Kapitel 4: Hinter eisernen Türen
Ich schloss die Augen, wollte dem mir bevorstehenden Grauen nicht ins Auge schauen. Um mich herum Schreie voller Schmerz und Angst, die mich umhüllten.
Heiße Tränen flossen mir über das Gesicht und wärmten es, es hatte tatsächlich eine leicht beruhigende Wirkung. Ich fing an leiser zu Schluchzen, meine eigenen Tränen schienen mich förmlich zu ersticken, während mein Herz aus der Brust sprang.
Plötzlich wurde ich grob an Armen und Beinen gepackt und auf etwas kaltes, feuchtes gelegt. Der Ekel breitete sich nun zusätzlich in mir aus und vermischte sich nun mit der Angst. Mir wurde übel und ich kniff die Augen fest zusammen, ich wollte nicht sehen was sie mit mir machen. Ich wollte nicht. Wirre Stimmen drangen in mein Gehör, surrende Geräte und schreiende Menschen.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen rechten Oberarm und ich riss die Augen auf. Ein großes, rundes Licht, welches direkt über meinem Gesicht hing, brannte in meinen Augen. Ich hatte das Gefühl zu erblinden.
Meine Augen brannten, als wären glühende Kohlen darauf gelegt worden, daran war jedoch nicht nur das Licht Schuld. Im Gegenteil, es waren einfach nur meine Tränen, die meine Augen reizten und sie rot färbten.
Träge bewege ich meinen Kopf zur Seite und erkenne einen verschwommenen Arm der etwas weiches auf meinen Arm presste. Ich zwinkerte mit den Augen und bemühe mich das Bild verschärfen zu können. Blut vermischte sich mit einer schwärzlichen Farbe und benetzten den Fetzen auf meinem Arm. Mit einem lauten Aufstöhnen drehte ich meinen Kopf auf die andere Seite und entdeckte eine kleine Gestalt auf einem Stuhl gebunden.
Ich kniff die Augen zusammen um besser erkennen zu können, worum es sich handelte. Es war ein Mädchen, sie sah nicht viel älter aus als ich. Regunglos saß sie da auf und starrte ins Leere. Der Maskara hatte schwärzliche Tränenspuren hinterlassen.
Ich öffnete den Mund um fragen zu können, wer dieses Mädchen wohl sein könne und woher sie kam, doch dazu kam ich nicht mehr. Ich vernahm ein leichtes Ziehen am Hals gefolgt von Schwindel und Übelkeit. Mein Sicht begann zu verschwimmen und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Kurz darauf driftete ich erneut ins Land der Träume.
Es musste sich um Stunden handeln, die ich verschlafen hatte. Denn als ich vorsichtig die Augen öffnete, war es dunkel, ich erkannte nicht einmal meine Hand vor den Augen. Stöhnend richtete ich mich mit trägen und unbeholfenen Bewegungen auf. Um mich drehte sich alles und die Dunkelheit setzte mir zu, meine Schritte waren wackelig. Ich konnte kein Oben und kein Unten mehr unterscheiden.
Langsam tastete ich mich Vorwärts und kniff die Augen zusammen um sie an die Dunkelheit zu gewöhnen. Plötzlich stieß ich an etwas, das auf dem Boden lag. Ich schnappte nach Luft und gelang ins Schwanken. Ich vernahm ein leises Aufstöhnen, als sich dieses Etwas unter mir ruckartig bewegte und mich ins Stoplern brachte. Mit einem erstickten Schrei und Herzrasen fiel ich der Länge nach darauf.
"Oof", ein Keuchen erklang, als ich auf dem Etwas landete und spürte, wie es zu pulsieren begann. Mein Herz sprang förmlich aus der Brust und löste ein starkes Stechen darin aus. Ich wagte nicht mich zu bewegen, das war aber auch nicht nötig. Ein grober Stoß beförderte mich unsanft auf den kalten Boden.
Zitternd wich ich zurück, als es sich aufrichtete und ich die Silhouette eines Menschen erkennen konnte. "Es...es...es tut mir Leid", meine Stimme zitterte und ich schluckte hart.
"Halt's Maul, kannst du nicht aufpassen??", schnauzte sie, der Stimme nach zu urteilen eine junge Frau. Diese schien aber nicht sonderlich Interesse an ihr zu haben, im Gegenteil, träge bewegte sie sich in Richtung der Betten und ließ sich darauf fallen.
"Verpiss dich und wage es ja nicht nochmals in meine Nähe zu kommen", mit diesen Worten drehte sie sich um und schlief weiter.
Zitternd blieb ich am Boden sitzen, ich wagte es stundenlang nicht zu schlafen oder mich zu bewegen, in der Angst sie wieder aufwecken zu können.
Meine Augen wurden schwer wie Blei, schlussendlich fiel ich dennoch in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Was wird mich am Morgen erwarten?
Wer ist die junge Frau?
Was machen wir hier?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro