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6 - Gefangen!

Als ich aus der Kajüte gezogen werde, stockt mir der Atem und ich vergesse meine Gegenwehr völlig.

Mitten auf dem Deck, rund um das vordere Segel, sind mehrere Männer der Vierge Marie. Einige von ihnen sind verletzt und ein Mann hält sogar einen blutenden Armstumpf hoch. Mir dreht sich der Magen um bei dem Gedanken, dass dem Mann im Kampf die Hand abgeschlagen wurde.

Das Deck ist rutschig, vor allem, weil ich nur dünne Samtschuhe trage. Überall auf dem Boden ist Blut und ich wünschte, ich müsste da nicht durchlaufen.

Am schlimmsten ist aber, dass die Besatzung beider Schiffe zu mir herüber starrt und mir auf verschiedenen Sprachen sehr, sehr widerliche Bemerkungen zugerufenwerden.

„Wo bringst du sie hin, Pepin? Sie kann gleich hier bleiben und für uns die Beine breitmachen!"

Aber dieser rothaarige Pepin schüttelt grimmig den Kopf. „Der Kapitän hat das Mädchen für sich beansprucht. Also Finger weg von ihr, wenn ihr keinen Ärger mit Lestat wollt."

Ich versuche wieder, mich loszureißen, aber damit hat dieser Pirat wohl gerechnet. Denn er zieht mich näher an sich heran und flüstert mir leise zu: „Du willst nicht, dass die Männer dich fangen, glaub mir."

Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich kann nur erahnen, was er damit meint. Also gehe ich brav neben ihm her.

Der Pirat steuert mich auf ein großes Brett zu, das zwischen beiden Schiffen ist und kurz darauf bin ich an Bord des Piratenschiffes.

Meine Beine werden weich, aber ich zwinge mich, weiter einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Alles in mir schreit danach, mich loszureißen und zu fliehen.

Aber wohin?

An Bord der anderen Galeone werde ich unter Deck gebracht. Auf den Treppen rutsche ich aus und der Pirat greift noch schnell genug unter meine Arme.

Es geht nur ein Deck hinunter und dann wieder in Richtung Bug, wenn mich meine Orientierung nicht täuscht. Vor einer großen Tür bleibt der Pirat kurz stehen, um sie zu öffnen. Kaum ist die Tür offen, werde ich so heftig hinein gestoßen, dass ich auf meinem Allerwertesten falle. Schnell springe ich wieder auf, aber da ist die Tür schon zu.

Und fest verriegelt, wie ich feststellen muss. Also drehe ich mich mit dem Rücken zur Tür und sehe mich in der Kajüte um. Sie ist viel eleganter und luxuriöser eingerichtet und ich finde es beinahe... Hübsch.

Mittig ist ein wuchtiger Schreibtisch mit einem Stuhl ohne Armlehnen. An der Wand gegenüber der Tür, neben dem Schreibtisch sind zwei große Schränke. Eines enthält Bücher, der andere Schrank hat Türen. Auf der linken Seite, in der Nähe vom großen Fenster ist ein Bett, daneben eine große Kiste. Rechts ist ein Holztisch mit Bänken rundherum.

Langsam gehe ich weiter in das Zimmer hinein und sehe an der Wand neben der Tür eine rote Chaiselongue; ein kleines Sofa mit hoher Armlehne an einer Seite. Perfekt, um kurz zu ruhen. Daneben steht ein kleiner Beistelltisch.

Das ist die Kajüte eines fremden Mannes. Eines gefährlichen Piratenkapitäns! Und ich bin hier gefangen!

Der Schock lähmt mich und ich stehe mehrere Minuten lang einfach nur da und kämpfe gegen die Ohnmacht an, die sich schwer um mich legen will.

„Gleichmäßig atmen. Schön langsam und gleichmäßig...", murmele ich leise vor mich hin, um mich selbst zu beruhigen.

Heiße Tränen laufen über meine Wange, aber ich wische sie eilig weg. Ich will... Nein, ich darf keine Schwäche zeigen!

Nach einer Weile habe ich mich wieder im Griff und löse mich aus der Schockstarre. Eine Waffe...! Ich brauche irgendetwas, um mich zu wehren! Einen Degen sehe ich nirgends, daher gehe ich weiter in das Zimmer hinein und öffne jede Schublade, die ich finde. Vornehmlich die an dem Schreibtisch.

Mein Atem stockt, als ich eine Pistole finde und ich hole sie mit zittrigen Händen heraus. Sie ist schwerer, als ich gedacht habe und das Metall fühlt sich kalt und fremd an. Aber ich werde sie benutzen!

Trotzdem suche ich nach einer Möglichkeit mich zu verstecken, als ich schwere Schritte vor der Tür höre.

Mein Gott, ist er schon da? Wie lange stand ich einfach nur herum und habe nichts getan? Ich habe wertvolle Zeit verschenkt!

Ein Schlüssel wird in der Tür gedreht und dann öffnet sich diese.

Sofort halte ich die Pistole hoch und ziele auf den Eindringling.

Dieser Lestat, der mir auf der Vierge Marie zwischen die Beine griff, schaut mich nur kurz an, dreht sich um und schließt die Tür.

Sieht er nicht, dass ich gerade eine Pistole auf ihn richte?

Sein weißes Hemd ist vor Blut rotgetränkt und seine dunklen, schulterlangen Haare sehen klebrig aus. Ich wette, die sind auch voller Blut.

Was ist das für ein Monster?

Im nächsten Moment verliere ich fast den Halt und muss die Waffe senken, damit ich mich festhalten kann. Das Schiff fährt an. Hat er das gewusst und deshalb keine Angst gehabt, dass ich auf ihn schieße?

Er nähert sich aber auch nicht und siwht sich im Zimmer um. Warum versucht er mir nicht die Pistole abzunehmen?

Daher ergreife ich als erstes das Wort:„Ich habe eine Waffe u-und ich werde sie b-benutzen!" Ich fluche innerlich, weil meine Stimme zittert und nicht so fest klingt, wie ich es gerne hätte. Deshalb setze ich schnell nach: „Was ist mit der Vierge Marie? Ist sie... Sind sie...?"

Dieser Pirat schaut noch immer nicht in meine Richtung und knöpft sein Hemd auf. „Leg das Ding weg, wenn du nicht vorhast, mich umzubringen."

„Ich werde sie nutzen, wenn ich es muss!", sage ich laut und schaue mich um. Dann bringe noch etwas mehr Abstand zwischen uns.

Wo hat er den Schlüssel hin gesteckt?In die Hosentasche? Vielleicht kann ich fliehen. Die Vierge Marie sollte noch nicht weit weg sein. Ich könnte hinschwimmen!

Der fremde Mann geht zu seinem Schreibtisch und wirft sein Hemd unachtsam darauf. Erst jetzt schaut er zu mir herüber und grinst dabei. „Hast du Angst?"

Er kommt auf mich zu und ich will mutig stehen bleiben, aber meine Beine tragen mich wie von selbst rückwärts. Dabei achte ich darauf, nicht auf seinen nackten Oberkörper zu starren, sondern meine Augen auf seinem Gesicht zu halten.

Warum grinst er mich so dämlich an?Ich muss nur abdrücken, aber meine Hände zittern!

„Bleiben Sie weg von mir!" Mein Blick geht zur Tür, um zu gucken, ob er den Schlüssel vielleicht stecken gelassen hat. Was natürlich nicht der Fall ist. „Und geben Sie mir den Schlüssel von dieser Tür!"

„Schieß endlich, wenn du dich traust, denn anderenfalls nehme ich dir das Ding jetzt ab." Dabei kommt er langsam auf mich zu

Jetzt oder nie! Bald ist die Vierge Marie zu weit weg und ich werde sie nicht mehr erreichen können. Und wenn er tot ist, kann ich auch den Schlüssel in seiner Hose suchen!

Bevor er die Waffe greifen kann, drücke ich ab. Aber es passiert nichts... Nichts! Und bevor ich realisiere, was da passiert ist, hat er mir die Waffe schon aus der Hand gerissen.

Ich schreie auf: „Nein...!"

Mir stockt der Atem, als er die Waffe ansieht und einen Hebel daran spannt. Dann richtet er sie auf mich.

Seine hellen Augen leuchten mich an und sein Gesicht sieht sehr amüsiert aus.

Er ist doch krank! Ich drücke mich mit dem Rücken an die Wand und würde lügen, wenn ich ihm sagen würde, dass ich keine Angst habe.

Seine Stimme klingt nun belustig. „Zu meinem Glück weißt du anscheinend nicht, wie man eine Pistole benutzt. Aber ich kann es dir gerne zeigen."

Wie gelähmt starre ich auf den Lauf der Waffe. Wird er mich jetzt umbringen, weil ich die Waffe auf ihn gerichtet habe? Weil ich vorhatte, ihn zu töten?

Ich versuche wirklich, meinem Tod gelassen gegenüber zu treten. Aber ich habe eine scheiß Angst und meine Lippen fangen an zu zittern.

Er hebt die Pistole so, dass ich direkt in den Lauf gucke. „Wenn ich dir ins Gesicht schieße, wird dich niemand mehr erkennen. Außerdem kann das sehr schmerzhaft für dich werden. Wenn du Pech hast, stirbst du nicht direkt."

Dieser widerliche Pirat lässt seinen Blick über mein Gesicht schweifen und leckt sich über die Lippen. Dann senkt er die Waffe etwas ab, sodass er meine Brust damit berührt und sogar von der einen zu anderen streift. Dann hält er zwischen meinen Brüsten mit dem Lauf inne. „Wenn ich jetzt abdrücke, erwische ich dein Herz und es wäre schnell zuende. Man würde dich aber noch erkennen."

Sein Grinsen wird breiter. „Das wäre mir lieber, damit ich deinen Leichnam an meinen Bug hängen kann, sodass dich jeder sieht. Vielleicht ist dein kleiner Freund ja auch wieder aus dem Land der Träume erwacht und kann dich betrachten."

Und dann drückt er ab!

Ich schreie laut auf, aber der erwartete Schmerz bleibt aus. Mein Herz schlägt immer noch. Viel zu schnell, aber es schlägt. Ich lebe! Warum auch immer. Das erleichtert mich für einen Moment so sehr, dass ich die Augen schließe.

Am liebsten würde ich weinen und ich spüre auch Tränen in meinen Augen brennen. Aber ich muss stark sein! Und dann dringen ganz langsam seine letzten Worte an meinen Verstand, obwohl ich einen Moment brauche, um den Sinn zu verstehen.„Nouel lebt...?!", frage ich und kann die Erleichterung in meiner Stimme nicht verbergen.

Ein "Gott sei Dank" schlucke ich noch rechtzeitig herunter, denn Gott hatte seine Hände hierbei gewiss nicht im Spiel!

Der fiese Pirat steht noch immer vor mir und sieht mich fasziniert, mit einem verrückten Gesichtsausdruck, an. Er muss es unheimlich genossen haben, mir eine Todesangst einzujagen.

Die Pistole war überhaupt nicht geladen. Darauf hätte ich aber auch kommen können!

Ich schrecke etwas zur Seite, als er seine flache Hand neben mich an die Wand knallt. Dann kommt er mir von der anderen Seite mit seinem Gesicht näher, sodass ich zu der Seite nicht weg kann.

Was hat er denn jetzt vor?

Seine Stimme ist kaum mehr ein Flüstern, aber ich höre es, weil sein Mund direkt neben meinem Ohr ist: „Vergiss den jämmerlichen Schönling ganz schnell, denn du wirst ihn sicher nie wieder sehen. Es war keine Gnade, sein Leben zu verschonen. Dein Vater hätte ihn sowieso hängen lassen, für das, was er getan hat."

Dann stößt er sich von der Wand ab und dreht mir den Rücken zu.

Ich knicke mit den Beinen kurz ein, richte mich aber sofort wieder auf. Und dann wird mir klar, warum er Nouel an Bord hat. Die Vierge Marie ist noch intakt und könnte dieses Schiff mit Kanonen beschießen! Aber da Nouel hier an Bord ist, wird sein Vater dieses Kommando nicht geben. Und ich...

Mir wird übel, bei dem Gedanken, was nun wohl mit mir passiert. Ich kann nur spekulieren, aber...

„U-und ich? Was geschieht mit mir?"

Dieser Lestat legt die Pistole auf seinen Schreibtisch und streckt sich.

Ich schaue auf seinen muskulösen und vernarbten Rücken. Ganz so, als ob er in jungen Jahren heftig ausgepeitscht wurde. Das hat er sicher verdient! Manche Menschen überleben das Auspeitschen nicht. Warum hat ausgerechnet er es überlebt?

Er dreht seinen Kopf über die Schulter in meine Richtung und fragt mich: „Ich bin geil, kannst du wenigstens blasen?"

Ich reiße die Augen auf und schüttele mit dem Kopf, auch wenn ich seine Worte nicht wirklich verstehe. Geil? Blasen?

Aber die Art, wie er es sagt, lässt mich fürchten, dass es nichts Gutes ist. Daher antworte ich sofort: „Nein!"

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