Der Feind meines Feindes...
Was jetzt? Kann das Ding hier rein? Beide Männer und auch der Höllenhund starren durch das Glas auf das Ding, höchstwahrscheinlich dämonischer Natur. „Wenn wir das hier überleben sollten, werde ich eindeutig einmal beten..." Alucard verzieht das Gesicht und denkt nach, ihm fällt aber nichts ein was irgendwie helfen könnte. „Wie wäre es mit einem kleinen Urlaub im Vatikan?", schlägt Anderson vor, bleibt aber bei Nici knien. Baskerville fletscht die Zähne und stellt sich knurrend zwischen das Ding und seinen Herrn. Es macht keine Anstalt durch das Glas zu brechen, was ihn selbst ein wenig irritiert. „Bleib von dem Glas weg, Baskerville!" Der Pater warnt ihn lieber noch einmal wegen dem Offensichtlichen, als auch ihn hier am Boden liegen zu haben. Sie sind hier gefangen wie Ratten in einer Falle und es gibt keinen Weg nach draußen. Immer mehr dieser dämonisch angehauchten Dinger tauchen am Glas auf und betrachten die Insassen als wären sie eine willkommene Abwechslung. Ob es aber eine Abwechslung für den Speiseplan ist oder ob sie als neues Spielzeug angesehen werden, das ist ihnen nicht bekannt. Ein leises Zischen lässt sie umhersehen und Alucard erkennt eine kleine Öffnung in der Wand, aus der ein Gas zu strömen scheint. Es braucht einen Moment, bevor er in seiner pocket Dimension herumkramt. „Betäubungsgas... Scheiße!" Alexander sieht zu ihm und dann zu der kleinen Öffnung. „Dann musst du wohl übernehmen, ich-" „Meinst du ich bin dagegen immun? Schön wärs!", faucht der schwarzhaarige und zieht eine Bratpfanne raus, die er genervt anstarrt und einfach gegen das Glas pfeffert und weiterhin nach etwas sucht dass das Loch stopfen könnte. Nein, ein Staubsauger hilft ihm nicht und warum hat er da jetzt eine Ananas? Er muss da drin echt mal wieder ausmisten! Ein wenig irritiert blickt er auf eine Kazoo und sieht dann zu dem Loch. Zumindest könnte es ein lustiger Untergang werden. „Warum du da eigentlich nicht irgendetwas nützliches drin?!" Anderson hat ihm zugesehen und wundert sich, dass er bis jetzt noch keinen Umschnalldildo rausgeholt hat. Das würde ihn nämlich auch nicht mehr wundern! Alucard sieht ihm direkt in die Augen und lächelt leicht. „Ach weißt du... ich wollte uns sterben lassen." Im nächsten Moment wird er ernst, wenn nicht sogar sauer. „Offensichtlich WUSSTE ICH NICHT DASS WIR IN SO EINE SITUATION KOMMEN!" Die Stimmung wird langsam aber sicher ein wenig hitzig, auch wenn das Betäubungsgas sich breit macht. Anderson fühlt sich ein wenig schlapp, aber er wird solange es geht wach bleiben! Allein um auf Nicole aufzupassen und sicherzustellen dass sie nicht verletzt wird. Die Biester vor den Gläsern wandern nur herum, probieren aber nicht einmal reinzukommen. Sie scheinen zu wissen dass sie das VUS-Glas nicht durchbrechen können und geben deswegen keine Energie auf. Selbst bei Alucard setzen die ersten Wirkungen des Gases ein und auch er bleibt direkt bei Nici. Er sieht wie Anderson zu kämpfen hat. Wie er sich mit aller Macht dagegen wehrt, aber es wird nicht lange helfen. „Leg dich hin, dann tust du dir nicht weh.", gibt Alucard von sich und hält sich an seinen eigenen Vorschlag. Auch wenn es bei ihm länger dauert, so wirkt das Gas leider genau so effektiv.
Schlussendlich steht nur noch Baskerville in dem abgetrennten Raum voller Gas, da ihn dieses nicht beeinträchtigt. Ein kurzer Blick zurück und er sieht, dass die drei nun alle bewusstlos beieinander liegen. Immer noch bedrohlich knurrend weicht er zurück, um direkt bei ihnen zu sein, ehe er seine Ohren aufstellt. Das Gas ist abgedreht worden, das Zischen verstummt. Stattdessen wird nun eine kleine Klappe geöffnet durch welche das alles offensichtlich wieder abgezogen wird. Der Höllenhund hebt den Kopf, lässt die anderen Dämonen aber nicht aus den Augen. Er kann sie beschützen, wenn es nicht so viele auf einmal sind. Baskerville stellt sich so hin, dass sie unter ihm liegen und er mit seinem Hinterteil zur Wand gedreht ist. So hat er die beste Übersicht und wird nicht von hinten überrascht. Auch wenn er nicht will, er wäre jederzeit bereit zu kämpfen und würde es auch tun. Im Augenblick ist es jedoch ruhig und- Zu früh gefreut. Ein leises Klicken ertönt und langsam gehen die Scheiben hoch. Dies scheint auch ein Zeichen für die Dämonen zu sein, sodass es angerichtet ist. Diejenigen die noch zuvor in der Ferne waren, rasen mit einer unfassbaren Geschwindigkeit auf sie zu und das Grollen, Fauchen und leises Schmatzen ist zu hören. Jetzt heißt es alles oder nichts. Es ist ihm unbekannt wann sein Herr und der Pater wieder aufwachen und er macht sich Sorgen um Nicole, deren Herzschlag er auch nur noch vereinzelt wahrnehmen kann. Sie braucht medizinische Hilfe und zwar am besten jetzt sofort! Leider kann er diese nicht bringen und so muss er darauf hoffen dass er sie zumindest verteidigen kann. Der erste Dämon quetscht sich unter den hochfahrenden Gläsern durch und wird sofort aus dem Leben gerissen als Baskerville seine Zähne in den merkwürdig länglichen Schädel rammt und es so stark hin und her schüttelt bis er nur noch den Schädel zwischen den Kiefern hat und diesen zerbeißt als wäre es ein Bonbon. Schmecken tut es nur scheiße. So schnell es geht kümmert er sich um den nächsten und den nächsten und den nächsten. Schwer zu töten sind sie nicht! Die Anzahl macht ihm nur die Probleme. Wie Ratten die sich auf das letzte Stück Futter stürzen, stürzen sich die Dämonen auf die drei am Boden liegenden Personen und der Höllenhund kommt kaum noch mit. Aus dem Töten wird das reine Verteidigen, zu mehr kommt er nicht. Lässt er die drei auch nur eine Sekunde aus den Augen, so ist schon einer der Dämonen da und will sich über sie hermachen. Das kann und wird er nicht zulassen, egal wie lange es dauert! Sie scheinen auch komplett unbeeindruckt zu sein was sein Knurren oder seine Drohgebärden angehen, weswegen er diese einfach nicht mehr einsetzt. Das ist Energie die er sich sparen kann. Dennoch wird er sie mit seinem Leben schützen. Es ist nicht nur die Familie seines Herrn, sondern auch seine und er soll verdammt sein wenn er es nicht schafft seine Familie zu beschützen!
Nach ein paar Minuten des auf-Abstand-haltens hört er in der Ferne etwas, was ihn dann doch die Hoffnung verlieren lässt. Menschen. Verdammte Scheiße! Sie kommen immer näher und um zu zeigen dass man nicht ZU nah kommen sollte, schnappt er nach einem der Dämonen, erwischt ihn am Schädel, schüttelt ihn erneut und wirft ihn in Richtung der Menschen. Sofort bereut er diese Machtdemonstration wieder, da er einen der Dämonen nicht ganz davon abhalten kann seinem Herrn einen Schnitt an seiner Wange zuzufügen, bevor er ihn auf Abstand bringen kann. Zum Glück ist der Schnitt gleich wieder am Heilen, aber das hätte auch vermieden werden können. Befehle werden gebrüllt und die Dämonen erstarren. Baskerville sieht sich um und senkt seinen Kopf, die Ohren sind angelegt. Die Menschen müssen eine gewisse Macht über die Dämonen haben wenn sie auf sie hören. „Zurück! ZURÜCK HAB ICH GESAGT! VERPISST EUCH!" Die weibliche Stimme gibt den Befehl für die nun erstarrten Wesen zur Rückkehr. Mit leicht hängenden Köpfen ziehen sich diese wirklich zurück und schaffen Raum. „Los! Holt sie! Und passt mir auf den Fuchs auf, verstanden? Sie braucht medizinische Hilfe!" Medizinische- Was geht hier vor sich? Zwar kommen einige Männer und Frauen mit Liegen hier her gelaufen, doch Baskerville lässt sie nicht nah genug an die drei heran. Drohend richtet er sich zu seiner vollen Größe auf, fletscht die Zähne und lässt ein Knurren aus seiner Kehle, welches die Menschen gut auf Abstand hält. „Hey, jetzt beruhig dich, klar?" Der Höllenhund sieht zu der Frau die er aufgrund ihrer Stimme als diejenige identifiziert die die Dämonen vertrieben hat. „Wir sind auf eurer Seite, klar? Wir haben nicht mehr viel Zeit! Die Kameras und Mikrofone sind abgeschalten, aber nicht mehr für lange! Sie braucht medizinische Hilfe weil sie mit dem Glas in Berührung gekommen ist und es ist zugegebenermaßen ein Wunder wenn sie noch lebt!" Geht er das Risiko ein? Vertraut Baskerville ihnen? Besorgt sieht er auf sie hinunter und dann wieder hoch. „Wir können alles erklären wenn sie wieder wach sind. Aber wenn du den Fuchs leben lassen willst, dann musst du uns durchlassen. Die anderen kriegen ein Gegenmittel." Zögerlich starrt er sie an, sieht dann zu den anderen Männern und Frauen. Sieben an der Zahl, plus die Gruppenführerin. Es ist die einzige Chance. Der Höllenhund lässt sie an die drei heran, die sofort auf die Liegen gehoben werden damit sie transportfähig sind. Die Frau holt ein Walkie-Talkie raus und drückt auf einen Knopf, ehe sie spricht. „Phil?" Kurz nichts, bevor ein Knacken ertönt. „Anwesend." Zufrieden nickt sie und winkt den Höllenhund zu sich. „Wir haben sie. Wir werden sie versorgen, lenk du sie noch ein wenig ab bis ich dir sage dass wir da sind!" Ein: „Roger.", wird durchgegeben, ehe der Höllenhund den anderen folgt und sicherstellt dass auch wirklich nichts passiert. Er will es nicht wirklich denken aber... es ist ein verdammter Segen dass man sich innerhalb der Organisation einen Feind gemacht hat der dem eigentlichen Feind nun unter die Arme greift.
Einer der Dämonen scheint nicht so wirklich hören zu wollen und rast mit einem hohen und trommelfellzerreißenden Ton auf sie zu. Kein gebrüllter Befehl hilft hierbei und da es sich bei der Gruppe offensichtlich nicht um Wachleute handelt, hat keiner eine Waffe dabei. Doch Baskerville macht einen kurzen Prozess mit dem Ding und schüttelt seinen Kopf, ehe er ein dankbares Nicken der Leute bekommt die sich wieder auf den Weg machen. „Stephanie und Vincent? Ihr kümmert euch um den Pater! Brendon, Cathrine und Ruby? Ihr nehmt den Vampir! David, Zoey und ich werden uns um sie kümmern! Los, los, los!" Jeder stimmt der Anweisung zu und die Gruppen teilen sich so auf, dass jeder seinen Aufgabenbereich übernehmen kann. Sie werden alle zwar in einen großen Raum gebracht, aber jeder kümmert sich um seinen Patienten. Besorgt läuft Baskerville vor den Betten auf und ab. Spritzen werden vorbereitet und aufgezogen. Injektionen werden verabreicht, Sauerstoffmasken aufgesetzt und sowohl Anderson als auch Nici werden an Monitore angehängt. Er macht sich sogar noch mehr sorgen als sich diese Zoey auf Nicole setzt und mit einer Herzdruckmassage beginnt um das schwach schlagende Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen und den Kreislauf einigermaßen stabil zu halten. Ihr wird auch eine feste Nadel gelegt, durch welche eine Infusion in den Körper gebracht wird. David spritzt etwas dazu und Zoey hört für einen Moment auf. Sie beobachten den Monitor, der aber schnell wieder Alarm dafür gibt dass das Herz nicht richtig arbeitet. „Dann eben das! Ein Wunder dass sie immer noch lebt." Die Gruppenführerin zieht eine neue Spritze auf und gibt sie ihr gleich so. Während die beiden Männer stabil sind und sich nur aus dem Zustand der Bewusstlosigkeit wieder holen müssen, wird um Nicoles Leben gekämpft. Ein erleichtertes Seufzen bestätigt dem mehr als besorgten Höllenhund aber, dass es erfolgreich läuft. Das gleichmäßige Piepen des Monitors lässt auch die anderen erleichtert aufatmen und Zoey steigt vorsichtig von der Liege herunter. „Gut gemacht, Leute! Jetzt müssen wir nur noch aufpassen nicht erwischt zu werden!" Die Frau holt wieder das Walkie-Talkie raus. „Es gab ein kleines Problem, aber das ist behoben. Jeder lebt. Gib den anderen bescheid das Plan B ab jetzt in Kraft tritt. Sie brauchen noch Zeit um sich zu erholen!" Von der anderen Seite wird nur bestätigt und schon ist wieder Funkstille. Stattdessen kommt sie zu Baskerville und sieht ihn ernst an. „Wir werden versuchen so viel Zeit wie möglich rauszuschlagen damit sie sich erholen und weiterkämpfen können. Bei ihr..." Ihr Blick fällt auf Nicole und sie seufzt. „Verdammt zähes Stück. Ich wäre eigentlich davon ausgegangen dass sie stirbt, normalerweise überlebt das kein Wertier." Der Höllenhund nickt kurz und sieht dann auch zu seinem Herrn und Anderson. Sie ist wieder in die menschliche Form gewechselt und nun nackt unter der weißen Decke. „Sie sollten relativ schnell wieder aufwachen. Kannst du sie beruhigen bevor sie austicken? Aufmerksamkeit können wir jetzt wirklich nicht gebrauchen und ich bin mir sehr unsicher ob man uns glaubt." Unsicher? Umbringen wird Alucard sie, das ist ein Fakt und keine Untertreibung. Brummend geht er zu dem schwarzhaarigen, der als erstes wieder aufwachen sollte. Hoffentlich zumindest, denn vielleicht braucht Nicole noch mehr Blut von ihm.
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