Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Dienstag - 35.3 - Not Today!

Don't forget  -  it's fiction!

....................................................................................................................

Da sitzen wir nun mit einem Scherbenhaufen. Jeongguk hat es so gewollt. Und er ist nunmal keiner, der still und verzweifelt sucht oder in sich versunken Bilder malt, um etwas Neues für sich zu erschaffen, wie Jimin es getan hat. Da ist ein Vulkan ausgebrochen, auf dem jahrelang ein Deckel geklemmt hat. Aber irgendwie müssen wir jetzt diese Scherben zusammentragen und etwas Neues daraus aufbauen, damit dieser junge Mann wieder nach vorne schauen und seinen Weg gehen kann. Und die Zeit arbeitet gegen uns. Ich muss kurz an heute Morgen denken, wo ich noch gedacht hab, dass Jeongguk das locker hinkriegen wird, und ich mir nur um Namjoon Sorgen gemacht hab.
Selten so daneben gelegen ...

Völlig erschöpft wühlt sich Jeongguk aus den Armen und Beinen seiner Freunde. Er schnieft noch einmal vernehmlich, nimmt ein angereichtes Taschentuch entgegen und schneuzt sich. Da taucht Yoongi vor seinem Sichtfeld auf.
„Guk? Warum hattest du Angst vor mir??? Ich war brummig, ich habe mich abgekapselt. Aber ich habe dir doch nie etwas getan! - Oder? Bitte sag es mir."
Man hört, wie sehr ihn die Vorstellung quält, er könnte die Schuld an Jeongguks Leid tragen.

Jeongguk schüttelt den Kopf.
„Nein, hast du nicht, keine Sorge. Als Tae und ich dich im März so getriggert haben, habe ich hinterher in fester Überzeugung gesagt, dass ich dich früher nie im Ausnahmezustand erlebt habe. Aber das stimmte nicht. Ich hatte eben ein Bild davon, direkt bevor ich zusammengeklappt bin. Eine Erinnerung, wie du zitternd ins Bad geflohen bist und Namjoon grade noch verhindern konnte, dass du dich einschließt. Ich hatte nicht Angst vor dir. Entschuldige bitte die falsche Wortwahl! Ich hatte Angst davor, dass meine verrückte Welt in Stücke fliegt. Fühlen tat so sehr weh. Ich hatte Angst davor, dass meine Gefühle mich dahin treiben, wo du schon warst. Bitte, dich trifft keine Schuld! Und ich glaube, dass ich mich genau wegen dieser Angst im März so furchtbar schuldig gefühlt habe. Weil diese nicht abrufbare Erinnerung in mir schlummerte."
Er drückt Yoongis Hand und schaut ihn an. Ich habe seinen Blick noch nie so weich gesehen. Yoongi hält seine Hand einen Moment lang fest und entspannt sich allmählich. Ich bin unglaublich froh für die beiden.

Hobi rutscht von hinten an Jeongguk ran.
„Und jetzt? Tut es jetzt immer noch oder wieder so weh?"
Jeongguk lauscht in sich hinein. Dann schüttelt er den Kopf.
„Nein. Nein, jetzt tut es nicht mehr weh. Ich fühle ganz viel grade. Aber dieses alte Grauen, das ist nicht dabei. Ich bin nur unglaublich müde. Als wollte ich jede einzelne Stunde Schlaf nachholen, die ich in zwei Jahren Traineezeit verpasst habe."
Er lacht leise.

Hobi streicht ihm vorsichtig über den Rücken.
„Guk, du warst in den letzten Wochen immer für mich da, hast mir durch so viel hindurch geholfen. Darf ich jetzt für dich da sein? Bleib bitte mit deinen Ängsten nicht mehr allein. Teil sie mit mir! Ich bin da."
Guk lehnt sich zurück gegen Hobis Knie, lässt den Kopf nach hinten sacken, schließt die Augen. Ein bisschen kann er so die Anspannung loslassen.

Wie mit Zentnerlasten beladen steht Bang Si-Hyuk auf und setzt sich vor Jeongguk auf den Fußboden.
„Ich bin immermal als der Vater von BTS bezeichnet worden und habe mich dagegen gewehrt, weil ich mich selbst nicht so gesehen habe. Ich habe euch gefunden, zusammen gewürfelt, beobachtet, eure Entwicklung begleitet, ich habe mich für euch verantwortlich gefühlt. Aber ich habe dabei ein Business aufgebaut. Auf euren Schultern. Und ganz offensichtlich habe ich euch alle dabei furchtbar alleine gelassen."
Er zögert.
„Ich ... kann dir deine, ich kann euch eure Jugend nicht zurückgeben. Ich kann euch von nun an besser hören und sehen und achten und darüber wachen, dass es euch gut geht, auch auf der menschlichen Ebene. Weil ihr kein Kapital seid, das die Firma trägt, sondern Menschen, die hoffen und träumen und ihr Leben hinein geben in das, was sie lieben. Aber – so sehr ich das möchte – ich kann die letzten sieben Jahre nicht ungeschehen machen."

Jeongguk hebt den Kopf und sieht ihn an.
„Bitte. Wir alle haben Freunde, die bei anderen Entertainments unter Vertrag sind. Und eines ist mal sicher: keiner von uns möchte irgendwo anders sein als bei BigHit. Keiner unserer Freunde hat so viele Freiheiten wie wir. Keine andere Band hat so viel Einfluss auf die eigene Musik und die Texte wie wir. Nicht Sie haben meine Jugend gestohlen. Das koreanische Menschenbild ist so mörderisch, diese Musikindustrie ist der Wahnsinn und verschlingt ihre Kinder. Wie wir gelebt haben und leben, war entsetzlich normal und ist immer noch entsetzlich normal. Ich hege keinen Groll. Nur reihe ich mich nun leider ein bei den Wackelkandidaten. Ich werde wohl eine Weile brauchen, bis ich wieder stabil bin. Ich habe den Verdacht, dass ich mit dem heute das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht habe."
Ungewohnt wirsch und heftig unterbricht ihn Jin.
„Quatsch! Wackelkandidat! Du hast heute etwas aufgebrochen. Aber nicht, um darin zu versinken. Sondern, um es hinter dir zu lassen. Endlich! Das war ein Angang, ein Kraftakt – und ein Befreiungsschlag. Und den Rest kriegen wir zusammen hin."

Noch einmal meldet sich Bang Si-Hyuk zu Wort.
„Jeongguk? Deine Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Was kann ich für deine Zukunft tun?"
Lange schaut Guk ihn an. Dann zieht ein Lächeln über sein erschöpftes Gesicht.
„Dafür sorgen, dass die neuen Jungs nicht auch so eine Vergangenheit haben werden, wenn sie so alt sind wie wir jetzt! Wir haben gestern ja schon davon gesprochen. Wir zusammen müssen dafür sorgen, dass diese Frischlinge nicht so alleine sind, wie wir es waren. Wenn wir diese Verantwortung sorgfältig wahrnehmen werden, ist das eine erstrebenswerte Zukunft für mich."

Heike und ich haben nun eine ganze Weile still dabei gesessen und uns rausgehalten. Als Jeongguk zusammen gebrochen ist, habe ich intuitiv nach dem Bronzeengel von meinem Gebetsteller gegriffen und angefangen zu beten. Nun höre ich Guks Wunsch und lausche in mich hinein.
„Ich möchte einen Vorschlag machen."
Alle Köpfe drehen sich zu mir.
„Gestern wurde ja schon von einer Ersatzmutter gesprochen. Das halte ich für eine sehr gute Idee, wobei es nicht unbedingt eine Mutter sein muss. In dem Alter brauchen Jungs eigentlich vor allem einen Vater. Aber irgend ein Erwachsener, der zusammen mit den Jungs lebt und ihnen ein Zuhause und eine Familie bietet, ist sehr viel wert.  

Und dann wäre mein Vorschlag, dass die Neuen jeweils einen Paten bekommen. Ich weiß ja nicht wie viele Jungs es sein werden, aber schicken sie doch beide Gruppen zusammen eine Woche ans Meer. Vielleicht sogar ohne Kameras. Die unternehmen was zusammen, kriegen in unterschiedlichen Konstellationen Aufgaben gestellt, lernen sich gut kennen. Und am Ende picken sich diese Älteren mit Weisheit und Bedacht jeweils einen Patensohn raus, für den sie in Zukunft zuständig sind. Dann haben die Neuen die Gewissheit, dass sie gesehen und verstanden werden und nicht alleine um die kommenden Klippen schippern müssen. Denn ihre Paten haben das alles selbst hinter sich und wissen ganz genau, wovon die Rede ist, was sie sich in dieser Situation gewünscht haben, und können durch ihre Erfahrung mit danach suchen, was die Lösung sein kann."

An den Gesichtern sehe ich, dass ich getroffen habe. PD bestätigt das dann auch.
„Wie wir das organisiert kriegen, weiß ich noch nicht. Immerhin wollen diese zukünftigen Paten 1. eine längere Auszeit, 2. mehr Mitbestimmung und 3. weiter qualitätvolle Arbeit abliefern. Dazu noch ein Patenamt klingt erstmal kontraproduktiv. Aber das kriegen wir hin. Einfach, weil es wichtig ist."

Ein Blick zur Uhr sagt mir, dass die Abfahrtszeit für PD und Sung-Deuk näher rückt. Es ist Mittag. Ich suche den Blickkontakt zu Sung-Deuk und deute einfach auf meine Armbanduhr. Er schaut auf sein Handy, versteht und seufzt. Also raffe ich mich auf und tue das Unvermeidliche.
„Jungs? Ich fürchte, es wird keinen geeigneten Zeitpunkt dafür geben. Darum muss ich einen Ungeeigneten wählen. Heike muss los, um ihre Tochter vom Kindergarten abzuholen. Und auch PD und Sung-Deuk müssen los zum Flughafen. Habt ihr eine Idee, wie wir diesen Vormittag zu einem natürlichen Abschluss bringen können?"

Daraufhin tauchen sie auf aus dem Moment wie aus einer Trance, rappeln sich auf und setzen sich erstmal wieder normal hin. Völlig irrationalerweise fängt Guk auf einmal an zu lachen.
O.K.? - das ist natürlich auch eine Möglichkeit ...
Die Anspannung verfliegt, und nach und nach schleicht sich auch auf alle anderen Gesichter ein Lächeln. Spontan schnappt sich Guk wieder sein Phone und sucht. Hält den anderen das Display vor die Nase.
„Habt ihr das noch drauf?"
Tae grinst.
„Nö. Aber mit dem momentanen Gefühl kommt das aus dem Rückenmark! Lasst uns einfach anfangen." 

Guk sucht für Heike und mich ein Colour Code Video.
„Äh – die Hunde ... Heike, das wird jetzt laut!"
Sie denkt einen Moment nach, schiebt die Hunde dann in den Flur und schließt die Tür. Fragend schaut sie mich an.
„Was kommt jetzt???"
Doch da geht es auch schon los. Die Jungs stellen sich auf – für "Not Today", holen tief Luft, und ich schmeiße auf Zuruf das Video an, auf voller Lautstärke. Wieder einmal ist unser Wohnzimmer eigentlich zu klein. Und die eine oder andere Gedächtnislücke ist schon zu sehen oder zu hören. Aber der Song kommt grade aus dem Herzen, und so rocken sie gemeinsam die heftige Choreographie auf unsere Kacheln, das es nur so kracht. Heike weiß gar nicht, wo sie zuerst hinsehen soll, auf den Text oder auf die Jungs. Aber das Wesentliche erfasst sie sehr gut: Diese erstaunlichen jungen Menschen sind wie Baron Münchhausen – wann immer das Leben sie fordert und eine Lösung nicht in Sicht scheint, ziehen sie sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf, stehen auf und machen weiter. Aufgeben? Not today!

Der Abschied der Jungs von Heike fällt leider kurz, dafür aber sehr herzlich aus. Jimin umarmt derweil noch ein letztes Mal Mauri und vergräbt seine Nase in dessen Fell. Dann geht er zu Heike und schaut sie voller Dankbarkeit an.
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mich beschenkt hast. Danke!"
Heike nimmt ihn einfach in die Arme und antwortet genauso bewegt.
"Ich ahne es. Und ich weiß sicher, dass du ein ebenso großes Geschenk für mich bist. Ich kann mir nicht vorstellen, in einem eurer Konzerte zu sitzen. Das ist einfach nicht meine Welt. Aber ich will euch ganz bestimmt wieder sehen und erleben, was aus all dem hier geworden ist. Leb wohl!"
Schnell drückt sie meine Hand, pfeift die Hunde zusammen und geht. Als nächstes rufen wir ein Taxi für die beiden Manager, und letzte Absprachen für das Wiederfinden am Flughafen werden getroffen. Dann sind auch sie, mitsamt Jimins Koffer, verschwunden. Wir sehen uns an.

Uns bleibt eine Stunde. Und sie sollten nochmal was essen ... Ich hatte vorgekocht und flitze nun in die Küche, um den großen Topf Gemüsesuppe anzuwärmen. Hinter mir ertönen Geräusche von gerückten Möbeln. Dann scheppert Geschirr und Besteck. Das klingt nach einem Zuhause mit geliebten Menschen und zaubert mir ein glückliches Lächeln ins Gesicht.
Dass die immer so schnell und einfach umschalten können!

Aber direkt vorher ist hier ein Vulkan ausgebrochen, und einer dieser geliebten Menschen hat verzweifelt um seine Vergangenheit und um seine Seele gekämpft und bitterlich geweint. Ich fühle mich benommen, irgendwie überrollt von den Ereignissen. Wir sind so weit entfernt von dem stillen, zufrieden-kuscheligen Moment, den Jimin und ich heute Morgen miteinander hatten – das ist einfach surreal! Und um diesem Wechselbad der Gefühle die Krone aufzusetzen, kommt nun jemand leise in die Küche, umarmt mich von hinten und lehnt seinen Kopf an meinen Rücken.
„Das war jetzt schwer auszuhalten, auch für dich, stimmts?"
Jimins leise Stimme spricht aus, was ich fühle.
„Aber jetzt hat auch Guk sein Inneres Kind gefunden. Und das ist gut so."
Ja, er hat recht. Es war schwer. Und es war gut so.

Ich stelle die Suppe auf den Tisch und sieben halbe Brote dazu. Schneller, als ich Piep sagen kann, sind die im Handgepäck verschwunden. Wir singen, essen und plaudern dabei noch etwas. Dann ist der letzte Abschied da. Sieben herzliche Umarmungen. Jimin fällt mir um den Hals, und wir halten uns ganz fest. Er hebt den Kopf.
„Duuu?"
Teufelchen...
Aber ich genieße es.
„Jaaa?"
Ein befreites, helles Auflachen, und dann geht er ganz schnell zum Bus. Ich weiß selbst nicht, warum ich das tue, aber zu Namjoon sage ich beim Abschied noch eine ganz persönliche Ermutigung.
"Was auch immer dich bewegt – lass dein Herz sprechen."
Seine Augen weiten sich.
„Was auch immer – ich muss es gar nicht wissen - Du schaffst das!"
Dann segne ich ihn zum Abschied noch einmal, er schließt seine Augen dabei, spürt der Berührung nach. Und dann sind sie fort.

................................................................

21.2.2019    -    6.6.2019    -    1.11.2019
11.4.2020

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro