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75 - Intimes Gespräch

Ich reibe mir den schmerzenden Hals, nachdem Lestat weg ist und rutsche dabei langsam aus dem Bett raus. Was sollte das denn? Ich habe nur geschlafen! Naja, nicht ganz.

Ich bin gestern schnell eingeschlafen, aber nach kurzer Zeit wieder aufgewacht und ich lag die halbe Nacht wach neben ihm. Erst, als es hell wurde, sind mir die Augen zugefallen und er weckt mich einfach!

Zuerst greife ich nach dem zerrissenen Kleid, allerdings fällt mein Blick dann auf das Hemd, das ich gestern nicht tragen wollte. Aber die Wunden bluten ja nicht mehr und es hätte ihn auch nicht gestört.

Also gehe ich zum Hemd und ziehe es an. Danach sehe ich mich unschlüssig im Zimmer um. Zögernd gehe ich zum Regal und suche nach einem Buch, um mir die Zeit zu vertreiben.

Die Tür geht auf und ich springe sofort vom Regal weg. Allerdings ist es nur einer der Männer, die hin und wieder das Essen bringen. Er stellt es auf den Tisch und verschwindet wieder.

Ich atme tief durch, gehe wieder zum Regal, greife ein Buch heraus und mache es mir auf der Chaiselongue bequem. Mein Blick geht zum Tablett, auf dem das Essen steht. Es ist weniger geworden. Was wird passieren, wenn diese Piraten weitere Lebensmittel über Bord werfen? Aber vielleicht schnappt Lestat sie vorher. Er sprach es ja Ote gegenüber kurz an, auch, wenn sie sich bedeckt hielten, weil ich dabei war.

Seufzend schlage ich das Buch auf und lese ein paar Zeilen, als schon wieder die Tür aufgerissen wird und ein finster drein blickender Pirat in der Kajüte steht.

„Wo ist Lestat?"

Er kommt herein und schaut sich um, bevor sein Blick wieder auf mir kleben bleibt. Er sieht angsteinflößend aus, mit seinen Pistolen an der Brust und sein dunkler Gesichtsausdruck macht es nicht besser. „Ich hab' dich etwas gefragt! Wurde dir die Zunge herausgeschnitten?"

„Er ist offensichtlich nicht hier. Ich dachte, die Frage würde sich nach einem Blick in die Kajüte von selbst erübrigen." Wenn er jetzt ernsthaft wieder fragt, wo Lestat ist, vergesse ich meine Vorsätze! Was sollen solche selten dummen Fragen?! Außerdem will ich mich von ihm nicht einschüchtern lassen.

Dann kommt er jedoch auf mich zu und reißt mir das Buch aus der Hand. „Jetzt reicht es aber! Ich habe dich etwas gefragt, du kleine Schlampe!"

„Er ist irgendwo auf dem Schiff! Er sagt mir doch nicht, wo er hingeht!" Ich richte mich etwas auf und ziehe dabei das Hemd etwas weiter über meine Oberschenkel.

Der Pirat verdreht nur die Augen und wirft mir das Buch entgegen, bevor er sich umdreht und geht. Ich schaue auf das Buch, das so doof gelandet ist, dass jetzt einige Seiten eingerissen sind.

„Na großartig", murmele ich leise vor mich hin. Wenn ich den Namen wüsste, dann würde ich sofort sagen, wer das war. Aber Lestat würde mir wohl eh nicht glauben.

Ich betrachte den Schaden an dem Buch. So schlimm ist es nicht. Aber manchmal reicht schon eine Kleinigkeit, damit Lestat ausrastet. Also stehe ich auf und lege das Buch direkt auf seinen Schreibtisch. Wenn ich es jetzt verstecke und er es in den nächsten Tagen lesen will, dann ist das noch schlimmer. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, immerhin hat er in den letzten Wochen nicht einmal ein Buch gelesen. Aber ich kenne mein Glück ja.

Seufzend nehme ich die Karaffe und fülle meinen Becher mit Wein, um einen großen Schluck zu trinken. Gerade, als ich nach einem Zwieback greife, geht erneut die Tür auf und ich trete hastig vom Schreibtisch weg.

Ich schaue zur Tür und sehe, dass es Guilia ist. Sie hat Stoff im Arm. „Ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich hatte keine Hand frei zum Klopfen." Sie lächelt mich an und hebt dabei die Kleider hoch.

Ich gehe auf Guilia zu und nehme ihr eines der Kleider ab. Gedankenverloren betrachte ich die feine Seide, die schönen Stickereien und die Spitze. Meine Hand gleitet über denStoff und ich bin überrascht, wie überladen und unpraktisch mir die Kleider - meine Kleider - nun erscheinen. Ich habe die engen Mieder und weiten Reifröcke schon immer gehasst. Aber trotzdem fand ich Kleider hübsch.

„Zwei Kleider? Für mich? Aber..." Ich breche irritiert ab, lege das Kleid bei Seite und nehme Guilia das andere Kleid ab. Auch dieses ist reich verziert. Ein weißer Rock mit blauem Überkleid und wunderschönem, floralem Muster. Erst vor wenigen Wochen habe ich es getragen. Ein paar Tage, bevor mein Vater mir sagte, ich müsste Graf Roux heiraten.

„Ich hoffe, sie gefallen dir. Ich habe dir die Schönsten, die noch da sind, herausgesucht. Wie geht es dir?"

„Als ich dieses Kleid das letzte Mal getragen habe, war meine kleine Welt noch in Ordnung. Verrückt, nicht wahr?" Ich ziehe die Schnüre hinten am Kleid ab. Ohne Zofe kann ich es eh nicht eng binden. Und jedes Mal die Schnüre zu lösen, wird auf Dauer zu anstrengend sein. Wahrscheinlich sind es deshalb zwei Kleider. Damit Lestat eines davon wieder zerreißen kann.

Während ich Guilia den Rücken zudrehe, ziehe ich das Hemd von Lestat aus und schlüpfe in das Kleid. Der Rock fällt weich auf den Boden. Eigentlich wird noch ein breiter Reifrock darunter getragen, damit der Stoff schön nach rechts und links ausgestellt wird. Aber so ist es auch hübsch.

Erst dann drehe ich mich wieder zu Guilia und denke über ihre Frage, wie es mir geht, nach. Eine simple Frage, die in meinen Kreisen sonst immer nur eine leere Floskeln war. Niemand hat wirklich über seine Gefühle geredet. Aber Guilia ist vom ersten Tag an ehrlich zu mir gewesen. Wenn ich mich ihr nicht anvertraue, dann werde ich irgendwann noch zerbrechen. „Er tut mir weh..."

Guilia schaut mich forschend an. „Ich weiß, er kann ganz schön grob sein. Wo und wann tut er dir weh?"

Ich schaue sie an und bin versucht, das Thema einfach abzuwimmeln. Es ist mir so unglaublich peinlich und unangenehm. Aber Guilia ist auch die einzige Person, mit der ich darüber reden kann. „Er steckt seinen... ehm... seine... seine Männlichkeit in meinen Hintern." Nun ist es raus und ich merke, dass mein Gesicht heiß ist. Meine Wangen leuchten sicherlich ganz rot.

Guilia kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Irgendwann tut es nicht mehr so weh. Ich glaube, er mag dich sehr. Du hättest mal sehen müssen, wie wütend er auf Marie war. Wie verheilen eigentlich die Kratzer?"

„Er hasst mich!" Ich löse mich aus der Umarmung von Guilia und zeige ihr die unbedeckten Unterarme. Sie sind übersät von Kratzern und der dunklen Kruste. „Er denkt doch nur an sein Geld und befürchtet, dass Narben meinen Wert mindern! Er weiß doch gar nicht, wie man jemand anderen mögen kann! Immer nur denkt er an sich selbst, seinen Spaß und seinen Gewinn!"

„Ich habe auch nicht behauptet, dass er ein guter Mann ist. Das ist er mit Sicherheit nicht. Aber ich denke nicht, dass er dich hasst. Er hat mir ja auch aufgetragen, dir zwei Kleider zu besorgen. So etwas hat er noch nie getan." Guilia schaut zum Tisch mit dem Zwieback. „Er sagte, ich darf bei dir auch etwas essen."

Ich drehe mich zur Seite und deute auf den Tisch. „Ja, natürlich. Nimm dir einfach etwas." Mein Blick gleitet in die Ferne und ich setze mich auf die Chaiselongue. „Ich habe ihn noch angefleht, dass ich wieder zu ihm zurück darf. Und jetzt bereue ich es so sehr, denn ich will nicht, dass er... dass er das mit mir macht. Weil mir die... ehm..." Ich breche ab, weil mir das Thema so unangenehm ist.

Guilia greift nach einem Zwieback und beißt ein großes Stück ab. Dann spricht sie mit vollem Mund:„Mhmm... du weißt nicht, was du für ein Glück hast. Wenn er dich nicht zurückgenommen hätte, würdest du von vielen Männern so geschändet werden. Ich weiß nicht, ob das besser ist. Außerdem bekommen wir gerade nichts zu Essen." Sie beißt wieder in den Zwieback.

„Wirklich? Warum?", frage ich besorgt. Ist es schon so schlimm mit den Meuterern? Dann sollte ich Lestat doch besser davon erzählen. Ansonsten werden sie irgendwann die Frauen über Bord werfen! Und dann mit den Frauen anfangen, die nicht schwanger sind. Wie Guilia...

„Marie wurde damit bestraft. Die drei mussten auch auf Deck."

„Ja, Marie sagte mir, ich sollte mich glücklich schätzen, weil ich nur einen Mann... beglücken muss. Sie ist neidisch." Ich seufze tief und sehe wieder zu Guilia, die bereits in den nächsten Zwieback beißt. „Dabei ist mir dieser eine Mann schon zu viel. Ich will nicht, dass er das mit mir macht. Und ich will nicht, dass es mir gefällt." Oh, habe ich das jetzt wirklich gesagt? Schnell senke ich den Blick.

Ich höre wie Guilia das Kauen einstellt. „Was hast du gesagt, dass es dir gefällt? Wie meinst du das?"

Peinlich berührt streiche ich über meine Stirn und halte die Augen weiter gesenkt. Darüber sollte ich nicht reden! Allerdings bin ich nicht mehr in den feinen Kreisen unterwegs. Einfach alles hat sich geändert und ich muss mich jemandem anvertrauen. „Es... ehm. Ja, es brennt am Anfang schrecklich, aber auch das ist... irgendwie ein guter Schmerz. Und danach ist es einfach so... so berauschend. Ich weiß, ich sollte so nicht empfinden. Es ist die reinste Sünde und ich lande deswegen bestimmt in der Hölle!"

Nun, wo ich endlich darüber rede, sprudeln die Worte nur so aus mir heraus und ich kann sie nicht mehr zurückhalten. Ich muss einfach darüber reden. „Es ist so falsch! Aber selbst, wenn er zu fest zugreift, zieht es so süß. Er muss mich nur berühren und mein Herz schlägt höher und ich sehne mich danach, ihn zu spüren. Ihn in mir zu spüren. Hart und unnachgiebig", sage ich atemlos und breche nun doch ab. Beschämt nehme ich beide Hände vor mein Gesicht. „Das ist doch nicht normal! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn so abgrundtief!"

Guilia setzt sich neben mich auf das Sofa und sieht nachdenklich aus. Warum sagt sie denn nichts? Denkt sie das gleiche? „Eigentlich solltest du dich freuen, dass es dir gefällt. Es gibt einige Frauen, die das sogar sehr mögen. Das ist nichts verwerfliches und in die Hölle kommst du sicher auch nicht dafür. Wenn, dann müssten die Männer dafür in die Hölle kommen. "Sie dreht sich zu mir und fasst mir auf die Schulter. „Auch wenn du es nicht glaubst, aber es gibt sogar ein paar Paare, die es sehr gerne miteinander treiben. Und Pepin soll schon fast jede Frau zum Höhepunkt gebracht haben, die er sich geholt hat."

Höhepunkt... Das Wort trifft es ziemlich gut. Bisher konnte ich nicht so recht in Worte fassen, was mit mir geschieht.

„Ich will aber nicht, dass es mir gefällt! Ich will es nicht..." Schnell nehme ich eine Hand vor meinen Mund. Aber die angestauten Tränen lassen sich nicht mehr zurückhalten.

Guilia zieht mich wieder in ihre Arme und lässt mich an ihrer Schulter weinen. „Weißt du.. Lestat hat noch nie eine Frau zum Höhepunkt gebracht. Das macht er aus Prinzip nicht. Wenn überhaupt, dann bringt er sie nur bis kurz davor, um sie zu ärgern. Das ist einfach seine sadistische Seite."

Ich fange heftig an zu schluchzen und klammere mich an Guilia. Heiße Tränen laufen über meine Wange und ich kann nicht aufhören. Dabei dachte ich, die Zeit der Tränen sei vorbei. „Warum macht er es dann bei mir? Ist das seine Art, mich noch mehr zu quälen? Weil er weiß, wie schlecht es mir danach geht?" Mir kommen seine Worte von gestern Abend in den Sinn, als er sagte, ich sollte nicht verstecken, dass es mir gefällt. Wie ich mich an ihm festhielt und an seiner Schulter geschrien habe.

„Vielleicht hast du ja nicht Unrecht und er will dich genau damit quälen, weil er weiß, dass du es nicht magst."

Ich nicke nur schwach an ihrer Schulter und erwidere nichts darauf. Nach einer Weile ebben auch endlich die Tränen ab und ich wische mir mehrmals über das Gesicht. Langsam löse ich mich aus der Umarmung von Guilia und lehne mich etwas zurück. Dabei atme ich tief durch und räuspere mich leise. „Es tut mir leid. Ich wollte mich gar nicht so gehen lassen."

Sie winkt ab. „Schon gut. Es ging uns allen schon so."

„Ja, bestimmt", erwidere ich leise. Dieser Moment, wenn einem wirklich bewusst wird, dass einem das Leben genommen wurde. Nicht körperlich, sondern seelisch.

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