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Kapitel 2;2 - Palast der Verwirrung

Eurar durchquerte den Palast mit einem frischen Bouquet an Blumen. Die silbrigen Blätter hingen wie Flügel an der Vase herunter und kräuselten sich perfekt am Muster entlang, bis sie ihre Hände kitzelten.
Es war der selbe Strauß, den sie immer im Sommer kaufte. Irgendjemand musste für Lebendigkeit im Palast sorgen — und da der Mondmeister praktikabel veranlagt war, blieb die Dekoration ihre alleinige Entscheidung.

Dass er die Räume so reich verzieren lassen hatte, war verwunderlich, doch ihr Herr beharrte stets auf ein gutes äußerliches Auftreten. Dass Reichtum der Weg war, seinen sozialen Wert auszudrücken, hatte Eurar schnell lernen müssen. Da waren die Zodiaks nicht anders als die Menschen.

Der frühe Nachmittag hatte sie zurückgetrieben. Der Palast schimmerte in den Farben der hochstehenden Sonne. Die Strahlen fielen durch die Fenster und leuchteten die bunten Tafeln an, die im perfekten Winkel von der Decke hingen und spielerische Muster über die Einrichtung warfen. In den schattigen Bereichen des Palasts klangen hohe Melodien, die durch den Wind angetrieben wurden.

Eurar konnte sich durch die Geräusche kaum konzentrieren. Sie hing mit den Gedanken dem Gespräch des vorherigen Abends nach – dass der Zodiaks einzige Beschwerde war, dass ihre Pflicht zu ermüdend sei.

Es war eine durchaus menschliche Eigenschaft — immerhin waren sie auch lange Menschen gewesen. Doch nach all den Jahren Weisheit, die auf ihren Schulter lastete, sollten sie festgestellt haben, dass ihr Leben einem höheren Zweck zugewandt war. Daran hatte sich immerhin auch Eurar selbst gewöhnen müssen – es gab niemanden, der sie nach ihrer Meinung fragte.

Sie lebte für die Zodiaks. Und die Zodiaks für die anderen Menschen.

Offensichtlich hatten sie ihren eigenen Willen. Jeder empfand Langeweile — besonders, wenn es keinen Fluchtweg aus dem Alltag gab.

Aber gerade das war es, wofür Eurars Herr kämpfte. Nicht, für seinen eigenen Alltag, sondern für den, der Menschen. Er wollte einen Weg schaffen, dass sie die Stadt verlassen konnten.

Die Zodiaks waren das Werkzeug. Es sorgte ausreichend Spannung zwischen ihnen.

Gerade als Eurar abbog, bemerkte sie, dass ihr Herr auf dem Balkon stand.

Sie huschte durch die geöffneten Glastüren und stellte sich neben die Säule, die die Struktur einrahmte. »Entschuldigung. Ich habe Blumen mitgebracht.«

»Vielen Dank. Ich hab' schon bemerkt, dass du draußen bist.«

Die sommerliche Hitze brannte wie Feuer auf ihrer Haut, doch Eurars Herr ließ sich nicht anmerken, darunter zu leiden. Stattdessen hingen die langen Ärmel seiner Uniform bis zu seinen Fingern herunter und nur die gräulichen Spitzen schwebten in der Luft. Er fixierte nicht einmal die Stadt, sondern das künstliche Himmelszelt, das dahinter aufragte.

Die gewaltigen, geometrischen Formen teilten nicht nur das Firmament sondern auch die Viertel darunter. Es war eine eindeutige Orientierungshilfe in der Stadt — denn anders, als alles andere, veränderten sich die Platten nie.

Eurar konnte sich keinen Himmel vorstellen, der komplett leer war.

»Ich hoffe, es ist nichts in meiner Abwesenheit vorgefallen?«

»Nein. Ich habe eben erst meine Pause begonnen. Ich habe keinen Hunger.« Das Geländer schimmerte wie Sandkörner in der Sonne. Die Uniform des Mondmeisters war daneben nur ein blasser Farbfleck. »Du warst draußen mit zwei anderen Zodiaks. Haben sie sich die Dokumente abgeholt?«

»Ja. Die beiden haben erzählt, dass Sie gestern noch bei ihnen gewesen waren.«

»Du sprichst es so aus, als sei das ein Verbrechen.«

Eurar schaute ihn von hinten an. Sie verlagerte den Blumenstrauß auf die andere Seite. »Sie sollten schlafen.«

»Eurar, bei allem Respekt. Du bist nicht dafür verantwortlich, meine Schlafenszeiten zu kontrollieren, sondern, damit ich ordentlich arbeiten kann.«

»Das können Sie aber nicht, wenn Sie müde sind. Ich wette, dass Sie gerade nur hier draußen stehen, damit Sie nicht einschlafen, Herr.«

Nun sah er doch zu ihr. »Behauptest du das, ohne Beweise?«

»Stimmt es etwa nicht?«

»Doch« Er grinste wieder, bevor er zur Seite rutschte. »Wie war es in der Stadt?«

»So ereignislos, dass es Sie nur noch mehr ermüden würde, wenn ich es Ihnen erzähle.« Sie balancierte die Blumen auf dem Geländer und fuhr mit den Fingern die Spiralen nach, in die sich die Blätter warfen. »Ich wurde aufgeklärt darüber, wie sich die Arbeit im System für Sie anfühlt.«

»Wer hat sich denn die Mühe gegeben, das in Worte zu fassen?«

»Der Zodiak, der für die Wärmeregulation in den Häusern verantwortlich ist.«

Ihr Herr verließ die steife Körperhaltung, indem er sich auf dem Geländer vorlehnte und heruntersah. »Oh. Ich hoffe, es sind dir nicht mehr Fragen aufgekommen?«

»Doch. Doch, schon. Ich verstehe jetzt nichts mehr. Er hat es heruntergerattert. Für mich klingt die Arbeit im System wirklich sehr... unsystematisch.« Das war das falsche Wort. Es war anstrengend. Nicht kompliziert sondern fordernd. Es war immer das selbe und dennoch steckte es voller Gefahren.

In Gedanken mit Energie zu spielen... ein Albtraum.

»Du kannst auch in das System eintauchen, wenn du es versuchen möchtest.«

»Ich befürchte, das will ich nicht. Ich habe viel zu große Angst, dabei zu sterben.«

»So schnell geht das nicht.«

Sie schauten gemeinsam auf die Stadt herunter. Aus der Ferne wirkte jedes Leben ausgestorben. Von der strahlenden Lebendigkeit war nichts übrig, als der entfernte Qualm von Fabriken.

Selbst die Sonne stand still am Himmel — weil der Mondmeister sie nicht lenkte.

Er tippte vor sich auf den Stein. Seine Augenbrauen zuckten kurz nach unten. »Also gibt es tatsächlich keine Neuigkeiten? Oder etwas, das erzählt werden muss.«

»Ach, mein Herr, haben Sie etwa erwartet, dass ich Ihnen etwas Neues berichte? In der Stadt sind keine wesentlichen Veränderungen geschehen.«

»Mit Sicherheit gibt es etwas. Aber es sind unwesentliche Veränderungen, mit denen sich im Kern niemand zufrieden gibt. Die Stadt ist zu klein für dich, Eurar. Für euch alle.«

»Selbst wenn, wir leben ein gutes Leben.« Eurar hob den Blumentopf an, wie eine Geste zum Abschied, bevor sie die andere Tür nahm, um in das kalte Gebäude zu gehen.

An seinen Beschwerden, wie klein die Stadt und wie falsch ihre Einwohner waren, hatte sie kein Interesse. Im Gegenteil: manchmal wollte sie ihn weder sehen, noch hören. Ein kleiner Teil ihres Verstands — und sei er noch so gering — gab ihm die Schuld für den Tod ihres Vaters.

Dass die Stadt zu klein für die Menschen war, hatte sie auf die schmerzhafte Weise lernen müssen.

Sie folgte den Kacheln auf dem Boden. Die Wände waren verziert mit Gold, blauem Kristall, Mond und Sonne, Legenden und Vergangenheit.

Neben den glorreichen Bauten, der Errichtung der Schutzglocke und Herrschaft der Zodiaks wurde auch die gegensätzliche Seite aufgezeigt: eine öde Landschaft, das Sterben von allem, das sich draußen befand, eine abgeschottete Stadt, deren Herzschlag niemand sah, außer ihre Einwohner.

Trotzdem die meisten Zodiaks in einer Zeit vor dem Verhängnis gelebt haben, erzählten sie wenig darüber... Zumindest nicht in großer Runde — nicht vor den Angestellten. Ihre damaligen Namen blieben ungenannt, ihr Schicksal war vage und ihre alten Beziehungen zueinander bleiben verborgen.

Und wenn jemand zu viel sprach... Ja, dann bekam er einen unschicklichen Spitznamen verpasst.

In ihrem Kopf hämmerte, was der Barista zu ihr gesagt hatte: alle Zodiaks hatten einen Grund, einander zu hassen. Vielleicht lag es an ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Besonders aber an ihrer Meinung, wenn es um die Zukunft der Stadt — oder ihrer Ausbreitung — ging, spalteten sich Meinungen und so manch ruhiger Verstand.

Einige wollten schnellere Ergebnisse, andere wollten die Menschen nicht riskieren; eine einheitliche Lösung finden, oder erzwungene Ausflüge nach draußen veranstalten... Es gab zu viel.

Die Zodiaks waren so gleich, wie verschieden. Sie schienen einander nicht einmal ernst nehmen zu können, selbst, wenn sie alle Experten in dem waren, was sie beherrschten.

Die künstlichen Bewässerungsanlagen,
Wetter und Jahreszeiten,
Tag und Nacht,
Herstellung von Waffen und Stahl,
Regulierung der Temperaturen in Innenräumen,
Kontakt zum Volk,
Ausbildung junger Soldaten,
Herstellung von Arzneien,
Leitung des Flusses durch die Stadt.

Was waren sie, wenn nicht Herrn ihres eigenen Elements?
Ernstzunehmende Gegenspieler.

Eurar steuerte gerade auf den großen Saal zu, als sie von der Seite angestrahlt wurde.
Hinter dem unwirklichen Schutz der Fenster tränkte violette Farbe den Himmel; es war strahlend doch gleichzeitig dunkel und schaurig. Die silbernen Rahmen wirkten davor wie Gitterstäbe.

Eurar legte die Blumen benommen auf einen Tisch, während sie zum Fenster tappte.

Der Himmel strahlte in Violett und die Sonne kam einem gewaltigen Edelstein gleich, der fast alles verschluckte.
Ein Bild, wie aus einem Märchen — eins, das vor schrecklichen Ereignissen warnte.

»Äh«, hauchte sie kehlig. Hatte ihr Herr... sah es so aus, wenn er seinen Verstand verbrannte?

Sie drehte sich um.
Das trübe Gefühl in ihren Beinen polterte aufwärts, bis es sich in ihr Herz setzte. Jeder Schlag war schwer, träge und erschütterte ihren Körper.

Jeder Schritt zog sich zäh in die Länge, als laufe sie durch Honig hindurch. Sie ließ sich zusätzlich von den steilen Stufen ausbremsen, die herunterführten.

Das violette Licht kam ewiger Verdammnis gleich — ähnlich der schummrigen Eindrücke, die man bei Albträumen hatte.

Er durfte nicht tot sein. Was hatte er in der kurzen Zeit getan? Das gab es noch nie — niemals hatte Eurar einen violetten Himmel gesehen.

Sie konnte sich nicht einmal erklären, wie das möglich sein sollte. Selbstverständlich waren einige Sonnenuntergänge in einem sanften lila — aber kein erstickendes Violett, das jedes Licht verschlucken könnte.

Als sie durch den Palast trieb, fand ihr Blick auf eine Bewegung auf der gegenüberliegenden Treppe.

Der Mondmeister lief nach oben.

Sie konnte sich ein lautstarkes Aufatmen nicht verkneifen.

Er drehte sich sofort um, um sie zu fixieren.

»Was?!«, fragte sie mit bebender Stimme, die von ihrer Atemnot in ein Krächzen verwandelt wurde.

»Ich weiß es nicht! Ich habe nichts gemacht!« Er nahm das Glas Wasser, das seit dem frühen Morgen unangetastet neben seiner Tür stand.

Sie stürzte vor, als er verschwinden wollte. »Soll ich die Stadtwacht rufen?«

»Bloß nicht! Verschwende meine Zeit nicht mit denen! Ich brauche meine Ruhe; lass mich bloß in Ruhe!«

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