„Mich kriegen keine zehn Pferde da raus. Ich bin doch nicht lebensmüde. Es sei denn, ihr wollt mich anschließend aus dem verrammelten Bad zerren ... Alleine die Vorstellung ist gruselig!"
Ein Bühnenmitarbeiter steckt den Kopf zur Tür rein.
„Jungs, noch zwanzig Minuten!"
Und verschwindet wieder. Also fangen die Jungs an, sich warm zu machen, und singen sich ein. Wie immer startet das Konzert mit „Fake Love" und den Begrüßungsreden. Inzwischen ist es schon Gewohnheit, die Begeisterung der Fans mit dem Heben und Senken der Mikros zu steuern, damit sie selbst gut zu Wort kommen. Dann nimmt das Konzert seinen Lauf.
Und es macht Spaß, einfach riesig Spaß. Sie sind beisammen, sie sind alle gesund, seelisch sind alle gut drauf. Sie haben ganz viel miteinander durchgestanden in den letzten Wochen, sie sind endlich gemeinsam bei der europäischen ARMY unterwegs, sie haben in der Gruppe, mit dem Staff, mit dem Chef und mit der ARMY einen noch tolleren, noch intensiveren Zusammenhalt entwickelt. Sie haben coole Ideen für London und sind mit den Vorbereitungen gut in der Zeit. Sie haben haufenweise intensive, prägende neue Erfahrungen gemacht, Orte gesehen, Dinge erlebt, die sie wie Schätze mit nach Hause nehmen. Und all diese Freude, diese Energie, dieses Glück lassen sie heute Abend so richtig raus und powern durch das Konzert. Als Höhepunkt für den Backstage-Report bieten sich der Film-Crew noch jede Menge tolle Motive.
Beim „Anpanman", auf der Vorbühne, reitet Jimin mal wieder der kleine Teufel. Wenn in der Choreo alle hinfallen, soll er sich ja etwas abseits hinsetzen, rechts von der Gruppe. Und Namjoon steht vorne und rappt seinen Part, bis er zu Jimin geht, ihn sozusagen füttert und der wieder auf die Beine kommt. Aber kaum fängt Namjoon heute vorne an zu rappen, flitzt Jimin hinter seinem Rücken um die Gruppe drumrum komplett auf die andere Seite der Vorbühne.
Tae sieht ihn als erster vorbei rennen. Und kaum stehen sie wieder, sehen alle zu Jimin hin. Bis auf Namjoon natürlich ...
Der Frechdachs kann sich nicht mehr das Lachen verkneifen.
Nur zu schade, dass er Namjoons Gesicht nicht sehen kann, als der sich nach rechts wendet. Die Fans auf der Seite lachen sich dafür schlapp, Joonies Gesicht muss also Bände sprechen.
Trotzdem ist der geistesgegenwärtig genug. Während er seinen Part weiter rappt, dreht er sich um, sieht Jimin feixend am anderen Ende, holt mit dem Arm weit aus und wirft ihm pantomimisch das „Essen" zu. Jimin „fängt es auf" und stopft es sich in den Mund.
Vor lauter Lachen kann Jimin dann allerdings selbst nicht singen und dirigiert darum die singenden Fans zu seinem Part.
Die Halle bebt, und inzwischen hat der Rest der Band angefangen, sich kringelig zu lachen.
Mit ultrabreitem Dauergrinsen beenden sie den Song und baden dann in der Begeisterung der Menge. (Nagoya,Jan. 2019, in Wirklichkeit wirft Namjoon nicht, er ist zu perplex - ich hätte es ihm aber gegönnt!)
Bei den Abschluss-Reden versuchen wie immer alle, ein paar Worte in der Landessprache zu sprechen. Und wie immer ist der Jubel dafür grenzenlos.
„Amsterdam is een geweldige stad." und
„Je bent een fantastisch publiek." und
„Je hebt me vanavond zo veel energie gegeven."
Dann schießt Namjoon für heute den Vogel ab.
„ARMY's - Ik hou van jou!!!"
Am Ende des Konzerts drehen die Maknaes nochmal so richtig auf.
Zum letzten Mal gibt es „Born Singer", endlich wieder mit Jimin. Sie genießen unendlich, dass sich allmählich alles normalisiert, und legen ihre ganze Seele und ihre Freude und ihr überwältigendes Gemeinschaftsgefühl in diesen Song. So kann es immer weiter gehen!
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17.3.2019 - 8.6.2019 - 3.11.2019
26.4.2020
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