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Kapitel 11


An diesem Morgen machten sich Emilia und Alex auf den Weg zur „Wanderflamme". Die Abenteurergilde war geschäftig wie immer, erfüllt von einem lebhaften Durcheinander aus Stimmen, dem kratzenden Klang von Federkielen und dem sanften Duft von Pergament und Tinte.

Die Atmosphäre war heute besonders elektrisierend. Überall bereiteten sich Abenteurer auf die bevorstehenden Feierlichkeiten vor, während der würzige Geruch von frisch gemahlenen Gewürzen die Luft durchzog - ein Vorgeschmack auf das Fest, das die ganze Stadt in Aufruhr versetzen würde. Die aufgeregte Energie war beinahe greifbar, und Emilia spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug.

Als sie gemeinsam die Eingangshalle betraten, fiel ihr Blick auf Lieselotte, die Rezeptionistin, die sie mit einem warmen Lächeln willkommen hieß. „Guten Morgen, ihr zwei! Seid ihr bereit für den großen Tag?" Ihre Stimme war freundlich und herzlich, wie die eines vertrauten Freundes.

Emilia trat einen Schritt näher und erwiderte das Lächeln. „Ja, und wir möchten noch eine Quest für den Morgen übernehmen, bevor wir uns ganz dem Fest widmen," sagte sie, ihre kastanienbraunen Augen funkelten vor Vorfreude.

Lieselotte nickte und zog mit geübtem Griff einige Pergamentrollen hervor. „Da habt ihr Glück. Heute gibt es ein paar interessante Aufgaben. Hier, das 'Dämmergestein' könnte genau das Richtige für euch sein. Es ist ein seltener Fund, und die Gilde braucht ihn dringend."

...

Während Alex die Beschreibung der Quest überflog, ließ Emilia ihren Blick durch die geschäftige Halle schweifen. Die lebhafte Energie der Abenteurer war ansteckend - eine Mischung aus Vorfreude und konzentriertem Eifer lag in der Luft. Ein leises Seufzen entwich ihr, während sie die Atmosphäre in sich aufnahm.

„Das klingt machbar", sagte Alex schließlich und reichte ihr die Pergamentrolle. Seine Stimme hatte diesen ruhigen, vertrauten Klang, der sie immer zu erden schien. Mit einem leichten Schmunzeln fügte er hinzu: „Wir können das schnell erledigen und haben dann noch genug Zeit, uns auf den großen Tag vorzubereiten."
Emilia erwiderte sein Lächeln, nahm die Rolle entgegen und hob neckend eine Augenbraue. „Klingt nach einem Plan. Aber wehe, du lässt mich am Ende doch alles allein tragen."
Alex legte theatralisch die Hand an die Brust. „Ich? Dich etwas tragen lassen? So etwas würde ich niemals tun," sagte er mit gespielter Empörung, doch die Wärme in seinem Blick verriet, wie sehr er den Moment mit ihr genoss.
Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen, als Lieselotte ihnen mit einem freundlichen Nicken noch ein paar letzte Hinweise gab. Mit einem schnellen Dank an die Rezeptionistin und einem kurzen Blick auf die Pergamentrolle machten sich Emilia und Alex auf den Weg, bereit für ihre Aufgabe.

„Passt auf euch auf", sagte die Rezeptionistin mit einem freundlichen Nicken. „Das Dämmergestein ist wertvoll, aber auch gefährlich, wenn es nicht richtig behandelt wird. Die Alchemisten der Gilde werden euch dafür danken."

Mit diesen Worten verließen Emilia und Alex die Gilde und machten sich auf den Weg. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie die Stadt hinter sich ließen. Das Licht spielte auf den Blättern des dichten Waldes, und für einen Moment fühlte Emilia die Spannung des bevorstehenden Festes hinter sich. Sie konzentrierte sich auf den vor ihnen liegenden Weg und auf das Gefühl, dass Alex immer an ihrer Seite war.

„Bereit, ein bisschen zu graben?" fragte er mit einem schiefen Lächeln, als sie die kleine Senke erreichten, die laut der Beschreibung das Dämmergestein bergen sollte.

„Ich dachte, du machst die Arbeit", entgegnete sie spielerisch, bevor sie sich bückte, um die glänzenden Steine zu suchen. Das Licht spielte auf den Steinen, und die Ruhe des Moments ließ sie innehalten. Hier, fernab von der Hektik, fühlte sich das Leben seltsam friedlich an. Und doch wusste sie, dass es diese Augenblicke waren, die sie umso mehr schätzte.

~~~

Nachdem Emilia und Alex die glänzenden Brocken des Dämmergesteins geborgen hatten, nahmen sie sich einen Moment, um die Schönheit des Ortes in sich aufzunehmen. Das Sonnenlicht, das durch die Baumkronen fiel, tauchte die Lichtung in ein sanftes, goldenes Schimmern. Emilia hielt einen der Steine in ihrer Hand und betrachtete, wie das Licht sich in den schimmernden Adern brach.

„Es ist fast zu schade, diese Steine einfach abzugeben", sagte sie leise und drehte den Stein in ihrer Hand.

Alex trat näher, seine Augen glitzerten vor Interesse. „Wer weiß, vielleicht gibt es ja mehr davon, als wir brauchen. Einen könnten wir behalten - als Erinnerung."

Emilia lächelte über den Vorschlag. „Das wäre schön. Aber du weißt, wie Lieselotte ist. Sie würde es sofort merken, wenn wir einen einbehalten."

Sie lachten beide, und für einen Moment schien die Welt weit entfernt. Emilia fühlte sich einfach nur wie sie selbst, frei von Schamanenaufgaben und Verantwortung.

„Komm, wir haben noch eine Aufgabe zu erledigen, bevor das Fest beginnt", sagte Alex, als er ihre Tasche mit den gesammelten Dämmersteinen verschnürte.

Sie traten aus der Senke heraus, und Emilia deutete auf eine kleine, schattige Stelle unter einem Baum. „Vielleicht sollten wir uns für einen Moment setzen. Es wäre schade, diese friedliche Lichtung nicht zu genießen."

Alex nickte und ließ sich auf dem weichen Gras nieder. Sie breiteten ihre Provianttasche aus und genossen das einfache, aber herzhafte Mahl. Frisches Brot, getrocknete Früchte und Käse reichten aus, um ihnen neue Energie zu geben. Während sie aßen, sprachen sie über das bevorstehende Fest und die Herausforderungen, die auf sie warteten.

„Hast du schon überlegt, wie du es präsentieren willst?" fragte Alex und sah sie aufmerksam an.

Emilia zögerte. „Es sollte meine Verbindung zur Natur und meine Fähigkeiten als Schamanin zeigen. Vielleicht etwas mit Mana und Pflanzen..." Ihr Blick suchte den seinen, hoffend auf Zuspruch.

Alex nickte nachdenklich. „Ich glaube an dich. Du hast das Talent und die Verbindung. Du musst nur auf dein Gefühl hören."

Seine Worte berührten sie, mehr als sie zugeben wollte. Emilia fühlte sich von Alex' Vertrauen bestärkt, aber es war mehr als das. Sie merkte, wie wichtig ihm ihre Entwicklung war - und wie sehr sie seine Unterstützung brauchte. „Danke", sagte sie leise, während sie ihren Blick in den Wald schweifen ließ.

Eine Weile saßen sie schweigend beisammen, genossen die friedliche Umgebung und die Nähe des anderen. „Was ist an Dämmersteinen so besonders?" fragte Emilia neugierig.
„Sie speichern Mondenergie," erklärte Alex knapp. „Nützlich für viele Zwecke."
Schließlich erhob sich Alex und streckte sich. „Zeit fürs Training. Bis das Fest beginnt, solltest du bereit sein - besonders mit Blick auf morgen."

Emilia nickte und ließ sich von ihm aufhelfen. Sie fanden eine offene Lichtung, deren Boden von weichem Moos bedeckt war - der perfekte Ort, um zu trainieren.

Emilia schloss die Augen und lauschte dem Wald: raschelnde Blätter, das Zwitschern der Gefährten, leises Plätschern eines Baches. Die Natur schien mit ihrem Mana zu flüstern. Als sie die Augen öffnete, sah sie Alex, der sie aufmerksam beobachtete, bereit fürs Training.

„Zeig mir, wie du die Energie um dich herum aufnehmen kannst", sagte er, seine Stimme ruhig, aber fordernd. „Du musst den Fluss des Mana spüren - nicht kontrollieren, sondern begleiten."

Emilia nickte, ihre Stirn in Konzentration gelegt. Sie ließ ihre Hände locker hängen und spürte, wie das Mana der Umgebung langsam zu ihr strömte. Es war kühl und beruhigend, wie eine sanfte Brise, die sie durchströmte. Langsam hob sie die Hände, sammelte das Mana und konzentrierte es in ihrer Mitte. Ein goldener Schein begann sich um ihre Fingerspitzen zu legen.

„Sehr gut", lobte Alex. „Halte es und lasse es nicht entwischen. Du musst die Balance halten."

Sie konzentrierte sich weiter, ließ die Energie in sich kreisen und versuchte, sie zu lenken. Doch als die Energie sich verstärkte, begann sie zu zittern. Das Mana war wie eine Welle, die drohte, sie zu überrollen. Die goldenen Lichter um ihre Hände flackerten, und plötzlich entglitt ihr die Kontrolle. Das Leuchten erlosch, und sie sackte erschöpft zusammen.
„Verdammt", murmelte sie frustriert und sah zu Boden. „Ich dachte, ich hätte es diesmal..."

Alex trat näher und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. „Du hast es gut gemacht, Emilia. Du hast Fortschritte gemacht. Aber du kannst nicht alles auf einmal erwarten. Geduld und Balance - du darfst dich nicht von der Energie überwältigen lassen."

Seine Worte beruhigten sie, doch die Enttäuschung nagte weiter an ihr. „Es fühlt sich an, als ob ich immer wieder scheitere."

Alex kniete sich hin und sah ihr in die Augen. „Das ist kein Scheitern. Jeder Schritt, auch der kleinste, bringt dich voran. Du wirst stärker, auch wenn du es selbst nicht immer siehst."

Emilia spürte, wie seine Worte sie berührten, und ein leises Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Du klingst wie ein Mentor, Herr Proffesor.."

Er zuckte mit den Schultern und grinste. „Vielleicht bin ich das ja auch - manchmal."

Sie erhobten sich erneut. Emilia atmete tief ein und fokussierte sich auf den Rhythmus des Mana. Sie ließ es fließen, spürte die sanfte Energie, die ihre Hände umhüllte. Der goldene Schein kehrte zurück - ruhiger, stabiler. Vorsichtig leitete sie die Energie zu einer kleinen Pflanze, die wuchs und ihre Blätter leuchten ließ.
Alex nickte zufrieden. „Genau so. Du hast es geschafft."

Erleichterung durchströmte Emilia, als ein Teil des Drucks von ihr abfiel. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, bemerkte sie Alex' ernsten Blick. „Das ist nur der Anfang, Emilia. Es wird Zeiten geben, in denen du weit mehr Mana kontrollieren musst. Du musst bereit sein."

Seine Worte ließen einen Schatten der Sorge über sie fallen. „Warum sagst du das? Du klingst, als wüsstest du mehr, als du mir sagst."
Alex zögerte, bevor er antwortete. „Ich kann dir nicht alles sagen. Aber du musst mir vertrauen. Dieses Training ist entscheidend - für dich und für das, was kommt."

Die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ ihre Gedanken aufwirbeln. Dieses Training war mehr als nur eine Übung - es war Vorbereitung auf etwas Größeres, das sie noch nicht verstand.
„Ich vertraue dir," sagte sie schließlich leise und hoffte, dass das genügen würde - für jetzt. Warum ist Alex immer so geheimnisvoll? fragte sich Emilia, während sie seinen ernsten Blick erwiderte.

____

Nach dem Training kehrten Emilia und Alex zur Stadt zurück. Die Sonnenstrahlen brachen durch die Bäume und warfen goldene Lichtmuster auf den Boden. Alex' Worte hallten in Emilias Kopf wider - sie spürte, dass mehr dahinter steckte. Doch für den Moment ließ sie es ruhen und konzentrierte sich auf das Fest, das vor ihnen lag.

Als sie Lantaris erreichten, herrschte bereits reges Treiben. Bunte Lampions schmückten die Straßen, Musik erfüllte die Luft, und der Duft von Gewürzen kitzelte Emilias Nase. „Es ist so lebendig", sagte sie lächelnd. „Das Fest wird unvergesslich."

Alex lächelte zurück, blieb jedoch wachsam. „Genieß es, Emilia. Du hast es dir verdient." Gemeinsam schlenderten sie durch die Stände, probierten Leckereien und ließen sich von der fröhlichen Atmosphäre mitreißen. Emilia bot ihm ein kleines Gebäck mit leuchtender Creme an. Als Alex hineinbiss, blinzelte er überrascht. „Das ist... intensiv."

„Es heißt ‚Sternentraum' - soll Energie und gute Träume bringen", erklärte sie lachend. Er schüttelte den Kopf. „Ich bleibe lieber bei normalen Speisen."

Während sie den Klängen der Musik lauschten, bemerkte Emilia, dass Alex sich plötzlich gegen eine Hauswand stützte. „Alex?" fragte sie besorgt. Er versuchte zu lächeln, doch seine Blässe verriet ihn. „Nur etwas erschöpft", murmelte er. Emilia führte ihn zu einer Bank und gab ihm eine belebende Essenz. „Du gibst zu viel", sagte sie sanft. Er nickte, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Danke. Du bist zu gut zu mir."

Nachdem er sich erholt hatte, mischten sie sich wieder unter die Menge. Die Straßen waren lebhafter als zuvor, Laternen erleuchteten die Nacht, und Tänzer bewegten sich zur Musik. Emilia hielt Alex' Hand und zog ihn mit sich. „Tanz mit mir."

„Ich tanze nicht, Emilia", protestierte Alex, lehnte sich jedoch entspannt gegen die Wand, während sie auf die Tanzfläche ging. Ein fremder Abenteurer trat an sie heran und forderte sie auf, mitzutanzen. Zögernd nahm sie seine Hand, und die beiden bewegten sich im Takt der Musik.

Alex beobachtete das Geschehen aus der Ferne, sein Blick wurde schärfer, als der Fremde Emilia näherkam. Schließlich trat er auf die Tanzfläche, legte mit einer fließenden Bewegung seine Hand auf Emilias Schulter und wandte sich an den Abenteurer. „Entschuldige, aber ich glaube, sie gehört zu mir."

Bevor Emilia etwas sagen konnte, führte Alex sie in einen schwungvollen Tanz. Sie lachten, als sie sich zur Musik bewegten, und für einen Moment schien die Welt um sie herum zu verschwinden. Als die Melodie langsamer wurde, legte Emilia ihre Hand in seine.

„Danke", flüsterte sie mit einem Lächeln. „Für alles."

Alex' Blick wurde sanft, bevor er ernster wurde. „Du musst mir nicht danken. Ich bin hier, weil ich es will." Seine Worte brachten einen Moment der Ruhe, doch in seinen Augen lag etwas, das sie nicht ganz greifen konnte. „Es gibt noch einiges, worüber wir reden müssen... aber das hat Zeit."

Die Schwere in seiner Stimme ließ Emilia innehalten. Schließlich nickte sie langsam. „Dann warten wir, bis es soweit ist," antwortete sie, ihre Stimme sanft, aber fest, ihre Augen suchten die seinen.

Nach dem Tanz führte Alex sie an einen stilleren Ort, fern vom Trubel des Festes. Emilia legte ihm eine Hand auf den Arm und lächelte leicht. „Mit dir an meiner Seite fühlt sich alles machbar an."
Alex nickte stumm, seine kurze Berührung sagte mehr als Worte.

Später schlenderten sie Richtung Flüsterhain, begleitet vom Schein der Laternen. Beide hatten etwas Mondsaft getrunken, und Emilia spürte die leichte Wärme, die sich wie ein sanfter Schleier über ihre Sinne legte. Sie schmiegte sich an Alex. „Die Wärme hier ist schön," murmelte sie.
„Nicht so schön wie dein Lächeln," erwiderte er mit einem sanften Blick, seine Stimme etwas weicher als sonst.

Hand in Hand erreichten sie das Gasthaus. Die Geräusche des Festes verklangen, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Emilia ließ sich mit einem zufriedenen Seufzen aufs Bett sinken. „Das war ein schöner Abend. Vielleicht lag es am Mondsaft," fügte sie mit einem leichten Kichern hinzu.
„Vielleicht," stimmte Alex zu und setzte sich neben sie.

Emilia lehnte sich an ihn und schloss die Augen. „Solche Momente könnten ewig dauern," sagte sie leise.
„Vielleicht tun sie das," antwortete Alex, während die Stille der Nacht sie umhüllte und ihnen Frieden schenkte.
In der Dunkelheit des Zimmers, begleitet von den fernen Klängen der Nacht, fanden Emilia und Alex Geborgenheit in der Nähe des anderen. Mit einem leisen Lächeln ließ Emilia die Illusion fallen, die ihre Tigerohren und ihren Schweif verbarg. Freiheit durchströmte sie, als sie diese verborgenen Teile ihres Selbst offenbarte.
Alex bemerkte die Veränderung sofort. Vorsichtig hob er die Hand und berührte ihre flauschigen Ohren. „Wunderschön," murmelte er, während seine Finger behutsam über das weiche Fell glitten. Ein sanfter Schauer durchlief Emilia, und ein leises Schnurren entfuhr ihr. Ihre Wangen wurden warm. „Es fühlt sich ungewohnt an," flüsterte sie, „aber bei dir ist es richtig."

Er zog sie sanft näher. „Danke, dass du mir das zeigst," sagte er leise. „Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen."
Die Stille des Moments umhüllte sie, und Emilia spürte, dass sie bei Alex endlich sie selbst sein konnte - frei und ohne Angst.

Die Müdigkeit des Tages überkam Emilia, die Eindrücke des Festes hatten ihre Energie erschöpft. Sanft löste sie sich aus Alex' Umarmung und richtete sich auf, ein leichter Schwindel begleitete die Bewegung. „Nicht schauen!" warnte sie spielerisch, während sie sich ein Nachthemd überzog. Alex drehte sich weg, doch das verlegene Grinsen auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen. „Du auch nicht", konterte er verspielt und zog ein lockeres Hemd über.

Schließlich lagen sie nebeneinander im Bett, die Decke wärmte und schützte sie. Emilia atmete den vertrauten Duft von Alex ein - eine Mischung aus frischer Luft und einem Hauch Mondsaft. „Gute Nacht, Amy", flüsterte er sanft.
„Gute Nacht, Alex," murmelte sie, ihre Augen halb geschlossen. Ihre Hand fand seine, und sie hielt ihn sanft. Der ferne Nachhall des Festes verklang, und in der Stille fühlte sich die Welt wie ein sicherer Zufluchtsort an. Mit dieser Ruhe fanden sie langsam in den Schlaf, bereit für die Abenteuer, die vor ihnen lagen.
_____

Am nächsten Morgen erwachte Emilia vor Alex. Ein Kribbeln aus Aufregung und Nervosität erfüllte ihre Brust - heute war ihre Aufführung. Sie drehte sich zu Alex um und war überrascht, ihn noch tief schlafend vorzufinden. Normalerweise war er früh wach, doch jetzt wirkte er entspannt im weichen Licht des Morgens. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie ihn ansah, und sie rückte näher, seine Nähe beruhigte sie.
Einem Impuls folgend, beugte sie sich vor und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Alex, Zeit aufzuwachen," flüsterte sie zärtlich. Er blinzelte träge, ein verschmitztes Lächeln spielte um seine Lippen. „Guten Morgen, Amy," murmelte er rau und warm.

Emilia erwiderte sein Lächeln, doch die Nervosität kehrte zurück. „Heute ist der große Tag," sagte sie leise, entschlossen. Alex sah sie liebevoll an. „Du wirst großartig sein."
Nach einem schnellen Frühstück - frisches Brot und duftender Kaffee - machten sie sich auf den Weg zur Gilde „Wanderflamme". Die Luft war erfüllt von lebhafter Energie, die Straßen der Stadt erstrahlten in Farben und Musik.

„Schau dir das an!" rief Emilia begeistert, ihre Augen leuchteten, als sie Alex mit sich zog. Überall waren bunte Stände und tanzende Dämonen, die die Straßen füllten. Alex lachte und ließ sich von ihrer Energie anstecken. Gemeinsam tauchten sie in die Feierlichkeiten ein, bereit, den Tag in seiner ganzen Pracht zu erleben.

~ ~ ~

Bald erreichten sie die Gilde „Wanderflamme", die in fröhlichem Schmuck erstrahlte. Banner mit dem Emblem der Gilde wehten im Wind, und die Mitglieder schienen in einer geschäftigen, aber freudigen Stimmung. Der Klang von Stimmen, Lachen und Gesang erfüllte die Luft, während die Vorbereitungen für die bevorstehenden Darbietungen in vollem Gange waren.

Lieselotte, die freundliche Rezeptionistin, erkannte die beiden und winkte ihnen fröhlich zu. „Guten Morgen, ihr beiden! Seid ihr bereit für den großen Tag?"

„Absolut!" antwortete Emilia, während sie sich neugierig umsah. Die Menge schien noch größer als beim letzten Mal, und überall waren gespannte Gesichter zu sehen.

„Hier ist das Tagesprogramm", sagte Lieselotte und reichte Emilia ein kunstvoll verziertes Pergament. Emilia blätterte durch die Auflistungen, ihre Augen leuchteten vor Erwartung. „Wow! Die Eröffnung wird mit einer Schamanen-Vorführung beginnen. Rituelle Tänze zur Beschwörung der Naturgeister - das klingt einfach unglaublich!"

„Das wird bestimmt beeindruckend", stimmte Alex zu und legte beruhigend eine Hand auf Emilias Schulter. „Und danach bist du an der Reihe, deine Fähigkeiten zu zeigen."

Emilias Herz klopfte schneller, als die Nervosität plötzlich aufstieg. „Ich hoffe, ich kann überzeugen..."

„Das wirst du", sagte Alex mit fester Überzeugung und lächelte ihr aufmunternd zu. „Vertrau auf dich. Du hast eine besondere Verbindung zur Natur, und das wird man sehen."

Gemeinsam mischten sie sich unter die Menge, während die ersten Schamanen ihre Plätze einnahmen. Als der sanfte, melodische Gesang begann, verstummte die Menge. Die Schamanen trugen farbenfrohe Gewänder, die in der Sonne funkelten, und bewegten sich in fließender Harmonie. Jeder Schritt und jede Geste war voller Anmut, als ob sie mit den Geistern selbst tanzten. Ein Leuchten schien von ihren Bewegungen auszugehen, und glitzernde Lichtfragmente tanzten durch die Luft - Manifestationen der gerufenen Geister.

„Schau nur", flüsterte Alex und deutete mit fasziniertem Blick auf das Spektakel. „Es ist, als ob die Geister der Natur selbst erscheinen."

Emilia hielt den Atem an, als die Tänzer mit ihren Bewegungen die Energien der Umgebung lenkten und die Zuschauer in den Bann zogen. Die Lieder, die sie sangen, klangen wie alte Legenden, lebendig geworden inmitten der Menge. Emilia spürte die Magie und die Kraft, die die Schamanen ausstrahlten, und ein tiefer Wunsch durchdrang sie, selbst diese Verbindung zu zeigen.

„Es ist wunderschön...", murmelte sie, fasziniert von der Darbietung. „Ich hoffe, ich kann später etwas so Großes erreichen."

Alex drückte sanft ihre Hand. „Du wirst es. Du hast alles, was du brauchst, um zu glänzen."
Nach dem donnernden Applaus der Zuschauer folgte die Ankündigung der nächsten Darbietungen. Die Atmosphäre war voller Erwartung und Freude, als die Namen der Teilnehmer verlesen wurden. Emilia spürte, wie ihre Nervosität erneut anstieg. Ihr Auftritt rückte näher. Doch Alex' Präsenz und seine ermutigenden Worte ließen sie standhaft bleiben.

„Du bist dran, Amy", sagte er und gab ihr einen sanften Schubs. „Zeig ihnen, wer du bist."

....

Die Aufregung in der Gilde war greifbar, als Emilias Name aufgerufen wurde. Ihr Herz klopfte heftig, und die Blicke des Publikums schienen schwer auf ihr zu lasten.

„Nun betritt Emilia, unsere junge, talentierte Schamanin, die Bühne!" rief Lieselotte begeistert. Applaus brandete auf, und Emilia stand im Licht, das sie in den Mittelpunkt rückte.

Ein Blick zu Alex reichte aus. Sein ermutigender Blick und die Worte „Du schaffst das!" lösten eine Welle von Zuversicht in ihr aus. Sie atmete tief durch, sammelte sich und trat vor, bereit, ihr Bestes zu geben.

Emilia schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Mana, das durch die Luft um sie herum pulsierte. Sie spürte die Ströme der Energie, die wie unsichtbare Wurzeln um sie herumlagen und darauf warteten, erweckt zu werden. Mit einer ruhigen Geste hob sie die Hände, und das Mana folgte ihrem Willen. Ein sanftes, goldenes Licht sammelte sich in ihren Handflächen und begann zu leuchten.

Langsam legte Emilia die vorbereiteten Samen auf den Boden und atmete tief ein. „Wachsen und blühen," flüsterte sie, ihre Stimme sanft und getragen von einer inneren Kraft. Das Mana floss in die Erde, und ein leises Beben ging durch den Boden. Vor den erstaunten Augen der Zuschauer sprossen kleine Pflänzchen empor, die sich rasch zu prächtigen Blumen und kräftigen Pflanzen entwickelten. Violett, Rot und Gold verschmolzen in einem lebendigen Farbenspiel, das im Licht des Raumes erstrahlte.

Die Zuschauer hielten den Atem an. Emilia, nun in ihrem Element, hob eine Hand und formte eine Barriere aus dichten, schützenden Ranken um die Pflanzen. Sie schimmerten in einem sanften Grün und verstärkten die Aura der Magie, die durch den Raum pulsierte. Die Barriere schien lebendig, ein pulsierendes Abbild von Schutz und Stärke.

„Das ist unglaublich!" rief Alex, seine Stimme voller Bewunderung und Begeisterung. Emilia spürte seine Worte wie einen Schub von Energie, der sie weitertrug. Sie schloss die Augen und ließ das Mana in einer letzten Welle erstrahlen, sodass die Pflanzen und die schützenden Ranken in einem strahlenden Licht erglühten.

Ein Moment der Stille, dann brach das Publikum in tosenden Applaus aus. Emilias Herz raste, eine Mischung aus Freude, Erleichterung und Stolz. Sie hatte es geschafft - sie hatte die Kraft der Natur gezeigt und ihre Fähigkeiten mit Anmut und Präzision demonstriert. Als sie sich verbeugte, fühlte sie die Begeisterung der Zuschauer wie eine warme Umarmung.

Nachdem der Applaus verklungen war, trat Emilia mit pochendem Herzen zurück. Der Lärm der Gilde schien gedämpft, als sie sich wieder unter die Menge mischte. Alex stand am Rand der Bühne und strahlte sie an. „Du warst fantastisch, Emilia! Das war einfach beeindruckend."

Ihre Augen leuchteten, als sie ihn in eine feste Umarmung zog. „Danke, Alex. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Deine Unterstützung bedeutet mir alles." Ihre Stimme war voller Emotionen, und die Anspannung des Moments löste sich in der Wärme seiner Nähe auf.

Alex hielt sie fest, und für einen Moment existierten nur sie beide. „Ich wusste, dass du es kannst", flüsterte er und ließ sie sanft los, um sie eingehend zu betrachten. „Dein Talent ist außergewöhnlich."

„Das bedeutet mir mehr, als ich sagen kann", antwortete sie, ihre Stimme weich und voller Dankbarkeit. „Ich war nervös, aber als ich da oben stand, fühlte ich mich plötzlich... frei."
Alex legte eine Hand auf ihre Schulter. „Und das ist es, was du der Welt zeigen kannst. Jeder hier hat es gesehen - und sie alle wissen, dass du etwas Besonderes bist."

In der Tiefe ihrer Augen spiegelte sich die Erleichterung und der Stolz wider, den sie empfand. „Es wäre ohne dich nicht dasselbe gewesen", gestand sie, während sie erneut spürte, wie sehr sie sich auf ihn verlassen konnte.

Zusammen schauten sie auf die nächsten Darbietungen, doch für Emilia war es, als ob die Welt für einen Moment stillgestanden hatte - ein Moment, in dem alles möglich schien, solange Alex an ihrer Seite war.

Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, wanderten Emilias und Alex' Blicke zur Bühne, wo die nächsten Abenteurer ihre Vorführungen vorbereiteten. Die Vielfalt der Darbietungen reichte von spannenden Kampftechniken über geschickliche Kunststücke bis hin zu Talenten, die das Publikum zum Staunen brachten. Die Begeisterung der Menge war ansteckend.

„Ich bin gespannt, was als Nächstes kommt," sagte Alex, seine Augen glitzerten vor Aufregung. „Vielleicht können wir sogar etwas lernen, das uns auf unseren eigenen Abenteuern hilft."

Emilia nickte mit strahlendem Lächeln. „Das klingt perfekt," sagte sie, erfüllt von dem Gefühl, Teil eines großartigen Teams zu sein.

Während sie die weiteren Vorführungen beobachteten, wuchs die Menge um sie herum, und die Stimmung wurde immer ausgelassener. Die Darbietungen der Abenteurer zeigten eine beeindruckende Vielfalt an Fähigkeiten, und Emilia hielt vor Staunen inne. „Schau mal, wie großartig sie sind! Ich kann es kaum erwarten, was noch kommt," meinte sie, ihre Augen voller Begeisterung.

Plötzlich bemerkte Emilia, wie Alex sich unauffällig zurückzog. „Wo willst du hin?" fragte sie leise, ein Hauch von Besorgnis in ihrer Stimme. Er warf ihr ein geheimnisvolles Lächeln zu. „Warte hier. Ich habe eine Überraschung für dich."
Neugierig sah sie ihm nach, wie er in der Menge verschwand. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich kurz auf die Bühne, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu Alex zurück. Was plante er?

Die Antwort kam schneller, als sie erwartet hatte. Eine laute Stimme kündigte an: „Jetzt ein ganz besonderer Auftritt - unser Blutheiler zeigt sein Können!" Emilias Augen weiteten sich, als sie Alex erkannte.
Er stand auf der Bühne, gekleidet in ein schlichtes, würdiges Gewand, das seine Rolle unterstrich. Sein Ausdruck war ernst, konzentriert, doch in seinen Augen loderte eine Leidenschaft, die sie innehalten ließ.

„Alex?" flüsterte sie, ihr Herz schneller schlagend. Diese Überraschung hatte er für sie vorbereitet - und sie war sprachlos.

„Ich werde euch zeigen, wie wichtig es ist, die Balance zwischen Körper und Geist zu wahren und die Wunden der Seele zu heilen," begann Alex. Seine Stimme war ruhig, aber voller Überzeugung, und die Menge lauschte gebannt. Er sprach über die Verbindung zwischen physischer und seelischer Heilung und wie seine Fähigkeiten als Blutheiler ihn befähigten, beides in Einklang zu bringen. Mit jedem Wort fesselte er die Zuschauer.

Dann wählte Alex einen Freiwilligen aus dem Publikum, um seine Heilkunst zu demonstrieren. Er schloss die Augen, seine Hände umgeben von einer sanften Aura aus Mana, die in einem warmen Licht pulsierte. Mit ruhiger Präzision legte er sie auf die Wunde des Freiwilligen. Langsam verschloss sich die Verletzung, während das Licht wie ein sanfter Strom über die Bühne floss und die Zuschauer in staunendes Schweigen tauchte.
Emilia stand mitten in der Menge, doch alles um sie herum verblasste. Ihr Blick blieb an Alex hängen, und ihr Herz pochte so wild, dass es ihr fast die Luft nahm. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie ihn nicht nur bewunderte - sie liebte ihn.

Der Mann auf der Bühne war weit mehr als ein geschickter Kämpfer. Er war ein Heiler, dessen Stärke in seiner Fürsorge lag, dessen Herz sich aufopfernd für andere öffnete, selbst wenn es ihn erschöpfte. Seine Leidenschaft für das Leben und seine unerschütterliche Entschlossenheit berührten sie tiefer, als sie erwartet hatte.
Die Wärme, die von Alex ausging - nicht nur von seiner Magie, sondern von seinem Wesen - schien auch sie zu umhüllen. Ihr wurde bewusst, wie sehr sie seine Nähe suchte, wie stark sie sich von ihm angezogen fühlte, nicht nur wegen seiner Fähigkeiten, sondern wegen des Charismas, das ihn umgab und so selbstverständlich zu ihm gehörte.

Als Alex den Freiwilligen aufrichtete und mit einem ruhigen Lächeln sprach, spürte Emilia Tränen in ihren Augen brennen. Es war kein trauriger Moment, sondern einer voller Ehrfurcht. Sie liebte ihn - nicht wegen seiner Stärke, sondern wegen der Sanftheit, die er verbarg. Und sie wusste, dass sie ihm ihr Herz bereits längst anvertraut hatte, auch wenn sie es erst jetzt verstand.

Als die Darbietung endete, brach die Menge in donnernden Applaus aus. Alex verneigte sich, und als er zu Emilia zurückkehrte, schimmerte ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. „Überraschung! Was sagst du dazu?"

„Ich bin so stolz auf dich, Alex!" Ihre Stimme zitterte vor Freude, und ihre Augen glänzten. „Das war... unglaublich!"

Er zog sie in seine Arme, und in dieser Umarmung fühlte Emilia eine Welle von Wärme und Geborgenheit. „Danke, Amy. Ich wollte dir zeigen, dass ich für das Wohl anderer einstehen kann - genauso wie du es tust."

Die Worte drangen tief in ihr Herz ein, und sie wusste, dass ihre Verbindung stärker war als je zuvor. Sie hielt ihn fest, als wollte sie den Moment für immer bewahren. „Das hast du. Und du warst wundervoll."

~~~

Nach Alex' beeindruckendem Auftritt als Blutheiler ließen sich Emilia und Alex auf die weiteren Vorführungen der Abenteurer ein. Die Vielfalt der gezeigten Talente war überwältigend - von spannenden Kampfdarbietungen über akrobatische Kunststücke bis hin zu magischen Illusionen. Emilia staunte über die Energie und das Können, das die anderen zur Schau stellten, und die Begeisterung der Menge war ansteckend.

„Es ist so inspirierend, wie viele verschiedene Fähigkeiten die Abenteurer haben," sagte sie leise, während sie sich an Alex lehnte und gemeinsam mit ihm das Treiben beobachtete.

„Das stimmt," erwiderte Alex mit einem zufriedenen Blick zur Bühne, ein selbstbewusstes Lächeln auf den Lippen. „Es ist gut zu wissen, dass jeder hier seinen Teil beiträgt. So entsteht wahre Stärke."
Doch die besinnliche Atmosphäre wurde bald unterbrochen, als einige der Zuschauer begannen, sich um Alex zu scharen. Zunächst waren es nur vereinzelte Rufe, doch bald wurde die Menge immer drängender. „Hey, Blutheiler! Ich brauche dringend deine Hilfe!" rief ein junger Dämon und hielt seinen bandagierten Arm hoch. Ein anderer schob sich näher heran und stieß Alex leicht an. „Du kannst doch Wunder vollbringen, oder? Zeig es uns!"

Alex bemühte sich, ruhig zu bleiben, obwohl die Stimmen um ihn herum lauter wurden. „Es ist gut, ich werde euch helfen, aber lasst uns die Vorführungen in Ruhe ansehen," sagte er in einem beschwichtigenden Tonfall. Doch die Menge schien ungeduldig. „Aber ich kann nicht warten! Die Schmerzen sind unerträglich!" drängte sich ein weiterer Dämon vor.
Emilia bemerkte, wie angespannt Alex wirkte. Seine Geduld war bewundernswert, doch die Situation drohte zu eskalieren. Sie trat entschlossen einen Schritt nach vorne. „Hört zu, alle miteinander! Wir verstehen eure Sorgen. Bitte gebt uns einen Moment. Alex wird sich um euch kümmern - mit meiner Hilfe," sagte sie fest, und ihre Stimme schnitt durch das Murmeln der Menge. Sie blickte Alex an und lächelte beruhigend. „Lass mich dir helfen."

Alex sah sie dankbar an. „Das wäre mir eine große Hilfe, Amy. Danke."

Während die Vorführungen im Hintergrund weitergingen, widmeten sich Alex und Emilia in einer ruhigen Ecke den Patienten. Alex konzentrierte sich darauf, die Wunden zu heilen, während Emilia die Anfragen koordinierte und beruhigende Worte sprach. Sie half dabei, die Wartenden zu ordnen und den Raum für Alex' Arbeit freizuhalten. „Bitte, habt Geduld. Jeder wird die Hilfe erhalten, die er braucht," erklärte sie sanft und brachte die Menge dazu, sich zu beruhigen.

Die Arbeit war anstrengend und verlangte viel Energie. Immer wieder sammelte Alex Mana, um die Heilung zu vollenden, und Emilia wischte sich den Schweiß von der Stirn, während sie den nächsten Patienten ankündigte. „Es ist eine echte Herausforderung," sagte Alex, als sie eine kurze Verschnaufpause einlegten, um den Mana-Fluss in sich wieder zu stabilisieren. „Aber ich bin froh, dich an meiner Seite zu haben."

Emilia hielt für einen Moment inne und sah ihm tief in die Augen. „Wir schaffen das zusammen. Und danach holen wir uns die beste Belohnung - vielleicht an einem dieser Stände dort?"
Alex lächelte und heilte die letzte Wunde des aktuellen Patienten. „Das klingt nach einem perfekten Plan."

Stück für Stück beruhigte sich die Lage, als die letzten Patienten behandelt wurden. Dankbare Worte und kleine Geschenke wie Kronthaler wurden Alex als Zeichen der Wertschätzung überreicht. Emilia half ihm, alles zu verstauen und lehnte sich müde an seine Schulter, als die Menge sich allmählich zerstreute.

„Wir haben es geschafft," sagte sie, und in ihrer Stimme lag Stolz. „Ich bin so froh, dass ich dir helfen konnte." Inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen und hatte den Tag sanft abgelöst.

„Ich hätte es ohne dich nicht geschafft, Amy," antwortete Alex leise, und ein weiches Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du bist ein wahrer Segen."

Sie genossen diesen Augenblick der Stille, doch Emilia bemerkte bald, wie erschöpft Alex wirkte. Er hielt sich gut, aber die Anstrengung hatte ihren Tribut gefordert. Als sie ihn von der Seite musterte, sah sie die dunklen Schatten unter seinen Augen und den erschöpften Ausdruck, den er so gut zu verbergen versuchte.

Nachdem die letzten Wunden versorgt und die Patienten gegangen waren, sanken Alex' Schultern spürbar nach unten. Der Glanz in seinen Augen war erloschen, und die Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen. Sein Atem ging etwas schwerer, als er sich an einen nahegelegenen Stand lehnte und sich kurz die Stirn rieb. Emilia trat besorgt an seine Seite. „Du siehst müde aus, Alex," bemerkte sie besorgt.

Er lachte leise, wenn auch etwas schwach. „Ein bisschen vielleicht. Aber ich wollte, dass wir den Tag genießen."

Emilia legte eine Hand auf seine Schulter. „Dann sollten wir das auch - aber mit einem Hauch Vorsicht. Ich will nicht, dass du dich übernimmst."

Sie zog ihn sanft mit sich, und die beiden schlenderten zu den Ständen des Festes. Die Luft war erfüllt von Musik und Gelächter, und für einen Moment konnten sie die Sorgen hinter sich lassen. Doch in Emilias Brust blieb die Gewissheit, dass sie weiterhin an seiner Seite sein würde - egal, wie groß die Herausforderungen waren.

„Alex, du siehst aus, als hättest du deine ganze Energie aufgebraucht," bemerkte sie mit sanfter Stimme und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Komm, lass uns eine Pause einlegen."

Er versuchte, ein Lächeln zu erzwingen, doch es wirkte müde. „Ich habe die Menge unterschätzt. Es kostete mehr Kraft, als ich gedacht hatte, so viele zu heilen und ihre Erwartungen zu erfüllen." Seine Stimme war ruhig, aber in seinem Blick lag eine Spur von Frustration - über seine eigenen Grenzen und das ständige Bedürfnis, allen gerecht zu werden.

„Du hast Großartiges geleistet," sagte Emilia und führte ihn zu einer Bank. „Du solltest dich nicht schämen, erschöpft zu sein. Jeder hier weiß, wie viel du gegeben hast." Ihre Worte klangen beruhigend, und Alex ließ sich auf die Bank sinken. Er atmete tief durch, während Emilia neben ihm Platz nahm.

„Danke," murmelte er, während er den Kopf zurücklehnte und die Augen schloss. „Das Fest ist wunderschön, aber ich glaube, ich brauche eine Weile, um es wirklich zu genießen."
Die Klänge des Festes - fröhliche Stimmen, Musik und das Treiben um sie herum - boten eine beruhigende Kulisse. Emilia ließ ihm einen Moment der Ruhe, bevor sie sanft seine Hand nahm. „Wir müssen uns nicht hetzen. Du hast heute schon mehr geleistet als die meisten. Wir können später immer noch alles erkunden."

Alex öffnete die Augen und sah sie an, ein dankbares Lächeln huschte über sein Gesicht. „Das klingt wie ein Plan." Seine Stimme war sanft, aber das Erschöpfte in seinem Blick war nicht zu übersehen.

Nach einer Weile stand Emilia auf und holte Essen von einem nahegelegenen Stand - eine Auswahl an frischem Gemüse, warmem Brot und ein erfrischendes Getränk. Sie brachte es zu Alex, der sich wieder aufgerichtet hatte, aber immer noch müde wirkte. „Hier, das wird dir helfen," sagte sie und stellte das Essen vor ihm ab.

„Du kümmerst dich wirklich gut um mich, weißt du das?" Seine Stimme klang etwas stärker, als er begann zu essen. Doch jede Bewegung wirkte langsamer, und Emilia bemerkte, wie schwer seine Augenlider wurden.

„Natürlich tue ich das. Du kümmerst dich um alle anderen, aber jemand muss auf dich aufpassen," antwortete sie, ein liebevoller Ausdruck in ihren Augen.

Während sie aßen, versuchte Alex, sich auf das Gespräch und die lebhafte Atmosphäre um sie herum zu konzentrieren, doch die Müdigkeit ließ ihn immer wieder abschweifen. Emilia beobachtete ihn aufmerksam und legte ihre Hand sanft auf seine, als er einmal kurz innehielt. „Es ist in Ordnung, Alex. Du musst nicht alles alleine schaffen. Ich bin hier."

Er nickte stumm und legte seine freie Hand auf ihre. „Manchmal vergesse ich, dass ich nicht alles alleine stemmen muss. Danke, dass du mich daran erinnerst."

Nachdem sie gegessen hatten, verspürte Alex ein wenig mehr Energie. Sie entschieden sich, langsam weiterzugehen und sich die nächsten Vorführungen anzusehen, doch Emilia blieb stets aufmerksam an seiner Seite. Die Vorführungen waren spektakulär - akrobatische Kunststücke, magische Effekte und Kämpfe, die die Menge zum Jubeln brachten.

„Schau dir das an!" rief Emilia begeistert, während ein Abenteurer einen kühnen Sprung vollführte. Alex lächelte müde, aber aufrichtig, und klatschte mit, wenn auch mit geringerer Kraft als sonst.

Als die Vorführung endete, wandte Emilia sich erneut an ihn. „Wie geht es dir jetzt? Vielleicht sollten wir noch eine kleine Pause machen."

Alex überlegte kurz und seufzte dann. „Das wäre vielleicht besser. Ich will nicht, dass du den Tag mit Sorgen um mich verbringst."

„Dann lass uns noch ein wenig ruhen," sagte sie und führte ihn zu einer schattigen Ecke. Während sie sich erneut setzten, sah Emilia ihn an, die Besorgnis in ihrem Blick noch immer spürbar. „Es gibt keine Eile. Wir haben den ganzen Abend - und ich möchte, dass du ihn genauso genießen kannst wie ich."

„Mit dir an meiner Seite bin ich sicher, dass ich das werde," flüsterte Alex und lehnte sich an sie, die Wärme und Nähe ihrer Anwesenheit spürend.

....

Nachdem sie die letzten Stände besucht hatten und das Fest langsam zu Ende ging, merkte Emilia, wie die freudige Atmosphäre mit jedem Schritt zum Gasthaus verblasste. Alex hielt sich aufrecht und lächelte, doch die Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen. Das warme Leuchten der Laternen spiegelte sich in seinen Augen, aber seine Müdigkeit ließ sich nicht verbergen.

„Hast du das Fest genossen?" fragte er, als sie nebeneinander durch die Straßen schlenderten. Seine Stimme war freundlich, doch Emilia bemerkte die Anstrengung, die dahinterlag. „Morgen gibt es noch mehr Vorführungen, und Annette wird auch dabei sein."

Emilia blieb stehen und sah ihn ernst an. „Es war schön, aber... ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren," gab sie zu, ihre Stimme angespannt. „Alex, du siehst furchtbar aus. Du hast zu viel Mana verbraucht, bist blass und versuchst es zu überspielen. Bitte hör auf, es zu verbergen."

Alex wandte den Blick ab, sein Lächeln verblasste. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst," murmelte er. Ein Hauch von Stolz ließ seine Stimme klingen, doch sie zitterte leicht. „Und falls du es vergessen hast: Vampire sind eben blass."

„Das hat nichts damit zu tun, und das weißt du genau," entgegnete Emilia und blieb abrupt stehen. „Du bist erschöpft, Alex. Hör auf, dich so zu verstellen."

Für einen Moment flackerte Widerspruch in seinen Augen, aber die Wahrheit ließ sich nicht leugnen. „Ich brauche keine Hilfe," sagte er, doch seine Worte klangen kraftlos. Emilia trat näher, ihre Augen voller Sorge. „Du musst aufhören, alles alleine tragen zu wollen. Lass mich dir helfen."
Ein innerer Kampf spiegelte sich auf Alex' Gesicht, bevor er seufzte und seinen Blick senkte. „Ich wollte dich nicht belasten..."
„Das tust du, wenn du so tust, als wäre alles in Ordnung," flüsterte sie. „Bitte, Alex. Lass mich dir helfen." Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Er ließ es zu, spürte, wie die Anspannung in seinem Körper nachließ.

Im Gasthaus angekommen, setzte Emilia Alex auf die weiche Matratze. „Was brauchst du, um dich zu erholen?" fragte sie mit ernster Stimme.

„Ruhe... und etwas, um mein Mana aufzufüllen," gestand er schließlich leise. Emilia legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich helfe dir."
Er schwieg einen Moment, bevor er nickte. „Danke," murmelte er, seine Stimme brüchig. „Ich wollte dich nicht belasten."
„Das ist, was man tut, wenn man jemanden liebt," sagte sie leise und legte ihre Stirn an seine. „Lass mich dir helfen."

Alex Augen weiteten sich, er ließ die Worte auf sich wirken.
Alex spürte, wie sein Stolz nachgab. „Okay."

Emilia öffnete das Fenster im Zimmer, um frische Luft hereinzulassen. „Leg dich hin und ruh dich aus," forderte sie sanft, aber bestimmt. Widerwillig ließ er sich tiefer auf das Bett sinken.

Als er lag, sah sie ihm in die Augen und strich ihm über die Stirn, bevor sie einen feuchten Lappen holte. „Emilia, ich bin nicht krank," protestierte er, doch die Fürsorge ließ seine Abwehr schmelzen.

„Ich will dich nicht verlieren," sagte sie leise, die Sorge in ihrer Stimme deutlich. „Du musst aufhören, dich unverwundbar zu geben."

Alex sah sie an, und seine Augen wurden weicher. „Es ist nicht, dass ich nicht will..."

„Doch, genau das ist es," unterbrach sie ihn. „Du bist stur und denkst, du müsstest immer stark sein. Aber ich bin hier, um dich zu unterstützen - so wie du es für mich tust."

Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. „Du hast recht. Ich bin ein Idiot." Er nahm ihre Hand. „Es fällt mir schwer, verletzlich zu sein."
„Dann fang an, dich zu öffnen," forderte sie und setzte sich neben ihn. „Sag mir, wie ich helfen kann."
Alex zögerte, sein Blick wich kurz aus. „Ich brauche Ruhe... und etwas, das ich dir ersparen wollte. Blut."
Emilia hielt inne, die Bedeutung seiner Worte sickerte langsam durch. „Du hast dich die ganze Zeit meinetwegen zurückgehalten?" fragte sie leise, überrascht und doch tief berührt.

Er nickte, sein Ausdruck war entschuldigend, fast unsicher. „Ich wollte dich nicht abschrecken."
Ein warmes Gefühl breitete sich in Emilias Brust aus. Sie legte ihre Hand sanft an seine Wange, ihr Blick suchte den seinen, fest und voller Vertrauen. „Alex, du bist mein Partner. Es macht mir keine Angst. Ich vertraue dir - bedingungslos."
Ihre Worte hingen für einen Moment in der Luft, bevor Alex sie dankbar ansah. Die Schwere, die er mit sich getragen hatte, schien ein wenig von ihm abzufallen, und in seinen Augen lag eine neue, stille Zuversicht.

Alex schluckte, und Unsicherheit blitzte in seinen Augen auf, gefolgt von etwas Tieferem, fast Ehrfurchtsvollem. „Darf ich? Ich nehme nur das Nötigste..."
Emilia nickte ohne Zögern, ihre Stimme ruhig und sicher. „Ich vertraue dir."

Langsam neigte er sich vor, als wolle er ihr die Möglichkeit geben, es sich anders zu überlegen. Seine Lippen berührten ihre Haut mit einer unerwarteten Zärtlichkeit, bevor er sanft zubiss. Der erste Schmerz war kurz und scharf, doch Emilia spürte, wie er von einer warmen, beinahe tröstlichen Welle abgelöst wurde, die sich in ihrem Körper ausbreitete. Ihr Atem stockte, während sich eine seltsame Verbindung zwischen ihnen aufbaute - eine Mischung aus Vertrautheit und Intimität, die tiefer ging als Worte.
Alex zog sich rasch zurück, kaum länger als einen Moment hatte er genommen, was er brauchte. Seine Augen waren klarer, fast durchscheinend im schimmernden Licht. Er strich mit Daumen und Zeigefinger zart über die kleine Wunde, während seine Lippen leicht bebten. „Danke," flüsterte er, als hätte er Angst, die Nähe zwischen ihnen zu zerstören.

Emilia spürte das Gewicht seiner Dankbarkeit. Sie lächelte, schwach, aber mit Wärme. „Alles für dich," flüsterte sie und legte sich an seine Seite. Die Erschöpfung wich langsam aus seinem Gesicht, und sie konnte sehen, wie er ruhiger wurde. Doch das Licht in seinen Augen war anders - eine Mischung aus Rührung und Unsicherheit, die er nicht ganz verbergen konnte.

Plötzlich brach sie das Schweigen, ihre Stimme zitterte leicht. „Es tut mir leid... Ich habe nicht gemerkt, wie viel du für mich zurückgesteckt hast. Ich hätte besser auf dich achten sollen."

Er schüttelte den Kopf und sein Blick wurde sanfter, wenn auch nachdenklich. „Es ist nicht deine Schuld. Ich wollte dich nicht belasten." Eine leise Bitterkeit schwang in seinen Worten mit, als ob er sich selbst für diese Entscheidung verachtete.

„Das ist keine Belastung, Alex," sagte sie mit sanftem Nachdruck. „Ich finde nicht, dass es eine Schwäche ist, ehrlich zu sein." Sie zog ihn näher zu sich und legte ihre Hand an seinen Nacken, ihre Berührung forderte keine Worte, nur Nähe. Ihre nächsten Worte kamen fast flüsternd, getragen von einem tiefen Gefühl: „Ich liebe dich."

Alex' Augen weiteten sich, und für einen Herzschlag schien die Zeit stillzustehen. Er blinzelte, als müsse er sicherstellen, dass er richtig gehört hatte. Seine Lippen öffneten sich leicht, doch keine Worte kamen heraus - nur ein Atemzug, tief und rau. Seine Hand zitterte, als er über ihre Wange strich, und er senkte den Blick. „Du... meinst das wirklich," murmelte er, seine Stimme brüchig.

Emilia lächelte, ihre Augen glänzten. „Mit jedem Teil meines Herzens."

Langsam hob er den Kopf, und in seinem Blick lag so viel mehr als nur Dankbarkeit - Verwunderung, Hoffnung, und eine tiefe, aufrichtige Liebe, die er nie ganz in Worte fassen konnte. Er beugte sich zu ihr, ließ seine Stirn gegen ihre sinken, und seine Stimme war leise, fast ein Hauchen. „Ich liebe dich auch, Emilia. Mehr, als ich es je ausdrücken könnte."

Für einen Moment schwiegen sie, die Stille zwischen ihnen war gefüllt mit all den unausgesprochenen Gefühlen. Alex' Lippen fanden erneut die Stelle an ihrem Hals und versiegelten die kleine Wunde, seine Berührung zärtlich und beschützend. Als er sich wieder zurückzog, wirkte er ruhiger, aber auch verletzlicher.

„Danke, dass du mir vertraust und mir nahe bist," sagte er leise, während er ihre Hand nahm. „Es ist mehr, als ich zu hoffen gewagt habe."

Emilia lächelte und legte ihre Stirn an seine. „Das werde ich immer tun."

In der Dunkelheit des Zimmers, umgeben von Stille und dem fahlen Licht, das von draußen hereindrang, hielten sie einander fest - zwei Seelen, die sich ohne Vorbehalte öffneten und in der Nähe des anderen ihre Ruhe fanden.

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