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96 - Sie ist weg!

Aus allen Ecken höre ich Gelächter. Wir sitzen zusammen im Gemeinschaftsraum und die Stimmung ist sehr ausgelassen. Der Landgang tat meiner Crew heute gut, nach all der Scheiße die wir auf dem Weg hier her erlebt haben.

Selbst Hamo, der vor mir sitzt, lacht und hebt wieder seinen Weinkrug um einen weiteren Trost auszusprechen. Doch bevor er das tut, schaut er zu mir herüber und ruft: „Lestat, dein Krug ist ja leer!"

Ehe ich mich versehe, füllt Pepin, der neben mir sitzt, nach. Dabei wollte ich doch langsam die Veranstaltung verlassen. Dennoch lächle ich natürlich und hebe meinen nun vollen Krug in die Höhe, um einen Trinkspruch auszusprechen. „Auf unser Piratendasein!"

Hamo grinst breit. „Aye! Gold, Weib und Wein, was braucht es mehr, um glücklich zu sein?"

Meine Männer lachen ausgelassen und Enrico wendet sich an unseren Navigator. „He, spiel uns doch ein paar Lieder, Pepin!"

Die Stimmung ist so ausgelassen, dass auch Ote zustimmt. „Ja, spiel uns was vor!"

Der Rotschopf lacht laut. Er hat mehrere Musikinstrumente und trifft sogar meistens die Töne, wenn er spielt. Er hat sogar seine Laute dabei und klimpert direkt drauf los. Sofort wird ein derbes Seemannslied gespielt, das von feuchte Muschis, blutende Wunden und nasse Füße handelt.

„Jetzt fehlen nur noch ein paar Frauen die auf den Tischen tanzen", schlägt ein angetrunkener Pirat vor.

Ote hebt eine Hand. „Die bleiben wo, sie sind. Wir wollen ja kein Aufsehen erregen."

Sofort denke ich wieder an Alisea. Es hat schon etwas, Kapitän zu sein. Die anderen können heute keinen mehr wegstecken, es sei denn, sie gehen in ein Bordell. Die Frauen sind alle gefesselt und geknebelt und bei Landgang tabu.

Ich trinke meinen Krug in einem Zug aus und knalle ihn auf den Tisch. Ote und Hamo sehen zu mir. „Du hast aber heute einen Durst. Der griechische Wein hat es dir wohl auch angetan!" Bevor ich etwas sagen kann, greift Hamo mit der Flasche über den Tisch und schüttet mir nach, dabei wollte ich doch gerade sagen, dass ich jetzt gehe.

Nun gut, der eine geht noch. Ich hebe den Krug an und stoße mit meinen Freunden an, dann trinke ich auch diesen in einem Zug aus. Danach stehe ich aber sofort auf und klopfe auf den Tisch, um mich zu verabschieden.

„Du willst schon gehen? Hier, du musst den Schnaps noch probieren!" Jacques füllt meinen Becker bis zur Hälfte auf und drückt ihn mir in die Hand. Dabei grinst er ganz stolz. „Hamo und ich haben schon zwei Männer gefunden, die mit uns segeln wollen. Sie kommen morgen vorbei und gucken sich das Schiff an!"

Hamo nickt und porstet mir dabei zu.„Ja, Christos und... Ach, keine Ahnung. Sie wissen auch schon, dass wir keine Wohltäter, sondern echte Piraten sind!" Der Kanonier nimmt seine Weinflasche und kippt ebenfalls was in meinen Becher.

Ich hebe schnell die Hand, weil da ja schon der Schnaps drin ist.

Die Musik verstummt und Pepin fasst mir auf die Schulter. „Hey, ihr trinkt doch nicht den edlen Schnaps ohne mich?" Er lallt schon etwas und ich glaube er hält sich sogar an meiner Schulter fest, um nicht den Halt zu verlieren.

Ich reiche ihm den Schnaps und drehe mich etwas zu ihm. Das bereue ich aber sofort, denn seine Schnapsfahne kommt mir direkt entgegen. Dennoch lasse ich mir nichts von meinem Ekel anmerken und lächle breit. „Das würden wir doch nie tun."

Ote reicht mir sofort ein neues Glas und erhebt es zum anstoßen. „Auf unseren Kapitän und gute Beute!"

Alle stimmen mit ein und auch die anderen im Raum heben die Krüge und rufen: „Auf Lestat und die Beute!". Ich schaue in die Runde und halte meinen Krug in alle Richtungen.

„Auf gute Beute!", stimme ich zu.

„Auf Lestat!", antwortet Ote und hebt erneut das Glas. Natürlich muss ich mein Glas in einem Zug leeren und Ote schenkt mir sofort wieder nach.

Hamo nimmt Pepin den Becher ab und stellt ihn auf den Tisch. „Noch ein Lied, Pepin! Und sing mal was auf Italienisch, nicht immer nur auf Französisch!"

„Ach, das klingt aber scheiße", widerspricht Pepin lallend.

„Bist du ein echter Franzose, Pepin?", fragt Jaques. „Ich habe noch nie einen Franzosen mit roten Haaren gesehen."

„Ach, keine Ahnung, woher ich die habe. Meine Mutter war eine Hure aus Marseille. Ich wette, sie hatte einen Typen aus England. Die haben doch alle rote Haare da oben!"

Jaques lacht laut auf, trinkt seinen Schnaps und reicht die Flasche an mich weiter.

Jetzt setze ich auch die Flasche an und da nicht mehr viel drin ist, leere ich sie. Aus dem Plan schnell zu meiner Kleinen zu kommen, wird wohl nichts, denn sogleich verwickelt mich Hamo in das nächste Gespräch. Er schwärmt schon wieder von Griechenland.

Ich hoffe doch, er zieht nicht wirklich in Erwägung sesshaft zu werden.

Ote verabschiedet sich, während ich noch versuche Hamos Ausführungen zu folgen, wie man Olivenbäume pflegt. Die Flaschen auf dem Tisch verschwimmen schon vor meinen Augen und seine Stimme dringt nur noch halbwegs zu mir durch.

So schlage ich auf den Tisch, um das Thema zu beenden. „Jetzt... ähm... wissen wir alle... ähm... wo die O-Oliven her kommen. Bevor ich hier... ein... einschlafe, werde ich jetzt auch mal..." Ich zeige hinter mich und drücke mich am Tisch ab, um aufzustehen.

Verdammt... ich bekomme kaum noch einen geraden Satz hin. Ich habe eindeutig zu viel getrunken. Es kommt mir schon vor, als ob das Schiff schwankt, als ich mich langsam in Bewegung setze. Dabei rempele ich sogar einen der Piraten an oder er mich? Ich weiß es nicht. Der ist aber scheinbar genauso gut dabei wie ich, denn er fällt auf den Arsch und lacht.

Ich gehe einfach weiter. Jetzt will ich endlich zu meiner Kleinen. Ob ich noch in der Lage bin sie zu vögeln, weiß ich allerdings nicht. Da ich das Schwanken vom Seegang gewohnt bin, habe ich trotz meines Zustandes keine Mühe zu meiner Kajüte zu kommen.

Leise öffne ich die Tür, um Alisea nicht gleich zu wecken. Jedoch habe ich der Tür einen zu heftigen Schubs verpasst, um sie zu schließen und so knallt sie zu. Mh... gut, jetzt auch egal. Jetzt ist Alisea bestimmt wach.

Mit einem breiten Grinsen gehe ich zu meinem Schreibtisch und halte mich dort erst mal kurz fest. Danach sehe ich erst zum Bett. Warum liegt sie da nicht? Kurz kneife ich meine Augen zu und öffne sie wieder, um zu sehen, ob ich mich verguckt habe. Es ist aber nicht so. Was zum Teufel?

Bin ich so besoffen, dass ich mich in der Kajüte geirrt habe? Ich drehe mich um die eigene Achse und schaue mich im Zimmer um. Nein, das ist meine Kajüte. Aber warum ist das Bett leer? Genervt atme ich tief durch und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Wo ist sie?

Zuerst gucke ich unter dem Tisch, weil sie die Angewohnheit hat, sich dort zu verstecken. Aber da ist sie nicht. Also gehe ich zum Bett. Vielleicht ist sie nur gut zugedeckt.

Ich beuge mich vor, um die Bettdecke bei Seite zu ziehen und knalle dabei mit dem Oberkörper voll aufs Bett. Himmel, Arsch und... Puh, wie ging das noch mal? Faden? Garn? Egal!

Das Bett ist leer. Trotzdem taste ich es ab, um sicher zu gehen. Dann greife ich zu dem Seil, mit dem ich ihre Handgelenke gefesselt hatte.

Hat sie sich selbst befreien können?Oder hat ein Pirat sie geschnappt? Ich richte mich etwas auf und rutsche vom Bett, so dass ich davor knie und schaue mir das Seil an, das noch im Bett lag. Dazu halte ich es dicht vor meine Augen. Es ist nicht eingeschnitten. Mein Blick wandert zu dem Seil, mit dem ich ihre Füße festgemacht habe, auch das scheint nicht durchgeschnitten worden zu sein.

Sie kann sich unmöglich selbst losgemacht haben, dazu war der Knoten zu fest. Ich drehe mich mit dem Oberkörper, um mich nochmal im Zimmer umzusehen. „Alisea? ALISEA?"

Ich warte und lausche, ob ich etwas höre. Doch ich vernehme nur den dumpfen Lärm vom Hafen. „Scheiße, Scheiße, SCHEIßE!", fluche ich laut, während ich mir beide Hände vor das Gesicht drücke. Ich muss jetzt nüchtern werden! Warum habe ich mich verleiten lassen, so tief ins Glas zu sehen? Sie ist weg! WEG! Wohin verdammt und wie?

Umständlich stehe ich auf, gehe zur Tür und reiße sie auf. Dabei haue ich sie mir fast selber gegen den Kopf, weil ich die Tür schneller aufgerissen habe, als ich einen Schritt beiseite gegangen bin.

Auf dem Flur öffne ich jede Tür und schaue hinein. Dabei überlege ich, ob ich ihren Namen rufen soll. Vielleicht schläft sie ja. Ich merke selbst, wie dumm dieser Gedanke ist und gehe den Flur weiter.

Dann gehe ich hoch aufs Deck. Die kühle Nachtluft tut mir gut und ich merke, dass mein Verstand wieder etwas klarer wird.

Ote kommt mir entgegen und sieht mich mit einem breiten Stirnrunzeln an. „Was ist denn mit dir los?"

„Sie ist weg!", entgegne ich und lehne mich an einer Kiste an, um mir die Haare zu raufen. Bevor Ote weiter fragen kann, ergreife ich wieder das Wort: „Die Knoten hat jemand aufgemacht. Das kann Alisea unmöglich selbst gewesen sein! Wir müssen sie suchen!"

„Wer sollte sie denn befreit haben? Komm, wir gucken mal in deiner Kajüte." Ote geht so schnell vor, dass ich noch etwas Mühe habe, ihm zu folgen. Allerdings hat mir die frische Luft wirklich gut getan.

Zurück in meiner Kajüte dreht Ote die Öllampe auf und sieht sich um. „Was ist das?" Er deutet auf ein Stück Stoff auf dem Boden.

Ich hebe es auf und sehe es mir nur kurz an. „Damit habe ich sie geknebelt."

„Also war sie nicht geknebelt, als sie hier rauskam. Sie muss freiwillig mitgegangen sein, sonst hätte man sie schreien gehört."

Mein Blick schwenkt zum Tisch. „Der Wein und der Zwieback sind auch weg."

Ote schaut sich nun auch die Fesseln an und brummt nachdenklich: „Sie hätte sich auch gewehrt und dann würde es hier anders aussehen. Es gab aber keinen Kampf." Er geht ein paar Schritte in meine Kajüte hinein, dreht sich wieder um und schaut zur Tür. „Wir sollten morgen früh jeden einzelnen Piraten auf Deck antanzen lassen."

„Warum? Ein paar Männer sind sicher noch an Land, in einem Freudenhaus oder sonst wo."

„Aber jeder, der fehlt, ist verdächtig. Wenn Alisea mir von Roux erzählte und dem Plan, dass du das halbe Erbe bekommen könntest... Was, wenn sie es anderen Piraten angeboten hat?"

Ich starre ins Leere, während ich mir seine Worte durch den Kopf gehen lasse. Könnte sie wirklich so eine miese Schlange sein? Natürlich könnte sie das! Sie ist weg! Ich habe mich von ihr an der Nase herumführen lassen!

Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich gehe auf mein Bett zu, um in den Bettkasten zu schauen. Sofort knurre ich: „Eins meiner Degen ist weg. Diese miese kleine Schlange!"

Aber wer könnte auf ihr Angebot eingegangen sein? Oder was ist, wenn es eine der Frauen war? Die sind doch auch alle gefesselt, oder? „Wir sollten auch nachsehen, ob die Frauen noch alle da sind."

Ote nickt kurz. „Der Frachtraum ist abgeschlossen. Aber ich schaue trotzdem mal nach. Und du solltest jetzt ins Bett gehen. Heute können wir eh nichts mehr erreichen." Ote geht schon zur Tür, wendet sich davor aber noch mal zu mir um.„Und mach' jetzt keine Dummheiten. Morgen wissen wir mehr."

Bevor ich etwas erwidern kann, schließt er die Tür. Ich stehe da und schaue auf das leere Bett. So ganz kann ich die Sache noch nicht begreifen. Am liebsten würde ich jetzt losstürmen und das Schiff durchsuchen, aber ich weiß genau, dass das nichts bringt. Wir sind an Land. Wenn sie flüchten konnte, dann ist sie schon lange weg.

Meine Zähne knirschen, weil ich so verdammt wütend bin. Dabei weiß ich nicht, ob auf sie oder mich. Vielleicht sogar beides. Wie konnte ich nur so unendlich dumm sein und sie hier alleine lassen?

Ich setze mich auf mein Bett. Draußen ist es schon stockdunkel. Ote hat recht. Heute werden wir nichts mehr erreichen. Ich atme einmal tief durch und massiere meine Schläfen etwas.

Nachdenken! Habe ich irgendetwas übersehen? Wer hat ihr geholfen? Mir fällt aber niemand ein. Sie hatte keinen Kontakt zu anderen Piraten. Sie verabscheut uns. Oder war das alles nur gespielt?

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