18
Die Zeit auf Dragonstone verging so viel schneller als Keynna sich je hätte träumen lassen. In den ersten Tagen nach ihrer gemeinsamen Ankunft, verspürte sie zunächst weiterhin eine gewisse Anspannung, denn es fühlte sich für sie, dermaßen unwirklich an. Ein Schnipsen, sie erwachte und es war vorbei, und mit einem Schlag, zurück auf Casterly Rock. Vorbei mit der Ruhe, die sie ohnehin nicht verspüren konnte. Es war zu einfach gewesen.
Mit jedem weiteren Tag, der verstrich, war Keynna anfänglich davon ausgegangen, von ihrem Vater zu hören und ganz gleich, wie oft Daemon ihr versicherte, dass sie sich keine Sorgen zu machen haben brauchte, wollte es nicht zu ihr durchringen. All die Jahre, seit sie volljährig war, sollte sie heiraten, und nun, wo sie auf Dragonstone war, mit dem Prinzen, war es einfach so vorbei? Gewiss nicht. Dafür glaubte sie ihren Vater zu gut zu kennen. Zudem war es gleich, dass ihm vom Roran gesagt werden sollte, dass seine Tochter eine Targaryen werden sollte. So wie sie ihren Vater kannte, hatte dieser über Daemons Botschaft bloß angefangen zu lachen und Roran gefragt, was dies für ein Scherz sei.
Es kam jedoch nichts. Weder Raben noch sonst eine Person, die zu Lord Lannister gehörte. Nach einem Monat der Ruhe, begann Keynna auch allmählich ruhiger zu werden. Im zweiten Monat, konnte sie ihre neue Freiheit endlich genießen und einen weiteren Monat später, war all das, was von einer Lannister erwartet wurde, Schnee von gestern. Es interessierte sie nicht mehr.
Irgendwann, eines Abends, als Keynna mit einem Becher mit Likör über die Flure von Dragonstone wanderte, kam sie bei Daemons Zimmer vorbei; klopfte, der Höflichkeit wegen, an die offene Türe, was ihr 'du mich auch'-Blick bescherte und lehnte sich in den Türrahmen.
Eines war noch immer nicht geklärt worden, das mit dem 'Targaryen werden'. Ganz einfach, wie Daemon meinte, nämlich so, wie er es zu Roran gesagt hatte. Sie bekäme den Namen Targaryen, was bedeutete, sie wäre verheiratet, und nicht bloß, mit irgendeinem Mann, sondern dem Prinzen. Ein Glucksen entfuhr Keynna dabei und sah dabei breit grinsend in ihren Becher, aus dem sie anschließend einen Schluck nahm.
Dies konnte nicht sein ernst sein, doch Daemon hob seinen Becher Wein, der auf dem Fenstersims stand und meinte, sie solle es darauf ankommen lassen und sehen, was geschieht. Eine bessere Partie wäre bloß der König selbst. Ein Prinz, einen Targaryen und Drachenreiter, dagegen würde kein Vater Einwände besitzen. Was einen Jason Lannister mit einschloss.
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