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9 - Bestandsaufnahme

Ich fühle mich ein wenig entspannter, nachdem ich erst mal bei Guilia Druck ablassen konnte. Das weiß auch meine Mannschaft, deshalb haben sie schon ohne mich angefangen die Beute zu zählen. Sie sind schon fast fertig, als ich den Raum betrete.

Ich setze mich mit an den Tisch und frage direkt: „Und, wie ist die Ausbeute?"

Hamo nimmt einen großen Schluck Wein und schaut auf ein Pergament. „Ich denke die Beute kann sich sehen lassen, aber wir haben schon besser abgesahnt."

Ich sehe zu Hamo, unserem Kanonier. Er ist ein guter Freund von mir und stand bis jetzt immer hinter mir. Der gebürtige Grieche hat rabenschwarzes Haar, dunkle Augen und gehört zu der Sorte von Mensch, denen man nicht Nachts allein in einer dunklen Gasse begegnen möchte. Als Kanonier liebt er Schusswaffen über alles und hat immer eine Pistole griffbereit, eher zwei.

Ote, mein bester Freund und längster Vertrauter auf diesem Schiff, schüttelt jedoch den Kopf. „Vorwiegend Stoffe und Kleider. Die Kleider können wir den Frauen geben, auch, wenn es den meisten nicht passen wird. Sie können es ja anpassen. Und die Stoffe verkaufen wir bei der nächsten Gelegenheit."

Ote nimmt das Papier vor Hamo weg und reicht es mir, damit ich einen Blick darauf werfen kann. Allerdings sehe ich erst zu Pepin, meinem Navigator, der mit seinen roten Haaren und dem dichten Vollbart einfach überall auffällt. Obwohl er schon sein halbes Leben an Bord von Piratenschiffen ist, hat er sich noch immer ein offenes und freundliches Gemüt bewahrt. Während der Schlachten bleibt er vorwiegend im Hintergrund, ist er mit über 30 Jahren schon fast zu alt, um zu kämpfen. Was er aber nie zugeben würde.

Pepin begegnet meinem Blick und erstattet mir sofort Bericht: „Die Verluste halten sich auch in Grenzen. Maurice, Angelo, Gustav und Philippe sind gestorben, zwei Dutzend Männer sind verletzt. Aber Enrico meint, er bekommt sie wieder hin."

Ich nicke knapp. Dass wir Enrico angeheuert haben, ist wirklich ein Segen für uns. Er ist ein guter Arzt und kümmert sich auch hervorragend um die Frauen. Obwohl er manchmal komische Ansichten hat und zuweilen verrückt, ja beinahe besessen wirkt. Besessen von der Medizin.

Nur flüchtig schaue ich auf den Zettel und sehe wieder zu Ote. Er ist der einzige Mann an Bord, dem ich blind mein Leben anvertrauen würde und der all meine tiefsten und dunkelsten Geheimnisse kennt. „Was ist mit dem Gold, dass wir im untersten Deck gefunden haben? Wie viel war es?"

Ote hebt die Schultern. „Es war nicht so viel, wie wir dachten. Alles in allem eine gute Summe, aber wir sollten uns überlegen, noch ein paar Frauen zu verkaufen. Damit machen wir mehr Gold." Er scheint nicht zufrieden zu sein, aber das bin ich auch nicht. Wir haben uns mehr erhofft. Unsere Quelle versprach uns eine gewaltige Mitgift auf diesem Schiff, aber was zumTeufel sollen wir mit so vielen Kleidern und Stoff?

Ich greife mürrisch nach einem Weinbecher und schenke mir ein. Dann trinke ich es mit einem Zug leer.„Die Baronesse... was wäre sie wohl auf dem Sklavenmarkt wert? Sie ist noch Jungfrau."

Ote antwortet sofort: „Blaue Augen, blondes Haar. In ihrem Alter und mit ihrer Erziehung." Er legt die Stirn in Falten und kratzt sich nachdenklich am Kopf. „Wir müssen sie auf dem richtigen Sklavenmarkt verkaufen. Dort, wo Frauen für reiche Scheichs, Wesire oder sogar einem Sultan gesucht werden, um deren Harem zu füllen. Dann bringt sie locker 100 Dukaten ein, vielleicht sogar mehr."

Ich grinse in die Runde. 100 Dukaten!Meist gehen die Sklavinnen für einige Silberstücke an einen neuen Besitzer, hin und wieder bekommen wir sogar mal ein paar Goldstücke. Aber gleich 100 Dukaten?! Allerdings hat er recht. Sie ist jung, jungfräulich, blond und hat die hellsten blauen Augen, die ich jemals gesehen habe. Zudem ist sie adelig und hat als feine Dame bestimmt eine sehr gute Erziehung. Aber wer weiß, vielleicht lässt ihr Vater mehr Geld springen.

Langsam lehne ich mich zurück. „Wenn das stimmt, dann sollten wir unser Glück versuchen. Wir haben ja noch den blonden Schönling. Ich denke, der bringt auch ein wenig auf dem Sklavenmarkt."

Ote fängt an zu lachen und wir stimmen mit ein.

Die Aussicht auf gutes und schnelles Geld versetzt uns alle in Hochstimmung. Und normalerweise handeln wir ausschließlich mit Frauen. Dennoch beharre ich darauf: „Ich meinte das aber ernst. Vielleicht bringt er ja noch etwas, aber erst sollte ich mich mit ihm unterhalten. Er kennt sicher Perceval de Marchand und kann uns eine Vorstellung geben, was er als Lösegeld für seine süße Tochter zahlen kann."

Hamo nickt. „Selbst, wenn er mehr als 100 Dukaten zahlt, so sollten wir sie trotzdem verkaufen. Wenn wir erst mal so eine Schönheit verkauft haben, dann machen wir uns einen Namen bei den Eunuchen, die ihren Herren immer neue Sklavinnen kaufen."

Hamo hat eigentlich recht und das weiß ich, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden. Ich habe ein persönliches Interesse daran, sie nicht zu verkaufen. Das werde ich aber nicht allen auf die Nase binden. „Wir machen uns auch einen Namen, wenn wir die Adligen erpressbar machen. Wir haben genug blonde Schönheiten, die wir den Eunuchen anbieten können."

Ote hebt die Augenbrauen. „Hat dir die kleine Baronesse etwa schon den Kopf verdreht?"

Ich schaue ihn wütend an und knurre die nächsten Worte fast: „Sicher nicht. Ich gebe mich doch nicht mit dem Adelsdreckspack ab. Das wisst ihr aber auch! Ich würde sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen." Nun, dass das eigentlich gelogen ist und ich nichts dagegen hätte, sie zu ficken, muss ich niemandem auf die Nase binden.

Pepin, der Rotschopf, grinst breit.„Dann hast du sie dir noch nicht richtig angeguckt." Er lacht laut, hört aber sofort auf, als er meinen wütenden Blick sieht und hebt bloß die Schultern. „Also nehmen wir Kurs auf das Schwarze Meer, Lestat?"

„Ja, vorerst." Ich greife nach der Weinflasche und setze sie an. Danach packe ich mir ein Stück Brot und stehe auf. „Ich muss mal zu der kleinen Heulsuse runter. Begleitest du mich, Ote?"

„Kommst du nicht gerade erst von ihr?" Er grinst breit, steht aber schon auf, um sich mir anzuschließen. Auf dem Weg zum Frachtraum mit der lebendigen Fracht stößt Ote mich an. „Meinst du, es ist eine gute Idee, jetzt an deine Rache zu denken?"

„Lass das mal meine Sorge sein! Eine bessere Gelegenheit bekomme ich nicht mehr", erwidere ich genervt.

Ote brummt laut, schweigt allerdings dazu und wir betreten kurz darauf das Deck mit den Zellen. Hier sind die Frauen zusammen gepfercht. Die meisten können sich hier in dem Lagerraum frei bewegen, aber einige von ihnen isolieren wir absichtlich und stecken sie in die Zellen im hinteren Bereich.

Ganz hinten ist eine Zelle, die Ote für mich öffnet. Ich trete ein und betrachte zunächst mein Opfer. Er hängt an einer Kette fest, die an seinem Fußknöchel befestigt ist. Ob das bei dem Schwächling überhaupt nötig ist, bezweifle ich. Als wenn er hier ausbrechen könnte. Er weiß sicher nicht, wie man ein Schloss aufknackt.

Nur kurz wende ich den Blick von dem Sohn des Kapitäns des Handelsschiffes ab und sehe zu Ote, während ich frage: „Was habt ihr mit ihm gemacht? Der ist ja gar nicht bei Bewusstsein!" Ich trete gegen sein Bein und da regt er sich.

Ote hebt gleichgültig die Schultern. „Er kam wohl zu sich, als er hineingebracht wurde und versuchte zu entkommen. Er hat Miro die Nase gebrochen."

Ich schüttele den Kopf. „Was für Schwächlinge haben wir schon wieder angeheuert?"

Der Schönling hebt plötzlich den Kopf und ich sehe die Bescherung. Er kann kaum noch durch seine Augen sehen, so dick sind sie.

Ein breites Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. „Na wenigstens hat Miro zurückgeschlagen. So hübsch sieht er gar nicht mehr aus", gebe ich dann doch ganz stolz zu.

Ich beuge mich etwas zu ihm runter.„Hey Kleiner, kannst du mich hören?"

Der Schönling bewegt leicht seinen Kopf. „Wo ist sie...?" Seine Worte sind leise. Kaum ein Stammeln und ich muss mich vorbeugen, um ihn zu verstehen.

„Sie? Was meinst du? Deine Würde?Die ist wohl im Meer versunken. Du siehst ziemlich scheiße aus."

„Nein... Alisea..." Dann sackt sein Kopf wieder nach unten und sein Kinn landet auf seiner Brust.

Ich packe ihn an den Haaren und ziehe seinen Kopf wieder hoch. „Ach so, du meinst deine kleine, heiße Freundin. Die ist gerade bei mir in der Kajüte, aber weißt du was? Es liegt an dir, wo ich sie nach unserem Besuch hinschicke oder was ich mit ihr mache. Du brauchst mir nur ein paar Fragen beantworten und dann wird ihr nichts geschehen. Klar soweit?"

Der Knabe presst mürrisch die Lippen zusammen, nickt dann aber. „Ich sage Ihnen alles, wenn Sie Alisea nichts tun!"

„Braves Kindchen." Ich klatsche ihm ein paar mal auf die Wange und lasse ihn wieder los. „Was weißt du über Perceval Marchand?"

„Er hat eine Baronie in Avignon und besitzt die größte Reederei in Marseille. Er ist Witwer und hat nur ein Kind."

Mein Blick wandert zu Ote und dann wieder zu dem Knaben. „Das hört sich doch gut an. Was glaubst du, würde er für deine kleine Freundin zahlen. Ist sie ihm wichtig?

Der Junge antwortet nicht sofort, daher trete ich wieder nach ihm. Ich weiß jetzt schon, dass er sich eine Lüge zurecht legt. „Ich weiß nicht, welcher Preis angemessen ist. Aber er liebt seine Tochter."

„Warum ist sie dann abgehauen, wenn er sie doch liebt?"

„Sie will nicht heiraten. Sie will..."

Der Körper von dem Schönling wird schlaff und mir wird klar, dass er wieder bewusstlos geworden ist. Ich beuge mich zu ihm runter und haue ihm eine rein. „Hey, aufwachen!"

Er regt sich aber nicht, weshalb ich ihm noch einen Tritt verpasse.

Ote brummt kurz. „Lestat, befrag ihn Morgen. Das hat doch jetzt keinen Sinn und wir haben Zeit."

Ich schaue zu Ote. „Er sagte, dass sie nicht heiraten will. Meinst du die Mitgift war wegen ihr? Glaubst du, Perceval Marchand hat seine Tochter an Graf Roux versprochen?" Meine Fußnägel rollen sich bei diesem Gedanken hoch.

„Seit wann glaubst du an solche Zufälle, Lestat? Die Hochzeit soll erst in ein paar Wochen sein. Die Braut wird doch nicht mit der Mitgift verschifft!" Er lacht auf und verlässt die Zelle.

Nachdenklich schaue ich ihm nach. Und wenn doch?

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