Verbündete
Leicht verzieht er das Gesicht und öffnet die Augen. Ihm ist leicht übel, als hätte er schlechtes Blut getrunken und schwindlig ist ihm auch. Nicole! Das ist sein erster Gedanke, gefolgt von Anderson und der Frage wo sie sind. Schnell setzt er sich auf und spürt schon einen Kopf auf seinem Schoss. Er liegt auf einer Liege? Alucard sieht sich irritiert um und erblickt Alexander neben sich und ein Bett weiter auch Nicole, die um einiges mehr verkabelt ist. Augenblicklich steigt der Beschützerinstinkt in ihm auf als er Menschen sieht die bei ihr stehen und will schon aufstehen, hört aber das leise Winseln seines Höllenhundes. Die Menschen sehen zu ihm und erstarren. Bevor sich der Urvampir allerdings dazu aufmühen kann sich komplett zu erheben, bekommt er von Baskerville die Geschichte hingeklatscht die ihn irritiert und mit hochgezogenen Augenbrauen auf ihn hinunterblicken lässt. Man hat sie gerettet? Nicole wiederbelebt und sich um sie gekümmert? Der schwarzhaarige presst die Lippen aufeinander, ehe er trotzdem aufsteht. Aber diesmal ohne die Menschen hier in Stücke reißen zu wollen. „Wie geht's ihnen." Kein ‚Hey, danke dass ihr sie gerettet habt', nicht einmal ein freundliches Hallo. Die Frau die Baskerville als Gruppenführerin identifiziert hatte sieht zu ihm und nickt. „Der Pater dürfte bald aufwachen. Sie... braucht noch ein bisschen, aber sie ist stabil." Ein kurzer Seitenblick zu ihr, ehe er sich neben das Bett stellt und Nicole vorsichtig über die Wange streicht. „Was ist mit ihr passiert." Die Frau stellt sich auf die andere Seite des Bettes und hält das Klemmbrett fest. Er kann ihre Angst spüren, sie auch in ihren Augen sehen! Trotzdem bleibt sie nach außen hin ruhig. „Inanis hat nach der Übernahme aus Mortems Fehlern gelernt und das Glas das hier eingebaut ist, ist der Prototyp für die neuen Gläser. Nicht einmal Dämonen kommen durch und werden durch eine Mischung aus der Energie Belials und einem Stromschlag normalerweise-" Sie stoppt um es nicht auszusprechen. Deswegen hat ihr Herz gesponnen. Aber seit wann würde die Energie Belials sich so extrem auf Wertiere übertragen? Normale Dämonen, das sieht er ein. Aber Wertiere...? „Wir können froh sein, dass wir den Defi nicht gebraucht haben. Besonders bei Wertieren hat sich gezeigt dass sich dieser negativ auf das Ergebnis auswirken könnte, also vor allem auf die Heilung und Regeneration. Außerdem geht der Strom nur bei Dämonen oder Wertieren an. Lebenden Dingen." Ein leises Stöhnen lässt einen der anderen sofort zum Pater gehen, der nun auch wach wird. „Wenn Sie bitte erklären könnten dass er hier erst einmal sicher ist? Wir wissen aber nicht wie lange unsere Leute Inanis noch auf die falsche Spur bringen können. Deswegen hoffe ich, dass sie sich schnell regeneriert und aufwacht." Alucard nickt ihr kurz zu und dreht sich einfach nur um, um Anderson eine Hand auf die Brust zu legen. „Bleib liegen, wir sind vorerst in Sicherheit. Nici geht es soweit gut." Alexander braucht ein wenig um es zu verstehen, da seine Gedanken noch immer im Nebel des Betäubungsgases verstreut sind. Er spürt nur seine Hand auf seiner Brust und legt seine darauf. Das entlockt dem Urvampir doch glatt ein Lächeln, welches der Pater müde erwidert.
Bis auch er wach ist und ihm die ganze Situation erklärt wurde, vergehen ein paar Minuten. Aber im Gegensatz zu Alucard bedankt er sich wenigstens bei den hier anwesenden Personen und sitzt nun neben Alucard auf seinem Bett und beide sehen zu Nicole, die Ersatzkleidung hat er auf ihre Beine gelegt. Der schwarzhaarige hat ihr wieder etwas von seinem Blut abgegeben und Abby, so der Name der Gruppenführerin, sieht auch warum Nicole überhaupt so lange hat überleben können. Hätte man ihr nicht vorher das Blut gegeben, wäre sie wahrscheinlich nicht so stark gewesen weiterhin zu überleben. Das Knacken des Walkie-Talkies lässt sie aufschrecken. „Abby! Sie sind auf dem Weg zu euch! Passt auf!" Die Frau nimmt das Ding hoch und wird ernst. „Alles klar. Danke, Phil. Sonst noch etwas?" „Sie sehen aus als wären sie sauer, kommen aus Richtung Kantine. Macht euch aber nicht für ein Kaffeekränzchen bereit!" Abby verdreht kurz die Augen und schnaubt. „Wenn du nicht unser einziger Technikfutzi wärst hätte ich dir schon längst ne Kaffekanne in die Fresse geballert." Wieso ist sie Alucard sympathisch? Es ist an sich nur noch ein leises Lachen zu vernehmen, ehe sie das Walkie-Talkie wegsteckt und zu den Männern sieht. „Fühlt ihr euch bereit?" Beide stehen auf und ziehen ihre Waffen. „VUS-Kugeln?" Abby nickt und sieht besorgt zur Tür. „Die Klingen der Messer auch und man testet VUS in den Schutzwesten aus." Alucard sieht zu Anderson, der seine Klingen schon bereithält. Überrascht springt Abby auf die Seite, wo hat er die jetzt hergezogen?! Der Pater deutet mit dem Kinn auf die Tür. „Alter vor Schönheit." Mit einem breiten Grinsen geht Alucard also als erstes aus dem Raum und zieht seine kleinen Schätzchen, ehe er das Feuer eröffnet und es nun, da es auch um Nicoles Sicherheit geht, als persönliche Vendetta ansieht. Und wenn Alucard etwas persönlich nimmt, ist es nie gut ihm im Weg zu stehen. Im Augenblick darf das nur Alexander, der sich für ihn die Kugeln einfängt. Ein Schlachtfest sondergleichen findet statt, in welchem sich die beiden und auch Baskerville wirklich austoben können. Es gibt niemanden aus der Angreifergruppe der überlebt. Selbst die fliehenden Leute werden mit präzisen Schüssen niedergestreckt und auf ihr Ableben hin überprüft um sicherzugehen dass niemand das überlebt hat. Aber sie haben gute Arbeit geleistet und beide kehren nun ein wenig beruhigter wieder zurück in das Krankenzimmer. Von Nicole gibt es keine neuen Nachrichten, stattdessen tritt ihnen Abby entgegen. „Wir werden uns um sie kümmern, keine Sorge. Aber ihr müsst euch langsam aber sicher aufmachen! Die erste Gruppe ist schon bis hierhergekommen und sie werden mehr schicken, wenn ihr euch nicht darum kümmert das hier alles auszuräuchern! Es soll endlich aufhören und wir könnten nicht froher sein dass ihr es endlich bis hierhergeschafft habt. Wirklich! Wir konnten euch nicht kontaktieren weil wir 24/7 überwacht werden, deswegen haben wir immer gehofft dass ihr das hier findet. Wir unterstützen euch so gut es geht, aber bitte macht etwas und zwar so schnell es geht!" Der Pater mustert sie und blickt noch einmal zu Nicole, ehe er nickt. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund, ging der Spruch nicht so?"
Um sicherzugehen dass sie auch wirklich kompetent beschützt wird, lassen sie Baskerville zurück. An sich ist er nun auch nutzlos gegen das VUS-Glas und so könnten Anderson und Alucard beruhigt gehen. Er spürt sie durch den Einfluss von VUS nicht, das beunruhigt ihn wirklich. Von Abby haben sie eine kleine Karte bekommen, die wichtigsten Punkte sind markiert. Plötzlich Verbündete zu haben, das ist wirklich ein Segen! Vor allem wenn man bedenkt dass sie ohne sie wohl andere Probleme gehabt hätten und Nicole- Daran wollen sie gar nicht erst denken. „Soll ich den Ausflug zum Vatikan schon einmal als gebucht ansehen?" Anderson sieht zu Alucard, der den Blick kurz erwidert und dann wieder nach vorn sieht. „Weißt du... warum nicht." Sie müssen das hier nur irgendwie hinter sich bringen ohne dass sie sterben! Das sollte eigentlich gehen. Hoffentlich. Der Urvampir bleibt stehen, Alexander tut es ihm sofort gleich. Im Gegensatz zu ihm kann der schwarzhaarige eben Dinge hören, die ihm unmöglich erscheinen und nicht einmal ansatzweise in den Gehörgang kommen könnten. Vorsichtig linst Alucard um die Ecke und sieht ein paar der Dämonen von denen einer auch schon bei ihnen am Glas stand bevor sie vom Gas ausgeknockt wurden. Laut Baskerville sollen die Viecher aber nicht schwer sein, ihre Anzahl macht es aus. Sind nur... eins, zwei, drei, vier... Mit einem zufriedenen Nicken zieht er sich wieder hinter die Ecke zurück. „12 Stück, für jeden sechs. Das sollte kein Problem sein." Der Geistliche erklärt sich einverstanden und so merken auch die beiden Männer recht schnell, dass der Höllenhund nicht unrecht hatte. Koordination ist kaum vorhanden und da auch sie blind sind, ist das mit dem Kampf so als würde man einem Baby den Lolli klauen. „Ich bin schon fast enttäuscht. Da setzen sie sich dran und basteln an dem eh schon beschissenen VUS rum und dann sinken die mit ihren Dämonen so extrem ab." Seufzend schüttelt Anderson den Kopf und schließt zu Alucard auf, der auf ihn wartet. „Inanis hatte auch schon einmal bessere Pläne." Vielleicht sollte er es nicht so laut sagen, denn noch ist das alles nicht vorbei und noch sind sie nicht in Sicherheit. Dennoch muss der Urvampir ihm rechtgeben, denn zwar sind ihm die Dämonen neu und nicht bekannt, aber so schwach dachte er nicht dass sie sein würden. „Vielleicht haben wir später unseren Spaß und man will es langsam angehen lassen?" Alucard schmunzelt und sieht zu dem blondhaarigen. „Man sollte nicht gleich alles geben, sondern die Spannung langsam aufbauen um ein besseres Endergebnis zu bekommen, nicht wahr?" Nicht einmal in so einer Situation kann er die sexuellen Anspielungen lassen, nicht wahr? Dennoch gehen sie weiter und halten sich an die Karte. Sie werden erst einmal die kleinen Kasernen hier ausräumen, damit keine weiteren Soldaten eingreifen können. Was danach passiert, das steht noch in den Sternen geschrieben. Denn weiter haben die beiden zugegebenermaßen noch nicht wirklich geplant.
Da sag noch einer er kann nicht beschützen! Anderson bekommt so viele Kugeln reingedrückt, dass er sich teilweise einem Sieb näher fühlt als seinem Herrn. Aber er bekommt von Alucard auch gleichzeitig ein wenig Blut, sodass er nicht das Problem mit Erschöpfung oder dergleichen bekommt. Besonders im Herz der Basis, den Kasernen und dem Waffenlager, hat er die kleine Extrazuwendung Alucards gebraucht da in ihm eindeutig mehr Metall steckte als in einer mehrfach operierten alten Dame die man nach ihrem Ableben verschrotten muss so viel Ersatzteile sind eingebaut worden. Aber zumindest haben sie jetzt den Grundbaustein dafür gelegt unbeschwerter hier herumzulaufen. „VUS?" Anderson nickt. „VUS." Auf der Karte ist ein Raum verzeichnet in dem man VUS zu lagern und zu produzieren scheint. Diesmal kann Alexander sich darum kümmern und erst dann wenn sie ihre Ruhe haben werden sie sehen wo sie als nächstes hingehen. Sie müssen nacheinander die strategischen Plätze ausschalten, das schlimmste haben sie hoffentlich schon hinter sich. Auf dem Weg dorthin treffen sie noch vereinzelt auf Soldaten und Wachen, aber die sind fast augenblicklich ausgeschalten. Während Alucard nachlädt, sieht sich der Pater aufmerksam um, sodass er im schlimmsten Falle den Vampir hinter sich ziehen könnte. Doch im Moment ist es ruhig und er kann sich wenigstens ein bisschen entspannen. „Da vorn um die Ecke sollte der Raum sein." Alucard geht vor, während der Geistliche ihm folgt und dieser stumm und in Gedanken seine Gebete durchgeht. Vor allem aber für Nicole und ihre aktuelle Situation. Um die Ecke gehend, zieht Alexander den schwarzhaarigen nach hinten und hält ihn fest, ehe die Schusssalve unterbrochen wird. Alucard hätte auch reagieren können, aber was solls. Er dreht leicht den Kopf und sieht den blondhaarigen an, ehe er leicht lächelt. „Meinst du nicht dass es ein leicht falscher Zeitpunkt dafür ist?", raunt er ihm zu und spürt für einen Moment wie sich der Griff Alexanders verfestigt, ehe er ihn wieder los lässt. Sie haben jetzt nämlich wirklich andere Probleme und ohne ein Wort über das Geschehene zu verlieren, geht Anderson voraus und gibt sich erneut als lebendes Schutzschild, hinter welchem Alucard sicher Stellung beziehen und die ihnen gegenüberstehenden Soldaten ausschalten kann. „Schon fast eine Schande deinen Körper jedes Mal so zu verschandeln." Alex verdreht die Augen, lässt ihn aber seine Kommentare einfach von sich geben und nimmt sie so hin wie sie kommen. Etwas anderes kann er im Augenblick eh nicht machen. Anstatt sich auf eine Antwort herab zu lassen, geht er nach vorn und öffnet die Tür, die er auch sofort wieder schließt als die nächsten Schüsse erklingen. „Langsam aber sicher habe ich wirklich keine Lust mehr!", meint der Pater zu Alucard gewandt, der ein breites Grinsen auf dem Gesicht hat. „Stimmt, nur wir dürfen deinen Körper-" „Ich stehe sehr kurz davor dich da reinzuschmeißen, die Tür zu schließen und darauf zu warten dass du verreckst. Noch so einen dummen Kommentar und ich lasse meine Vorstellung Realität werden.", unterbricht ihn Alexander und lächelt leicht. „Also, was wolltest du sagen?" Der Urvampir mustert ihn kurz und sieht dann auf die Tür. „Wir schaffen das schon gemeinsam. Denk an Nici." Geht doch!
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