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57 - Guilia zu Besuch

Ich bin erschüttert, dass Lestat mich wirklich entscheiden lassen will, wie dieser Kanonier bestraft wird. Zumindest konnte ich ihn wohl von der Idee, den Kanonier zu töten, abbringen. Ich will nicht, dass meinetwegen jemand stirbt! Pirat hin oder her. Und Pepin hat ja recht. Das Mädchen hätte sich bei der nächstbesten Gelegenheit das Leben genommen.

Sind 15 Peitschenhiebe viel? Ich weiß es nicht. Aber ich denke nicht, dass dieser Mann daran sterben wird. Denn im Grunde ist es die Schuld von Lestat. Er hat mich zu Ote geschickt. Und seine Männer machen das doch täglich mit den Frauen. Ich bin nur Tabu, weil ich Jungfrau bin. Was er mir auch viel zu spät gesagt hat!

Aber ich will kein Blut an meinen Händen kleben haben! Denn all die Fehler, die seine Männer machen, fallen am Ende auf den Kapitän zurück. Aber das erkennt er wahrscheinlich gar nicht mal. Oder will es gar nicht sehen.

Ich drehe meinen Kopf wieder von ihm weg.

Lestat brummt leise, aber seine Stimme klingt dennoch sachlich: „Nur 15 Schläge. Gut, ich werde es so machen. Ich habe dir ja gesagt, dass ich dich entscheiden lasse. Da hat er wirklich Glück und ich hoffe, er versaut seine zweite Chance nicht."

Lestat steht auf, ruft einen Schiffsjungen und ich höre kurz darauf die Tür. „Hol bitte Guilia her. Ich brauche sie hier." Schon fällt die Tür wieder ins Schloss, Lestat ist aber noch da, denn ich höre seine Schritte. Er kommt wieder auf mich zu.

Ich drehe mich vorsichtig auf die Seite und sehe wieder zu Lestat, während ich das Kleid etwas über meine Beine ziehe. Allerdings schweige ich, denn ich weiß gerade nicht, was ich sagen kann oder wie ich mich verhalten soll. Also beobachte ich ihn einfach nur.

Endlich darf ich Guilia sehen. Ist das nun eine Belohnung für mich oder der Versuch einer Entschuldigung von ihm? Ich glaube nicht, dass er der Typ ist, der sich entschuldigen kann.

Lestat geht vor dem Bett wieder in die Hocke und streicht mir die Haare aus dem Gesicht. Ich lasse ihn, auch wenn ich seine Hand am liebsten wegschlagen würde. Aber ich will nicht, dass er es sich noch anders überlegt und Guilia doch wieder wegschickt.

Er mustert mein Gesicht. „Das mit der Nase tut mir leid. Ote hätte besser aufpassen müssen. Wenn dir schlecht wird, musst du Bescheid sagen. Du könntest eine Gehirnerschütterung haben, also bleib liegen."

Ich nicke schwach. Also kann er sich ja doch entschuldigen. Wenn auch nicht so, wie es angebracht wäre. Aber ich will jetzt nicht nachtragend sein, immerhin darf ich endlich mit Guilia reden.

Er beugt sich plötzlich vor... was hat er denn jetzt vor? Oder ist etwas an meiner Nase? Ich reiße die Augen auf, aber spüre dann seine Lippen auf meiner Stirn. „Braves Mädchen." Dann steht er auf, dreht sich um und geht zu seinem Schreibtisch. Lestat bleibt aber daneben stehen. Als ob er nicht wüsste, was er machen soll, schaut er sich um. „Du hast heute noch nichts gegessen. Ich werde dir etwas bringen lassen. Aber Guilia soll es dir am Bett geben."

Da klopft es auch schon. „Ja!", ruft Lestat.

Guilia kommt herein. Sie hat den Blick gesenkt, aber schaut immer wieder flüchtig nach oben. „Du wolltest mich sehen."

„Ja. Du sollst Alisea beobachten und mir sofort Bescheid sagen, wenn es ihr nicht gut geht. Sie muss aber liegen bleiben. Du sorgst dafür."

Sie schaut zu mir und unsere Blicke treffen sich. Dann guckt sie aber wie vom Blitz getroffen wieder in Lestats Richtung. „Ja, das mache ich."

„Gut. Ich verlasse mich auf dich." Er geht an ihr vorbei und verlässt die Kajüte.

Sofort entspannt sich Guilia und kommt auf mich zu. „Was hat er dir angetan?" Ihr Blick huscht völlig geschockt über meinen Körper zu meiner Nase.

„Die Nase ist nicht mal das Schlimmste..." Ich seufze leise und bin froh, dass sie meine Rückseite nicht sehen kann, weil ich auf der Seite liege. „Ich war an Deck."

„Was? Ich dachte, du bist Jungfrau! Das ist doch gar nicht erlaubt!" Sie geht vor dem Bett in die Hocke und schaut mich besorgt an. „Warum hat er das getan? Wurdest du von dem Kanonier vergewaltigt?"

Und offenbar weiß schon das halbe Schiff, was der Kanonier getan hat. Oder besser gesagt, was er vorhatte.

„Nein, er kam nicht dazu. Und ich dachte, ich kann irgendwie fliehen." Ich stoppe kurz. Wir waren bestimmt in Neapel. Und sind jetzt vielleicht irgendwo in der Nähe von Sizilien. Vielleicht segeln wir gerade zwischen Festland und der Insel durch. Auf den Karten sieht der Abstand immer so schmal aus. „Und wie geht es dir?"

„Scheinbar besser als dir. Was haben die Männer dir auf Deck angetan? Normalerweise dürfen sie nicht schlagen... oder war es Lestat, der dich geschlagen hat?" Sie greift nach meiner Hand.

„Nein, er hat sie mich schlagen lassen. Aber es ist egal. Es heilt wieder. Und ich habe schon schlimmere Schmerzen ertragen." Ich hole tief Luft. Ich weiß ja nun, dass ich nicht schwanger bin. Aber hat Lestat mir alles erzählt? Sagte er die Wahrheit? „Wie funktioniert das? Also Kinder zeugen. Und was hat das damit zu tun, dass ich noch Jungfrau bin? Geht beides wirklich nicht?"

Guila schaut mich irritiert an, dann erklärt sie aber: „Du weißt es nicht? Ähm.. also eigentlich ist das ganz einfach. Wenn ein Mann dir sein Ding da unten reinsteckt, bist du keine Jungfrau mehr. Und solange das nicht passiert, kannst du auch nicht schwanger werden. Weil er muss dazu seinen Samen in dich spritzen. Also dann kannst du keine Jungfrau mehr sein, wenn du schwanger wirst. Beides geht nicht."

Sie macht eine kurze Pause und ihre Stimme wird mitfühlend: „Kann ich dir denn irgendwie helfen? Warum hat dich Lestat schlagen lassen? An Deck? Warst du deshalb an Deck?"

Ich seufze tief. Guilia stellt immer so viele Fragen und ich weiß nie, wie ich darauf antworten soll. „Wie gesagt, ich wollte fliehen. Aber jetzt sind wir bestimmt schon zu weit von der Küste weg. Und was die Piraten angeht... Ich denke, er will mir einfach nur zeigen, dass ich an Deck nichts verloren habe und ich froh sein soll, wenn sie mich nur schlagen, wenn ich dort bin."

Ich schweige kurz und drücke die Hand von Guilia leicht. „Er will mir Angst machen. Damit ich nicht wieder aufs Deck laufe."

„Du wolltest fliehen? Ich kann dir nur von dem Gedanken abraten. Du kannst zu keiner Küste schwimmen! Sie haben außerdem schon eine Frau getötet, die es versucht hatte. Da hast du noch Glück gehabt." Sie seufzt. „Und in einer Sache verstehe ich Lestat. Du solltest nicht auf Deck gehen. Ich glaube, er will dich damit nur schützen, auch wenn er ein verdammtes Arschloch ist. Er muss dich nicht so zurichten. Das tut mir leid."

Ich entgegne nichts darauf, da mein Kopf durch den Sturz nicht so schnell ist, all die Informationen aufzunehmen. Und schon redet Guilia weiter: „Aber ich habe dir doch schon mal gesagt, dass er darauf steht, wenn man Widerworte gibt. Erst, wenn du das nicht mehr tust, verliert er das Interesse."

Kurz hebe ich die Augenbrauen und spreche meine Fragen laut aus: „Meinst du, es ist besser für mich, wenn er kein Interesse mehr an mir hat? Komme ich dann zu euch? Oder werde ich in einen Käfig gesperrt?" Aber selbst der Käfig wäre besser. Allerdings kann ich dann nicht mehr mit Nouel reden!

„Ich weiß nicht, was er dann macht. Vielleicht lässt er dich auch hier, bis er dich verkauft, aber wird dir nicht mehr so oft wehtun. Er ist eben ein Sadist. Es fiel mir auch schwer, einfach mal meine Klappe zu halten. Deshalb hat er es auch immer schon auf mich abgesehen."

Es klopft und Guilia geht zur Tür, um das Essen zu holen. Dann kommt sie wieder zu mir mit dem Tablett.

Ich rutsche umständlich aus dem Bett und bin froh, dass ich relativ sicher stehen kann.

„Nicht! Du sollst doch liegen bleiben!"

„Aber im Liegen kann ich nicht essen und trinken. Und direkt danach lege ich mich wieder hin. Versprochen."

Guilia sieht nicht besonders glücklich aus, aber sie hilft mir zur Chaiselongue, damit ich dort halb sitzend, halb liegend essen kann. Ich biete ihr auch etwas an, aber sie lehnt es ab, obwohl genug für uns beide da ist. Und ich trinke reichlich.

Denn ich muss durchhalten und einen Weg finden, um mit Nouel zu fliehen! Auch, wenn wir beide sterben, sollte es uns nicht gelingen. Aber ich sterbe lieber einen schnellen Tod, als langsam und über Monate hinweg in der Sklaverei zu sterben.

Nachdem ich fertig bin, hilft Guilia mir wieder ins Bett. Obwohl ich mich schäme, drehe ich mich auf den Bauch. „Kannst du die Salbe auf die roten Stellen schmieren?"

Guilia hebt vorsichtig meinen Rock und flucht laut, als sie meinen Hintern sieht: „Diese verdammten Schweine!" Ihre Schimpftirade geht weiter, während sie vorsichtig die Salbe verteilt und ich werde ganz rot, weil sie so derbe flucht. Danach hilft sie mir noch, das Höschen für meine Periode anzuziehen und mich richtig hinzulegen. Nachdem sie fertig ist, erzählt sie mir, dass sie mittlerweile hofft, sie wird bald verkauft. Alles sei besser, als an Bord dieses Schiffes zu sein.

Sie würde lieber ihr Leben lang Böden schrubben und Wäsche waschen, als ein noch ein weiteres Jahr für die Piraten die Beine breitzumachen. Wenn sie Glück hat, dann würde sie vielleicht in einem Harem landen. Ein Mann mit dutzenden Frauen und sie muss vielleicht nie wieder bei einem Mann liegen. Sie hätte ein Dach über dem Kopf und regelmäßig etwas zu essen.

Und ich hoffe wirklich, dass sie dieses Glück hat. Auch, wenn echte Freiheit natürlich besser wäre, aber das verschweige ich. Denn Guilia hat schon längst die Hoffnung aufgegeben und sucht sich einfach nur die beste Option der Sklaverei.

Aber ich kann das nicht! Ich will das nicht! Lieber sterbe ich, als dass sich Lestat an mir bereichert!


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