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63 - Suche nach Nähzeug

Langsam schlage ich die Augen auf und bin überrascht, weil Lestat noch im Bett liegt. Sonst ist er immer schon wach und macht sich gerade fertig. Oder er ist schon längst raus.

Er schläft noch und liegt mir zugewandt. Sein Atem geht ruhig und gleichmäßig. Eine Strähne hängt ihm wirr ins Gesicht und ich habe schon meinen Arm ausgestreckt, um ihn die Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Aber ich halte gerade noch rechtzeitig inne und ziehe die Hand zurück.

Warum wollte ich das tun? Ich habe ihn bisher nie freiwillig angefasst. Vollkommen irritiert halte ich die Luft an und starre ihn einfach nur an. Die dichten Augenbrauen und die gerade Nase. Diese Lippen, die überraschend weich sein können.

Mein Herz fängt an zu klopfen und mein Bauch kribbelt seltsam. Das hatte ich auch bei Nouel gespürt. Nicht so stark wie jetzt, aber ein leichtes Flattern im Bauch war da. Mein Blick wandert tiefer zu seiner Brust und ich bin wieder versucht, ihn zu berühren. Warum?

Ich drehe mich auf den Rücken und kneife kurz die Augen zusammen, weil mein Hintern noch etwas schmerzt. Er hat gestern so oft auf meinen Hintern geschlagen, damit ich mich entspanne. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass das schreckliche Brennen nachlässt... dass es sich danach so gut anfühlt...

Es zieht süß und unangenehm zugleich zwischen meinen Beinen und ich atme langsam aus, um dieses Gefühl zu verdrängen. Das hatte ich in den letzten Tagen so oft. Immer morgens, wenn ich aufgewacht bin. Ich glaubte teilweise sogar, ich würde seine Hände auf meinem Körper spüren.

Lestat regt sich nun neben mir und ich merke, dass er seine Hand nach mir ausstreckt. Sie landet auf meinem Bauch, der direkt noch stärker kribbelt.

Ich drehe meinen Kopf und sehe, dass er gerade die Augen aufschlägt.

Er sieht mich an und ich bin kurz erschrocken darüber, wie hell seine Augen wieder sind. Fast blau mit ein wenig grün. „Hast du gut geschlafen?"

Ich schaue ihn verwirrt an. Warum fragt er mich das? „Hm... Ja." Um seinem forschendem Blick auszuweichen, sehe ich aus dem Fenster. Es ist schon hell draußen.

Lestat steht auf, streicht sich einmal mit den Fingern durch seine verwirrten Haare und sieht dann wieder lächelnd zu mir. „Hast du Hunger?"

Warum lächelt er? Denkt er an gestern? Langsam rutsche ich am Bett bis zur Kante und bedecke mich dabei mit der Decke. Mein Blick fällt auf das zerrissene Kleid. „Ja, ein wenig."

Er greift nach meinem Gesicht und ich zucke automatisch etwas zusammen. Er streicht aber nur eine Haarsträhne zur Seite. „Ich lasse dir etwas bringen", sagt er, lässt von mir ab und schaut zur Tür. „Ich bin schon spät dran." Dann steht er auf und streckt sich vor mir.

Ich schaue auf seinen vernarbten Rücken, senke aber sofort den Blick, als er sich umdreht und nach seinen Klamotten greift. Mein Blick bleibt etwas länger auf seiner Hose hängen und ich schaffe es so gerade eben noch, nicht laut zu seufzen.

Ich muss einfach weiter versuchen, an den Schlüssel für die Zellen zu kommen. Sonst kann ich Nouel nie befreien! Aber an der Taktik muss ich noch arbeiten. „Bekomme ich ein neues Kleid? Oder wenigstens Nadel und Faden?"

Es ist schon das dritte Kleid, dass mir vom Körper gerissen wurde!

Ihm entweicht ein kleines Schnaufen, beim Lachen. „Ich mag dich ohne Kleid lieber. Also nein." Bei dem Satz zieht er sich sein Hemd über. Er muss doch auch nicht nackt herumlaufen. Das ist so unfair! Eigentlich sollte ich dasselbe auch von ihm verlangen.

„Wirklich? Nur rein egoistische Gründe? Dabei siehst du mich den ganzen Tag über nicht. Oder bloß eine weitere Möglichkeit, mich zu erniedrigen und mir "meinen Platz" zu zeigen?" Ich presse wütend die Lippen aufeinander. Eigentlich sollte es mir mittlerweile doch egal sein. Aber so kann ich nicht durchs Schiff laufen und Nouel aufsuchen!

Lestat dreht sich zu mir, während er gerade sein Hemd zumacht und hebt die Augenbrauen. „Ich dachte, du hättest langsam verstanden, wo dein Platz ist. Aber falls nicht, zeige ich es dir gerne heute Abend noch mal." Er zwinkert mir frech zu und dreht sich dann wieder um.

Ich atme genervt aus und bleibe im Bett sitzen, bis Lestat weg ist. Danach dauert es eine Weile, bis jemand mit einem Tablett hereinkommt. Zwieback und Wein. Lecker...

Nachdem der aber weg ist, stehe ich auf und gehe zum Schrank, um mir dort ein Hemd von Lestat herauszuholen. Mir doch egal, wenn er wieder schimpft und mich übers Knie legt! Ich werde doch nicht den ganzen Tag nackt in seiner Kajüte herumlaufen!

Erst frühstücke ich etwas und mache mich dann daran, den Schreibtisch genauer zu untersuchen. Ich ziehe sogar die Schubladen heraus. Er hat doch bestimmt irgendwo einen Ersatzschlüssel! Selbst unter den Schubladen klopfe ich alles ab, bis ich frustriert auf dem Boden sitze und mir am liebsten die Haare raufen würde. Irgendwo muss hier doch ein Versteck sein! Er ist ein Pirat, er hat doch sicherlich irgendwelche Schätze versteckt! Oder haben sie eine geheime Insel, wo sie alles lagern?

Ich stehe auf und gehe im Zimmer ein paar Schritte auf und ab. Vielleicht eine geheime Wand? Aber ich kann hier nicht einfach die Wände abklopfen. Das würde auffallen.

Unzufrieden setze ich mich auf die Chaiselongue und greife wieder nach einem Zwieback. Vielleicht gibt es einen anderen Weg, um die Zellen zu öffnen. Dafür müsste ich mir aber das Schloss genauer ansehen. Vielleicht etwas Papier ins Schlüsselloch stecken, damit es nicht mehr schließen kann?

Nein, dann finden sie das noch raus und dann gibt es erst recht Probleme. Ich muss einen anderen Weg finden! Mein Blick gleitet wieder durch das Zimmer, während ich den nächsten Zwieback esse und ihn mit Wein herunterspüle. Vielleicht kann ich verhandeln. Aber womit?

Geld! Piraten wollen doch nur Geld. Nur aus diesem Grund verkaufen sie mich. Sagte Lestat nicht, dieser Graf Roux sei schon sehr alt? Und wenn ich clever gewesen wäre, dann hätte ich ihn geheiratet und einfach nur gewartet, bis er stirbt...

Aber ich brauche einen Erben, einen Sohn von diesem Roux, ansonsten geht das Erbe an die Krone oder die Kirche. Wie soll ich aber einen Erben bekommen, wenn dieser Graf doch angeblich keinen mehr zeugen kann?

Ich lasse mich unzufrieden auf die Chaiselongue fallen. Mein Blick bleibt auf dem zerrissenen Kleid hängen und ich stehe direkt wieder auf. Kurz überlege ich, ob ich das Kleid mitnehmen soll. Dann kann ich mich zu den Frauen setzen und es nähen. Aber es ist wohl besser, wenn ich nur so lange bei den Frauen bleibe, wie notwendig.

Daher hebe ich das Kleid auf, lege es ordentlich zusammen und gehe dann aus der Kajüte.

Im Flur beeile ich mich, damit mich kein Pirat sieht. Allerdings bleibe ich an dieser einen Tür länger stehen, wo neulich ein paar Piraten miteinander gesprochen haben. Nun ist die Tür zu und ich sehe keinen Grund, zu lauschen.

Also gehe ich weiter zu dem Frachtraum, in dem die Frauen sind. Dort suche ich gezielt nach Guilia. Ich entdecke sie auch gleich, sowie sie mich.

Sie kommt auf mich zu und schaut mich etwas erschrocken an. „Hallo Alisea. Was hast du da an? Ist das Lestats Hemd?"

Dieselbe Frage, die Enrico mir mal gestellt hatte. Aber diesmal kann ich mich zusammen reißen und antworte nicht bissig auf diese Frage. „Er hat mein Kleid zerrissen... Und ich habe hier mal gesehen, dass ein paar Frauen Nähzeug haben. Ich brauche nur etwas Faden und eine Nadel." Ich blähe kurz die Wangen auf und sehe mich suchend um, während ich natürlich vor allem zu den Käfigen gucke.

„Kein Problem. Wir haben genug Nähzeug." Sie dreht sich zu einem Mädchen mit langen, roten Haaren um. „Dorothea, kannst du mir Nadel und Faden für Alisea geben?"

Die Frau guckt auf und schaut mich von oben bis unten an. „Was hast du da für ein Hemd an?"

Ich verdrehe die Augen, weil ja wohl offensichtlich ist, dass ich das Hemd von einem Mann trage. „Kann ich bitte einfach nur Nadel und Faden haben? Dann bin ich auch schon weg."

Eine junge Frau neben Dorothea steht auf und sofort stellt sich Guilia schräg vor mich. „Bleib sitzen, Marie!"

„Ist das nicht die kleine Schlampe von Lestat? Die Männer schwärmen ja, wie toll sie Schwänze lutschen kann!" Marie hat kleine, dunkle Augen und fast schwarzes Haar. Sie ist schon neben mir und will nach dem Hemd greifen, aber Guilia schlägt ihr mit voller Wucht auf die Hand.

„Lass die Kleine in Ruhe!", faucht Guilia wütend.

Ich sehe zu der Rothaarigen, die Guilia zuerst angesprochen hat. Denn zwei weitere Frauen stehen nun auch auf und kommen zu uns. „Bitte, Dorothea. Ich bringe dir die Nadel gleich wieder!"

„Wir dürfen die Nähsachen nicht einfach herumreichen. Jede Nadel muss abends wieder abgegeben werden."

Marie hebt sofort ihre Stimme: „Die kleine Schlampe von Lestat ist sich wohl zu fein für uns! Sie will sich ja nicht mal zu uns setzen und ihr Zeug hier nähen."

Guilia deutet mit dem Kinn zum Flur.„Geh wieder zurück, Alisea. Ich kläre das schon."

„Nein", protestiert Marie, „Sie geht nicht! Ich habe kaum noch Luft bekommen, weil dieser widerliche Kanonier seinen Schwanz in meinen Mund gestopft hat!"

Eine Hand greift nach mir und ich weiche aus. Allerdings hat sie den linken Ärmel erwischt und der Stoff gibt unter dem festen Griff nach. Der Ärmel reißt hörbar ab und die Frau wirft lachend den Ärmel zu Marie, die ihn sofort weiterreicht.

Marie lacht schadenfroh auf. „Das Hemd gehört Lestat, nicht wahr? Ich bin ja gespannt, wie du ihm das erklärst."

Guilia drückt Marie auf Abstand. „Du bist so ein mieses Stück Scheiße, Marie!"

Bevor das hier noch eskaliert, weiche ich einen Schritt zurück und sehe dabei kurz zu Dorothea. „Ich...Ich komme einfach später wieder. Oder morgen." Am besten gehe ich jetzt, bevor die Frauen mir noch den anderen Ärmel abreißen. Hoffentlich bekomme ich den Ärmel wieder. Dann verstecke ich das Hemd einfach und nähe es morgen an. Das merkt Lestat gar nicht.

Ich drehe mich von Guilia weg und laufe aus dem Frachtraum. Jemand greift noch nach mir, aber ich kann schnell genug ausweichen und renne um die Ecke. Flüchtig werfe ich einen Blick zurück, aber die Frauen folgen mir nicht.

Also drehe ich den Kopf wieder nach vorne und pralle mit voller Wucht gegen etwas. Oder jemand.

Der Schmerz in meiner Nase treibt mir Tränen in die Augen und ich falle hart auf meinen Hintern. Sofort hebe ich den Blick und sehe ausgerechnet in das wütende Gesicht von Ote.

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