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"Sag nur ein Wort und ich bleibe!", flüsterte sie, ihr Gesicht so nah an meinem, dass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Ich schloss die Augen in der Hoffnung, so die Tränen unterdrücken zu können. Ich öffnete sie wieder und sah geradewegs in ihre braunen Augen, die mich fast schon flehend anblickten.

Ich wusste, was sie hören wollte. Ich wusste was ich sagen wollte. Ich wusste aber auch, was ich sagen musste.

"Geh.", sprach ich in einem Ton, der keine Widerrede duldete und keinen Raum für Fragen ließ. Ich sah ihr fest in die Augen, bemüht, möglichst endgültig zu wirken.

Ich erkannte, wie sie innerlich zerbrach, ihr Schmerz war so greifbar und ich wollte sie trösten, wollte ihr helfen. Doch dieses mal war ich derjenige gewesen, der sie gebrochen hatte. Ich hatte ihr diesen Schmerz zugefügt und ich durfte ihn ihr nicht mehr nehmen. Eine erste Träne rann ihr über das Gesicht und meine Hand zuckte bei dem Bedürfnis, sie weg zu wischen.

Langsam trat sie einen Schritt zurück, den Blick nicht von mir lassend. "Du willst, dass ich gehe.", wiederholte sie meine Aussage noch einmal und sah mir dabei prüfend ins Gesicht, in der Hoffnung, die Lüge von meinen Augen ablesen zu können. Doch sie würde sie nicht finden können.

Ich erinnerte mich an den Tag zurück, an dem sie mir offenbart hatte, dass sie mir jede Lüge von den Augen ablesen könne. "Da ist so ein Funkeln. Ich weiß nicht, ob es Schuldgefühle oder die Angst ertappt zu werden sind.", hatte sie in wenigen Worten die Strategie erklärt, mit der sie als einziger Mensch, den ich kannte, all meine Lügen enttarnte. Niemandem sonst war dieses "Funkeln" je aufgefallen, was sie damals für mich nur noch beneidenswerter erscheinen ließ.

Ich sah, wie verzweifelt sie nach dem verräterischen Funkeln suchte, wie sehr sie sich wünschte, es in meinen Augen zu finden. Doch dies würde nicht geschehen. Es war unmöglich, meine Aussage als eindeutige Lüge zu enttarnen, denn es war keine. Das paradoxe an der Aussage war, dass sie sowohl der Wahrheit entsprach, aber zugleich die größte Lüge meines Lebens war.

Ich wollte, dass sie bei mir blieb, brauchte sie bei mir und wollte sie für den Rest meines Lebens nicht mehr missen müssen.

Doch die einzige Sache, die ich noch mehr wollte, als dass sie für immer bei mir blieb, war, dass sie glücklich wurde. Sie sollte endlich glücklich werden und das könnte sie nur, wenn sie mich verließe. Es schmerzte so sehr, dass ich es nicht in Worte hätte fassen können und innerlich schrie ich, dass sie mich nicht verlassen solle, doch ich konnte nicht länger egoistisch sein, durfte es nicht. Dess es würde sie zerstören.

Ich würde sie zerstören.

Deshalb tat ich das schwerste, was ich in meinem bisherigen Leben hatte tun müssen. Ich nickte und antwortete mit erstaunlich fester Stimme: "Ja."

Die Tränen rannen ihr über die Wangen und ich konnte sehen, dass sie mir glaubte. Mit weit aufgerissenen Augen trat sie hastig einige Schritte rückwärts. Einige Sekunden sah sie mich einfach nur an, voller Unglaube, Schmerz und Enttäuschung. Ich starrte starr zurück, wohl wissend, dass dies das letzte Mal sein würde, dass ich sie leibhaftig vor mir sah. Ihr Gesicht würde mich auf ewig verfolgen und jedes Mal wenn ich die Augen schließen würde, um zu schlafen, würde ich sie vor mir sehen und wünschen, sie ich könne sie noch einmal in die Arme schließen. Also sah ich sie an, ein aller letzten Mal und saugte jedes kleinste Detail begierig auf.

Das spitze Kinn, die schmalen, nun bebenden Lippen, die kleine Stupsnase und ihre Augen. Diese großen, runden, braunen Augen, aus denen nun unaufhörlich Tränen strömten. Diese Augen, die mich die letzten Wochen mit so viel Liebe, aber leider auch mit so viel Schmerz und Enttäuschung angesehen hatten.

Ich hatte das richtige getan, ich hatte sie gehen lassen. Eines Tages würde sie es vielleicht verstehen, wenn sie nach einigen Wochen überhaupt noch an mich denken würde. Ich hoffte für sie, dass sie mich vergessen würde, dass sie einen Mann treffe, der sie ebenso sehr liebte, wie ich, ihr jedoch eine glückliche Zukunft bieten könne. Sie würde heiraten, Kinder bekommen, alt werden und irgendwann, in einigen Jahrzehnten, im Beisein ihrer Kinder und Enkel sterben. Ich würde in ihrem Leben keine Rolle mehr spielen. Wäre ein längst abgeschlossenes Kapitel, an das sie kaum mehr zurückdenken würde. Ich wünschte ihr, dass all ihre Träume und Wünsche in Erfüllung gehen würden, dass sie das Leben führen könne, welches sie sich immer ausgemalt hatte. Ich würde sie nie vergessen, niemals ihren Duft, ihr Lachen, oder die Wärme, die sich in mir ausbreitete, wann immer sie mich berührte, vergessen. Die Geborgenheit ihrer Umarmungen und die Zuneigung ihrer Küsse. Sie würde immer bei mir sein, selbst wenn es nur in meinen Träumen wäre.

Sie unterbrach den Blickkontakt, drehte sich um und schritt durch die Türe. Die Glastüre fiel langsam hinter ihr zu und ich sah ihr nach, wie sie ein letztes Mal den Gang entlang ging, ohne zurück zu blicken und in der Gewissheit, niemals zurückzukehren.

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