Es glich dem belebten Treiben der Markttage in King's Landing als Keynna die Lagerstelle erreichte. Dutzende Zelte in Reih und Glied und das zehnfache an Menschen, die dort herumliefen. Genau das richtige für sie. Keine Möglichkeit für ein wenig Ruhe.

Eine dämliche Jagd. Veranstaltet, zugunsten des zweiten Namenstag von Aegon Targaryen. Was für ein Aufriss, bloß, weil der Junge ein Prinz war und der mögliche zukünftige König des Landes. Ein Kind, welches von all dem hier nichts mitbekam und sich auch niemals daran erinnern würde.

"Das kann nicht wahr sein", entfuhr es Keynna stöhnend, als sie in Mitte der Zeltreihe entlang ritt und beim Überblicken des Lagers die roten Banner mit goldenen Löwen sah, "Das kann ja was werden."

Natürlich konnte dies wahr sein. Zu einem derartig überflüssigen Ereignis, wurden selbstverständlich die wichtigsten, größten und einflussreichsten Häuser eingeladen. Wozu das Haus Lannister unter anderem gehörte. Kein Grund demnach überrascht und verwundert zu sein.

Dass dieser Tag wundervoll werden würde, wusste Keynna ohnehin, nun jedoch, war furchtbar kein Ausdruck für dessen, wie die nächsten Stunden werden würden.

Kein Grund überrascht zu sein, dennoch war Keynna es. Aus irgendeinen Grund, hatte sie diese eine Sache, nicht in Betracht gezogen. Vermutlich, weil sie sich keine weiteren Gedanken über diese Jagd gemacht hatte. Es würde traumhaft werden und besonders große Lust besaß sie nicht. Das war es. Mehr nicht. Ein Fehler.

Die Flaggen der Lannisters wehten, was bedeutete, dass sich das Oberhaupt des Hauses Lannister hier befand. Ihr Vater. Jason Lannister. Der Mann, der jahrelang nichts anderes wollte, als sie zu verheiraten.

Mittlerweile war es Jahre her, dass Keynna ihren Vater zuletzt gesehen und gesprochen hatte. Keine Briefe, gar nichts. Am Abend vor ihrer Abreise, dem Tag, an dem sie mit Roran nach King's Landing aufgebrochen war, um das Turnier zu verfolgen, da hatte sie zuletzt mit ihm gebrochen. Und es war keine freundliche Unterhaltung gewesen.

Zu hoffen, dass es sich ausschließlich um ihren Onkel handelte und nicht ihren Vater, brauchte Keynna nicht. Es war davon auszugehen, dass die Brüder zusammen hier waren. Alleine aus dem Grund, da Tyland einen Sitz im kleinen Rat besaß.

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An dieser Stelle würde ich mich freuen von euch zu hören.