Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

89 - Seltsames Gespräch

Ich drehe meinen Kopf leicht und atme schwer, wobei ich versuche, meinen Atem zu beruhigen.

Lestat zieht sich endlich aus mir zurück und lässt meine Handgelenke los. Sofort fangen meine Finger an zu kribbeln, weil er so fest zugedrückt hat. Lestat kleidet sich an und ich drehe mich zur Seite, massiere abwechselnd meine Handgelenke und mustere sein Gesicht.

Mittlerweile habe ich mich schon fast daran gewöhnt, dass er mich morgens und abends beansprucht. Wobei ich es morgens mehr hasse, während ich mich abends schon fast darauf freue.

„Ich lasse dir etwas zu Essen bringen." Sein Standardsatz. Jeden Abend wünscht er mir eine Gute Nacht und morgens hebt er wieder hervor, dass er mich nicht hungern lässt. Wie er wohl reagiert, wenn ich ihm mal einen schönen Tag wünsche?

Nachdem er weg ist, ziehe ich mich an und setze mich an die Sitzecke, bis das Tablett mit Wein und Zwieback kommt. Dann esse ich einen Teil, trinke etwas und schaue mich wieder im Zimmer um.

Inzwischen habe ich den Boden schon zwei Mal geputzt, diverse Möbel abgewischt und sogar das Regal komplett ausgeräumt, ausgewaschen und wieder eingeräumt. Alles nur, damit ich einen Grund habe, um die Kajüte zu verlassen, seit ich es endlich wieder darf. Und falls ich jemandem begegne, habe ich eine Ausrede, weil er es mit Sicherheit Lestat erzählen wird.

Mein Blick gleitet zum Bett und ich rümpfe die Nase. Ich gehe rüber, ziehe das Bettzeug ab und schnappe mir das Laken. „Uh, wie das stinkt", gebe ich von mir. Trotzdem wickle ich das Zwieback und die Weinkaraffe darin ein und verlasse die Kajüte, um direkt zu Nouel zu gehen.

Fünf Tage hatte Lestat mich eingesperrt. Aber Nouel war tagsüber in leeren Quartieren und hat dort Wein, Rum und Zwieback gefunden, sodass er die letzten Tage durchkam. Seit ich aber wieder raus kann, versorge ich ihn. Und seit ein paar Tagen ist es laut Nouel auch ruhiger unter Deck.

Er vermutet ja, dass Lestat nach ihm gesucht hat. Ich denke hingegen, er hat Esteban gesucht. Warum sonst sollte Lestat mich einsperren? Nouel ist ja keine Gefahr für mich.

Leise öffne ich die Tür, schaue mich nochmal um und gehe dann in das kleine Lager. Hier werden die langen Stoffe für die Segel gelagert, falls eines durch ein Unwetter oder eine Kanonenkugel reißt, wie Nouel mir erklärte. Bisher war es ruhig, also wurden die Stoffe auch nicht gebraucht.

Im Flüsterton frage ich: „Nouel? Bist du da?"

Manchmal ist er auch unter Deck unterwegs. Ich kann ihm zwar die Hälfte von meinem Anteil geben, aber das reicht nicht immer. Obwohl ich glaube, dass Lestat mir mehr gibt, als den anderen Frauen.

Ich höre ein Rascheln und Nouel kommt hinter einem Segel hervor. Er sieht etwas verschlafen aus und kämmt sich mit den Fingern seine langen und zerzausten Haare etwas zurück. „Alisea. Da bist du ja wieder. Geht es dir gut? Weißt du, wann wir in Athen ankommen?"

Bevor ich auf die beiden Fragen antworte, hole ich den Proviant und werfe das Bettlaken danach einfach auf den Boden, um Nouel etwas zu Trinken und zu Essen zu reichen. „Nein, ich weiß nicht, wann wir Athen erreichen. Vermutlich erfahre ich es erst, wenn Lestat mich wieder in der Kajüte einsperrt. Vielleicht bringt er mich auch zu den Frauen und fesselt und knebelt mich dort."

Ich seufze tief, denn ich weiß ja, wie es beim ersten Mal lief. Im schlimmsten Fall lande ich wieder bei Ote. Aber auch der war tagsüber oft stundenlang weg. „Du musst mich suchen, wenn ich nicht mehr vorbeikomme, Nouel. Und dann können wir durch eine der vielen Kanonenklappen hindurch fliehen."

Nouel trinkt den Wein und dann sieht er mich ernst an. „Falls sie mich vorher finden, versuche einfach, ohne mich zu fliehen. Versprich mir das! Ich werde alles versuchen, um nicht aufzufallen. Sie glauben, ich wäre tot, das kommt mir zugute."

Ich setze mich auf eine Kiste und schaue mich nachdenklich um. „Wenn sie dich finden, dann weiß ich nicht, was mit dir geschieht. Werden sie dich töten? Oder dich wieder einsperren?"

Dabei ist die wohl wichtigste Frage, was Lestat mit mir machen wird. Denn wenn er erfährt, dass Nouel noch lebt, dann weiß er, wer Nouel versorgt hat. Ein Grund mehr, noch einmal das Gespräch mit Lestat zu suchen. Er kann nicht behaupten, dass ihn das Geld nicht interessieren würde. Das halbe Erbe von diesem Grafen ist ganz bestimmt mehr Geld als das, was er durch meinen Verkauf einnimmt! Und ich könnte ihm sogar noch mehr Geld in Aussicht stellen!

Seufzend füge ich hinzu: „Beides ist inakzeptabel. Sie werden dich nicht finden, darauf musst du vertrauen. Also vermeide es bitte, wieder hier in den Gängen herumzuschleichen, Nouel. Ich bringe dir ja nun täglich etwas."

„Sie können mich auch hier finden. Ich war immer sehr vorsichtig." Er greift nach dem Zwieback. „Du musst aufpassen, dass dich dieses Monster Lestat nicht erwischt und ich werde auf mich acht geben."

„Er ist tagsüber meist immer auf dem Deck", sage ich und füge in Gedanken hinzu: 'Oder bei den Frauen. Bei seiner Ware.' Ein Grund, warum ich die letzte Zeit nicht mehr zu Guilia gegangen bin. Aber um ehrlich zu sein, so bin ich wegen Lisa nicht mehr hin. Denn, wenn ich ehrlich zu mir bin, so quälen mich die Gewissensbisse am meisten. Ich kannte Lisa kaum und hatte kein Recht, so sehr um sie zu trauern. Und im Grunde genommen habe ich auch nicht getrauert.

Mich hat am meisten erschüttert, dass durch mein Verhalten und durch meine Entscheidung ein Mensch gestorben ist. Die Tatsache, dass ich Lisa kannte und sie nett zu mir war, hat mich dabei besonders hart getroffen. Und das ist auch gut so. Ich habe dadurch erkannt, dass mein Handeln klare Auswirkungen und Konsequenzen hat. Nicht nur für mich, sondern auch für die anderen Personen, von denen ich umgeben bin.

Wahrscheinlich hätte es mich nicht mal so heftig getroffen, wenn Esteban eine mir unbekannte Frau ermordet hätte oder vielleicht sogar Marie. Aber dann hätte ich meine Lektion daraus nicht gelernt. Die Piraten haben nicht umsonst so strenge Regeln und harte Strafen. Ich wusste es zu dem Zeitpunkt nur nicht. Nein, ich wollte es gar nicht wissen.

Nachdenklich sehe ich zu Nouel. „Wir werden mit unserem Leben bezahlen, wenn Lestat das hier herausfindet, Nouel. Ein Grund mehr, zu fliehen. Die Alternative ist der Tod oder die Sklaverei."

Aber vielleicht gibt es auch noch eine andere Möglichkeit. Denn ich weiß nicht, ob uns die Flucht gelingen wird. Aber das bedeutet, ich muss gegenüber Lestat wieder den Grafen ansprechen und die Aussicht, dass dieser Pirat das halbe Erbe bekommt.

„Da bin ich mir sicher. Lestat hasst mich. Du hingegen hättest sicher noch eine Chance. Irgendeinen Narren muss er ja an dir gefressen haben, sonst hätte er mir nicht immer so schreckliche Dinge über dich erzählt, während er mich verprügelte."

„Schreckliche Dinge? Das ist das Tagesgeschäft für diese Piraten, Nouel. Sie vergreifen sich ständig an den Frauen. Er hat dir das alles nur erzählt, weil er gerne die Macht über jemanden hat. Und vielleicht, weil es ihm gefallen hat, wie nahe dir das ging."

Ich glaube nicht mal, dass Lestat wirklich so einen tiefen Hass gegen Nouel hegt. Warum auch? Er ist nur irgendein Seemann, wenn auch der Sohn eines Kapitäns, der ein Schiff meines Vaters segelt.

„Vielleicht hast du recht", entgegnet Nouel.

Ich seufze tief und deute auf die Karaffe mit dem Wein. „Trink noch ein wenig. Ich wasche eben das Bettzeug und komme später wieder."

Es fällt mir immer so schwer, Nouel allein zu lassen, weil er ein so trauriges Gesicht zieht, wenn ich gehe. Daher versuche ich, täglich zwei oder drei Mal bei ihm vorbeizuschauen.

Nachdem wir uns verabschiedet haben, schnappe ich mir das Bettlaken und bringe es in diesen Waschraum. E sgibt hier sogar kleinere und größere Eimer, sowie Waschbretter. Ich mache die Tür umständlich zu und starre auf den nackten Hintern eines Piraten, der mit dem Rücken zu mir steht und gerade seinen Oberkörper einseift.

Der Pirat dreht seinen Kopf zu mir und da erkenne ich auch, wer es ist. Ausgerechnet Ote, der mich auch direkt anspricht und fragt: „Was machst du hier? Wäschst du dich nicht bei Lestat?" Er macht unbehelligt weiter mit dem Einseifen, während er sich halb zu mir dreht.

Ich halte mir sofort eine Hand vor die Augen, als er sich plötzlich noch zu mir umdreht und weiche dabei einen Schritt zurück. Obwohl ich Ote schon mit herunter gelassener Hose gesehen und seinen Schwanz in meinem Mund hatte, so will ich diesen Mann trotzdem nicht nackt sehen. „Ich wollte nur etwas waschen. Ich komme einfach später wieder."

Mit hochrotem Kopf weiche ich noch einen Schritt zurück und höre plötzlich Stoff reißen. Sofort nehme ich die Hand herunter und sehe, dass mir das halbe Laken herunter gefallen sein muss, als ich meine Augen verdeckt habe. Undnun ist ein großer Riss im Laken, weil ich draufgetreten bin. Fassungslos starre ich auf den Riss und fange im nächsten Moment haltlos an zu lachen.

Das gibt es doch nicht! Wie viel Pech kann ein Mensch nur haben?! Warum passiert mir so etwas immer?

Allerdings werfe ich dann das Laken auf den Boden und trete mit dem anderen Fuß danach, während ich wütend aufschreie. Verdammt noch eins! Langsam schaue ich wieder hoch.

Ote steht da und betrachtet mich mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem schiefen Grinsen.

„Wenn du noch weiter darauf herumtrampelst, wird es sicher noch schmutziger. Vielleicht musst du dann noch ein paar mehr Risse nähen. Ist das eine Beschäftigungstherapie für dich?"

Ich greife mir kurz mit zwei Fingern an den Nasenrücken und senke dabei den Blick. „Wenn ich denn Nadel und Faden bekommen würde. Ich glaube, da gibt es ein Verbot, seit Enrico mir mal eine Nadel aus dem Arm ziehen musste." Seufzend bücke ich mich nach dem Laken, hebe ihn leicht an und starre durch das riesige Loch. „Fällt kaum auf, oder?"

Ote muss tatsächlich lachen. „Nun, wenn er dir die Nadel nicht herausgezogen hätte, dann könntest du sie jetzt nutzen." Er verzieht aber sogleich das Gesicht und ich merke, dass er sich etwas zusammenreißen muss, um wieder ein ernstes Gesicht zu machen. „Ich kann dir später Nadel und Faden geben, wenn ich hier fertig bin."

Ich starre ihn einen Moment ungläubig an. Bis mir auffällt, dass ich besser den Blick senken sollte. Kommt mir das nur so vor oder ist Ote plötzlich ganz anders zu mir? „Wirklich? Einfach so?", hake ich nach.

„Ich glaube nicht, dass du sie dir in den Arm steckst, denn du weißt ja, wie schmerzhaft das sein kann."

Nicht so sehr wie der Tritt in meine Seite. Das hat mich tagelang gequält. Aber das sage ich nun nicht.

Ote greift zur Seife, um sich weiter zuwaschen. „Wenn du gerade da bist, kannst du mir eben den Rücken waschen."

Ich überlege, ob ich einfach gehe. Aber dann zieht er das Angebot mit der Nadel und dem Faden sicherlich zurück. Also gehe ich zögernd auf Ote zu und nehme ihm die Seife aus der Hand, die er mir reicht. Mit der anderen Hand greife ich nach einem Lappen, mache ihn nass und reibe ihn dann mit der Seife ein.

Ote dreht mir wieder den Rücken zu. Seine langen Haare kleben auf seinem nassen Rücken, also schiebe ich sie über seine Schultern, bevor ich mit dem Lappen seinen Rücken einreibe.

Ich kaue dabei unschlüssig auf meinen Lippen. Denn wer weiß, wann Ote wieder so locker drauf ist. Vielleicht kann ich ihn über Lestat ausfragen. Ein Versuch ist es zumindest wert. „Kennst du ihn eigentlich schon lange? Also... Lestat, natürlich."

„Warum willst du das wissen? Ich frage mich gerade, was es dir bringt. Dir sollte doch klar sein, dass du nicht mehr lange bei ihm bleiben wirst. Schon bald werden wir dich verkaufen und dann siehst du ihn nie wieder." Ote schaut mich durchdringend über die Schulter an und da merke ich erst, dass ich aufgehört habe, seinen Rücken zu schrubben und ihn auch ins Gesicht starre.

Glaubt er ernsthaft, ich will bei Lestat bleiben? Das ist doch verrückt! „Oh, ich warte sehnsüchtig auf den Tag, an dem ich ihn nicht mehr sehen muss! Ich frage mich bloß, warum er ein besseres Angebot ausschlägt."

Ich schaue wieder auf Otes Rücken, tauche den Lappen ins Wasser und gehe damit nochmal über seinen Rücken, um die Seifenspuren wegzuwischen. „Ich glaube mittlerweile, er will das Geld von Roux nicht. Aber seine Braut und ihr Hab und Gut zu verkaufen ist hingegen völlig in Ordnung."

„Was meinst du? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Roux schon etwas geboten hätte, um dich auszulösen. Mal davon abgesehen, wäre es auch unwahrscheinlich. Ihn hat nicht einmal deine Mitgift erreicht."

Offensichtlich ist Ote gut vertraut mit dem Namen des Grafen, was mir kurz verwirrt. Wie viel weiß Ote? Ich darf mir meine Unsicherheit jetzt einfach nicht anmerken lassen und muss an meiner Idee festhalten. „Warum sollte der Graf euch noch mehr Geld in den Rachen schieben? Aber er soll ja alt sein. Ich hatte daher angeboten, das halbe Erbe herzugeben, wenn ich zurück gebracht werde."

Der Rücken ist sauber, also trete ich bei Seite, lege den Lappen ins Wasser und greife nach einem trockenem Tuch, dabei sage ich wie beiläufig: „Das wäre doch sicher viel mehr Geld, als nur ein paar Münzen, die mein Verkauf einbringt."

Ote schüttelt jedoch den Kopf. „Das hast du eben nicht zu entscheiden und warum sollte sich Lestat dann nur mit der Hälfte zufrieden geben und dir auch noch etwas überlassen? Das macht doch gar keinen Sinn." Er dreht sich zu mir um und legt seine Hand unter mein Kinn, um meinen Kopf zu ihm zu drehen, ehe er weiterspricht: „Dein merkwürdiger Plan hat außerdem einen Haken: Wenn Roux dich immer noch heiraten würde und der alte Sack das Zeitliche segnet, bist du im Arsch. Du bist nur eine Frau und ein anderer Mann würde an deine Seite treten, um mit dir zu erben. Der würde Lestat sicher nicht die Hälfte geben und dich im schlimmsten Fall einfach umbringen, wie auch immer. Vielleicht mit einer Lüge."

„Dann gehe ich ins Kloster, wenn Roux tot ist und ich gebe einfach alles her! Außerdem wäre nicht irgendein ein anderer Mann der Erbe, sondern der angebliche Sohn von Roux. Ich brauche nur einen Erben von ihm!"

Ote grinst und lässt mich wieder los. Dann greift er nach seiner Kleidung, um sich anzuziehen. „Als Sklavin wird es dir besser gehen, als bei dem alten Sack. Das ist dir wohl nicht bewusst."

Nachdem er fertig ist, geht er zu Tür. „Kommst du? Du wolltest doch Nähzeug haben."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro