02
Höchsten Punkt. Etwas, was noch ein klein wenig dauern dürfte, wenn Keynna aus dem Fenster und hoch zum Himmel schaute.
Leise öffnete Keynna die Türe als der Mond seinen höchsten Punkt erreicht hatte; schaute rechts und links den Flur hinunter; lauschte für einen Augenblick und eilte schnellen Schrittes den Gang und die Treppe hinunter, um im Anschluss, durch eine Hintertüre zu verschwinden. Wenn sie Glück besaß, war sie weder gehört, noch gesehen worden. Mag sein, dass sie keine Gefangene war und sich frei bewegen durfte, doch sie sollte Bescheid geben, wenn sie ging und viel wichtiger, wohin sie ging. Jetzt, um diese Zeit, würden zu viele Fragen gestellt werden, auf die sie keine Lust besaß, noch ginge es jemanden an. Eine Lady hat um diese Zeit nichts auf den Straßen zu suchen, konnte sie Roran hören, da dieser bloß auf die Anweisung ihres Vaters hören musste.
Kaum zu glauben aber die Straßen von King's Landing waren auch in den nächtlichen Stunden, belebte Orte. Nicht wie am Tage, dennoch waren einige Leute, mehr als man annehmen würde, anzutreffen. Vielleicht von Vorteil, da würde Keynna eventuell nicht auffallen oder jemand Fragen stellen, warum sie zur aktuellen Zeit unterwegs sei.
"Es hat sich so einiges getan, wie ich sehen konnte", begann Keynna als sie den weißhaarigen Mann beim näher kommen auf einen Felsen sitzen erblickte, der gedankenverloren zur Bucht hinaussah und dank ihrer Worte, sich zur Seite drehte und zu ihr sah, "Sollte es nicht 'höchsten Stunde' heißen und nicht, 'höchster Punkt'? Und was heißt eigentlich 'Little Lion'?"
"Euch auch, einen schönen Abend, Lady Lannister", war stattdessen Daemon zu hören, der ihre Fragen keinerlei Beachtung schenkte und von seinem Stein hinunterstieg und Keynna entgegenging, "Mein Prinz, es ist schön Euch zu sehen nach all der langen Zeit. Wie geht es Euch?"
"Mein Prinz....", entgegnete Keynna zuckersüß und machte einen kleinen Knicks, was Deamon wissentlichen zum Nicken brachte, denn der unterschwellige Spott in der Stimme der Blonden, war unüberhörbar, ".... sonderlich gefehlt, habt Ihr mir nicht."
"Ihr mir, dafür umso mehr", während Daemon dies sagte, nahm der Targaryen Keynnas Hände und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen, "Euer Besuch wird wohl kaum dem Turnier zu verdanken sein, welches mein Bruder für mich veranstaltet. Was verschafft mir die Ehre Eures Besuchs?"
"Die Hoffnung einen Ehemann zu finden", wurde Daemons Lächeln von Keynna erwidert, die ihren Blick hinunter auf ihre Hände richtete, da der Bruder des Königs damit zu spielen begonnen hatte, "Wie geht es dir?"
"Bestens", doch Keynna glaubte dem nicht so ganz, weil es etwas in dem Verhalten des Prinzen gab, was nicht zu dessen Worte passte, "Ich bin mir sicher, dass es dir nicht schwerfallen dürfte, einen Mann zu finden. Noch bevor das Turnier zu Ende ist, wirst du einen gefunden haben."
"Ich glaube nicht, außerdem, keine Frau ist auf einen Mann angewiesen", schüttelte die Lannister den Kopf und blickte zu Daemon hoch, "Wie sieht es aus, nimmt der Prinz am Turnier teil, oder schaut dem Spektakel lieber zu?"
Dumme Frage. Natürlich nahm Daemon Targaryen selbst am Turnier teil.
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