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Kapitel 12;1 - Geheimnisse in der Dunkelheit

Eurar schloss erst die Lider, öffnete sie dann, um Roan zu fixieren. Dieser schaute emotionslos zu ihr. In ihm stand kein Ausdruck, weder Interesse, noch Abneigung. Der typische Blick, den man von Wachmännern erwartete.

Jetzt, wo Eurar ihn durch die Watte ihres Verstands sah, fiel ihr erst seine Nase auf, die etwas zu groß für sein schmales Gesicht war. Vielleicht aber bildete sie es sich nur ein, weil er generell künstlich aussah.

»Soll ich Sie jetzt schon anweisen?«, fragte er und lehnte sich minimal zurück — jedoch nicht weit genug, damit sein Rücken die Lehne berührte.

Eurar nickte; zumindest hoffte sie, dass sie es tat.

Roan legte die Arme auf seinen Oberschenkeln ab. »Können Sie den kleinen Teil des Systems einsehen, den Rotauge bedient?«

»Ich kann es versuchen. Aber ich kann dort- ich will dort nichts-« Eurar vergaß, dass sie überhaupt gesprochen hatte. Stattdessen ließ sie ihre Gedanken durch das System wandeln.

Mittlerweile hatte sie darin häufiger Spaziergänge unternommen — zwischen die tiefen Ebenen und Bereichen des Systems, auf die sie keinen Einfluss hatte. Daher blieb sie in großem Abstand vor Rotauges System stehen. Der Bereich zeichnete sich durch geradlinige Lichter aus, die wie an einer Schnur vor ihr herunterhingen.

Eurar tastete sich hindurch, bis sie an einem Punkt ankam, in welchem sie komplett von den pulsierenden Sternen umschlossen wurde.

Sie bemerkte kaum, wie sich ihr realer Körper bewegte. Mit ihrem Zeigefinger umkreiste sie ihre Kniescheibe. »Ich bin da.«

»So schnell schon?«

Eurar wagte sich nicht, erneut zu nicken. Sie wollte nichts falsches im System berühren und dabei ihren Verstand ausbrennen — oder schlimmer noch, auf sich aufmerksam machen.

»Spüren Sie etwas auffälliges?«, fragte Roan.

Eurar sah sich um. Tatsächlich konnte sie viel spüren: die üblichen Wellen, ein kleines Ziehen an der Seite... und sie bildete sich ein, sogar etwas hören zu können. Es war jedoch nichts, was sie als auffällig bezeichnen würde. Besonders nichts, das auf einen Mord hindeuten würde.

Sie bündelte ihre Gedanken an der selben Stelle, an der sie stand, um Roan antworten zu können. »Die Zodiaks haben sich ermordet, indem sie mit Gift und Schwertern gearbeitet haben. Sie haben nichts im System gesucht«, nuschelte Eurar. Es war schwer, frei zu sprechen — schwerer sogar, als sie es sonst wahrgenommen hatte, wenn sie im System war.

»Aber es muss doch etwas geben.«

»Ich wüsste nicht was. Das hätte ich Ihnen gleich sagen können« Doch Eurar bückte sich, um unter die Lichter abzutauchen.

Sie spürte die Maschinen, die die Stadtwacht verwendete, und wie diese sich im Wind bewegten. Aktuell hingen die Marionetten leblos in ihren Gestellen.

Rotauge stellte mit ihnen sonst Kämpfe nach, oder — wie er es nannte — jagte die jungen Männer über das Feld.

Über ihrem Kopf legte sich die Kuppel zur Stadt aus — sie konnte genau das Tor ausmachen, das am Vormittag geöffnet worden war. Rotauge hatte tatsächlich die Fähigkeiten, die Kuppel zusammenzuhalten, die tausend Leben unter sich versteckte. Der Gedanke war beunruhigend.

Als sie weiterging konnte Eurar spüren, dass etwas an der Kuppel auffällig kribbelte — oder sogar schmerzte — als gebe es ein Problem damit. Sie blieb etwas länger stehen, sah sich um.

»Ich sehe noch immer nichts.«

Eurar schritt den restlichen Weg ab, ließ sich unterspülen und verlor fast vollständig die Kontrolle über ihre Gedanken. Ihr Geist huschte automatisch durch die blinkenden Strahlen und folgten einer schrillen Melodie.

Als sie den tiefsten Teil des Systems betrat, blieb sie stehen und ihr Körper rutschte auf dem Bett ein Stück nach hinten.

Roan hob den Blick. Er schien ihr Zögern zu bemerken. »Sie machen das gut. Versuchen Sie so viel herauszufinden, wie möglich.«

Herausgefunden hatte Eurar noch nichts.

Sie folgte den lauten, merkwürdige Stimmen, die sie schon am Anfang bemerkt hatte. Wobei man es nicht als Worte bezeichnen konnte; es waren Laute — ein feines Pfeifen. Doch sie konnte genau spüren, was diese Geräusche heißen sollten.

Es fühlte sich tatsächlich an wie ein Gespräch und Eurar verstand es sogar aus der Ferne — auch, wenn es keine ihr bekannte Sprache war.

Sie schlich durch das System, immer weiter zwischen die Lichter hindurch, die mittlerweile fast eine Wand ergaben. Der Ort, den sie ansteuerte, war jedoch komplett frei. Er war leer. Dort war nichts mehr — erst recht nichts, was sie kannte.

Und plötzlich sah sie nichts mehr — zumindest kein festes Bild, auf das sie sich konzentrieren konnte. Ihre Gedanken waren fast flüssig und der Körper nicht mehr mit ihrem Verstand verbunden.

Die Eindrücke verklebten ihre Sinne. Sie spürte ihren Körper nicht mehr — doch auch das ließ sie nicht in Panik geraten.

Eurar war nicht mehr da.
Stattdessen hörte sie etwas. Eurar spürte ausschließlich ihre Kehle, so stark, als wollen die Wörter aus ihr herausplatzen. Sie musste sich konzentrieren nicht zu sprechen.

»Ist alles in Ordnung?«

Eurar reagierte nicht. Sie fühlte sich fast erschlagen von Roans Stimme. Sie war rauer, als die Worte im System. Er klang hart, laut und unangenehm, wie ein Hammer, der auf einen Amboss schlug.

Sie fokussierte auf die weichen Klänge vor sich.

Willst du die Schuld wirklich auf dich nehmen?

Was bleibt mir für eine andere Wahl?

Eurar riss die Augen auf. Sie belauschte das Gespräch von zwei Zodiaks. Scheinbar konnte man innerhalb des Systems miteinander kommunizieren — bislang hatte Eurar das nicht gewusst, aber es verwunderte sie nicht wesentlich.

Sie belauschte erneut die Zodiaks. Und einer davon war Rotauge.

Erklär ihnen, was du für Beweggründe hattest.

Das wird mich nicht schützen. Wir hatten gute Gründe, den Sonnen-Kerl zu vergiften. Aber wie sieht es mit August aus? Ich habe ihn in seinem eigenen Garten umgebracht. Umgebracht! Bei sich zuhause.

Das ist der einzige Mord, den du zu verantworten hast. Du hast nur ihn umgebracht. An dem Gift trägst du keine Schuld, gewissermaßen. Wenn du willst, kannst du das sogar auf August schieben.

Rotauge — Eurar war überzeugt, dass er es war — antwortete lange nicht.

Soll ich dann behaupten, ich hab ihn umgebracht, um den anderen Mord zu rächen? Das ergibt keinen Sinn. Ich habe August getötet und werde die Strafe auch entgegennehmen.

Im Schlimmsten Fall wirst du nicht einmal nach draußen geschickt, sondern in der Stadt erhängt, wenn du den Mord gestehst.

Wieder folgte Schweigen. Die Pausen waren generell kürzer, als in normalen Gesprächen — und Eurar hatte Probleme auszumachen, wer was sagte.

Ich habe ihn umgebracht. Das war- ich glaube ich habe den Verstand verloren.

Das wusste ich bereits, als du vorgeschlagen hast, Millard zu vergiften.

Nenn ihn nicht so. Er hat keinen Namen verdient. Er war's doch, der gesagt hat, wir alle haben keine Namen verdient. Wir sind jetzt alles eins. Ohne Namen, Charakter und Leben.

Er ist jetzt tot. Du musst auch vergeben lernen.

Für Vergebung ist es jetzt zu spät. Ich habe August...

Die andere Person sprach ohne Emotion. Eurar würde gerne herausfinden, wer es war, doch er klang zu fremd, um nennen zu können, um wem es sich handelte. Du hast die selbe Last zu tragen, wie ich auch. Ich war in deine mörderischen Pläne auch eingeweiht.

Du hast sie sogar bestärkt.

Ja... Davon aber abgesehen, was machst du gerade?

Rotauge antwortete erstaunlich ruhig. Es war fast befremdlich, ihn so zu erleben. Ich sitze im Käfig, wie ein Tier.

Hat die Stadtwacht schon das kleine Mädchen gefunden?

Eurar? Nein. Aber ich glaube, sie wird auch nicht mehr aktiv gesucht.

Das ist doch deine Gelegenheit. Gib doch notfalls ihr die Schuld?

Ganz sicher nicht. Ist doch letztes Mal auch schon gescheitert. August hat sie ja auch bei sich untergebracht. Verdammt, er wollte, dass sie uns auf die Spur kommt.

Eurar fühlte nicht einmal Panik. Sie fühlte nichts.

Eine Sache muss man dir aber lassen. Es war dumm von dir, das Schwert stecken zu lassen.

Rotauge schwieg wieder lange. Ich bin mir meiner Schuld bewusst. Mir ist egal, was die mit mir machen. Ich habe nur das Beste für die Welt gewollt. Ich habe die Strafen verdient.

»Was machen Sie da, Eurar?« Roans Frage war gedämpft. Es dauerte, bis sie verstand, dass er mit ihr redete. Seine Worte betteten sich so in ihren Kopf ein, als sei es Teil eines Traums.

»Eurar. Sie sehen blass aus.«

Gerade als sie sich zurückziehen wollte, bemerkte sie, dass sie es nicht konnte — sie steckte fest. In der ewigen Leere, mit den zwei Stimmen.

Doch in Eurar war kaum mehr Platz für Panik, nur die Feststellung, dass sie nicht gehen konnte, selbst, wenn sie wollte.

Am liebsten hätte sie gesprochen — doch hatte Angst dass die zwei Zodiaks sie hören könnten. Rotauge. Und der andere. Sie konnte noch nicht zurückkehren. Sie musste zuerst herausfinden, wer der andere war.

Ich respektiere deine Selbsteinsicht. Aber ich befürchte, dir schlechte Neuigkeiten mitteilen zu müssen.

»Eurar. Muss ich Sie da rausholen?«

Bitte sag nicht-

»Es tut mir Leid. Sie sehen nicht gut aus.«

Der Stadtrat verlangt, dass wir weiterhin versuchen, die Stadt nach draußen zu öffnen. Die wollen morgen eine eigene Mannschaft rausschicken, ohne unsere Kontrolle. Und die Mannschaft soll die nähere Umgebung erkunden. Wenn die auf die anderen Städte treffen... und dann über unsere Technologien reden... Wir müssen das irgendwie verhindern.

»Ich fasse sie jetzt an, ist das in Ordnung?«

Eurar konnte nicht antworten, konnte nicht fühlen. Selbst ihre Angst war verschwunden. Das Gefühl steckte in ihrem Kopf, ohne dass sie es spüren konnte.

»Ich hoffe ich verletze Sie jetzt nicht.«

Eurar wurde hochgeschleudert. Ihr Körper zuckte einmal heftig — und sie inhalierte lautstark die Luft.
Mit einer Hand fasste sie zur Seite, erwischte fast Roan.

Sie war zurück, sie war wach. Sie war in Sicherheit.

»Hey, hey, hey!« Er zog seine Hand von ihr. Plötzlich krachte er auf die Knie.

»Danke.« Eurar lehnte sich zurück. Für einen Moment hoffte sie, Ruhe finden zu können. Sie hatte so viel abgehört, die Fragen schlugen in ihrem Schädel und bereiteten ihr Kopfschmerzen.

Sie wollte einfach nur eine Pause haben, doch ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie auf den Boden blickte, wo Roan sich zuckend krümmte.

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