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Kapitel 5

Kapitel 5 band 2

Das Licht des Morgens brach durch die schmalen Risse in der Höhlenwand und tauchte die raue Steinoberfläche in ein gedämpftes, goldenes Glühen. Die Luft war frisch, doch schwer von der Erinnerung an das, was geschehen war. Emilia lag auf einem improvisierten Lager, während ihre Brust sich sanft hob und senkte. Ihre Erschöpfung war greifbar - wie eine schwere Last auf ihren Schultern. Jeder Muskel in ihrem Körper schien zu brennen, und das Mal auf ihrer Brust pulsierte schwach, als ob es sich von den Strapazen der Nacht erholen wollte.

Ihre Gedanken waren ein Wirbelsturm aus Bildern und Gefühlen. Das verzerrte Mana, das sie durchströmt hatte; der Moment, als sie Ashs Energie berührt und gelenkt hatte; und die Augen des Drachen - glühend, müde, voller unausgesprochener Worte. Sie verstand vieles nicht, aber sie spürte, dass sie an einer Schwelle stand - einer Schwelle, die sie erst betreten musste, um zu verstehen, was von ihr verlangt wurde.

Emilia öffnete die Augen und bemerkte, wie Gray und Alex in der Nähe saßen. Gray hatte seinen Blick auf den Höhleneingang gerichtet, als würde er Wache halten, während Alex sich um das kleine Feuer kümmerte. Die Wärme der Flammen tat gut, doch es war die Nähe der beiden, die ihr Kraft gab. Emilia richtete sich langsam auf, unterdrückte das Zittern in ihren Gliedern und seufzte leise. „Ich... wusste nicht, dass es so schwer sein würde."

Alex warf ihr einen schnellen, prüfenden Blick zu. „Was hast du erwartet, Emilia? Ashs Trägheit ist kein Spiel. Du hast dich gut geschlagen, aber es ist noch ein weiter Weg." Seine Worte klangen streng, doch die Besorgnis in seiner Stimme war unverkennbar.

„Mein Mal... es reagiert auf ihn", flüsterte Emilia und legte die Hand auf ihre Brust. „Es war, als ob ich... verbunden wäre. Aber ich verstehe nicht, warum."

Gray wandte sich ihr zu, seine Augen waren sanft, aber ernst. „Vielleicht musst du es auch noch nicht verstehen. Manchmal braucht es Zeit, um sich selbst zu finden - und das, was mit dir verbunden ist." Er schwieg einen Moment, bevor er hinzufügte: „Du hast mehr erreicht, als wir erwartet haben."

Emilia nickte, doch ihre Gedanken ließen sie nicht los. Das Mal. Die Verbindung. Ash. Alles war so kompliziert, so schwer zu greifen. Sie senkte den Blick und ließ die Wärme des Feuers ihre kalten Hände wärmen. Währenddessen richtete sich ihr innerer Blick auf die Erlebnisse der letzten Nacht. Sie konnte die Erschöpfung in sich spüren, als ob sie jeden Tropfen ihrer Kraft aufgebraucht hatte. Doch sie wusste, dass war nicht der geeignetste Zeitpunkt. , sich dieser Schwäche hinzugeben.

Ash, der nun in humanoider Form neben der Höhlenwand saß, hatte die Augen geschlossen, doch er war wach. Sein Atem war ruhig, sein Geist jedoch nicht. Die Erinnerung an den langen Schlaf und die unkontrollierte Trägheit, die sich wie ein Schatten über das Dorf gelegt hatte, nagte an ihm. Er war sich seiner Schuld bewusst, auch wenn es nicht seine Absicht gewesen war. Die Trägheit - seine Bürde, seine Essenz - hatte sich entfaltet, als er die Kontrolle verloren hatte. Die Frage, die in seinem Geist kreiste, war quälend: Hätte er es verhindern können? Hätte er stärker sein müssen?

„Ash", ertönte Grays Stimme, leise und doch fest. Ash öffnete die Augen, und der purpur Glanz in seinen goldenen Iriden wirkte für einen Moment intensiver. Er begegnete Grays Blick, spürte die unausgesprochene Frage. Doch anstatt darauf einzugehen, sprach er mit einer Müdigkeit, die mehr von seiner inneren Zerrissenheit als von körperlicher Erschöpfung zeugte. „Ich habe versagt. Die Trägheit... sie hat sich über alles gelegt."

Gray schüttelte den Kopf. „Du hast nicht versagt. Du hast zu lange geschlafen, und das hat es schwer gemacht. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert." Seine Worte waren vorsichtig gewählt, aber sie ließen erkennen, dass er mehr wusste - viel mehr.

Ashs Blick wanderte zu Emilia. „Sie hat es geschafft, mich zu stabilisieren. Sie... besitzt etwas, das selbst die Trägheit beeinflussen kann." Er zögerte, bevor er hinzufügte: „Das Mal. Ihre Verbindung... zu uns."

Alex warf ihm einen scharfen Blick zu. „Sei vorsichtig mit dem, was du sagst." Es war eine warnende Bemerkung, die darauf abzielte, Emilia nicht zu überfordern - sie war noch nicht bereit für die Wahrheit.

Emilia jedoch spürte, dass etwas vor ihr verborgen wurde. „Was meint ihr mit Verbindung?" Ihre Stimme klang drängend, aber auch unsicher. „Ihr redet über Dinge, die ich nicht verstehe. Es ist, als ob ihr mehr wisst... als ob ihr etwas von mir erwartet."

„Das tun wir", sagte Ash langsam. „Aber noch ist es zu früh, dass du alles erfährst. Die Trägheit, die das Dorf heimgesucht hat, war nur der Anfang. Es gibt mehr - so viel mehr." Er hielt inne, als ob er nach den richtigen Worten suchte. „Du bist nicht die Einzige, die gebunden ist. Es gibt... andere Seelen. Andere, die wie wir... verbunden sind."

Das Wort „Todsünde" blieb unausgesprochen, schwebte jedoch wie ein dunkler Schatten über der Unterhaltung. Emilia spürte, dass sie am Rande einer Wahrheit stand, die sie kaum fassen konnte. Ihr Mal reagierte mit einem leichten Brennen, und sie legte die Hand darauf, suchte Halt. „Ich... ich werde es herausfinden", sagte sie schließlich mit leiser Entschlossenheit. „Egal, was es bedeutet."

...
Das Feuer knisterte leise und warf flackernde Schatten an die Wände der Höhle. Emilia starrte in die Flammen, während ihre Gedanken sich überschlagen. Die Worte von Ash hallten noch in ihr nach. „Andere Seelen... andere wie wir..." Was bedeutete das? Es fühlte sich an, als ob ein unsichtbares Netz um sie gesponnen wurde, ein Netz aus unausgesprochenen Geheimnissen und Schicksalen, die sie noch nicht begreifen konnte. Das Mal auf ihrer Brust pochte leise, ein ständiger, stummer Begleiter, der sie mit Fragen konfrontierte, auf die sie keine Antworten hatte.

Ash, der nun etwas ruhiger wirkte, beobachtete sie. Seine goldenen Augen, durchzogen von einem lilaschimmernden Glanz, wirkten müde, aber auch aufmerksam. Er spürte die Last, die auf Emilias Schultern lag, und die Unsicherheit, die sie mit sich trug. „Du bist stärker, als du denkst", sagte er plötzlich, seine Stimme sanft, aber eindringlich. „Das Mal hat eine Bedeutung, die weit über das hinausgeht, was du dir vorstellen kannst. Es wird dich leiten - und es wird dich auch fordern."

Emilia wandte sich ihm zu, ihre Augen voller Zweifel. „Was... bedeutet es? Warum reagiere ich so stark auf euer Mana? Warum fühle ich mich, als ob ich mit euch verbunden bin?"

Ash zögerte, als ob er die richtige Antwort suchte. Er öffnete den Mund, doch Gray unterbrach ihn mit einer Handbewegung. „Das ist nicht der Moment für Antworten", sagte Gray leise, aber bestimmt. „Noch nicht."

„Aber ich muss es wissen!", rief Emilia, ihre Stimme bebte. „Wie soll ich weitermachen, wenn ich nicht verstehe, was hier geschieht?"

Alex trat näher und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sein Griff war fest, aber tröstend. „Manchmal ist das Wissen eine Bürde, Emilia. Manchmal muss man es in kleinen Schritten aufnehmen. Das Mal wird dir helfen, aber du musst geduldig sein - so schwer das auch ist."

Die Spannung legte sich für einen Moment, und Emilia atmete tief durch. Sie wollte protestieren, wollte mehr wissen, aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Alex und Gray recht hatten. Sie war noch nicht bereit. Das Mal, die Verbindung zu den Seelen welchen sie noch begegnen würde - es war alles zu viel. Aber sie würde nicht aufgeben.
Ash schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand der Höhle. Erinnerungen fluteten durch seinen Geist - Erinnerungen an ein Leben voller Ruhe und Trägheit, das sich langsam in einen Fluch verwandelt hatte. Die Trägheit war nicht nur seine Sünde, sie war auch seine Bürde. Sie trieb ihn zur Untätigkeit, fesselte ihn an den Schlaf und ließ die Zeit an ihm vorbeiziehen. Er erinnerte sich an Momente, in denen er die Kontrolle verloren hatte, an Zeiten, in denen sein Einfluss Leben genommen hatte - nicht absichtlich, aber dennoch unumkehrbar. Die Schuld nagte an ihm, auch wenn er wusste, dass er nicht allein war.

„Wir alle tragen unsere Bürden", sagte er leise, als ob er mit sich selbst sprach. „Es ist die Verbindung, die uns zusammenhält - und uns zerreißt."

Gray sah ihn an, sein Blick voller Mitgefühl. „Du warst nie allein, Ash. Und du wirst es auch nie sein. Selbst wenn du dich in den Schlaf zurückziehst, gibt es uns. Wir halten dich."

„Aber zu welchem Preis?", flüsterte Ash und öffnete die Augen. „Wie viele Leben mussten wir zerstören, um uns selbst zu bewahren? Wie viele Seelen haben wir auf dem Weg verloren?"

Stille senkte sich über die Gruppe, und Emilia spürte die Schwere dieser Worte. Es war nicht nur Ash, der litt - es waren alle. Diese Dämonen trugen eine Last, die tiefer ging, als sie sich vorstellen konnte. Und sie stand nun mitten in diesem Netz aus Schicksal, ohne zu wissen, wohin es sie führen würde.

Langsam richtete sie sich auf, ihre Beine fühlten sich schwer an, und das Mal auf ihrer Brust pochte schwächer. „Was auch immer es bedeutet... ich werde es herausfinden. Und ich werde nicht zulassen, dass wir von dieser Last erdrückt werden."

Ein schwaches Lächeln spielte auf Ashs Lippen. „Du bist mutiger, als ich dachte."

„Mut ist manchmal alles, was man hat", erwiderte sie und spürte, wie ein Funken Entschlossenheit in ihr aufleuchtete.

~~~

Das leise Knistern des Feuers war das einzige Geräusch, das die Stille in der Höhle durchbrach. Emilia, Gray und Alex hatten sich um das Feuer versammelt, während Ash mit geschlossenen Augen dasaß, seine Haltung entspannter, aber noch immer von einer tiefen Müdigkeit durchdrungen. Nach einer Weile öffnete er die Augen und sah Emilia an, die ihn beobachtete, als ob sie nach Antworten suchte, die nur er geben konnte.

„Warum diese Höhle, Ash?", fragte Emilia schließlich und ihre Stimme war von Neugier und einer Spur Besorgnis durchdrungen. „Warum hast du dich hierher zurückgezogen, so nah am Dorf?"

Ashs goldene Augen ruhten einen Moment auf ihr, bevor er antwortete. „Drachen... brauchen ihren Schlaf", sagte er mit einem müden Lächeln, das kaum seine Lippen erreichte. „Wir ziehen uns in Höhlen zurück, fernab vom Treiben der Welt. Ein Nest aus Stein und Stille, in dem wir für eine Weile alles hinter uns lassen können." Er seufzte leise und lehnte sich etwas zurück, die kühle Wand der Höhle im Rücken. „Doch dieser Schlaf war... anders."

Gray nickte langsam, als ob er die Wahrheit in Ashs Worten spüren konnte. „Du hast dich zu lange zurückgezogen", sagte er leise. „Und die Kontrolle verloren."

Ashs Augen verengten sich leicht, und für einen Moment schimmerte Zorn darin auf - nicht auf Gray, sondern auf sich selbst. „Ja", murmelte er. „Die Trägheit hat sich ausgebreitet. Es war nicht meine Absicht, aber mein Mana... es war zu viel, um es einzudämmen. Ich war zu lange unachtsam, und es hat sich verselbstständigt." Er richtete sich etwas auf, und seine Stimme wurde ernster. „Die Zeit - sie verhält sich hier anders. Ein Nebeneffekt meines unkontrollierten Mana-Ausstoßes. Alles verlangsamt sich oder beschleunigt, die Realität selbst wird träge und instabil."

Emilia runzelte die Stirn, ihre Gedanken arbeiteten fieberhaft. „Die Dorfbewohner... sie wurden davon beeinflusst."

„Ja", bestätigte Ash. „Die Trägheit meiner Essenz hat ihre Energie ausgelaugt, und das verzerrte Mana hat die Zeit um sie herum manipuliert. Ein Atemzug kann sich wie eine Ewigkeit anfühlen oder wie ein flüchtiger Moment. Alles verliert seinen natürlichen Fluss." Er schloss kurz die Augen und ließ die Worte wirken, als ob sie ihn selbst schmerzten. „Ich habe sie geschwächt. Nicht absichtlich, aber ich konnte es nicht verhindern."

Alex trat einen Schritt näher, seine Stimme kühl und klar. „Und kannst du es eindämmen?"

Ein Schatten zog über Ashs Gesicht, und seine Augen, die normalerweise vor Ruhe und Gelassenheit zeugten, wirkten für einen Moment fast hilflos. „Aktuell bin ich zu schwach", sagte er, ohne den Blick von Alex abzuwenden. „Das Erwachen hat mir Kraft gekostet, und die Trägheit ist noch immer tief in mir verankert. Ich kann versuchen, es zu kontrollieren - aber vollständig eindämmen? Nicht jetzt."

Die Stille, die folgte, war bedrückend. Emilia spürte die Last der Worte in ihrem Herzen. „Aber es gibt einen Weg, oder?", fragte sie leise. „Es muss einen Weg geben, die Kontrolle zurückzugewinnen."

Ash sah sie an, sein Blick tief und ernst. „Vielleicht", sagte er. „Aber es wird Zeit und Kraft erfordern. Und ich werde... Hilfe brauchen." Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, das keine Freude kannte. „Etwas, das ich normalerweise ablehne."

Gray legte eine Hand auf Ashs Schulter, und für einen Moment war da nur ein stilles Einverständnis zwischen den beiden. „Du bist nicht allein", sagte Gray leise. „Du musst es nicht alleine tun."

„Das hoffe ich", murmelte Ash, und in seinen Augen lag eine Müdigkeit, die weit über körperliche Erschöpfung hinausging.

Emilia spürte die Verzweiflung und die Schwere der Situation, doch sie ließ sich nicht davon entmutigen. „Wir werden einen Weg finden", sagte sie, ihre Stimme fest. „Das verspreche ich."

Ein Moment des Schweigens folgte, dann sprach Ash erneut, seine Stimme klang ruhiger, aber noch immer von der tiefen Müdigkeit durchzogen, die er verspürte. „Ich bin ein Tempus Serpent", sagte er mit einer leichten Erhebung des Kopfes. „Ein Drache, der mit Raum und Zeit verbunden ist. Die Manipulation der Zeit, die Verzerrung des Mana - das gehört zu mir, doch es kann ebenso leicht außer Kontrolle geraten."

„Tempus Serpent...", wiederholte Emilia leise und ließ das Wort auf der Zunge zergehen. Es klang erhaben, uralt, aber auch gefährlich.

„Du musst verstehen", fuhr Ash fort, „dass diese Kräfte nicht leicht zu kontrollieren sind. Die Trägheit hat mich in ihrer Umklammerung, und solange ich nicht stärker werde, wird die Gefahr bleiben."

Alex, der bisher stumm zugehört hatte, trat vor. „Dann werden wir dich stärken. Wir werden herausfinden, was zu tun ist - und du wirst lernen, die Kontrolle zurückzugewinnen."

Ashs Augen ruhten auf Alex, und für einen Moment schien ein Funken von Dankbarkeit darin aufzuleuchten. „Das ist ein schwieriger Weg", sagte er. „Aber... ich werde es versuchen."

Die Gruppe spürte, dass dies erst der Anfang einer langen Reise war. Die Herausforderungen, die vor ihnen lagen, waren gewaltig, aber sie waren bereit, sie gemeinsam anzugehen. Und obwohl Ash noch schwach war, gab es einen Funken Hoffnung - eine Möglichkeit, die Kontrolle zurückzugewinnen und das verzerrte Mana zu bändigen.

________

Die Luft in der Höhle war immer noch schwer vom Nachhall des unkontrollierten Mana-Ausstoßes. Emilia, noch immer erschöpft von den Ereignissen, lehnte sich an die kühle Steinwand und versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. Ash saß in einiger Entfernung, die Augen geschlossen, als ob er sich auf jede winzige Regung in sich selbst konzentrierte. Die Schwere der Energie, die von ihm ausging, war nicht mehr erdrückend, aber immer noch spürbar.

„Du musst lernen, die Energie besser durch dich hindurchzuleiten, Emilia", sagte Gray ruhig, seine Stimme sanft, aber eindringlich. Er hatte sich neben sie gesetzt und betrachtete sie mit ernster Miene. „Dein Mal reagiert stark auf Ashs... Präsenz. Aber du kannst diese Energie nicht ungebändigt durch dich fließen lassen, sonst wird es dich überwältigen."

Emilia nickte langsam. „Ich habe es gespürt. Es war, als würde ich versuchen, eine tosende Flut in ein enges Bachbett zu lenken."

Alex trat näher und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. „Das ist ein guter Vergleich. Aber es geht nicht nur darum, die Flut zu lenken. Du musst lernen, sie zu bändigen - sie durch dich hindurchfließen zu lassen, ohne dich von ihr mitreißen zu lassen."

Emilia schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Mal in ihrer Brust. Es pochte schwach, als ob es die Präsenz von Ash noch immer spürte. „Wie soll ich das tun? Es fühlt sich an, als würde ich gegen einen Sturm ankämpfen."

Gray ließ ein kleines Lächeln über seine Lippen huschen, das jedoch schnell wieder verschwand. „Mit Geduld. Und Übung." Er erhob sich und streckte die Hand aus. „Lass uns es versuchen. Ich werde dir helfen, die Energie zu stabilisieren."

Emilia stand zögerlich auf und legte ihre Hand in seine. Das Mal begann sanft zu glühen, und sie spürte, wie ein leichter Energiestrom zwischen ihr und Gray zu fließen begann. Es war nicht annähernd so überwältigend wie die rohe Kraft, die von Ash ausging, aber es war ein Anfang. „Atme tief durch", sagte Gray. „Fühle, wie das Mana durch dich fließt. Du musst es leiten, nicht es bekämpfen."

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Fluss der Energie. Es war schwierig - wie das Bändigen eines wilden Stroms, der sich durch ihren Körper winden wollte. Doch mit Grays Hilfe gelang es ihr, das Mana in geordneten Bahnen zu lenken. Es fühlte sich an wie ein Tanz, ein Balanceakt auf einer schmalen Linie.

Alex beobachtete sie aufmerksam, seine Augen wachsam und voller Sorge. „Sie macht Fortschritte", sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Aber das wird noch lange dauern."

„Es ist ein Anfang", erwiderte Gray, ohne den Blick von Emilia zu nehmen. „Wir müssen ihr Zeit geben."

Nach einer Weile ließ Emilia erschöpft die Hand sinken und öffnete die Augen. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, aber sie spürte auch eine kleine Welle des Stolzes. Sie hatte es geschafft - zumindest für einen Moment. „Es ist schwerer, als ich dachte", sagte sie und lächelte müde.

„Das ist es immer", sagte Gray sanft. „Aber du hast es geschafft."

Ash, der das Training schweigend beobachtet hatte, öffnete langsam die Augen. „Ihr nehmt das sehr ernst", sagte er mit einem Hauch von Müdigkeit in seiner Stimme. „Das ist gut. Die Kontrolle über diese Energie zu verlieren... führt zu Zerstörung. Und zu Leid."

Emilia blickte ihn an und spürte das Gewicht seiner Worte. Sie wusste, dass es keine einfache Aufgabe war, die vor ihr lag - aber sie war bereit, es zu versuchen. Schritt für Schritt.

...

Ashs goldene Augen öffneten sich langsam, und er beobachtete die Interaktion zwischen Emilia, Gray und Alex. Seine Bewegungen waren träge, seine Haltung müde, aber er schien mit einem Ohr zuzuhören. Schließlich räusperte er sich und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Eure Verbindung zueinander... sie scheint stark zu sein."

Emilia, die gerade noch versuchte, das pulsierende Mana in ihrem Inneren zu kontrollieren, blickte zu ihm auf. Ihr Atem ging schwer, aber die Neugier in ihren Augen war nicht zu übersehen. „Was meinst du?"

Ash stützte sich an die Wand der Höhle und musterte sie mit einem leichten, aber müden Lächeln. „Wann seid ihr euch begegnet? Und wie? Es... interessiert mich."

Gray warf einen Blick zu Alex, als ob er abwägen wollte, wie viel sie erzählen sollten. Doch schließlich entschied er sich zu sprechen. „Es war in einer kleinen Stadt in der Nähe von Farodin", sagte er. „Emilia hatte gerade erst begonnen, die Abenteurergilde zu erkunden. Wir haben uns auf einer Quest getroffen."

Alex nickte und lehnte sich an die Höhlenwand. „Ein Zufall, wenn man so will. Aber danach sind wir öfter zusammen gereist. Das Schicksal hat wohl seine eigenen Pläne."
,,Ich traf sie beide erst als sie in Origin ankamen.'' Ergänzte Gray.
Ashs Augen ruhten auf Emilia, und er legte den Kopf leicht schief. „Und wie steht ihr jetzt zueinander?"

Die Frage ließ eine kurze Stille aufkommen. Emilia senkte den Blick, während ihre Wangen einen Hauch von Farbe annahmen. Alex schmunzelte leicht, sein Blick jedoch ernst. „Wir stehen uns ausgesprochen nahe", sagte er, seine Stimme ruhig, aber deutlich. „Das ist alles, was du wissen musst."

Ashs Lächeln vertiefte sich, ein Hauch von Erheiterung schwang in seiner Stimme mit. „Ich verstehe. Verbindungen können... kompliziert sein."

„Und du?" fragte Emilia, ihre Neugier geweckt. „Warum genau hier? Warum diese Höhle?"

Ash ließ den Blick durch die Höhle schweifen, als ob er sich daran erinnerte. „Drachen suchen sich Orte, die ihnen Ruhe und Stabilität bieten", erklärte er langsam, seine Stimme noch immer träge, als kämpfe er gegen den Schlaf. „Diese Höhle liegt an einem Ort, an dem das Mana stark ist. Für mich war es ein geeigneter Ort, um... mich zurückzuziehen."

Er schloss für einen Moment die Augen, bevor er sie wieder öffnete und Emilia direkt ansah. „Du bist eine Valkyrie, nicht wahr?"

Die Frage kam unerwartet, und Emilia starrte ihn überrascht an. Sie spürte das leise Pochen ihres Mals, als ob es auf seine Worte reagieren würde. „Wie...?"
„Es ist nicht schwer zu erkennen", sagte Ash mit einem leisen, aber müden Lächeln. „Valkyrien haben eine... besondere Aura. Eine Stärke und Verbundenheit mit dem Mana, die nicht leicht zu übersehen ist."

Gray und Alex schauten ihn aufmerksam an, und eine gewisse Anspannung lag in der Luft. Emilia wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie hatte immer gewusst, dass ihre Herkunft etwas besonderes war, aber sie hatte nie erwartet, dass Ash sie so leicht durchschauen würde. „Und du?", fragte sie schließlich, ihre Stimme fester als sie sich fühlte. „Was... bist du wirklich?"

Ash schloss für einen Moment die Augen und lehnte sich schwer gegen die Wand. „Ich bin ein Tempus Serpent. Ein Drache, der mit Zeit und Raum verbunden ist", sagte er langsam. „Doch in diesem Moment... bin ich nur jemand, der versucht, seine Kraft unter Kontrolle zu bekommen."

Eine Stille legte sich über die Gruppe. Die Bedeutung seiner Worte und die Tragweite dessen, was sie gerade erfahren hatten, war nicht zu übersehen. Ash kämpfte sichtlich gegen die Müdigkeit an, aber seine Augen hielten Emilias Blick fest. „Ihr seid stärker, als ihr glaubt", sagte er schließlich leise. „Vielleicht sogar stärker, als ich je erwartet hätte."

Emilia spürte, wie sich eine seltsame Wärme in ihr ausbreitete. „Ich weiß nicht, ob ich stark genug bin", flüsterte sie, fast mehr zu sich selbst als zu den anderen.

„Das wirst du herausfinden", erwiderte Ash, seine Stimme von einer tiefen, alten Müdigkeit geprägt. „Wir alle werden es herausfinden."

...

Die Unterhaltung stockte für einen Moment, bevor Alex das Wort ergriff, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Nachdenklichkeit. „Es ist kein Zufall, dass du dir ausgerechnet diese Höhle ausgesucht hast, Ash", sagte er und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. „Hast du dich hier niederlassen wollen, weil das Dorf ein Forschungspunkt für Alchemie ist?"

Emilia hob überrascht den Kopf. „Huch, spielt das eine Rolle?"

Gray grinste leicht und tauschte einen wissenden Blick mit Alex. „Du weißt es nicht, Emilia?" fragte Gray mit einem sachten Schmunzeln. „Ash ist ein Alchemist- nicht irgendein Alchemist. Er trägt den Titel Arkanis Alchemica - einer der höchsten Ränge, die ein Alchemist überhaupt erreichen kann."

Emilias Augen weiteten sich, während sie Ash anblickte, der das Gespräch schweigend verfolgte. Sein Gesicht wirkte müde, aber er schien ihren Blicken nicht auszuweichen. „Das erklärt einiges", sagte sie langsam und ließ ihren Blick durch die Höhle schweifen. „Warum du diesen Ort gewählt hast."

Ash neigte leicht den Kopf, ein Zeichen, dass er die Worte der beiden nicht widersprach. Er schien in Gedanken versunken, bevor er plötzlich fragte, seine Stimme ruhiger, aber mit besorgtem Unterton: „Und die Dorfbewohner? Die Forscher, die hier leben?"

Die Frage ließ die Atmosphäre merklich schwerer werden. Gray und Alex tauschten einen besorgten Blick, während Emilia den Schmerz in ihrer Brust spürte. „Der Zustand des Dorfes ist... nicht gut", sagte Alex schließlich, seine Stimme ernst. „Die Trägheit, die du nicht mehr kontrollieren konntest, hat die Bewohner hier an den Rand des Todes gebracht."

Emilia nickte und sprach mit gedämpfter Stimme weiter. „Sie sind erschöpft, ausgelaugt. Manche bewegen sich kaum noch. Es ist, als ob die Zeit für sie langsamer vergeht und jede Sekunde eine unendliche Qual ist." Ihre Stimme zitterte leicht, als sie sich an die leeren, ausdruckslosen Gesichter der Dorfbewohner erinnerte, an die leblosen Gefährten, die zu schwach waren, um zu reagieren. „Viele stehen kurz davor, für immer einzuschlafen."

Ashs Gesicht wurde härter, und ein Hauch von Reue lag in seinen Augen. „Ich... habe das nicht gewollt", murmelte er, während er auf seine Hände blickte, als könnten sie die Last seiner Schuld widerspiegeln. „Die Trägheit... sie ist eine Macht, die schwer zu kontrollieren ist. Im Schlaf habe ich sie nicht mehr bändigen können."

„Was können wir tun?", fragte Emilia, ihre Stimme leise, aber fest. Die Erschöpfung lastete noch immer auf ihr, doch sie konnte die Dorfbewohner nicht einfach so leiden lassen. „Wie können wir ihnen helfen?"

Ash schwieg für einen Moment, bevor er sprach. „Die Auswirkungen lassen sich mit gezielter Mana-Kontrolle eindämmen. Es wird Zeit und viel Energie erfordern. Doch... es gibt Hoffnung."

Gray trat näher, sein Gesicht angespannt, aber entschlossen. „Dann fangen wir an. Wir lassen sie nicht allein."

Alex legte eine Hand auf Emilias Schulter. „Wir schaffen das. Gemeinsam."

Eine bedrückende Stille legte sich über die Höhle, während die Schwere der Aufgabe, die vor ihnen lag, auf allen lastete. Ashs Augen flackerten mit einem Funken von Entschlossenheit, als er sich langsam aufrichtete, die Müdigkeit nicht ganz abschütteln konnte, aber bereit war, sich den Konsequenzen seines Handelns zu stellen. „Es ist meine Schuld", sagte er schließlich, seine Stimme tief und getragen. „Und ich werde alles tun, um sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen."

Die Gruppe sah sich an, jeder von ihnen spürte die Last der kommenden Aufgabe - die Rettung eines Dorfes, das von einer unkontrollierten Macht zerstört worden war, und die Versöhnung mit den Kräften, die sie umgaben.

~ ~ ~

Ash stand reglos da, Schultern gebeugt unter unsichtbarer Last. Sein Blick war gesenkt, von tiefer Traurigkeit erfüllt, seine zitternden Hände verrieten die erdrückende Schuld. Emilia beobachtete ihn, spürte Mitleid und ein unerklärliches Verständnis in sich aufkeimen. Langsam, zögernd, begann sie auf ihn zuzugehen.

Alex und Gray bemerkten ihre Bewegung und zogen sich zurück, ihre Schritte leise und respektvoll. Sie wussten, dass dieser Moment wichtig war - dass es ein Schritt war, der sowohl für Emilia als auch für Ash bedeutete, einander anzunähern. Beide Männer tauschten einen kurzen Blick und traten an den Rand der Höhle, ließen Emilia und Ash in einer stillen, fast intimen Sphäre zurück.

Emilia näherte sich vorsichtig, jeden Schritt überlegend. Als sie vor ihm stand, erkannte sie, wie sein Haar sein Gesicht verdeckte. Dunkel und lang fielen die Lila Strähnen über seine Wangen, ein Schleier, der seine Augen verbarg und ihn noch distanzierter wirken ließ. Doch als sie näher trat, sah sie, dass er nicht nur müde war - er war zerbrochen. Ein Mann, dessen Kraft von einem tiefen inneren Schmerz getrübt wurde.

Mit einem leichten Zittern hob sie eine Hand und berührte vorsichtig seine Schulter. Ash hob den Kopf, seine Bewegungen langsam, als ob er aus einem Traum erwachte. Ihre Augen trafen sich, und Emilia hielt für einen Moment den Atem an. Seine Augen, goldene Tiefen mit einem Hauch von lilaschimmerndem Glanz, spiegelten so viel wider - so viel Schmerz, Reue und zugleich eine leise, unaufdringliche Hoffnung.

Von Nahem erkannte sie Details, die sie vorher nicht gesehen hatte. Seine Gesichtszüge, scharf und edel, waren doch von einer Sanftheit geprägt, die in jedem seiner Blicke lag. Sein Haar, länger als das von Alex und Gray, fiel ihm in sanften Wellen über die Schultern und rahmte sein Gesicht ein. Aus der Distanz hatte es wie ein Schutz gewirkt, doch jetzt sah sie, wie verletzlich er darunter war. In seinen Augen lag eine Offenheit, die sie überraschte - als hätte er entschieden, sich ihr zu zeigen, ohne Vorbehalt.

Emilia atmete tief ein, um ihre eigene Unsicherheit zu überwinden. „Du siehst... so müde aus", sagte sie leise, ihre Stimme voller Mitgefühl. „Aber nicht nur müde. Du siehst aus, als hättest du viel zu lange allein gekämpft."

Ashs Augen weiteten sich leicht, und er sah sie an, als ob ihre Worte ihn unerwartet trafen. Für einen Moment war da nur Stille, doch dann senkte er den Blick, und ein schwaches, trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht. „Zu lange", flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch. „Viel zu lange."

Emilia zögerte nicht länger. Sie griff sanft nach seinen Händen, die kühler waren, als sie erwartet hatte, und hielt sie in ihren eigenen. „Du bist nicht mehr allein", sagte sie, ihre Stimme fest, aber sanft. „Egal, wie schwer es ist, wir sind hier. Wir sind bei dir."

Ash ließ es zu. Er ließ die Berührung zu, ließ zu, dass ihre Worte durch ihn drangen und den tiefen Schmerz für einen Moment linderten. Er senkte den Kopf und schloss die Augen, als ob er diesen Moment in sich aufsaugen wollte. „Ich... danke dir", murmelte er, seine Stimme brüchig, aber voller Dankbarkeit. „Ich wusste nicht, dass es möglich ist, sich so... angenommen zu fühlen. Nach all dem."

Emilia hielt seine Hände noch fester und lächelte schwach. „Niemand sollte so viel allein tragen müssen, Ash. Wir schaffen das gemeinsam. Schritt für Schritt."

Eine Stille legte sich über sie, aber es war keine unangenehme Stille. Es war das Schweigen zweier Seelen, die sich für einen Augenblick verstanden hatten. Ash öffnete die Augen und sah sie an, sein Blick nun klarer, fester. „Ich werde... stärker sein. Für euch alle. Für das, was noch kommen mag."

„Das werden wir alle", erwiderte Emilia, und für einen Moment schien die Last auf ihren Schultern ein wenig leichter zu werden.

Alex und Gray beobachteten die Szene aus der Ferne, ihre Gesichtsausdrücke ernst, aber auch von einer leisen Erleichterung geprägt. Sie wussten, dass dies ein Schritt nach vorne war - für Ash, für Emilia und für alle, die sie beschützen wollten.

~ ~ ~

Langsam setzten sie ihren Weg in Richtung des Dorfes fort, das am Fuße des Berges lag. Emilia spürte, wie die Müdigkeit jede Bewegung schwer machte, doch sie biss die Zähne zusammen. Der Blick nach vorn gerichtet, sie wusste, dass sie die Lage genauer erfassen mussten - sie konnten nicht tatenlos bleiben. Alex und Gray gingen an ihrer Seite, hin und wieder halfen sie ihr, wenn sie ins Straucheln geriet, während Ash ebenfalls gestützt wurde. Sein Zustand war noch nicht stabil, und er taumelte gelegentlich, die Last der Trägheit auf seinen Schultern sichtbar. Dennoch bewegten sie sich vorwärts, jeder Schritt eine kleine Anstrengung, die die Schwere des Manas um sie herum durchbrach.

Emilias Gedanken wanderten, während sie mühsam durch das Tal gingen. Der Druck des Mals in ihrer Brust war leichter geworden, aber nicht verschwunden. Es fühlte sich an wie eine Erinnerung - ein stilles Echo, das sie noch nicht vollständig erfassen konnte. Warum fühlte sich alles so vertraut an? Warum zog es sie zu Ash hin, obwohl sie kaum etwas über ihn wusste? Ihre Augen wanderten kurz zu ihm, während sie durch die dichten Bäume traten. Die langen, lila Strähnen seiner Haare fielen ihm ins Gesicht, seine Haltung wirkte verletzlich, fast gebrochen. Von der mächtigen Präsenz des Drachen war kaum etwas übrig, und doch spürte sie die Kraft, die in ihm schlummerte.

„Warum tut es weh, ihn so zu sehen?" fragte sie sich stumm, während ihre Füße den unebenen Boden berührten. Sie dachte an die Worte von Alex und Gray, an die Verantwortung, die sie trugen, und die Last, die sie alle miteinander verband. Alex wirkte nach außen hin so stark, doch Emilia hatte inzwischen gelernt, dass auch er Wunden trug, die er nie zeigte. Und Gray, der oft zynisch und ruhig blieb, verbarg seine eigene Verletzlichkeit hinter einer Maske der Kontrolle. Doch Ash... bei ihm war es anders. Sein Schmerz war sichtbar, sein Kampf offen, und das machte es für sie schwer, wegzusehen.

„Warum fühle ich das alles so stark?" fragte sie sich. Ihr Mal pulsierte schwach, als ob es antworten wollte, doch sie verstand die Antwort nicht. Die Verbindung zwischen ihnen, die Kräfte, die sie zu besänftigen versuchte - nichts davon machte wirklich Sinn. Und dennoch spürte sie, dass sie eine Rolle in diesem Rätsel spielte. Sie wusste nur noch nicht, welche.

Ihre Schritte verlangsamten sich, als die Gruppe schließlich den Rand des Dorfes erreichte. Der Zustand der Häuser und Straßen war noch schlimmer als erwartet - das Gefühl von Verfall und Schlaflosigkeit lag wie ein dunkler Schatten über allem. Gray legte ihr eine Hand auf die Schulter und gab ihr ein sanftes, ermutigendes Nicken. „Du bist nicht allein", schien sein Blick zu sagen, und sie erwiderte ihn mit einem müden Lächeln.

Während sie gemeinsam weitergingen, wusste Emilia, dass sie Antworten suchen musste - über das Mal, über die Kräfte, die sie umgaben, und über die Rolle, die sie spielte. Aber in diesem Moment zählte nur eines: die Dorfbewohner, die sie retten mussten, und die Verbündeten, die an ihrer Seite kämpften. Auch wenn sie nicht alles verstand, würde sie nicht aufgeben. Sie konnte es nicht.

....

Die Luft im Dorf war erstickend. Jeder Atemzug fühlte sich schwerer an als der letzte, als ob das Mana der Trägheit, das von Ashs unkontrollierter Kraft ausgegangen war, sich wie ein zäher Schleier über alles gelegt hätte. Emilia, Alex und Gray gingen langsam durch die leeren Straßen. Verwitterte Gebäude mit abgeblätterter Farbe und vernachlässigte Wege zeichneten das Bild eines Ortes, der dem Verfall nahe war.

Ein Kind lag auf einer verstaubten Treppe, die Augen geschlossen, der Atem flach. Seine Mutter kniete neben ihm, die Schultern gebeugt und die Hände zittrig, als ob sie alles daransetzte, nicht zusammenzubrechen. Die Szene ließ Emilia das Herz schwer werden. „Wir müssen helfen..." Der Gedanke war wie ein drängendes Pochen in ihrem Kopf.

Alex legte seine Hand auf ihre Schulter, als ob er ihre inneren Zweifel spürte. „Wir werden es schaffen, Emilia", sagte er leise, seine Stimme fest und voller Überzeugung, auch wenn die Anspannung in seinen Augen lag.

Ein älterer Dorfbewohner schlurfte an ihnen vorbei, sein Blick leer, die Bewegungen langsam und unkoordiniert. Seine Haut war aschfahl, und er schien mit jeden Schritt zu kämpfen. Emilia spürte die Traurigkeit, die wie ein Schatten über dem Dorf lag. „Das sind die Auswirkungen seiner unkontrollierten Kräfte", dachte sie und fühlte, wie ihre eigene Entschlossenheit stärker wurde.

Ash blieb neben ihnen stehen und beobachtete die Szene. Das Gewicht seiner Schuld lastete sichtbar auf ihm. „Ich... habe das angerichtet", murmelte er leise, fast wie zu sich selbst.

Emilia trat vor, stellte sich neben ihn und sah die verwüstete Landschaft. „Dann lasst uns einen Weg finden, es wieder gutzumachen", sagte sie, ihre Stimme entschlossen, aber voller Mitgefühl. Ash hob den Blick, und für einen kurzen Moment sah sie einen Funken Hoffnung in seinen müden Augen.

Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort, das Dorf zu retten und die Auswirkungen der Trägheit zu lindern - ein kleiner Schritt in einem viel größeren Kampf, den sie alle zusammen führen würden.

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