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Der erste (und einzige) Kampf, für den sich Keynna interessierte, war der von Daemon. Nicht, weil es Deamon war, sondern wie es für dessen Kontrahenten ausgehen mochte. Mit einem Sieg des Prinzen rechnete sie, keine Frage, da dieser zu den besten Kämpfern des Landes zählte, doch es blieb abzuwarten, ob es sein Gegner leicht haben würde oder schwer. Hinzukam, wie es am Ende um ihn stand.
"Lady....", aber Keynna winkte ab, worauf Sivas innehielt und irritiert zu Roran schaute, doch der Gardist schüttelte bloß mit seinem Kopf, während die Lannister Tochter wie gebannt nach unten in die Arena schaute.
"Wen wirst du wohl nehmen?", murmelte Keynna, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, was mehr für sich selbst bestimmt als andere oder jene, in ihrer direkten Nähe, "Ich kenne dich doch. Deine Wahl wird einen Grund besitzen. Für wen entscheidest du dich demnach und was, hast du vor?"
Interessant. Durchaus interessant, dachte Keynna als die Wahl von Daemon auf den Sohn der Königs-Hand fiel, Gwayne Hightower. Warum ausgerechnet der Sohn von Otto Hightower? Es gab weitaus bessere Gegner als Gwayne. In beide Richtungen. Welche, die ohne große Mühen zu schlagen waren, sowie, wo sich der Prinz anstrengend musste. So oder so, die Wahl fiel auf einen jungen Mann, der zum Durchschnitt zählte. Was wiederum bedeutete, dass es hierbei viel mehr um Ser Otto Hightower ging.
Es brauchte ein wenig, dann entfuhr Keynna auf einmal ein 'Oh' gefolgt von 'Jetzt verstehe ich'. Auf eine indirekte Demütigung soll es hinauslaufen.
Zugegeben, es ging schnell. Ein wenig unfair, doch von überall war Jubel im Anschluss zu hören, als Hightower Junior von Daemon vom Pferd 'gestoßen' wurde. Nach dem Treffer von Gwayne, welcher den Prinzen beinahe vom Pferd geworfen hätte, stieß Daemon seine Lanze nicht gegen die Brust seines Gegners, sondern zwischen die Beine von dessen Pferd. Kein Wunder, dass Ottos Sohn stürzte, wenn dessen Pferd zum Stolpern gebracht wurde.
Ein Schnaufen entfuhr Keynna, gefolgt von einem ablehnenden Kopfschütteln, dennoch begann sie in das Klatschen der Zuschauer einzusteigen, als Daemon die Reihe entlang ritt, um sich von der Menge feiern zu lassen. Für einen Augenblick, einen winzig kleinen, hätte sie schwören können, dass der Blick des Prinzen auf ihr ruhte, doch bei der Menge von Leuten, nicht sonderlich vorstellbar.
Was als Nächstes folgte, war an Hohn und Spott nicht zu überbieten. Hier wurde klar, es ginge ausschließlich, um Otto Hightower persönlich zu demütigen. Kaum war Hightowers schwer verwundeter Sohn vom Platz gebracht worden, ritt Deamon zur königlichen Loge und bat um die Gunst von Alicent Hightower, die dieser natürlich bekam. Erst der Sohn und nun die Tochter. Die beiden schienen wahrlich gute Freundin zu sein.
"Erlaubt mir die Frage", versuchte Sivas es erneut und da der Kampf vorbei war, wandte sich Keynna ihm zu, "Solltet Ihr nicht bei der königlichen Familie und dessen Stab sitzen, wenn Ihr den Prinzen kennt?"
"Kennen ist vielleicht zu viel gesagt", schüttelte Keynna mit vorgeschobener Unterlippe den Kopf, "Das ein oder andere Mal getroffen und unterhalten. Ab wann kennt man einen Menschen eigentlich überhaupt? Kann man einen Menschen je wirklich kennen? Daher.... uhm, oh, tut mir leid, ich..... Lannister. Keynna Lannister."
"Dann wird mir jetzt so einiges klar", was nur bedeuten konnte, dass Sivas das Gerede über Keynna durchaus mitbekommen hatte und es war sicherlich jenes, welches gern als unhöflich und vorlaut beinhaltete, "Soweit ich hörte, haltet Ihr nicht viel von öffentlichen Veranstaltungen oder Feste. Muss etwas Besonderes sein, wenn Ihr hier seid."
Wenn besonderes, Zwang bedeutete, traf dies zu.
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