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Kapitel 10

Band der Hingabe

Kapitel 10 Band 2

Die Tage in Origin brachten eine ungewohnte, aber willkommene Ruhe in Emilias Leben. Der Alltag, der sich in der gemeinsamen Wohnung mit Ash, Alex und Gray eingependelt hatte, schuf einen Raum, in dem sie durchatmen und reflektieren konnte. Es war, als hätte sich der ständige Lärm und die rastlose Bewegung, die ihre Reise bisher geprägt hatten, für einen Moment zurückgezogen. Doch die Stille war nicht erdrückend – sie war sanft, beruhigend und schützend.
Emilia saß auf der Dachterrasse, die Sonne wärmte ihre Haut und ein leichter Wind spielte mit ihren Haaren. Ash hatte sich in der Nähe niedergelassen und beobachtete mit halb geschlossenen Augen den Horizont. Seine Gegenwart strahlte eine Ruhe aus, die sich wie ein wärmender Mantel um sie legte. In seiner Nähe fiel es Emilia leichter, ihre eigenen Gedanken zu ordnen, die vergangenen Erlebnisse zu verarbeiten und in sich hineinzuhorchen.

Ashs gelassene Art wirkte wie eine Woge, die ihre innere Anspannung löste. Er nahm die Dinge so, wie sie kamen, und schien wenig von Sorgen oder Zweifeln belastet zu sein. Seine Bewegungen waren fließend und kontrolliert, als gäbe es für ihn keinen Grund zur Eile. Emilia ließ sich von dieser Gelassenheit mitreißen und atmete tief durch. In ihrer Brust spürte sie ein leichtes Pochen, als ob ihr Herz im Takt seiner Ruhe schlagen wollte.

Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf das Aura-Lesen. Es war eine Fähigkeit, die sie von Theresa gelernt hatte, doch in den letzten Wochen war es ihr schwergefallen, ihre Wahrnehmung wirklich zu schärfen. Jetzt, in dieser entspannten Umgebung, schien es fast mühelos. Sie öffnete ihr inneres Auge und nahm die Auren um sich herum wahr.

Ashs Aura war nach wie vor ein tiefes Violett, durchzogen von goldenen Strahlen, die wie kleine Funken in der Dunkelheit tanzten. Es war eine beruhigende, kraftvolle Präsenz, die Gelassenheit und Stärke ausstrahlte. Sie beobachtete die subtilen Veränderungen, die sich in seinem Zustand widerspiegelten – kleine Schattierungen, die seine Nachdenklichkeit und Momente tiefer Ruhe zeigten.

Alex' Aura leuchtete in einem lebendigen, tiefen Rot mit goldenen Spitzen, wie das Flackern eines unbezwingbaren Feuers. Seine Stärke und Beständigkeit gaben Emilia ein Gefühl der Sicherheit, aber sie konnte auch Momente der Wärme und Fürsorge spüren, die sich in den hellen Spitzen zeigten.

Gray hingegen strahlte in einem sanften, wellenartigen Blau. Seine Aura war in ständiger Bewegung, spiegelte sowohl Gelassenheit als auch verspielte Unruhe wider. Er war das Element Wasser in seiner reinsten Form – ruhig und kraftvoll, aber auch in der Lage, alles um sich herum zu beeinflussen.

Emilia nahm diese Farben in sich auf, ließ sich von ihnen umhüllen und spürte, wie sie ihre eigenen Emotionen beeinflussten. Es war ein Training, das ihr half, die Tiefe und Bedeutung der Auren besser zu verstehen. Sie fühlte sich wohl in der Nähe dieser Farben, als ob sie Teil eines harmonischen Bildes wären.

„Deine Fähigkeit, Auren zu lesen, wird immer besser", bemerkte Ash, ohne den Blick von der Stadt abzuwenden. Er hatte ihre Konzentration bemerkt, aber es wirkte, als hätte er sie nicht stören wollen.

„Danke", erwiderte Emilia leise und öffnete die Augen. „Manchmal ist es überwältigend, aber in solchen Momenten... ist es fast einfach."
Ash nickte. „Nur wenige Schamanen können das in deiner Tiefe. Du bist stärker, als du denkst, Emilia."
Sie spürte einen Hauch von Stolz, doch es vermischte sich mit einer leisen Unsicherheit. „Ich habe keinen Rang", sagte sie nachdenklich. „Ich habe noch nicht einmal mit der Schamanengilde begonnen."

Ash betrachtete sie einen Moment lang und legte den Kopf leicht schief. „Das ändert nichts an deiner Stärke. Du agierst bereits auf dem Niveau einer Vollmond-Schamanin – das ist beachtlich."
Emilia ließ die Worte auf sich wirken, und für einen Moment dachte sie an Elderon, den legendären Sonnenlicht-Schamanen, ein Schamanenrang von dem Theresa oft gesprochen hatte. Ein Ziel, das sie kaum zu fassen vermochte. Doch es flammte in ihr der Wunsch auf, es eines Tages zu erreichen – und die Reise dahin würde sie Schritt für Schritt angehen.

~ ~ ~ ~

Während die Ruhe in Emilias Herz einzog, verbrachten Alex, Gray und Ash Zeit miteinander. Es war nicht das erste Mal, dass sie ohne Emilia beisammen saßen, aber in diesen Momenten wurde ihre besondere Dynamik deutlicher. Sie hatten sich über die Zeit eine Art von Verbundenheit aufgebaut, die auf Respekt, Vertrauen und einem unterschwelligen Spiel aus Neckereien und gemeinsamen Erfahrungen beruhte.

Die drei saßen in einer Ecke der Wohnung, wo Gray einen improvisierten kleinen Alchemie-Versuch aufbaute – mit Kräutern, die sie aus dem Wald mitgebracht hatten. Ash beobachtete mit leisem Interesse, während Alex scherzhaft eine Augenbraue hob. „Glaubst du wirklich, das wird funktionieren, Gray? Oder willst du uns alle in die Luft jagen?"

Gray grinste und schüttelte den Kopf. „Es ist völlig harmlos – keine Explosionen, versprochen. Es sei denn, Ash hat etwas zu verbergen."

Ash zuckte die Schultern, das Schmunzeln auf seinen Lippen kaum merklich. „Ich habe mich entschieden, euch zu vertrauen. Auch wenn das Vertrauen in explosive Hände wie deines vielleicht ein Risiko birgt."

Das Gelächter erfüllte den Raum, und die Spannung der letzten Tage war vergessen. Es war ein Austausch von Scherzen, kleinen Gesten und Worten, die nur unter Freunden geteilt wurden. Doch gleichzeitig spürten sie die Tiefe ihrer Beziehung – eine Verbindung, die über bloße Freundschaft hinausging.

Alex lehnte sich zurück, seine Augen ruhten auf Gray und Ash. „Es ist interessant, wie schnell sich alles verändern kann. Wer hätte gedacht, dass wir hier sitzen würden – alle zusammen?"

Ash betrachtete ihn einen Moment und nickte dann. „Das Leben findet Wege, die wir selten voraussehen können."

„Philosophisch heute?" neckte Gray, während er das Kräutergemisch umrührte. „Pass auf, sonst nehmen wir dich nicht mehr ernst."

„Als ob du das jemals getan hättest", erwiderte Ash mit gespieltem Ernst.

In diesem Moment verschmolzen Humor und Ernsthaftigkeit. Es war das Zusammenspiel von Individualität und Gemeinschaft, das ihre Beziehung ausmachte – und das die polygame Dynamik zwischen ihnen betonte. Jeder hatte seinen Platz, seinen Raum, aber sie alle waren Teil eines größeren Ganzen. Sie wussten, dass die Herausforderungen noch vor ihnen lagen, aber hier, in diesen stillen Momenten, gab es keine Zweifel, keine Unsicherheiten.

Als der Abend langsam hereinbrach, saßen sie noch immer beisammen, genossen die Ruhe und die Gesellschaft. Es war ein Moment des Friedens – und eine Erinnerung daran, dass die Reise, so chaotisch sie auch sein mochte, solche Momente möglich machte.

_______

Der Nachmittag brach friedlich über Origin herein, und das Licht der Sonne fiel warm durch die Fenster der kleinen Wohnung. Nach einem gemeinsamen Mittagessen hatte Emilia beschlossen, dass es Zeit war, ihre Studien in Alchemie zu vertiefen – und Ash schien der perfekte Lehrer zu sein. Schließlich war er nicht nur ein begabter Alchemist, sondern auch jemand, der schon viel Erfahrung gesammelt hatte. Der Gedanke, von ihm zu lernen, erfüllte sie mit Aufregung.

„Ash", begann Emilia mit einem entschlossenen Ton, als sie das dicke Buch auf den Tisch legte. Es war mit kunstvollen Symbolen verziert und hatte eine Aura von alter Weisheit, die jedem Betrachter sofort ins Auge sprang. „Ich möchte, dass du mir hilfst, das hier zu verstehen."

Ash hob langsam den Kopf, sein Gesichtsausdruck wechselte von neugierig zu träge. Er sah das Buch an und schnalzte leise mit der Zunge. „Das sieht... kompliziert aus", sagte er und lehnte sich zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Woher hast du das?"

„Von meiner Meisterin Theresa", erklärte Emilia und strich vorsichtig über den Ledereinband. „Sie hat es mir vor einiger Zeit gegeben. Damals wusste ich nicht, was es wirklich ist – aber jetzt weiß ich, dass sie eine Sternenschamanin war. Das erklärt wohl einiges."

Ashs Augenbrauen hoben sich leicht. „Eine Sternenschamanin? Das ist... beeindruckend. Und es erklärt, warum sie im Besitz dieses Buches war." Er setzte sich aufrechter hin und blätterte durch die Seiten. „Das hier ist kein gewöhnliches Buch. Es ist ein Leitfaden für Alchemisten, die wirklich an die Grenzen gehen wollen. Hier sind Techniken und Rezepte vermerkt, die nur wenige meistern können."

Emilia lächelte stolz. „Dann bist du genau der Richtige, um es mir beizubringen."

Ein müdes Lächeln huschte über Ashs Gesicht. „Nun, das könnte ich theoretisch tun..." Er ließ die Worte in der Luft hängen und lehnte sich wieder zurück. „Aber ehrlich gesagt, habe ich kaum Lust dazu. Viele der Zutaten, die du brauchst, sind selten und müssen mühsam besorgt werden – quer durch die ganze Welt. Das bedeutet Reisen, Handel, Gefahren... Und dann gibt es noch die Rezepte, bei denen die Zutaten frisch sein müssen. Das alles ist mehr Arbeit, als es wert ist."

Emilias Mundwinkel zuckten, aber sie ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Das heißt, du hast diese Tränke und Elixiere schon oft gemacht, ja?"

„Früher.., könnte man es sagen ja", erwiderte Ash mit einem leicht selbstzufriedenen Ausdruck. „Aber der Aufwand übersteigt oft den Nutzen."

Emilia ließ nicht locker und trat einen Schritt näher. Sie legte ihre Hand sanft auf den Rand des Buches, ihre kastanienbraunen Augen blickten herausfordernd in seine. „Ich will meine Fähigkeiten ausbauen, Ash. Und ich weiß, dass du mir dabei helfen kannst."

Er schloss kurz die Augen und seufzte, als spüre er die drohende Verantwortung auf seinen Schultern. „Vielleicht kann ich dir ein paar grundlegende Techniken zeigen", gab er schließlich nach. „Aber erwarte keine Wundermittel. Die meisten Rezepte sind unglaublich komplex, und es wird viel Zeit und Geduld erfordern."

„Das reicht mir", sagte Emilia mit einem Lächeln, das eine Spur von Triumph verriet. „Ich bin bereit, zu lernen."

Ash musterte sie einen Moment, dann schüttelte er leicht den Kopf. „Du bist wirklich hartnäckig, weißt du das?"

„Ich bin entschlossen", korrigierte sie ihn und trat noch einen Schritt näher. Ihre Stimme wurde weicher, fast verführerisch. „Außerdem, wer könnte zu einer Schülerin wie mir Nein sagen?"

Ein leichter Hauch von Röte schlich sich auf Ashs Wangen, was ihn jedoch nur dazu brachte, sich noch träge zu strecken, als wolle er die Situation überspielen. „Du bist gerissener, als ich dachte", murmelte er, doch in seinen Augen blitzte ein amüsiertes Funkeln auf. „Na gut. Du hast meine Aufmerksamkeit – zumindest für den Anfang."

Emilia lächelte breit, und Ash stand auf, um das Buch gründlicher zu betrachten. Er zeigte ihr, wie man die Seiten richtig öffnete, um die empfindlichen Schriftzeichen nicht zu beschädigen. Ihre erste Lektion begann damit, grundlegende Alchemie-Techniken zu erlernen – das präzise Mischen von Kräutern und die Kontrolle des Mana-Flusses während des Brauvorgangs.

„Hier, versuch es mal", sagte Ash und deutete auf eine kleine Schale mit Kräutern. „Du musst genau die richtige Menge Mana auf das Gemisch lenken. Zu viel und es explodiert – zu wenig und es bleibt wirkungslos."

Emilia konzentrierte sich, spürte den vertrauten Fluss des Mana durch ihren Körper und leitete ihn vorsichtig in die Kräuter. Ein leichtes Glühen zeigte, dass es funktionierte, doch plötzlich begann die Mischung zu sprudeln. Ash griff schnell ein, legte seine Hand über ihre und lenkte den überschüssigen Mana-Fluss um. Der Sprudel ließ nach, und das Gemisch beruhigte sich.

„Geduld", flüsterte er mit einem sanften Ton. „Alchemie verlangt Ruhe – nicht Eile."

„Ich dachte, ich hätte genug Mana kontrolliert", sagte Emilia, leicht frustriert.

„Das hast du", erwiderte Ash. „Aber Alchemie ist genauso viel Kunst wie Wissenschaft. Es braucht Gefühl – nicht nur rohe Kraft."

Seine Worte berührten sie, und sie nickte ernsthaft. „Dann lass es uns noch einmal versuchen."

Ashs Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. „Das werden wir. Aber nur, wenn du versprichst, dass du nicht so stur bist wie beim ersten Versuch."

„Ich verspreche nichts", erwiderte sie mit einem spielerischen Funkeln in den Augen.

„Dann kann das ja noch heiter werden", sagte Ash und beugte sich erneut über das Buch. Ihre gemeinsame Arbeit würde lange dauern, aber sie wusste, dass sie es mit ihm schaffen konnte – selbst wenn er manchmal nur schwer zu motivieren war.

_____

Die nächsten Tage waren geprägt von einem intensiven Rhythmus aus Lernen, Üben und dem Verfeinern von Techniken, die Emilia bisher nur am Rande gekannt hatte. Ash nahm seine Rolle als Lehrer ernster, als sie es erwartet hatte. Er schien in der Alchemie aufzugehen – zumindest, wenn er sich dazu aufraffen konnte. An einem Morgen saßen sie im Arbeitszimmer, das Alex kurzerhand für Emilias Training freigemacht hatte. Das Licht der Sonne fiel schräg durch das Fenster und warf warme Strahlen auf die alten Holztische, auf denen sie ihre Werkzeuge und Zutaten ausbreiteten.

„Also, wo genau habt ihr angefangen, als ihr diesen Sumpfgeist-Trank hergestellt habt?" fragte Ash, während er mit einer Hand eine getrocknete Kräuterknolle drehte und sie gegen das Licht hielt. Seine Augen schimmerten leicht, und Emilia erkannte, dass er aufmerksam war – trotz seiner scheinbar entspannten Haltung.

Emilia räusperte sich und versuchte, sich an die Prozedur zu erinnern. „Wir haben mit den Sumpfwurzeln begonnen und sie langsam über offenem Feuer erhitzt. Dann kam das Zugießen des Manawassers, gefolgt vom Einweichen der Geisterblüte. Der gesamte Prozess dauerte mehrere Stunden. Vom hinzugeben des Sumpfmooses ganz zu schweigen''

Ash zog eine Augenbraue hoch und sah sie mit einem amüsierten Ausdruck an. „Mehrere Stunden?" Er verdrehte die Augen und seufzte theatralisch. „Kein Wunder, dass es an Effizienz mangelt. Das Brauen eines solchen Heiltranks über so lange Zeit führt dazu, dass er seine essenziellen Eigenschaften verliert. Die heilenden Komponenten verflüchtigen sich langsam, und das Mana im Trank schwächt sich ab."

Emilia runzelte die Stirn und spürte, wie sich Frustration regte. „Aber das war das beste Verfahren, das wir kannten."

„Dann zeige ich dir jetzt, wie es richtig gemacht wird", sagte Ash mit einer Mischung aus Spott und ernstem Interesse. Er schob einige der Werkzeuge beiseite und begann, die Zutaten neu zu sortieren. „Das Geheimnis liegt in der Temperaturkontrolle und im Timing. Wenn du die Sumpfwurzeln zu lange erhitzt, zerstörst du den Kern ihres heilenden Potenzials. Stattdessen..."

Er griff nach einer kleinen Schale und begann, die Wurzeln mit einem schnellen, präzisen Schnitt zu zerkleinern. „...müssen sie zerkleinert und kurz in reinem Manawasser eingeweicht werden. Das versiegelt die Essenzen und sorgt für Stabilität."

Emilia beobachtete gebannt, wie er mit flinken Bewegungen die Blüten hinzufügte und die Mischung über einer sanften Flamme erhitzte. „Wie lange bleibt es so?"

„Nicht lange. Achte darauf, wie das Mana in der Luft schwingt." Ash hielt seine Hand über den Trank, und ein leises, bläuliches Glühen war zu sehen. „Wenn das Glühen am stärksten ist, gießt du die restlichen Zutaten hinzu. Nicht zu früh und nicht zu spät."

„Ash, was ist mit dem Flusskelb? Gehört das nicht jetzt hinein?“ fragte Emilia, während sie das Kraut in der Hand hielt, bereit, es in die Mixtur zu werfen.

Ash stöhnte hörbar und griff nach ihrer Hand, bevor sie die Pflanze ins Gefäß geben konnte. „Emilia!“ schimpfte er, seine Stimme eine Mischung aus Frustration und Unglauben. „Du wolltest das doch nicht im Ganzen hineinwerfen, oder?“ Emilia runzelte die Stirn, verwirrt über seine Reaktion. „Wieso denn nicht? Es steht doch auf der Zutatenliste.“

Ash schüttelte den Kopf und deutete auf das Rezept, das neben ihnen lag. „Hast du überhaupt gelesen, was da steht? Wir brauchen nur die Wurzel des Flusskelbs! Der Stil und die Blüten haben völlig andere Eigenschaften.“

„Aber warum wäre das so schlimm?“ fragte Emilia, nun etwas kleinlaut.

Ash ließ ihre Hand los und fuhr sich durch die Haare. „Wenn du es im Ganzen reinwirfst, kann das Ergebnis vielleicht irgendwie funktionieren, aber es verfälscht die Reinheit und die Qualität des Trankes. Du hättest dich mehr mit den Zutaten auseinandersetzen müssen.“
Emilia biss sich auf die Lippe, ein leises Schuldbewusstsein in ihrem Blick. „Okay, dann... nur die Wurzel.“
Ash nickte, seine Miene wieder etwas weicher. „Nur die Wurzel. Alles andere würde unsere Mühe zunichtemachen.“

„Das ist unglaublich..." Emilia beugte sich näher und versuchte, das Muster des Mana-Flusses zu erfassen. Ihre Hand zitterte leicht, doch Ash legte beruhigend seine über ihre. „Du kannst es fühlen", sagte er sanft. „Lass dich nicht von der Unsicherheit leiten. Vertraue auf das, was du spürst."

Die Hitze seiner Hand auf ihrer ließ ihr Herz kurz stolpern, doch sie konzentrierte sich auf den Trank. Vorsichtig führte sie das Verfahren zu Ende, genau wie Ash es gezeigt hatte. Das Ergebnis war eine klare, leuchtend blaue Flüssigkeit – viel kräftiger und reiner als ihr früherer Versuch.

„Das hast du gut gemacht", sagte Ash mit einem warmen Lächeln und trat einen Schritt zurück. „Vielleicht bist du ja gar nicht so unfähig, wie ich dachte."

Emilia verdrehte die Augen, konnte aber das Lächeln auf ihren Lippen nicht verbergen. „Ich wusste gar nicht, dass du so streng sein kannst."

„Streng? Das war nur ein Vorgeschmack", erwiderte Ash und setzte sich auf die Kante des Tisches, sein gewohnt faules Lächeln auf den Lippen. „Warte, bis wir an die wirklich komplizierten Tränke kommen. Manche erfordern so viel Konzentration, dass selbst ich... na ja, das meiste davon lieber den anderen überlassen habe."

„Du bist also ein fauler Meister?" fragte Emilia neckend und begann, die Werkzeuge zu reinigen.

„Ich bevorzuge den Begriff ‚effizient'", konterte Ash und streckte sich. „Warum etwas tun, wenn man es auch einfacher haben kann?"

Die nächsten Tage vergingen in einem ähnlichen Rhythmus. Ash zeigte ihr Techniken zur Stabilisierung von magischen Essenzen, zur genauen Temperaturführung und zur Extraktion von heilenden Stoffen aus seltenen Pflanzen. Oft waren seine Erklärungen von sarkastischen Kommentaren begleitet, doch Emilia konnte nicht leugnen, dass er ein brillanter Lehrer war – wenn er sich Mühe gab.

Ihre gemeinsame Zeit erfüllte sie mit einer Freude, die sie nicht erwartet hatte. Sie lernte nicht nur Alchemie, sondern entdeckte auch neue Facetten an Ash. Er konnte faul und desinteressiert wirken, doch wenn es darauf ankam, zeigte er eine Schärfe und Zuverlässigkeit, die Emilia tief beeindruckten. Manchmal blieb sie stehen und beobachtete ihn heimlich, wie er mit scharfen Augen die Zutaten abwog oder gedankenverloren die Seiten des Buches durchblätterte. Es war, als würde sie ihn neu kennenlernen – und ihr Herz begann, in seiner Nähe schneller zu schlagen.

An einem Abend, als sie die letzten Experimente beendeten und die Stille der Nacht über Origin hereingebrochen war, saßen sie nebeneinander und sahen in die tanzenden Flammen des Kamins. Emilia bemerkte plötzlich, wie nah sie sich gekommen waren. Ashs Gesicht war von dem flackernden Licht erhellt, und in seinen goldenen Augen glühte ein Hauch von Wärme und Tiefe.

„Danke", sagte sie leise und spürte, wie sich ihre Wangen röteten. „Für all das. Du bist... ein guter Lehrer."

Er lachte leise, ein warmer Klang, der durch den Raum schwebte. „Das höre ich nicht oft. Meistens werde ich als faul und unverantwortlich bezeichnet."

„Das bist du auch", konterte Emilia, doch ihre Stimme war weich. „Aber es gibt noch so viel mehr an dir."

Ein Moment der Stille folgte, und Emilia spürte, wie das Gewicht ihrer Gefühle sie einholte. Sie hatte sich in ihn verliebt. Es war kein plötzlicher Moment, sondern ein leises, stetiges Wachsen, das sie jetzt nicht mehr leugnen konnte.

Ash schien etwas in ihrem Blick zu bemerken, denn er lächelte leicht und sah dann wieder ins Feuer. „Pass auf, Emilia. Das Herz ist gefährlicher als jeder Trank."

Sie wollte etwas erwidern, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen genoss sie den Moment – die Nähe, die Wärme und das Wissen, dass sie, zumindest für diesen Augenblick, genau da war, wo sie sein wollte.

~ ~ ~ ~

Kaum hatten sich Emilia und Ash in die angenehme Stille des Raumes fallen lassen, wurde die Tür schwungvoll geöffnet, und Alex und Gray traten ein. Ihre Schritte hallten leise auf dem Holzboden wider, und ein Grinsen breitete sich auf Alex' Gesicht aus, als er die beiden am Kamin entdeckte. Es war das Grinsen eines Mannes, der genau wusste, dass er die Stimmung ändern würde.

„Na, na, na, was haben wir denn hier?" sagte Alex mit einer Mischung aus Belustigung und Neugier. „Wird hier etwa gearbeitet? Das ist so gar nicht unsere Art."

Gray verschränkte die Arme und trat näher, sein Blick wanderte von Emilia zu Ash und dann wieder zurück. „Vielleicht hat der ‚effiziente' Meister seine Schülerin ja überfordert? Du siehst ein wenig... erschöpft aus, Emilia."

Emilia verdrehte die Augen, konnte aber das Lächeln auf ihren Lippen nicht verbergen. „Ihr zwei habt es wirklich perfekt drauf, die Stimmung zu ruinieren, wisst ihr das?"

„Ach komm schon", konterte Alex und ließ sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf den Sessel fallen. „Ich habe genau das Richtige, um diese angespannte Energie zu vertreiben. Was hältst du davon, wenn wir uns ein wenig Entspannung gönnen?" Er warf Emilia einen durchdringenden Blick zu. „Wir könnten ins Badehaus gehen – weißt du noch? Das, wo wir zuletzt ein paar... interessante Erfahrungen gemacht haben.''

Emilias Augen weiteten sich, und sie spürte, wie ihre Wangen augenblicklich heiß wurden. „D-das Badehaus?" Ihre Stimme klang ein wenig zu hoch, und sie räusperte sich hastig. Die Erinnerung an das letzte Mal, als sie dort gewesen waren, ließ ihr Herz schneller schlagen – und nicht nur vor Freude. Sie wusste genau, wie nah sie sich damals gekommen waren... und was für Spannungen in der Luft gelegen hatten.

„Oh, das klingt... verlockend", warf Gray ein und lehnte sich gegen den Tisch. Seine Augen funkelten vor Belustigung, als er Emilias Reaktion beobachtete. „Emilia, du siehst aus, als würdest du jeden Moment explodieren."

„Ich tue gar nichts dergleichen!" platzte Emilia hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch ihre Stimme verriet sie, und Ash beobachtete sie mit einem amüsierten Lächeln, das schwer zu deuten war. „Ich meine... es ist nur ein Badehaus."

„Ja, nur ein Badehaus", sagte Alex betont langsam und stand auf, trat auf sie zu und beugte sich leicht vor. „Wo wir uns entspannen, die Wärme genießen und... alte Erinnerungen auffrischen."

„Du weißt genau, dass es nicht nur das ist", murmelte Emilia, und ihr Blick flackerte kurz zu Ash, der die Szene aufmerksam verfolgte. Seine Augen glitzerten belustigt, doch er sagte nichts. Stattdessen lehnte er sich zurück, als wollte er jede Sekunde dieser kleinen Interaktion genießen.

„Vielleicht ist sie einfach schüchtern", neckte Gray und trat ebenfalls näher. „Oder sie will nur nicht zugeben, dass sie das letzte Mal... genossen hat."

„Ich glaube, ihr habt genug geredet", erwiderte Emilia mit einer Mischung aus Verlegenheit und Trotz in der Stimme. Sie spürte, wie ihre Wangen brannten, und ihre Hände verkrampften sich leicht. Doch irgendwo tief in ihr regte sich auch eine andere Empfindung – ein Kribbeln, das sie nicht ganz unterdrücken konnte.

Ash trat plötzlich auf sie zu, seine Schritte leise, aber bestimmt. Er blieb direkt vor ihr stehen, sein Blick suchte ihren. „Wenn du nicht willst, können wir es lassen", sagte er mit einer sanften, aber herausfordernden Stimme. „Es ist allein deine Entscheidung."

Die Art, wie er sie ansah, ließ sie für einen Moment den Atem anhalten. Es war, als würde er sie mit einem Blick entwaffnen und jede Unsicherheit aufdecken. Doch sie spürte auch, dass er sie nicht drängte – es lag allein an ihr.

„Ich..." Emilia suchte nach den richtigen Worten, doch Alex unterbrach sie spielerisch. „Komm schon, Emilia. Du weißt, dass wir es alle verdient haben."

„Ja, und wer weiß, vielleicht lernt Ash das Badehaus auch mal von innen kennen", fügte Gray hinzu und legte eine Hand auf Ashs Schulter. „Ich meine, er sieht aus, als hätte er die Entspannung dringend nötig."

Ash schnaubte leise und ließ den Kopf schief hängen. „Ich weiß nicht, ob ich so eine Art Entspannung mit euch überleben würde."

„Oh, das wirst du", sagte Alex grinsend. „Ich verspreche es."

Emilia spürte, wie sich die Spannung in ihrem Körper löste, während sie den flirty Austausch zwischen den dreien verfolgte. Es war alles zu viel und doch genau richtig – die Spannung, die Lacher, das Spiel zwischen ihnen. Sie sah jeden Einzelnen an und wusste, dass sie diesen Moment nicht verpassen wollte. Schließlich hob sie das Kinn, ein Hauch von Herausforderung in ihrem Blick.

„Also gut", sagte sie mit einem frechen Lächeln. „Lasst uns ins Badehaus gehen. Aber ich warne euch – wenn ihr auch nur einen Moment über die Stränge schlagt, werde ich euch persönlich ins kalte Becken tauchen."

Die Jungs lachten, und Ash legte ihr die Hand auf den Arm. „Das wird... interessant", sagte er leise, seine Augen voller Versprechen.

„Oh, das wird es", murmelte Emilia und fühlte, wie ihr Herz erneut schneller schlug.

Mit diesem Kribbeln und dem Versprechen von unvergesslichen Momenten brachen sie auf – bereit für das nächste Kapitel ihrer gemeinsamen Reise ins Badehaus, das noch so viele neue Erinnerungen bereithalten würde.

....

Das Badehaus Eldoria lag im Herzen von Origin, bekannt für seine prachtvolle Architektur und die luxuriösen Bäder, die selbst den anspruchsvollsten Besucher zufriedenstellten. Hohe, kunstvoll verzierte Marmorsäulen säumten den Eingang, und aus den Dampfbecken entstieg ein aromatischer, entspannender Duft. Es war ein Ort, an dem Sorgen schmolzen und selbst die festgefahrensten Gemüter lockerer wurden.

Die Gruppe betrat das Badehaus, und schon beim Anblick der glänzenden Wasserbecken und des sanften Dampfs, der über dem Boden schwebte, spürte Emilia, wie sich ein Teil ihrer Anspannung löste – bis sie bemerkte, dass die Jungs sie mit einem amüsierten Grinsen ansahen.

„Fühlt sich an, als wären wir in einem Palast gelandet", sagte Ash mit einer Mischung aus Belustigung und Bewunderung, während sein Blick über die kunstvollen Mosaike wanderte. „Ich habe nicht erwartet, dass Dämonen so verwöhnt sein können."

„Manchmal braucht man ein wenig Luxus", erwiderte Gray und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Vor allem nach all dem Stress."

„Na schön, reden wir nicht zu viel", sagte Alex mit einem schelmischen Glitzern in den Augen. „Das Wasser ruft."

Die vier gingen in die Umkleiden, und Emilia spürte, wie ihre Nerven plötzlich angespannt waren. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie intensiv das letzte Mal hier gewesen war. Doch sie schob die Gedanken beiseite und zog sich zügig um. Ihr Atem stockte kurz, als sie sich in den Spiegel sah – die sanfte Beleuchtung des Raumes ließ ihre Haut im goldenen Licht erstrahlen.

„Alles in Ordnung?" Ashs Stimme ließ sie zusammenzucken. Er stand am anderen Ende des Raums, schon bereit, und sein Blick hatte eine sanfte, neugierige Tiefe. Sein Haar war leicht feucht, und sein entspanntes Lächeln verstärkte nur den Effekt.

„Ja, natürlich", sagte Emilia und versuchte, sich auf die Normalität zu konzentrieren. Doch als sie die anderen sah, die ebenfalls fertig waren, wusste sie, dass diese Art von Normalität sie ganz schön herausfordern würde.

Gemeinsam traten sie in die dampfende Badehalle, und das warme Wasser umspülte ihre Füße, als sie sich dem großen Becken näherten. Alex stieg als Erster ein und ließ sich mit einem zufriedenen Seufzer ins Wasser gleiten. „Das ist genau das, was wir gebraucht haben."

Emilia glitt ebenfalls ins Wasser, und die Wärme umhüllte sie wie eine sanfte Decke. Ash setzte sich ihr gegenüber, sein Blick stets wachsam und aufmerksam. Gray ließ sich zwischen die beiden gleiten und stützte sich lässig auf den Rand.

„Also, wer hat das letzte Mal noch nicht das kalte Wasser ausprobiert?" fragte Gray mit einem herausfordernden Grinsen.

Emilia schüttelte heftig den Kopf. „Nicht. Mit. Mir."

„Oh, keine Sorge, wir werden uns diesmal benehmen", sagte Alex und schob sich ein Stück näher. Seine Augen blitzten vor Neckerei. „Zumindest meistens."

Ash lehnte sich zurück, seine Arme ausgebreitet auf dem Beckenrand. „Warum habe ich das Gefühl, dass ich hier noch etwas verpassen werde?"

„Weil du absolut recht hast", erwiderte Gray mit gespielter Ernsthaftigkeit. „Hier passiert immer etwas."

Emilia fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, die Jungs für ihre Bemerkungen zu tadeln, und dem Kribbeln, das jede ihrer Bemerkungen in ihr auslöste. Sie beschloss, sich auf das Spiel einzulassen. „Wenn einer von euch denkt, er könne mich ins kalte Wasser werfen, hat er sich geschnitten."

„Das klang wie eine Herausforderung", sagte Alex leise und bewegte sich auf sie zu. Bevor er jedoch eine weitere Aktion starten konnte, streckte Ash die Hand aus und zog Emilia sanft zu sich. Die plötzliche Nähe ließ sie erröten, doch Ashs Stimme war ruhig und entspannt.

„Sie ist sicher bei mir", sagte er mit einem selbstsicheren Grinsen. „Zumindest solange ich es für nötig halte."

Alex und Gray tauschten einen wissenden Blick und brachen in Gelächter aus. „Das will ich sehen", sagte Gray, während er spielerisch Wasser in ihre Richtung spritzte.

Die nächsten Minuten waren gefüllt mit spielerischem Geplänkel, Wassertropfen, die in alle Richtungen spritzten, und Gelächter, das von den Wänden widerhallte. Ash, der normalerweise so ruhig und gelassen wirkte, ließ sich ebenfalls von der fröhlichen Stimmung anstecken und warf sich mit einem breiten Lächeln in das Spiel. Emilia fühlte sich freier als je zuvor, und sie spürte die Verbindung zwischen ihnen allen, stärker als je zuvor.

Als sich das Wasser beruhigte und das Lachen nachließ, lehnte sich Emilia an den Beckenrand und schloss für einen Moment die Augen. „Das war... schön", flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu den anderen.

„Das ist es", stimmte Ash zu, und seine Stimme klang ungewohnt weich. „Solche Momente machen alles andere erträglicher."

„Hör auf, uns so sentimental zu machen", neckte Alex, doch in seinem Ton lag keine echte Abwehr. Es war ein Moment des Friedens – einer, den sie alle dringend gebraucht hatten.

Das Badehaus Eldoria, mit all seinem Luxus und seiner Wärme, schien für einen Augenblick nur ihnen zu gehören. Und inmitten von Dampf, Wasser und leisen Gesprächen wussten sie, dass diese Momente sie für die kommenden Herausforderungen stärker machten.

~ ~ ~

Emilia lehnte sich entspannt gegen den Rand des Beckens und ließ das warme Wasser ihre Anspannung vertreiben. Ihre Augen glitten über die Jungs, die in einen ihrer typischen, schelmischen Wortwechsel verstrickt waren. Ash hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Alex in einer scherzhaften Diskussion über das beste Gewürz für Kräutertränke herauszufordern, während Gray mit übertriebener Ernsthaftigkeit kommentierte, als ob es die wichtigste Debatte ihres Lebens sei.

Sie lächelte leise und schloss für einen Moment die Augen. Die warme Feuchtigkeit des Badehauses und die leise Melodie des Wassers um sie herum ließen sie beinahe in einen friedlichen Zustand gleiten – bis ein schallendes Gekicher aus dem angrenzenden Bereich des Badehauses erklang.

Emilias Ohren zuckten leicht, und sie spitzte sie unwillkürlich. Das Kichern – eindeutig weiblich – kam aus dem Männerbad. Sie öffnete die Augen und drehte sich ein Stück, um besser lauschen zu können. Zwischen den Gesprächen und dem Gelächter der Jungs konnte sie die Worte von drüben klarer vernehmen.

„Schhh, man wird uns erwischen!" Die Stimme klang heiter, fast herausfordernd.
Dann folgte eine andere Stimme, tiefer und koketter: „Nicht dort..."

„Oder du schmeckst so gut..." Ein leises, schmachtendes Seufzen folgte.

Emilias Augen weiteten sich, und sie spürte, wie Hitze in ihre Wangen stieg. Ihre Ohren brannten förmlich, als sie noch weitere intime Geräusche hörte – Kichern, gefolgt von leisen, genussvollen Stöhnen. Es war eindeutig, was da drüben vor sich ging, und Emilia wusste nicht, ob sie lachen oder vor Scham untertauchen sollte.

Sie senkte den Kopf, um ihr errötetes Gesicht zu verbergen, aber ihre Ohren blieben gespitzt – gegen ihren Willen. Doch bevor sie sich entscheiden konnte, das Lauschen ganz zu beenden, spürte sie, wie sich die Aufmerksamkeit ihrer Begleiter auf sie richtete.

„Emilia?" fragte Gray mit einem fragenden Tonfall, sein Kopf leicht zur Seite geneigt. „Alles in Ordnung? Du bist ja ganz rot."

Alex, der neben ihm saß, schob sich näher und musterte sie mit einem amüsierten Lächeln. „Ist dir das Wasser zu heiß?"

„Oder ist es die Gesellschaft?" fügte Ash hinzu, seine Stimme tief und mit einem deutlichen Schmunzeln. Er ließ sich tiefer ins Wasser gleiten, während sein Blick sie durchdringend fixierte.

Emilia hob hastig die Hände und wehrte ab. „N-Nein, nichts davon!"

„Ach wirklich?" Alex zog eine Augenbraue hoch, und ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Dann musst du uns erklären, warum du so nervös bist."

„Ich bin nicht nervös!" protestierte sie, doch ihre Stimme zitterte leicht. Ihre Wangen wurden noch roter, als sie die Gesichter der Jungs sah. Sie waren ihr viel zu nah, und ihre neugierigen, amüsierten Blicke machten es nicht besser.

„Emilia, du bist eine miserable Lügnerin", bemerkte Gray trocken und lehnte sich ein Stück näher. „Komm schon, wir sind neugierig."

Sie zögerte und wandte den Blick ab. Doch als sie hörte, wie das Gekicher und die gedämpften Geräusche von nebenan wieder lauter wurden, hielt sie es nicht mehr aus. „Es ist... da drüben", flüsterte sie leise und deutete mit einer kleinen Kopfbewegung zum Männerbad.

Die Jungs sahen sich an, verwirrt. „Was genau meinst du?" fragte Ash, der nun ernsthaft interessiert war.

„Da...", stotterte Emilia, während sie nach den richtigen Worten suchte. „Da drüben im Männerbad... da sind Frauen. Und sie... sie tun... Dinge!"

Einen Moment herrschte Stille, dann brachen Alex und Gray gleichzeitig in schallendes Gelächter aus. „Das... das ist fantastisch!" Alex hielt sich den Bauch vor Lachen und war kaum in der Lage, Luft zu holen. „Ein geheimer Besuch?"

Ash schmunzelte und schüttelte den Kopf. „Nun, das erklärt, warum das Männerbad manchmal beliebter ist als das gemischte."

Emilia fühlte sich einerseits peinlich berührt, andererseits konnte sie das Lachen nicht zurückhalten. Sie strich sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen. „Das ist nicht lustig! Es ist... skandalös."

„Du bist niedlich, wenn du dich aufregst", bemerkte Ash, seine Augen schimmernd vor Belustigung. Er lehnte sich ein Stück näher, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. „Vielleicht sollten wir ihnen zeigen, wie man richtig für Aufsehen sorgt."

Emilias Atem stockte, und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug. „Das wäre... das wäre verrückt."

„Und genau deshalb sollten wir es tun", flüsterte Gray mit einem neckischen Grinsen, während er sanft Wasser in ihre Richtung spritzte. „Oder hast du Angst, dass wir dich noch verlegener machen könnten?"

„Ich bin nicht verlegen!" protestierte sie erneut, obwohl sie wusste, dass es eine Lüge war.

„Oh, das bist du", entgegnete Alex mit einem breiten Grinsen. „Und ich denke, wir haben herausgefunden, warum."

Bevor sie eine weitere schlagfertige Antwort finden konnte, schnappten Ash und Gray sie spielerisch unter die Arme und zogen sie tiefer ins Wasser. Das warme Nass umhüllte sie, und für einen Moment war alles, was zählte, das Lachen, das sie miteinander teilten. Die Geräusche von nebenan verblassten, und die peinliche Hitze in ihren Wangen wurde durch die Wärme der Nähe ersetzt.

„Vielleicht sollten wir uns wirklich entspannen", flüsterte Ash, als sie sich schließlich wieder an den Rand lehnte. „Und das heißt, die Geräusche ausblenden und... uns auf uns konzentrieren."

„Ein guter Plan", murmelte Emilia und fühlte, wie ihr Herz sich beruhigte. Sie schloss die Augen und ließ das Lächeln auf ihren Lippen zurückkehren, während die Jungs sich wieder in ihr Geplänkel vertieften. Die Welt um sie herum verblasste, und für einen Moment schien alles... perfekt.

....

Emilia lehnte sich zurück und schloss die Augen, versuchte die Geräuschkulisse aus dem Nachbarbad auszublenden und sich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – auf das warme Wasser, das sanft um sie herum wirbelte, auf die leisen Atemzüge und das verhaltene Lachen der Jungs. Es fühlte sich so gut an, so vertraut. Ihre Gedanken wanderten zu den spielerischen Neckereien und dem Flirten, das in den letzten Tagen immer häufiger geworden war. Bis jetzt waren sie alle respektvoll geblieben – stets bereit, die Grenzen zu wahren. Doch die Wärme, die sich zwischen ihnen ausbreitete, ließ sie sich mutiger fühlen. Vielleicht... war es Zeit, sich diesem Spiel etwas mehr hinzugeben.

Sie öffnete die Augen und sah zu Ash, der sich entspannt an den Beckenrand lehnte, die Arme lässig ausgestreckt. Seine goldenen Augen schimmerten sanft im Licht, und als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, huschte ein neckisches Lächeln über seine Lippen. „Genießt du die Ruhe, Emilia? Oder machen dich unsere Gespräche nervös?"

Ein Kribbeln lief über ihre Haut, doch sie erwiderte sein Lächeln mit einem spielerischen Funkeln in den Augen. „Nervös? Ich dachte eher, ihr würdet langsam langweilig werden."

Gray, der neben ihr im Wasser trieb, hob amüsiert eine Augenbraue. „Langweilig? Das müssen wir wohl ändern." Er schob sich ein Stück näher, seine Augen voller neckender Herausforderung. „Vielleicht sollte ich dich daran erinnern, dass wir alles andere als langweilig sein können."
„Ist das so?" Emilia spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte. Sie ließ sich nicht zurückdrängen, hielt seinem Blick stand und ließ das Spiel beginnen. Ihre Finger glitten leicht über die Wasseroberfläche und zogen kleine Kreise. Sie wusste, dass sie die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich zog – genau das, was sie wollte.

Alex, der sich mit einem schelmischen Lächeln zu ihnen gesellte, schüttelte den Kopf. „Langweilig werden wir sicher nicht, Emilia. Die Frage ist nur, ob du mithalten kannst." Er beugte sich leicht vor, seine Nähe ließ sie einen Moment die Luft anhalten. Seine Augen, tief und durchdringend, suchten nach ihrer Reaktion.

Emilia holte tief Luft und entschloss sich, mutiger zu sein. „Oh, ich kann mithalten", sagte sie leise, ihre Stimme triefend vor Herausforderung. Ihre Fingerspitzen berührten sanft seine Hand unter Wasser, eine kleine, aber eindeutige Geste. Es war ein Spiel, ja – aber es bedeutete auch mehr.

Ash beobachtete die Szene mit einem leichten Lächeln, das jedoch einen Funken Eifersucht verriet. Er ließ es sich nicht nehmen, näher zu rücken und eine Hand auf Emilias Schulter zu legen. Die Berührung war sanft, aber bestimmt. „Es scheint, als hätten wir eine mutigere Seite von dir entdeckt, Emilia", sagte er mit tiefer Stimme. „Ich bin beeindruckt."

„Ihr habt mich dazu gebracht", erwiderte sie, und ihre Wangen wurden heiß. Doch sie hielt seinem Blick stand, wollte diesen Moment festhalten. Die Berührung seiner Hand sendete einen Schauer über ihre Haut – und sie wusste, dass es ihm genauso ging.

Gray ließ sich nicht lange bitten und schob sich noch näher, seine Stimme nun leiser, intimer. „Na, na. Nicht alles den beiden überlassen, Emilia. Hier sind genug von uns, um sicherzustellen, dass du dich nicht langweilst." Seine Finger glitten sanft über ihren Arm, eine Berührung, die gleichzeitig vertraut und neu war.

Emilia lächelte und spürte, wie ihr Herz gegen ihre Brust hämmerte. Sie erlaubte sich, tiefer in das Spiel einzutauchen, die Nähe der Jungs zu genießen und ihre Berührungen zu erwidern. Ihre Hand ruhte kurz auf Ashs Brust, bevor sie zu Alex wanderte, dessen Haut sich unter ihrer Berührung warm und vertraut anfühlte. Gray war der Nächste, und seine Berührung war genauso elektrisierend wie die der anderen.

Für einen Moment schien die Welt stehen zu bleiben. Sie waren nur vier Dämonen – in einem warmen, stillen Becken. Die Hitze des Wassers war nichts im Vergleich zur Hitze, die zwischen ihnen aufflammte. Es war ein Tanz aus Blicken, Berührungen und unausgesprochenen Gefühlen. Niemand drängte, niemand forderte – es war ein stilles Einverständnis, ein Spiel aus Nähe und Verlangen, das von jedem von ihnen gewollt war.

„Also, Emilia", flüsterte Ash schließlich, seine Stimme rau vor unterdrücktem Lachen. „Was hast du dazu zu sagen?"

„Dass ihr euch Mühe geben müsst, um mich zu beeindrucken", antwortete sie mit einem herausfordernden Grinsen, während sie sich ein Stück zurücklehnte, um die drei anzusehen. Die Jungs lachten, und die Spannung löste sich in einem Moment purer Freude.

Sie wusste, dass sie sich auf etwas eingelassen hatte, das mehr war als nur ein Spiel. Und während sie ihre Nähe und die Berührungen genoss, versprach sie sich selbst, jeden Augenblick davon zu leben.

...

Die Hitze des Wassers verschmolz mit der Hitze, die in Emilias Brust loderte. Ihre Haut prickelte an den Stellen, an denen Ashs Finger sanft über ihre Schulter glitten. Ihre Blicke trafen sich erneut, und für einen Moment schien die Welt um sie herum zu verschwimmen. Die Geräusche des Badehauses – das Plätschern des Wassers, das entfernte Lachen – wurden zu einem fernen Echo.

„Ich glaube, ich habe noch nie jemanden getroffen, der so mutig war, sich mit uns anzulegen", sagte Ash leise, sein Atem streifte ihre Wange. Seine Hand wanderte langsam zu ihrem Rücken, zog sie näher, als wollte er sicherstellen, dass sie diesen Moment ganz bewusst erlebte.

Emilia spürte, wie ihr Herz raste, doch sie wich nicht zurück. Sie wollte diese Nähe – das Spiel und den Ernst dahinter. „Dann solltest du dich besser daran gewöhnen", flüsterte sie, während sie ihm in die Augen sah. Ihre Finger glitten über seine Brust und hinterließen eine feine Spur, die er nur zu spüren schien.

Alex und Gray, die beide das Spiel aufmerksam beobachtet hatten, bewegten sich leise näher. Alex ließ sich an Emilias anderer Seite nieder, seine Finger fanden den Weg zu ihrer Hand unter Wasser. Er hielt sie fest, aber sanft – ein Versprechen, dass er immer da war. Seine Lippen kamen ihrem Ohr gefährlich nah, während er leise flüsterte: „Wir haben dir Raum gelassen, Emilia. Aber jetzt..." Er ließ den Satz in der Luft hängen, das Gewicht der Worte schwer und voller Bedeutung.

Gray, dessen Blick intensiver geworden war, lehnte sich von der anderen Seite herüber und berührte ihre Wange. Sein Daumen strich sanft über ihre Haut, als wolle er sie daran erinnern, dass sie nicht allein war – dass sie alle auf ihre Weise hier waren, für sie. „Du kannst uns vertrauen", sagte er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Wir drängen dich nicht... aber wenn du willst..."

Emilia schluckte und spürte, wie die Worte, die er sagte, eine tiefe Resonanz in ihr fanden. Umgeben von den Dreien, die ihr alles bedeuteten, fühlte Emilia eine Wärme, die sich wie ein schützender Mantel um sie legte. In diesem Moment war es Ash, dessen Nähe ihr Herz schneller schlagen ließ. Ein leises Kribbeln durchlief sie, stärker als zuvor, und sie spürte, wie etwas in ihr die Zurückhaltung losließ – ein Drang, den sie nicht länger unterdrücken konnte.

Ihre Augen suchten seine, fanden darin dieselbe unausgesprochene Sehnsucht, die sie selbst verspürte. Das Wasser wirbelte sanft um sie, als sie sich ihm näherte, zögernd, doch bestimmt. Und dann geschah es.

Ihre Lippen berührten die seinen, vorsichtig und unsicher, doch der Moment dehnte sich, wurde tiefer. Ash reagierte, seine Hände fanden ihre Taille, und der Kuss wurde intensiver, durchzogen von einer Süße, die nur durch die jahrelange Spannung, die zwischen ihnen schwebte, genährt wurde. Es war mehr als nur ein Kuss – es war das Lösen eines stillen Versprechens, das sie beide getragen hatten, ohne es zu wissen.

Das Wasser um sie herum schien stillzustehen, der Moment schwer und doch leicht zugleich. Emilia spürte den Schwall von Emotionen, der sie überkam – Zärtlichkeit, Verlangen, ein Gefühl von Geborgenheit. Ash löste sich langsam, nur um sie mit seinen Augen erneut zu erfassen, ein Hauch von Erstaunen in seinem Blick.

„Emilia…“, murmelte er, fast tonlos, doch der Name trug eine Bedeutung, die tiefer ging als Worte.

Sie lächelte leicht, ihre Stirn noch an seiner gelehnt, und spürte, dass sie in diesem Augenblick ein Stück näher an dem war, was sie wirklich suchte: sich selbst – und ihn.

Als sie sich voneinander lösten, waren ihre Blicke voller Verlangen und Zärtlichkeit. Sie sah Alex und Gray an, die beide Verständnis und ein stilles Einverständnis in ihren Augen trugen. Ihre Finger berührten seine, während Alex ihr Gesicht näher zog und sie einen Kuss teilten, der ihre tiefen Gefühle ausdrückte – nicht nur für den Moment, sondern für das, was sie alle verband.

Gray war der Nächste, und während seine Lippen die ihre berührten, war da eine Mischung aus Wärme und einer spielerischen Tiefe, die nur er besaß. Es war ein Tanz aus Zärtlichkeit und Leidenschaft, aus Vertrauen und Hingabe, welche sie alle miteinander teilten.

Schließlich lehnte sich Emilia wieder gegen den Rand des Beckens, ihr Atem ging schwerer. Ihre Hände lagen in den Händen der Jungs, und das warme Wasser umhüllte sie wie ein schützender Kokon. Sie fühlte sich vollkommen – angenommen und frei. „Ihr wisst, dass ich das nicht... erwartet habe", sagte sie leise, ein Lächeln auf den Lippen.

Ash lachte leise, eine tiefe, wohlige Note. „Das Beste kommt oft unerwartet."

Alex nickte und hielt ihre Hand fester. „Solange du dich wohlfühlst, sind wir hier. Egal, wohin das führt."

Gray, dessen Augen sanfter wirkten, lehnte sich näher. „Du bist nicht allein, Emilia. Nicht in diesem Moment – nicht in irgendeinem."

Das Gewicht dieser Worte traf sie tief, und sie fühlte, wie die Emotionen sie überwältigten. Sie schloss die Augen, ließ die Wärme der Nähe auf sich wirken und entschloss sich, jeden Augenblick zu genießen. Die Welt mochte sie mit Herausforderungen konfrontieren – aber hier, in diesem Moment, war sie sicher. Und sie wusste, dass das, was sie miteinander teilten, nur noch stärker werden würde.

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