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Kapitel 1

~Der Ruf der Freiheit

Zeitsprung Gegenwart ~

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als Emilia durch die belebten Straßen des Marktplatzes ging, eine Tasche voller Kräuter und Tinkturen über die Schulter geworfen. Die Geräusche und Düfte des Marktes schwirrten um sie herum, und Emilia navigierte durch die Menge mit einer Mischung aus Neugier und Leichtigkeit. Doch ihre Gedanken waren bereits bei der Mondblüten-Heilerei und den Rezepturen, die dort auf sie warteten.

Zwischen all den bunten Ständen hielt sie an einer kleinen Bäckerei an und kaufte frische Brötchen. Sie machte sich auf den Weg zum Haus des Lebensbaums, um die Brötchen dort abzugeben und sich kurz auszuruhen. Kaum hatte sie die schwere Holztür aufgestoßen, stürmten ihr bereits mehrere Kinder entgegen.

„Emilia!" rief ein Junge und rannte mit zwei anderen Kindern auf sie zu. „Hast du was mitgebracht? Warst du einkaufen?"

Emilia lachte und hielt die Brötchen hoch, woraufhin die Kinder aufgeregt um sie herum hopsten. „Ja, ja, ich hab was mitgebracht. Aber die Brötchen sind nicht nur für euch!" scherzte sie und verteilte jedem ein kleines Stück.

Anne und Schwester Marna, die beiden Betreuerinnen des Hauses, kamen herüber und schenkten ihr ein warmes Lächeln. „Immer so fleißig, Emilia," sagte Anne und legte ihr anerkennend eine Hand auf die Schulter. „Deine Hilfe bedeutet uns wirklich viel."

„Die Kinder lieben dich, Emilia," fügte Schwester Marna hinzu. „Wir wünschen dir einen erfolgreichen Tag in der Mondblüten-Heilerei."

Emilia bedankte sich und verabschiedete sich von den Betreuerinnen, bevor sie zur Mondblüten-Heilerei weiterging. Der Duft frischer Kräuter und getrockneter Blumen strömte ihr schon entgegen, bevor sie überhaupt eingetreten war. Als sie durch die Tür trat, fand sie Fea, ihre Freundin und Kollegin, bereits an der Theke. Fea, eine Himmels-Walküre mit leuchtenden Flügeln, stand in eine Schürze gehüllt hinter der Theke und musterte Emilia mit einer Mischung aus Strenge und Amüsement.

„Ach, da bist du ja," sagte Fea mit hochgezogener Augenbraue. „Lass mich raten, du hast wieder etwas im Kopf, das uns alle in die Luft jagen könnte?"

Emilia grinste unschuldig und hob die Tasche mit den frischen Kräutern, die sie mitgebracht hatte. „Keine Sorge, Fea, heute bleibe ich ganz brav. Zumindest... wahrscheinlich."

Fea schüttelte den Kopf und seufzte gespielt dramatisch. „Du und brav? Das wäre ja ein Novum. Bitte, Emilia, versprich mir, dass du heute nichts Explosives mischst."

Emilia tat so, als würde sie überlegen. „Hm... ich könnte es versuchen. Aber ein kleines Experiment wäre doch sicher drin, oder?"

Fea verdrehte die Augen, konnte sich das Lächeln jedoch nicht verkneifen. „Du bist unverbesserlich. Ich behalte dich im Auge, nur damit du's weißt."

Nachdem Emilia einige Kunden bedient und ihre ersten Aufgaben im Geschäft erledigt hatte, kam Theresa mit einem kleinen Pergament in der Hand zu ihr. „Emilia, diese Zutaten gehen uns langsam aus. Könntest du Nachschub besorgen?"

Emilia nahm die Liste entgegen und las die Namen: Schwarzwurzeln, Baumharz, Feenstaubblüten, Silberfarn und Glimmermoss. Jeder Name klang geheimnisvoll und faszinierend, und Emilia konnte es kaum erwarten, sich auf die Suche zu machen.

„Natürlich, Tante Theresa. Ich bin gleich wieder da!" sagte sie eifrig und verließ das Geschäft, die Liste fest in der Hand haltend. Während sie die Mondblüten-Heilerei verließ, schwirrten Emilias Gedanken wie lose Fäden durch ihren Kopf. Warum gab Theresa ihr nie klare Antworten? Immer, wenn sie versuchte, mehr über die Welt jenseits des Tals zu erfahren - über fremde Orte, seltene Kräuter oder die Geheimnisse, die Theresa zu kennen schien - bekam sie nur vage Andeutungen, die mehr Fragen als Antworten hinterließen. „Du bist für etwas Besonderes bestimmt", wiederholte sie Theresas Worte in Gedanken. Theresa liebte es diesen Satz ihr zu sagen. Aber was sollte das bedeuten? Ein Kloß formte sich in ihrer Kehle. War sie überhaupt bereit für das, was sie erwartete?
....

Nach ihrer Rückkehr ins Geschäft entdeckte Emilia eine ältere Tiger-Valkyrie mit tiefen Narben im Gesicht, die sich mit Theresa unterhielt. Theresa gab der Frau eine Mischung aus mehreren Kräutern, sprach leise und respektvoll. Fasziniert beobachtete Emilia, wie Theresa mit sanfter Handbewegung etwas wie einen Lichtschimmer in das Kräuterbündel einfließen ließ, bevor sie es der Kundin übergab.

„Danke, Theresa," sagte die Tiger-Valkyrie mit einer Stimme, die ebenso rau wie dankbar klang. „Du verstehst die Kräfte der Natur wie niemand sonst."

Theresa nickte nur und warf einen kurzen Blick zu Emilia. „Ein Schamane lernt, dass jede Pflanze eine Geschichte erzählt," murmelte sie, ohne den Blick abzuwenden.

Emilia spürte einen Kloß im Hals. Sie bewunderte Theresa zutiefst und wusste, dass sie eines Tages auch so ein Gespür entwickeln wollte - doch es schien noch in weiter Ferne zu liegen.

Zurück im Geschäft machte sie sich im Hinterzimmer daran, die Zutaten für ihr nächstes Experiment vorzubereiten. Sie mischte die Kräuter konzentriert, doch ihre Neugier führte dazu, dass sie ein wenig zu abenteuerlustig wurde und die Mengenverhältnisse veränderte. Ein Funken leuchtete auf, gefolgt von einer kleinen Explosion, die ein Loch in die Wand riss. Emilia hustete, während eine Wolke glitzernden Staubs sie umgab. „Oh nein... das war wohl doch etwas zu viel des Guten," murmelte sie.

Während sie hustend den glitzernden Staub aus ihrem Gesicht wischte, fiel ihr Blick auf ein dunkles Loch in der Wand. Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Vorsichtig griff sie hinein und zog ein altes, verstaubtes Buch hervor. Der Einband war rau und rissig, die Seiten schwer und vergilbt. Als sie es aufschlug, offenbarten sich ihr fremdartige Symbole, seltsame Mixturen und geheimnisvolle Rezepte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken - das war kein gewöhnliches Buch. „Was ist das nur für ein Buch?" fragte sie sich und spürte, wie ihre Neugier und Fragen nur noch stärker wurden.

Während sie das Buch vorsichtig durchblätterte, hörte sie leise Schritte aus dem Flur. Ihr Herz schlug schneller, und sie bedeckte hastig das Loch in der Wand mit einem Tuch. Theresa trat ein, ihre Augen schweiften über das Chaos, und ein tiefer Seufzer entkam ihren Lippen.

„Emilia," sagte Theresa streng, „deine ungestüme, manchmal rücksichtslose Art wird dich eines Tages in Schwierigkeiten bringen," sagte Theresa, ihre Stimme strenger, aber mit einem Anflug von Besorgnis. Theresa sah sie einen Moment länger an, ihre Finger spielten unruhig mit dem Pergament, bevor sie leise hinzufügte: „Ich hoffe nur, dass du bis dahin lernst, dich zu zügeln." Sie sah Emilia an und fügte hinzu: „Vielleicht sollte ich dir zur Strafe ein paar zusätzliche Geduldsübungen auftragen - auch wenn ich bezweifle, dass das viel bei dir bringen würde."„

Emilia lächelte verlegen und versprach, vorsichtiger zu sein, doch ihre Gedanken blieben bei dem geheimnisvollen Buch. Später, als sie allein war, beschloss sie, mehr über das Buch herauszufinden und machte sich auf den Weg zur Bibliothek, die im Tal als das „Refugium des Wissens" bekannt war.

Im Refugium des Wissens begrüßte sie Eileen, die alte Walküre an der Rezeption, die Emilia mit einem wissenden Lächeln musterte. „Na, Emilia, bist du wieder hier, um deinen Wissensdurst zu stillen? Du scheinst in letzter Zeit immer neugieriger zu werden."

Emilia grinste. „Ja, Eileen, diesmal ist es etwas Spezielles. Ich suche nach Informationen über ein paar... nun ja, eher ungewöhnliche Rezepte."

Eileen nickte und deutete auf die hinteren Reihen der Bibliothek. „Du weißt, wo du alles findest. Und falls du nicht weiterkommst, ist Karsten hier, um dir zu helfen."

Emilia ging in die tiefen Gänge der Bibliothek, wo sie Karsten, einen jungen Tiger-Valkyr, beim Sortieren von Büchern fand. Er lächelte sie verhalten an.

„Emilia, was führt dich heute zu mir? Ich dachte, du wärst mehr der Kräutermischungen-Typ," meinte Karsten.

„Du hast recht," schmunzelte Emilia, „aber diesmal ist es anders. Ich suche nach ein paar seltsamen Kräuter-Rezepten. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo ich so etwas finden könnte?"

Karsten runzelte die Stirn, als Emilia ihm die Namen der gesuchten Zutaten aufzählte. Bei einer Zutat, der „Schattenwurzel," hob er eine Augenbraue.

„Schattenwurzel?" Karsten hielt inne und legte den Kopf schief. „Das habe ich seit Jahren nicht mehr gehört. Meine Großmutter hat es einmal erwähnt - sie sagte, es sei äußerst selten und finde sich nur jenseits unseres Tals, in den gefährlichen Gebieten anderer Stämme." Seine Stimme wurde leiser, als hätte er Angst, zu viel zu sagen.

Emilias Neugier wuchs noch stärker. „Also könnte es wirklich existieren? Es ist nicht nur eine alte Legende oder ein Missverständnis?"

„Ich denke, wenn meine Großmutter es erwähnt hat, dann steckt ein Funken Wahrheit dahinter. Aber das heißt nicht, dass es leicht zu finden wäre. Man müsste wohl das Tal verlassen..."

Emilia nickte gedankenverloren und bedankte sich bei Karsten. Der Gedanke, das Tal zu verlassen, faszinierte sie und machte ihr zugleich ein wenig Angst.
Karsten sah sie ernst an, während seine Hand kurz über die Buchrücken glitt, als suchte er nach den richtigen Worten. „Aber wenn du wirklich nach der Schattenwurzel suchst, solltest du vorsichtig sein..." Dort draußen... die anderen Stämme sind nicht gerade gastfreundlich, Emilia. Und das ist noch milde gesagt."
Emilia nickte verständnisvoll und ließ die Worte weiter auf sich wirken. Der Gedanke, das Tal zu verlassen, brachte ihr Herz zum Stolpern. Es war faszinierend - und erschreckend zugleich. Würde sie dort draußen Antworten finden oder nur weitere Fragen?

Am Abend traf sich Emilia mit Fea und Lea in einer versteckten Ecke des Tals, fernab von neugierigen Blicken und der strengen Ordnung des Hauses des Lebensbaums. Die letzten Sonnenstrahlen malten goldene Schatten auf die Bäume, und das friedliche Zwitschern der Vögel füllte die Luft.

Lea, die immer zuerst die Stille durchbrach, blickte Emilia neugierig an. „Also, was ist heute alles passiert? Du hast vorhin so geheimnisvoll gewirkt."

Emilia zögerte kurz, bevor sie die Geschichte erzählte - von der Explosion, dem Loch in der Wand und dem alten Buch, das sie gefunden hatte. Ihre Freundinnen lauschten mit aufmerksamen Blicken, und als Emilia den geheimnisvollen Inhalt des Buches und den Besuch im Refugium des Wissens erwähnte, tauschten Fea und Lea neugierige Blicke aus.

„Das klingt ja, als hättest du ein echtes Abenteuer erlebt," meinte Lea mit einem frechen Grinsen. „Du solltest Theresa erzählen, was du entdeckt hast - vielleicht bringt dir das sogar eine Entschuldigung für das Loch ein."

Fea, die normalerweise ruhiger und kühler wirkte, legte eine Hand auf Emilias Schulter. „Du solltest vorsichtig sein, Emilia. Wer weiß, was für Geheimnisse dieses Buch enthält. Vielleicht ist es nicht ohne Grund versteckt gewesen."

Emilia seufzte. „Ich weiß, aber... es fühlt sich an, als ob dieses Buch mir etwas Wichtiges zeigen könnte. Etwas, das ich lernen muss. Vielleicht ist das der Grund, warum Theresa mir nie klare Antworten gibt."

Lea lachte leise und stieß Emilia sanft an. „Na, dann solltest du besser aufpassen, dass sie das Loch in der Wand nicht entdeckt, bevor du bereit bist, es ihr zu erzählen. Und wenn du Theresa gegenübertreten musst, sag ihr einfach, dass es ein Unfall war."

Emilia schmunzelte, obwohl sie wusste, dass das Gespräch mit Theresa früher oder später unausweichlich war. Doch inmitten ihrer Freundinnen und der friedlichen Abendstimmung spürte sie eine tiefe Entschlossenheit. Der Gedanke, das Tal und alles Vertraute hinter sich zu lassen, erfüllte sie mit Furcht - und zugleich mit einer seltsamen Vorfreude. Sie wusste, dass sie bereit sein musste, wenn das Buch ihr den Weg zeigte.

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