58 - In Versuchung
Der Kanonier wird gerade an den Mast gebunden. Er flucht noch und hat es sogar gewagt, mich anzuspucken. Am liebsten hätte ich ihm da schon die Scheiße aus dem Leib geprügelt. Immerhin habe ich kein gutes Gefühl dabei, ihm lediglich 15 Peitschenhiebe zu geben. Der Mann ist unberechenbar. Aber wer weiß... so eine Bestrafung macht so manchen Mann wieder umgänglich.
Ich habe Hamo ausgewählt, der ihm die 15 Schläge gibt. Der wird besonders heftig zuschlagen. Schon als der Kanonier die ersten Schläge bekommt, schreit er wie ein Mädchen. Er ist viel wehleidiger, als meine Kleine. Das sind doch die Männer fast alle. Frauen halten viel mehr aus, als sie glauben. Wenn sie das wüssten, würden sie wahrscheinlich meutern.
Das Würstchen winselt nur noch nach dem fünfzehnten Schlag und ich bedauere, dass er nicht das Zeitliche gesegnet hat. Ich habe es in der Hand... ich könnte das Strafmaß noch immer erhöhen und muss nicht auf Alisea hören. Aber irgendwas in mir spricht ihr Respekt aus, der es mir unmöglich macht, sie zu hintergehen. Ich habe ihr nun mal die Wahl gelassen.
Hamo brummt unzufrieden: „Soll ich den Jammerlappen wieder abmachen?"
„Nein. Lass ihn zu Abschreckung am Mast", erwidere ich unzufrieden. Vielleicht geht er die nächsten Tage ja doch noch drauf. Er hat blutige Striemen am Rücken und ich werde ihn auch nicht behandeln lassen.
Ich bleibe noch an Deck, bis die Sonne droht, unterzugehen. Dann erst gehe ich zurück in meine Kajüte. Vor der Tür halte ich inne, denn ich höre ein Kichern. Es ist eindeutig von Alisea und klingt irgendwie niedlich. Dieses Geräusch habe ich noch nie von ihr gehört. Aber wie auch? Sie hatte nicht viel zu lachen.
Selbst Guilia lacht plötzlich. Auch ihr Lachen habe ich noch nie gehört. Wie hat Alisea das geschafft? Worüber sie wohl gerade reden? Machen sie sich über mich lustig oder über irgendwelche Piraten? Ich bin ganz still und lausche.
Alisea spricht gerade und ich höre deutlich, wie sie beim Sprechen grinst: „...und der Vogel ist immer wieder auf die Perücke meiner Tante zugeflogen, weil die einfach aussah wie ein Vogelnest!" Alisea kichert wieder. „Sie ist dann auf der Wiese hin und her gelaufen. Natürlich sind die Hunde sofort aufgesprungen und ihr hinterhergerannt, weil sie dachten, meine Tante will mit ihnen spielen."
Guilia lacht wieder und auch Alisea lacht herzhaft, während sie weiterspricht: „Sie hüpft herum und schreit die ganze Zeit <Mach es weg! Mach es weg!>, aber es traut sich niemand in ihre Nähe, weil die Hunde so laut bellen. Und der Vogel fliegt immer wieder auf ihre Perücke zu und reißt sie ihr am Ende sogar noch vom Kopf! Und dann...!" Sie bricht ab, weil die Diele unter meinen Füßen knarrt und auch Guilia hört sofort auf zu lachen.
Ich öffne sofort die Tür, weil ich nicht den Eindruck erwecken will, sie belauscht zu haben. Ich kann aber meine Enttäuschung nicht überspielen, dass ihr Lachen sofort verstummt ist. Alisea liegt seitlich im Bett und Guilia sitzt davor. Jetzt sehen sie aus, als ob ich sie gerade geschlagen habe, mit dem Blick zu Boden gerichtet. Da ist keine Lachfalte mehr.
Aber wir haben sie ja so erzogen. Sie haben kein Spaß zu haben und auf uns zu hören. Es sind eben nur Sklaven. Ich schaffe es nicht, meinen Unmut darüber zu verbergen und so wirkt meine Stimme sehr scharf: „Guilia, raus hier!"
Guilia springt sofort auf und eilt hinaus, während Alisea betreten an ihrer Unterlippe nagt. Aber ich sehe, dass sie damit ein Schmunzeln verstecken will. Das Tablett ist noch halbvoll mit dem Essen und der Wein steht vor dem Bett.
Ich wende mich wieder Alisea zu. „Du hast nicht viel gegessen. Hat Guilia dich schon eingecremt?"
„Ja, hat sie. Also, heute Mittag, als sie kam." Sie greift sich kurz an die Nase und verzieht das Gesicht. Aber es sieht schon besser aus.
„Der Kanonier hat seine 15 Peitschenhiebe bekommen." Ich gehe zu meinem Schreibtisch und hole mein Logbuch heraus.
Alisea ist schon fast eingeschlafen, als ich fertig bin. Zumindest sieht es so aus. Sie öffnet zwar nochmal die Augen, als mein Schatten auf sie fällt, aber ihre Augen fallen gleich wieder zu.
Ich nehme die Salbe und setze mich neben sie aufs Bett, um ihre verletzte Nase einzuschmieren.
Wieder hebt sie den Blick und sieht mich dabei an. „Und er lebt noch?" Sie rutscht etwas mehr in die Bettmitte, um mir Platz zu machen und legt sich dabei auf den Bauch.
„Ja, er lebt noch." Ich hebe ihr Kleid und beginne, die Salbe auf ihre blutroten Pobacken aufzutragen. Es wird sicher nicht lange dauern, bis es verheilt ist. Die Nase macht mir da mehr Sorgen.
Nachdem ich fertig bin, bemerke ich, dass sie eingeschlafen ist. Sie atmet ganz ruhig. Ich ziehe mich aus und lege mich seitlich an sie heran, darauf bedacht, ihre wunden Stellen nicht zu berühren.
...
Ich werde wach, weil ich Alisea neben mir spüre. Sie rutscht immer näher und ihre Füße sind etwas kühl. Immerhin habe ich sie nicht zugedeckt. Ganz vorsichtig lege ich die Decke über sie und hoffe, sie schreckt nicht auf. Mit dem Arm an ihrer Hüfte halte ich die Decke etwas von ihrem Hintern weg. Es wird ihr sicher bald wieder warm werden.
Dann schließe ich wieder meine Augen und schlafe ein. Am Morgen bemerke ich ihren Arm, der um mich geschlungen ist und sie ist seitlich ganz dicht an mich gerutscht, mit dem Gesicht zu mir. Ihr Oberschenkel drückt gegen meine Morgenlatte. Ich müsste nur ihr Bein heben, das Höschen herunterschieben und ich könnte direkt zustoßen und mich in ihr versenken.
Die Tatsache, dass sie ihre Blutung hat, stört mich nicht. Es ist nur Blut und nicht giftig, wie ein Großteil der Menschen glaubt. Sie würde bei ihrem ersten Mal eh bluten. Und ich wäre der Erste.
Schon der Gedanke daran bringt meine Atmung außer Kontrolle. Ich streiche mit meinen Fingerspitzen über ihren glatten Rücken und fahre die Wirbelsäule entlang. Sie lächelt leicht und öffnet den Mund, um ein ganz leises Stöhnen von sich zugeben.
Ich rutsche ein kleines Stück mit dem Oberkörper von ihr weg, um sie besser zu sehen, doch sie zieht sich sofort wieder an mich heran und kneift dabei sogar ein wenig in meinen Rücken. Es fühlt sich für einen Moment an, als ob sie mich nicht mehr loslassen will.
Am liebsten würde ich sie entjungfern. Dann wäre ich der erste Mann, der in ihr ist. Natürlich nicht jetzt, wo sie die Verletzung an der Nase hat und wund am Hintern ist. Sie könnte es gar nicht genießen. Aber in ein paar Tagen... Dann wäre sie auch nicht mehr ganz so interessant für den Sklavenmarkt. Allerdings müsste ich mich dafür verantworten.
Wobei ich genug Gold habe, um sie auszulösen. Aber warum sollte ich das tun?
Verdammt, Kleine... Warum machst du das? Ich habe mich noch nie so zurückhalten müssen und mit mir selbst gekämpft.
Ganz langsam streiche ich mit einer Hand über ihre Seite, gleite mit den Fingerspitzen über die schlanke Taille und wieder hinauf zu ihrer Hüfte. Ebenso sanft und langsam wandern meine Finger zurück, über ihre Rippen bis zu ihrer Brust. Nur mit den Fingerkuppen gleite ich über ihre Rundung bis zu der zarten Brustwarze, die sich direkt aufrichtet.
Ich halte inne und sehe zu Alisea, die noch immer da liegt und schläft. Oder tut sie nur so? Kann sie wirklich einen so tiefen Schlaf haben? Daher beobachte ich sie eine Weile.
Ihr Gesicht ist entspannt, der Atem geht gleichmäßig und sie hat die Lippen leicht geöffnet.
Mein Blick bleibt an ihren Lippen hängen und ich beuge mich vor, um sie zu küssen. Aber bevor ich ihre Lippen berühre, halte ich inne. Nein, verdammt... was mache ich hier? Wenn ich jetzt weiter mache, kann ich mich nicht mehr kontrollieren!
Ich greife nach ihrem Arm und schiebe ihn von meinem Körper, bevor ich aufspringe. Sie stöhnt auf und wird dabei wach. Das ist mir aber egal... ich muss hier ganz schnell weg!
Hektisch springe ich in meine Kleidung und verlasse fluchtartig meine Kajüte.
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